@bluebalu 1: Von Toleranz war bei mir nicht die Rede. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Verbote ja in Widerspruch zur...
@bluebalu 1: Von Toleranz war bei mir nicht die Rede. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Verbote ja in Widerspruch zur liberalen Gesellschaftsordnung stehen. @bluebalu 2: Wegen meinem "kuscheligen" Toleranzverständnis: Naja, ich habe halt über 20 Jahre lang in einem multiethnischen, multireligiösen, säkularen Land gelebt, wo Burka, Minarette, Muezzinruf, Kirchen- und Tempelglockengeläut alle erlaubt sind (und wo es durchaus vorkommt, dass Leute nackt auf der Strasse laufen: @trigor). Es funktioniert. Solange man die Populisten nicht die Oberhand gewinnen lässt, natürlich. :) @bluebalu 3: Ich wollte das Burkatragen nicht rechtfertigen. Mein Punkt ist viel eher, dass ein Verbot nichts an der Sachlage ändert - das sollten wir eigentlich aus der Erfahrung mit der Alkoholprohibition wissen. @bebra: Soll man das wirklich ernst nehmen? Geh doch lieber auf auns.ch poltern.
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...und kommt mir jetzt nicht mit "sollen wir ihnen denn auch die Mädchenbeschneidung erlauben?". Augenmass ist schon nötig. :)
Der Aargauer Vorstoss kam von den Schweizer Demokraten. Von ihnen ist zwar nichts anderes zu erwarten, aber dass so was dann eine Mehrheit findet, ist echt beunruhigend. Ich kenn mich in Sache politischer Erfolg der SD nicht aus, kann mir aber nicht vorstellen, dass sonst auch nur einer ihrer Vorstösse je angenommen worden ist. Wenn Initiativen aus der xenophobisch-konservativst-Rechten bis in die ("liberale"!) Mitte Unterstütung finden, steht es schlecht um den liberalen Rechtsstaat. @bluebalu: Ein Verbot sei nötig, um die freie Gesellschaft zu schützen, meintest du ein deinem ersten Post. Ironie pur. :) @bluebalu/trigor: Es ist falsch zu behaupten, Burkaträgerinnen würden aus Familien mit "rückständiger" Islamauslegung, oder sogar aus extremistischen Kreisen, stammen. Zwar ist die Verbreitung der schwarzen Ganzkörperschleier v.a. mit der puritanischen wahhabitischen Auslegung verbunden, Burkas werden auch von Frauen in weitaus gemässigteren Gemeinschaften wie die der (schiitischen) Bohras getragen. @alle: Es haben schon ein Paar das 'traditionelle' Aspekt des Burkatragens erwähnt - man soll doch Migranten der ersten Generation ihre Traditionen lassen, finde ich - der Zwang ändert jedenfalls nichts an der Geisteshaltung. Allgemeine Integrationsbemühungen, die dafür sorgen, dass die Migranten und ihre Kinder Teil der Gesellschaft werden und die Vorteile des säkularen liberalen Staates zu spüren bekommen, werden mit der Zeit wirken. Das Verbieten von einem Tag auf den anderen bringt nichts.
@ punkt: wenn dir die AHV so wichtig ist, findest du's sicher nicht gut, dass die IV bei der AHV jährlich anderthalb Milliarden Franken Schulden macht.
@monstermaus: IV-Rentner sind nicht alt. Ich würde in diesem Fall das Gegenteil behaupten; Fortschritte in der Medizin führen dazu, dass es _weniger_ physisch Invalide gibt.
@peperonistel: Mir ist gerade deine Bemerkung zu den "faulen Eiern unter den Bezügern" aufgefallen. Das ist ja auch eines der Lieblingsargumente der Gegner. Sie haben aber ein Problem mit ihrer Mathe: die Sparpotenzial durch Betrugsbekämpfung wird auf etwa 50 Mio Franken pro Jahr geschätzt. Eine schöne Summe, aber im Vergleich zur jährlichen Defizit der IV von 1.4 Milliarden - also 1400 Mio - ist das verschwindend klein, auch wenn die wahre Sparpotenzial das Doppelte ist. Egal also was die SVP bzw. die Weltwoche sagt, Missbrauchsbekämpfung alleine löst das Geldproblem der IV bestimmt nicht. Ein letzter (aber wirklich letzter) Punkt: mir ist eben aufgefallen, dass die MwSt auf Güter des täglichen Bedarfs nur um 0.1% auf 2.5% erhöht wird, es wird also eine Art Progression eingebaut bzw. die bestehende erweitert. Schon ganz gut, finde ich.
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Burka-Verbot
@bluebalu 1: Von Toleranz war bei mir nicht die Rede. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Verbote ja in Widerspruch zur liberalen Gesellschaftsordnung stehen. @bluebalu 2: Wegen meinem "kuscheligen" Toleranzverständnis: Naja, ich habe halt über 20 Jahre lang in einem multiethnischen, multireligiösen, säkularen Land gelebt, wo Burka, Minarette, Muezzinruf, Kirchen- und Tempelglockengeläut alle erlaubt sind (und wo es durchaus vorkommt, dass Leute nackt auf der Strasse laufen: @trigor). Es funktioniert. Solange man die Populisten nicht die Oberhand gewinnen lässt, natürlich. :) @bluebalu 3: Ich wollte das Burkatragen nicht rechtfertigen. Mein Punkt ist viel eher, dass ein Verbot nichts an der Sachlage ändert - das sollten wir eigentlich aus der Erfahrung mit der Alkoholprohibition wissen. @bebra: Soll man das wirklich ernst nehmen? Geh doch lieber auf auns.ch poltern.
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Der Aargauer Vorstoss kam von den Schweizer Demokraten. Von ihnen ist zwar nichts anderes zu erwarten, aber dass so was dann eine Mehrheit findet, ist echt beunruhigend. Ich kenn mich in Sache politischer Erfolg der SD nicht aus, kann mir aber nicht vorstellen, dass sonst auch nur einer ihrer Vorstösse je angenommen worden ist. Wenn Initiativen aus der xenophobisch-konservativst-Rechten bis in die ("liberale"!) Mitte Unterstütung finden, steht es schlecht um den liberalen Rechtsstaat. @bluebalu: Ein Verbot sei nötig, um die freie Gesellschaft zu schützen, meintest du ein deinem ersten Post. Ironie pur. :) @bluebalu/trigor: Es ist falsch zu behaupten, Burkaträgerinnen würden aus Familien mit "rückständiger" Islamauslegung, oder sogar aus extremistischen Kreisen, stammen. Zwar ist die Verbreitung der schwarzen Ganzkörperschleier v.a. mit der puritanischen wahhabitischen Auslegung verbunden, Burkas werden auch von Frauen in weitaus gemässigteren Gemeinschaften wie die der (schiitischen) Bohras getragen. @alle: Es haben schon ein Paar das 'traditionelle' Aspekt des Burkatragens erwähnt - man soll doch Migranten der ersten Generation ihre Traditionen lassen, finde ich - der Zwang ändert jedenfalls nichts an der Geisteshaltung. Allgemeine Integrationsbemühungen, die dafür sorgen, dass die Migranten und ihre Kinder Teil der Gesellschaft werden und die Vorteile des säkularen liberalen Staates zu spüren bekommen, werden mit der Zeit wirken. Das Verbieten von einem Tag auf den anderen bringt nichts.
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@peperonistel: Mir ist gerade deine Bemerkung zu den "faulen Eiern unter den Bezügern" aufgefallen. Das ist ja auch eines der Lieblingsargumente der Gegner. Sie haben aber ein Problem mit ihrer Mathe: die Sparpotenzial durch Betrugsbekämpfung wird auf etwa 50 Mio Franken pro Jahr geschätzt. Eine schöne Summe, aber im Vergleich zur jährlichen Defizit der IV von 1.4 Milliarden - also 1400 Mio - ist das verschwindend klein, auch wenn die wahre Sparpotenzial das Doppelte ist. Egal also was die SVP bzw. die Weltwoche sagt, Missbrauchsbekämpfung alleine löst das Geldproblem der IV bestimmt nicht. Ein letzter (aber wirklich letzter) Punkt: mir ist eben aufgefallen, dass die MwSt auf Güter des täglichen Bedarfs nur um 0.1% auf 2.5% erhöht wird, es wird also eine Art Progression eingebaut bzw. die bestehende erweitert. Schon ganz gut, finde ich.
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