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STUDIO GDS PRÄSENTIERT BEST OF 2015
Letzte Woche haben wir wieder unsere Lieblinge des letzten Monats erkoren und sämtliche LPs auch gleich auf dem Teppich aneinandergereiht. Die ganze Best-Of-2015-Show ist mittlerweile bereit zum Nachhören auf Soundcloud. Macht euch bereit für die groovigsten Dancetracks, die lauschigsten Indienummern und die gemütlichsten Jazz-Tunes. Wir wählen den Rapper des Jahres und präsentieren in der über fünfstündigen nonstop-Musikshow alle Schweizer Releases mit internationalem Hitpotenzial. Nur das allerbeste des Jahres. Die Tracklist dazu findet ihr hier.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT BEST OF 2015
Letzte Woche haben wir wieder unsere Lieblinge des letzten Monats erkoren und sämtliche LPs auch gleich auf dem Teppich aneinandergereiht. Die ganze Best-Of-2015-Show ist mittlerweile bereit zum Nachhören auf Soundcloud . Macht euch bereit für die groovigsten Dancetracks, die lauschigsten Indienummern und die gemütlichsten Jazz-Tunes. Wir wählen den Rapper des Jahres und präsentieren in der über fünfstündigen nonstop-Musikshow alle Schweizer Releases mit internationalem Hitpotenzial. Nur das allerbeste des Jahres. Die Tracklist dazu findet ihr hier .
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT ARCHY MARSHALL - A NEW PLACE 2 DROWN
King Krule ist Archy Marshall. Archy Marshall ist King Krule. Er hat das schützende Pseudonym aufgegeben, seinen Adelstitel abgelegt und mischt sich nun als Normalsterblicher unters Volk. Ein unüblicher Schritt, versuchen doch alle anderen Superhelden, ihre Identität möglichst geheim zu halten.
Ein Superheld war King Krule auf jeden Fall. Anders ist sein Debutalbum „6 Feet Beneath the Moon“, das er 2013 mit gerade mal 19 Jahren veröffentlicht hat, nicht zu erklären. Zu viele Fragen warf die Diskrepanz zwischen Gehörtem und dem kreidebleichen Antlitz des Künstlers auf. „Wie kann dieser junge Mann schon so traurig sein?“, fragte eine Freundin. Und – viel wichtiger – woher hat dieser rothaarige Teenager, trotz gänzlich fehlendem Resonanzkörper, eine so gewaltige Stimme? Eine Stimme, die so viel mehr Lebenserfahrung und Weltschmerz verkörpert, als man in 19 Jahren jemals ansammeln könnte. Eine Stimme, dank der man lange nicht einmal realisiert, dass der Track „Easy Easy“ komplett ohne Schlagzeug auskommt. Wir waren uns sicher, King Krule – das wird was ganz Grosses. Und wir haben auf die Rückkehr des Superhelden gewartet. Zwei Jahre lang. Nun folgt statt dem langersehnten Comeback das Debut von Archy Marshall. Das ist, als würde Clarke Kent kommentarlos die nächste Ausgabe des Daily Planet in den Briefkasten werfen, während das Haus dahinter von einem Orkan weggefegt wird. Klar, wir wollen die Person hinter der Maske kennen lernen, hinter das Geheimnis der Verkleidung blicken. Aber wenn‘s hart auf hart kommt, ist hoffentlich eine Telefonzelle in der Nähe. Aktuell klafft vor uns ein angsteinflössendes Januarloch. Ist das der richtige Zeitpunkt, als Superheld das Cape bzw. die Krone an den Nagel zu hängen?
Die Antwort darauf liefert Archy Marshall mit „A New Place 2 Drown“. Nicht nur mit dem Album, sondern auch mit einem dazugehörigen Kurzfilm und einem Bild- und Poesieband. Jetzt also Streber statt Superheld. Der Kurzfilm ist ganz ok – Archy unterwegs in South London mit Bruder Jack und Freunden, Mutter Marshall gibt den sympathischen Ur-Hipster. Das Buch hab ich mir nicht angeschaut, das geht zu weit. Bleibt also die Musik. Und die offenbart, dass es nicht nur ein Namenswechsel ist, der sich in den letzten zwei Jahren vollzogen hat. Marshall und Krule sind vielleicht dieselbe Person, aber nicht derselbe Musiker. Die Stimme ist zwar noch hier, aber dezenter, beinahe im Hintergrund, relaxed sanft statt donnernd kantig. Nur auf „Thames Water“, dem letzten Song, lässt er sich nochmals zu einem gequälten „guuuurl this place is evil“ hinreissen, korrekt daher mit „ Featuring King Krule“ gelabelt. Die Gitarre fällt ganz weg, an ihre Stelle sind elektronische Downtempo-Beats getreten. Elektro-Hip-Hop ersetzt Neo-Soul-Punk-Jazz – irgendwie so. Neben der Stimme verbindet die beiden Welten aber vor allem etwas: Schwermut. Mindestens so düster, mindestens so desillusioniert, höchstens gleichgültiger als vor zwei Jahren. „A New Place 2 Drown“ – Verzweiflung im neuen Gewand. Nur schon daher ist die ausbleibende Rückkehr des Superhelden zu relativieren. Es ist ja nicht so, dass man sich von King Krule moralische Stärkung für den Montagmorgen hätte versprechen können. Genauso wenig von Archy.
„A New Place 2 Drown“ ist ein Gesamtwerk. Die Songs fliessen ineinander über. Hits, die sich von den übrigen Tracks abheben, gibt es nicht. Beinahe könnte man „Ammi Ammi“ für einen solchen halten. Für einen kurzen Moment wähnt man sich beim langsam aufbauenden Intro inklusive Soundbite und dem einsetzenden Beat in einem DJ Koze-Remix. Nur kurz. Dann holt einen die Stimme zurück. Kein Song entkommt der Verzweiflung. Keiner taugt für die Beschallung eines Einkaufcenters, keiner für die Tanzfläche. Aber das ist auch nicht der Massstab. Denn so uneingängig die zwölf Lieder beim ersten Hören sind, so deutlich zeigen sie die Qualitäten von Archy Marshall als Producer . Er beweist eindrücklich, dass er mehr kann, als seine Stimme zu malträtieren. Das Ganze erinnert an die „200 Press EP“ von James Blake, der damit einen ähnlichen Stilbruch vollführte. Vielleicht ist es das Schicksal übertalentierter Engländer.
War die Selbstentthronung also richtig? Schwer zu sagen. Archy Marshall ist nicht der Superheld, der King Krule 2013 war. Aber solange Archy weitermacht, ist King Krule noch nicht tot. Und wer als 19-Jähriger schon zum Helden erkoren wird, tut gut daran, sich davon zu distanzieren, wenn er nicht bereits mit 27 sterben will. Das ausbleibende Comeback ist vielleicht im ersten Moment enttäuschend, aber durchaus nachvollziehbar. Auf dem Interpreten Archy Marshall lasten keine Erwartungen. Er hält sich alle Freiheiten offen und nutzt diese auch. Und er entzieht sich durch das Rebranding dem altbekannten Star-Wars-Paradox: Alle wollen mehr davon, doch egal was nach dem Original kommt – sie sind enttäuscht.
STUDIO GDS - Die einzigartige Zürcher Radiosendungs- und Partyreihe geht in die zweite Runde. Jeden Donnerstag wird wieder zu fein selektierten Konzerten und DJ-Sets in den Freitag hineingetanzt und cocktailschlürfend Neues entdeckt. Auf der Tanzfläch e im Kauz und on air auf GDS.FM .
Von Kaiser Scheiss.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT 5 X CH 12" FÜR 2016
Vor gut zwölf Monaten hab ich hier in dieser Rubrik erwähnt, dass 2014 wohl das aussichtsvollste Jahr für die Schweizer Musikszene aller Zeiten war. Das muss ich nun schon wieder revidieren. 2015 war nämlich noch mal eine Spur besser was Produktionen und Releases aus hiesigem Schaffen betrifft. Mir fallen da spontan Namen ein wie Dave Eleanor, Lapcat, Cristallin, Evelinn Trouble, Jack Pattern, Lexx, Foster, Nadine Carina, Pablo Nouvelle, Temple Of Speed, KnoR und Pacifica, um nur einige zu nennen, die alle in den vergangenen Monaten herausragende Platten mit internationaler Ausstrahlung rausgebracht haben. Und jetzt sind hier, zum Jahresende, gleich nochmals fünf (!) Vinylperlen ins Haus geflattert, die allesamt auf ein bombastisches 2016 freuen lassen.
Aber nun alles schön der Reihe nach: „ Hey Ron “ von Legendary Lightness läuft bei uns auf GDS.FM schon mehr als einem Jahr in der Heavy Rotation – vor allem der feurige Kejeblos-Remix. Jetzt endlich ist die zweite Veröffentlichung auf dem clubeigenen Label der 10-jährigen Zuki auf Vinyl erhältlich (der Ripperton-Remix desselben Songs war übrigens die Katalognummer 001 von Zukunft Recordings) und zumindest für mich bereits ein Klassiker. Inzwischen liefert aber Kejeblos auch schon seinen zweiten Release auf seinem mitbetriebenen Label Phantom Island nach. Erneut mit dem ebenfalls aus dem Lichtenstein geflüchteten Momo Love bringt der Ausnahme-DJ und global vernetzte Plattensammler mit „ Just Me No You “ uns den sexy Groove für gemütliche Abende nach Hause, wenns mal wieder etwas später geworden ist. Etwas ruffer, aber nicht minder lasziv, gehts dann auf der nächsten 12“ (die vorerst nur digital via Bandcamp , dann aber ab nächstem Jahr auch auf Vinyl erhältlich ist) zur Sache. Der Saalschützer und Tropical Continent Soundsystem-Mitbegründer Rolf Saxer liess sich im Sommer dazu überreden unter seinem bürgerlichen Namen ein Live-Solo-Projekt auf die Beine zu stellen. Das war eine gute Idee. Denn aus seinen Live-Sets wurden gleich auch gemasterte Aufnahmen und auf „ Dust “, seinem ersten Solo-Release, donnert uns der Tausendsassa seine Liebe zur Perkussion und zum Dub in seiner aufgedrehten Version um die Ohren. Das klingt so gut, dass man vorerst nicht genug kriegt davon. Muss man ja auch nicht, denn Rolf hat mit seinem eigenen Label Hardau Records noch so einiges vor.
Die vorletzte der fünf Platten hier in dieser Review ist ebenfalls auf einem brandneuen, vielversprechenden Label erschienen: Light Of Other Days heisst das transnationale Veröffentlichungsvehikel welches Luki Lovestream, Georg Le Frère und HOVE (Round Table Knights) ins Leben gerufen haben. Als erstes legt gleich ETHIMM (Elisabeth Thimm und Brian Gimmel) mit der ersten EP, „ Hello, We're ETHIMM... “ die Messlatte für die kommenden Nummern auf LOOD auf sehr hoch. Irgendwo zwischen dem Bristol-Triphop der 90er, dem Berliner Rhythm&Sound-Dub der Nuller und dann aber auch dem ewig prägenden Punkfunk der frühen 80er macht diese EP einfach nur Spass – als Zeitreise oder als Huldigung an den Neo-Dub-House, der heutzutage überall gespielt wird. Erwähnenswert ist an dieser Stelle übrigens noch die digitale Veröffentlichung „ What I Left “ von Le Frère auf eben diesem Label, von dem wir in den nächsten Monaten noch so einiges an relevanten Veröffentlichungen gespannt erwarten.
Zum Schluss nun noch der regelrechte Knüller dieses Quintetts an Platten aus dem Schweizer Untergrund: Die „ Places Remix “-EP von Len Sander war schon länger in Planung. Eigentlich direkt nach dem Release im Frühjahr ihres viel gefeierten Debuts „ Phantom Garden “ ging die Suche los nach passenden Remixes für ihre verflochtenen, groovigen Pop-Songs. Nun ist die Zusammenstellung endlich da (vorerst auch nur digital aber sobald die Presswerke etwas Gas geben auch auf Schallplatte) und versammelt ein kleines Who's Who der Schweizer elektronischen Produzenten-Riege. Pablo Nouvelle , KnoR , Dave Eleanor , Nkelo (Wolfman) und Oilst & Ben Jarli haben alle je einem Song des Zürcher Quintetts ihren Stempel aufgedrückt. Mir hat es besonders der Remix von Pablo Nouvelle („Mendrake“) angetan. Seine Art den Blues zurück in die Housemusik zu tragen gelingt ihm hier durch die Hintertür mit Kniffs und Tricks. Mit dieser EP ist nun also Len Sander endlich voll auf dem Dancefloor angekommen, und dank den fünf ziemlich unterschiedlichen Neubearbeitungen wird egal in welchem Keller oder auf welcher Party man sich befindet einfach jeder Geschmack bedient. Das heisst also: Zupacken sobald das Vinyl in der Stadt auftaucht! Wir werden euch auf dem Laufenden halten. Natürlich auch weiterhin mit all den formidablen Releases aus der Musikmetropole Zürich und der geliebten Restschweiz. In diesem Sinne wünschen wir euch jetzt schon ein gutes neues Musikjahr.
Zukunft
The Legendary Lightness - Hey Ron Remixes by Frank Wiedemann + Kejeblos Snippets https://soundcloud.com/zukunft/zukunft-rec-002-the-legendary PHANTOM ISLAND Kejeblos Feat. Momo Love (snippets) [PHI-04 - 12"] https://soundcloud.com/zukunft/zukunft-rec-002-the-legendary
Rolf Saxer
Dust https://soundcloud.com/rolfsaxer/dust
Light of Other Days
ETHIMM - Burning Down (snippets) https://soundcloud.com/light-of-other-days/sets/ethimm-burning-down-snippets Len Sander Black Bryony (Nkelo Remix) https://soundcloud.com/lensander/black-bryony-nkelo-remix STUDIO GDS - Die einzigartige Zürcher Radiosendungs- und Partyreihe geht in die zweite Runde. Jeden Donnerstag wird wieder zu fein selektierten Konzerten und DJ-Sets in den Freitag hineingetanzt und cocktailschlürfend Neues entdeckt. Auf der Tanzfläch e im Kauz und on air auf GDS.FM . Von Honey-K .
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT INDEPENDENT DANCING
Independent Dancing steht für tanzbare Musik, die melodisch und songorientiert ist. Mit einem positiven Drive, von Afrika bis Amerika, von England bis nach Zürich. Abwechslungsreich. Mal tiefbassig melancholisch, mal sommerlich leicht. Ein Abend abseits der Klub-Monotonie. Kalabrese steht hinter dem Konzept und hatte zur ersten Ausgabe letzten Samstag unseren Chrigi G. us Z. eingeladen. Dieser hat natürlich gleich den Recorder mitgenommen und das (fast 10-stündige) Set im Kauz aufgezeichnet. Perfekt zum Nachhören und Nachtanzen über die Festtage.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT LOS PORCOS - PORCO MIO
Wir erinnern uns: Es war 2011, in Südossetien wird ein neuer Präsident gewählt, in Estland der Euro eingeführt und Thomas Gottschalk moderiert sein letztes Wetten Dass…?. ...und aus einem Keller in Manchester steigen ein paar Jungs, die sich mit Tonnen von Hall und kryptischen Internet-Botschaften aufmachen, die träge gewordene britische Musikszene mit ihrem Heavy Pop aufzumischen. WU LYF waren das, klingelts? Blogs waren der neue, heisse Scheiss, die dann auch bestens als Katalysatoren fungierten um das Quartett in den ultimativen Hype-Olymp zu katapultieren, wo es dann von Prestige-Medien mit Best New Music und Fucking Amazing Tags weiter gebauchpinselt wurde. Und plötzlich war Schluss. Sänger Ellery James Roberts verkündet seinen Bandkollegen per Facebook-Post dass er übrigens aussteigt um eine Solo-Karriere in Angriff zu nehmen. Was nun? Wer WU LYF kennt, der weiss schliesslich, dass Roberts zu ersetzen schlicht keine Option war, war doch sein heiserer Keuch-Gesang sicher eines der definierenden Stilmittel der Gruppe. Also?
Angriff nach vorne selbstverständlich und zwar mit gänzlich neuem Ansatz. Geheimniskrämerei und zelebrierter Nihilismus mussten zur Schau gestellter Leichtigkeit und praktiziertem Junghedonismus weichen. Die Fender Stratocaster kommt jetzt im Surf Green daher. WU LYF are dead, long live Los Porcos! Dass verbleibende Mitglieder einer Band ihren Stil justieren ist nichts Neues, in diesem Fall und in diesem Ausmass aber doch ziemlich frappierend. Was vorher düster im Klangnebel lauerte, strahlt einem nun hell ins Gesicht. Wo früher dicke Kissen von Reverb die schaurigen Vocals betteten, tanzen heute mehrstimmige Falsetto-Harmonien in bester Bee Gees Manier über legeren Gitarren-Licks. Yacht Rock! Los Porcos nehmen den Hörer auf eine Kreuzfahrt, wo der Liegestuhl gefedert ist, die Schirmchendrinks süss schmecken und die Discokugel funkelt. Mal gänzlich instrumental, mal relaxed nach hinten gelehnt, dann wieder vorwärts Boogie Woogie. Die fünf Songs starke EP ist ein glitzerndes Stück Musik, nicht nur für entspannte Tage auf dem Sonnendeck. Wem das noch nicht genug ist, dem sei auch die schon etwas ältere, ausgezeichnete Single Sunshine ans Herz gelegt, die es, aus mir schleierhaften Motiven, leider nicht auf die Platte geschafft hat.
Wir merken: Dass sich eine geliebte Band auflöst, muss noch lange kein Grund sein um Trübsal zu blasen. Aus der Asche von Joy Division stiegen New Order und die Auflösung von Minor Threat schenkte uns Fugazi. Mit dem Ende von Heatmiser wurde Elliott Smith aus seinem Korsett befreit und da ist natürlich Ringo, der nach den Beatles endlich... Erm, ja gut, vielleicht klappts nicht ganz immer.
Und weil es schon Dezember ist, im Folgenden ein paar Platten, die mir, total subjektiv, dieses Jahr besonders viel Freude bereitet haben (ohne bestimmte Reihenfolge). Der offizielle GDS.FM Jahresrückblick folgt aber selbstverständlich zu einem späteren Zeitpunkt.
of Montreal - Aureate Gloom (Polyvinyl)
Mastermind Kevin Barnes persönlich im Elend aber künstlerisch in Höchstform. of Montreal’scher Psych-Funk, gepaart mit rotzigem CBGB-Sound, stetig nickend in Richtung Television, Talking Heads und King Crimson.
Ezra Furman - Perpetual Motion People (Bella Union)
(Vermeintlich) bunt-fröhlicher Indie-Pop mit tief melancholischem Kern.
Doe Paoro - After (ANTI-)
“Auf fragile low-key Momente seelischer Nacktheit folgen Bombast und Selbstbejahung, auf flotte four-to-the-floor Nummern intime, Grouper-eske Piano-Balladen geladen mit psychischer Entblössung und zerknirschter Selbstreflexion”, schreibe ich in meiner Review .
Total Abuse - Excluded (Deranged Records)
Schwärzer als die Seele eines Tabakindustrie-Lobbyisten. Du sagst Krach, ich sage grandioser Hardcore mit extra Noise-Komponente.
Gucci Mane - Breakfast (1017 Records)
#FREEGUCCI #FREEGUCCI #FREEGUCCI #FREEGUCCI #FREEGUCCI #FREEGUCCI
Desaparecidos - Payola (Epitaph)
Mit 35 schon Altmeister: Conor Oberst (Bright Eyes) kämmt allen Emo-Revivalists den Seitenscheitel und zeigt wer noch immer die grösste Bürste hat.
Yumi Zouma - II (Cascine)
Diese Kiwi-Popper sind so Zucker, dass sie im Sommer wohl zu Caramel werden.
Clarence Clarity - No Now (Bella Union)
Aus der Schublade nicht-schubladisierbar. Der Guardian meint “He’s a kind of a funk version of Ariel Pink”. Finde ich gut.
Sufjan Stevens - Carroll & Lowell (Asthmatic Kitty Records)
Inspiriert vom vom Tod seiner Mutter schreibt Stevens ein Album, das bis zu den Knochen berührt. Leise und intim, so persönlich, dass es sich für den Hörer fast voyeuristisch anfühlt zuzuhören. Ohne Zweifel sein bestes Album und guter Mann, das will wirklich etwas heissen.
The Districts - A Flourish and A Spoil (Fat Possum)
Zeitloser Kneipenrock exzellent aufgeführt.
Protomartyr - The Agent Intellect (Hardly Art)
Heavy wie die Stahlindustrie ihrer Heimatstadt Detroit. Kompromissloser Post-Punk mit Intelligenten Texten und Melodien die kleben.
Taylor Swift - 1989 (Big Machine)
“Das ist aber gar nicht aus diesem Jahr!” “Ach, ja?”
STUDIO GDS - Die einzigartige Zürcher Radiosendungs- und Partyreihe geht in die zweite Runde. Jeden Donnerstag wird wieder zu fein selektierten Konzerten und DJ-Sets in den Freitag hineingetanzt und cocktailschlürfend Neues entdeckt. Auf der Tanzfläch e im Kauz und on air auf GDS.FM .
Von MJ, Paris.
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STUDIO GDS PRÄSENTIERT GRIMES - ART ANGELS
GRIMES IST SUPER! <3 Sie hat so viele Herzchen verdient, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Da können sich Riri und Miley aber mal flott hinten anstellen, denn Claire ist sowieso hunderttausendmal cooler als die alle. Und wer das nicht versteht… Was ist? Ihr erwartet irgendwelche objektiven Informationen? Fakten? Vergesst es! Ich erzähl euch hier sicher nicht wer Grimes ist, denn wenn ihr nicht einmal das wisst, dann seid ihr sowieso schon voll unten durch. Geht doch googeln , ihr Verlierertypen.
Claire ist nämlich die Allerbeste und das neue Album ist darum auch das Beste überhaupt. Und alle Haters im Internet, die Angst hatten, dass Grimes jetzt spiessige Mainstreampopmusik macht, können nun einfach mal die Klappe halten. Art Angels ist immer noch dreckiger als eure schmierigen Finger, mit denen ihr diese fiesen Sachen tippt. Lasst Grimes in Ruhe! Eure elitären Gehirne können es doch nur nicht ertragen, wenn Melodien eingängig sind. Wahrscheinlich sind die zuckersüssen J-Pop-Referenzen zu avantgardistisch für euren vorsintflutlichen Musikgeschmack. Und ihr seid doch sowieso nur eifersüchtig, weil Grimes versteht mich. Zumindest glaub ich das, wenn ich mich nun dank „Belly of the Beat“ mehrheitlich hüpfend fortbewege. Oder wenn ich zu „Kill V. Maim“ durch den 33er Bus tanzen will und den langweiligen Erwachsenen „B-E-H-A-V-E aggressive! Tell me I'm a mobster looking so fresh“ in das Gesicht schreien möchte. Ihr versteht das nicht? Ach, lasst mich doch in Ruhe! Ich schliess mich jetzt wieder in meinem Zimmer ein und hör weiter Grimes auf voller Lautstärke.
Nachtrag: Der Autor wurde mittlerweile in ein Erziehungsheim für zwanghaft Infantile eingewiesen, wo er dank der täglichen Beschallung durch Acid-House auf dem Weg der Besserung ist. Art Angels von Grimes ist am 11. Dezember auf 4AD erschienen. Von übermässigem Hören wird mit Nachdruck abgeraten.
STUDIO GDS - Die einzigartige Zürcher Radiosendungs- und Partyreihe geht in die zweite Runde. Jeden Donnerstag wird wieder zu fein selektierten Konzerten und DJ-Sets in den Freitag hineingetanzt und cocktailschlürfend Neues entdeckt. Auf der Tanzfläch e im Kauz und on air auf GDS.FM .
Von Lukas Marty.
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