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STUDIO GDS PRÄSENTIERT MICK JENKINS - THE WATER[S] / WAVE[S]

STUDIO GDS PRÄSENTIERT MICK JENKINS - THE WATER[S] / WAVE[S]

„Drink. More. Water.“ Diese drei Worte begleiten einen wie ein Mantra durch das ganze Mixtape. Der Gedanke und das Konzept dahinter machen „The Water[s]“ zu einem der inspirierendsten Alben, das ich seit langem gehört habe. Jenkins meint dabei aber nicht, dass wir wortwörtlich unsere empfohlene, tägliche Menge an Wasser schön brav trinken sollen. Er betrachtet das Element im grösseren Sinne: als Symbolik für Wahrheit, geistige Nahrung und spirituelles Erwachen. Wasser ist das Essentiellste für Leben auf unserem Planeten. Es scheint aber, als wäre diese Tatsache auf Grund von unseren verzerrten Prioritäten in Vergessen geraten. Ein Blick auf unsere Welt und es lässt sich im wörtlichen und übertragenen Sinn von einer Wasserknappheit reden. Mick gehört zu den new era conscious Rappern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Wasser wieder zum fliessen zu bringen. Entstanden dabei ist ein Kunstwerk.„The Water[s]“ ist in jeder Hinsicht sehr stark: Lyrik, Beats, Rhetorik sowie die Wichtigkeit und Dringlichkeit derjenigen Themen, die er anspricht, sind „on point“. Seine Leidenschaft für Poesie entwickelte er am Collage. Sein Talent für Rap entdeckte er dabei erst in seinem dritten Studienjahr, als er sich für einen Wettbewerb einschrieb um ein paar Dr. Dre Beats Kopfhörer zu gewinnen. Aufgewachsen in Chicagos Southside, bekannt für seine hohe Kriminalitätsrate, konnte Jenkins den sozialen Missständen in seinem Umfeld kaum ausweichen. Anders als Rapper wie Chief Keef aus derselben Hood, wirkt Mick Jenkins wie ein Gegenpol zur ganzen Glorifizierung des Gangster-Lifestyles, die wir seit Jahrzehnten kennen. Die Obsession mit Reichtum und Status seiner Altersgenossen greift Jenkins immer wieder in seinen Texten, wie „Drink More Water“ auf - „What you want the gold and the hoes and the lights?/ The cars and the clothes what a life.“ In „The Water[s]“ wird nicht nur die ganze, korrupte Musikindustrie auseinandergenommen. Jenkins geht noch viel deeper mit einer heftigen Kritik an unsere ganze Gesellschaft. „Nigga, wake up; wake up, my nigga, you’re sleeping./ I know that you thirsty, you ain’t drinking water, my nigga you’re tweaking.“ Er fordert seine Zuhörer auf, endlich aus diesem träumerischen Geisteszustandin dem wir uns befinden, aufzuwachen. Wir denken, wir wissen, was sich um uns herum abspielt und wie unsere Welt tickt. Dennoch weichen wir der Wahrheit stets aus, solange wir uns in unseren Illusionen ausruhen können. Illusionen, die von verschiedenen Quellen über verschiedenste Medien in unsere Köpfe gelangen und an denen wir aus Angst vor dem Unbekannten festklammern. „This whole world is too fucking heinous./ I seen some shit on the TV that had fucked my day up./ This life will fucking drain us, they’re trying to fucking train us.“ Jenkins versucht immer wieder darauf hinzuweisen, dass all die Negativität, die uns über die Medienkanäle übermittelt wird zu einem gemeinsamen verzerrten Weltbild führt, das von Angst und Furcht geleitet wird und in einem Teufelskreis von Negativität endet. Es ist nicht die Welt da draussen, die durchgängig negativ ist. Es ist die Brille, durch die wir schauen, die die Wirklichkeit verzerrt. Wir alle haben die Ressourcen dafür, der Wahrheit selbst auf den Grund zu gehen, statt kopflos das zu fressen, was uns ins Futternäpfchen geschüttet wird. Es liegt an uns mehr Wasser zu trinken, zu wachsen, Mitverantwortung zu tragen und all dem Hass in dieser Welt mit Liebe und Dankbarkeit für all das, was wir haben, entgegenzuwirken. Ob man da hinhören möchte oder nicht, Mick Jenkins spricht die Wahrheit und schreckt nicht von den Konsequenzen zurück, die er damit auf sich ziehen könnte, wie er uns in „Jazz“ und „Martyrs“ wissen lässt.Ein Jahr später nach „The Water[s]“ hat Jenkins nun dieses Jahr sein neues Projekt „Wave[s]“ herausgebracht. Trotz eines gemeinsamen Fadens, ist „Wave[s]“ weitaus weniger thematisch als sein Vorgänger. Wie der Titel schon verrät, spielt Jenkins zwar weiter mit dem Begriff des Wassers herum, hat seinen Flow allerdings nicht mehr davon abhängig gemacht. Der grösste Unterschied zwischen den beiden Mixtapes liegt darin, dass „The Waters[s]“ mit seinen aquatischen Synths, tiefen Bässen und der komplexen Poesie teils schwer zu verdauen ist. Auf „Wave[s]“ experimentiert Jenkins mit einer neuen Klangpalette, von einer atmosphärischen Trägheit bis hin zu tanzbaren Beats, eingängigeren Melodien und Texten, in denen, wie in „Your Love“, die gute, alte Romantik eine Hauptrolle einnimmt. Nach wie vor wirkt Jenkins’ mentale Klarheit und seine „no-bullshit“-Persönlichkeit in unserem Zeitalter ansteckend und man kann fast nicht anders als das Wasser durchsickern zu lassen. Dass es sich hier, in beiden Fällen, um Mixtapes und keine vollwertigen Studioalben handelt, verblüfft tatsächlich und wird hoffentlich noch ganze Wellen auslösen. Stay thirsty!PS: Die Welle schwappt am 24.10. nach Zürich, dann spielt er nämlich im Exil. https://www.facebook.com/events/1608854342708222/STUDIO GDS - Die einzigartige Zürcher Radiosendungs- und Partyreihe geht in die zweite Runde. Jeden Donnerstag wird wieder zu fein selektierten Konzerten und DJ-Sets in den Freitag hineingetanzt und cocktailschlürfend Neues entdeckt. Auf der Tanzfläche im Kauz und on air auf GDS.FM.Von Alisha.


 
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