HAUS OF GRANDE
HAUS OF GRANDE
Free
Meine Stadt
Zürich
Geboren
1994
Follower
9
Golden Vessel: Ein Debütalbum, das keinen Wunsch offen lässt
Obwohl er sich kleidet als wäre er auf ausserirdischer Mission, ist der Sound des australischen Produzenten Golden Vesselbodenständiger als vieles, das momentan veröffentlicht wird. Vielleicht ist es genau das, was den Musiker ausmacht und weshalb sein frisch erschienenes Debütalbum «SLOWSHINE» zu meinen Highlights des bisherigen Jahres gehört: Ihn scheint es nicht gross zu stören, ob er in der Masse untergeht oder nicht, was ihn ironischerweise herausstechen lässt.Ein dreiteiliges ErfolgrezeptNatürlich wäre es aber unfair, den kreativen Output von Max Byrne (so Golden Vessel gebürtig) auf diese entspannte Einstellung zu reduzieren, die ihn sehr nahbar und sympathisch macht. Nein, auch die Produktion seiner Musik funktioniert nach einem gewissen Schema, das sich durch folgende drei Faktoren auszeichnet: Liebevoll produzierte Beats (irgendwo zwischen Electronica, Pop und Hip Hop einzuordnen), spannende Featuring-Artists und die angenehme Gesangsstimme von Golden Vessel selbst. Das war bereits bei seiner Debüt-EP «Before Sleep» und seinen bisher grössten Erfolgen «Hesitate» und «Shoulders» so und hat sich auch bei seinem Erstling nicht geändert: Zehn wunderbare Tracks, mit denen du auf eine Reise durch den musikalischen Kosmos eines talentierten Produzenten mitgenommen wirst, der genau weiss was er will und seinen ganz eigenen Stil gefunden hat.Ein musikalisches FreundschaftsbuchDoch wie schon erwähnt, ist mir beim ersten Kontakt mit «SLOWSHINE» auch aufgefallen, dass er sich für jeden Song ein anderes Featuring gesichert und mit verschiedensten Musikernnen und Musiker zusammengearbeitet hat. Dies macht einerseits Sinn, weil so eine musikalische Diversität innerhalb eines Albums kreiert werden kann und andererseits, weil sich der Australier in erster Linie als Produzenten und nicht als Sänger sieht. Und für einen Produzenten gibt es wahrscheinlich nichts Schöneres, als wenn er sich gezielt aussuchen kann, welche Stimme seinen Song schmücken soll. Auch hier sticht übrigens etwas heraus: Fast alle musikalischen Gäste, die Golden Vessel für sein Debütalbum gewählt hat, kommen aus Australien und lassen den Zuhörer ein bisschen tiefer in sein musikalische Umfeld eintauchen. Besonders hervorheben möchte ich dabei die glasklare Stimme der australischen Singer-Songwriterin Woodes («PORTRAIT») und der mitreissende Flow von Cult Shφtta, einem Rap-Duo aus Syndey («TONIGHT»).Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich «SLOWSHINE» stark an ein Freundschaftsbuch aus der Schulzeit erinnert. Du weisst schon, dort wo all deine liebsten Menschen etwas hineingekritzelt und -gemalt haben. Mit dem kleinen Unterschied, das hier nicht gekritzelt, sondern gesungen wird und das Freundschaftsbuch nicht in Form eines Buches, sondern eines wunderbaren Albums daherkommt. Und das ist doch etwas vom Schönsten: Wenn Musik nicht krampfhaft nach Anerkennung sucht, sondern in erster Linie Spass macht und von Menschen kreiert wird, die dich für einen kurzen Moment in ihre Welt einladen möchten.Lust auf mehr neue Musik? Dann schau vorbei auf meinem Blog und folge mir auf Facebook. Instagram und Spotify.
-
susanella//p//hey that's niceStrassenmannAlexandraJane_Janebeilamudsharkjandergrosse
Golden Vessel: Ein Debütalbum, das keinen Wunsch offen lässt
Obwohl er sich kleidet als wäre er auf ausserirdischer Mission, ist der Sound des australischen Produzenten Golden Vessel bodenständiger als vieles, das momentan veröffentlicht wird. Vielleicht ist es genau das, was den Musiker ausmacht und weshalb sein frisch erschienenes Debütalbum «SLOWSHINE» zu meinen Highlights des bisherigen Jahres gehört: Ihn scheint es nicht gross zu stören, ob er in der Masse untergeht oder nicht, was ihn ironischerweise herausstechen lässt.
Ein dreiteiliges Erfolgrezept
Natürlich wäre es aber unfair, den kreativen Output von Max Byrne (so Golden Vessel gebürtig) auf diese entspannte Einstellung zu reduzieren, die ihn sehr nahbar und sympathisch macht. Nein, auch die Produktion seiner Musik funktioniert nach einem gewissen Schema, das sich durch folgende drei Faktoren auszeichnet: Liebevoll produzierte Beats (irgendwo zwischen Electronica, Pop und Hip Hop einzuordnen), spannende Featuring-Artists und die angenehme Gesangsstimme von Golden Vessel selbst. Das war bereits bei seiner Debüt-EP «Before Sleep» und seinen bisher grössten Erfolgen «Hesitate» und «Shoulders» so und hat sich auch bei seinem Erstling nicht geändert: Zehn wunderbare Tracks, mit denen du auf eine Reise durch den musikalischen Kosmos eines talentierten Produzenten mitgenommen wirst, der genau weiss was er will und seinen ganz eigenen Stil gefunden hat. Ein musikalisches Freundschaftsbuch
Doch wie schon erwähnt, ist mir beim ersten Kontakt mit «SLOWSHINE» auch aufgefallen, dass er sich für jeden Song ein anderes Featuring gesichert und mit verschiedensten Musikernnen und Musiker zusammengearbeitet hat. Dies macht einerseits Sinn, weil so eine musikalische Diversität innerhalb eines Albums kreiert werden kann und andererseits, weil sich der Australier in erster Linie als Produzenten und nicht als Sänger sieht. Und für einen Produzenten gibt es wahrscheinlich nichts Schöneres, als wenn er sich gezielt aussuchen kann, welche Stimme seinen Song schmücken soll. Auch hier sticht übrigens etwas heraus: Fast alle musikalischen Gäste, die Golden Vessel für sein Debütalbum gewählt hat, kommen aus Australien und lassen den Zuhörer ein bisschen tiefer in sein musikalische Umfeld eintauchen. Besonders hervorheben möchte ich dabei die glasklare Stimme der australischen Singer-Songwriterin Woodes ( «PORTRAIT» ) und der mitreissende Flow von Cult Shφtta , einem Rap-Duo aus Syndey ( «TONIGHT» ). Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich «SLOWSHINE» stark an ein Freundschaftsbuch aus der Schulzeit erinnert. Du weisst schon, dort wo all deine liebsten Menschen etwas hineingekritzelt und -gemalt haben. Mit dem kleinen Unterschied, das hier nicht gekritzelt, sondern gesungen wird und das Freundschaftsbuch nicht in Form eines Buches, sondern eines wunderbaren Albums daherkommt. Und das ist doch etwas vom Schönsten: Wenn Musik nicht krampfhaft nach Anerkennung sucht, sondern in erster Linie Spass macht und von Menschen kreiert wird, die dich für einen kurzen Moment in ihre Welt einladen möchten.
Lust auf mehr neue Musik? Dann schau vorbei auf meinem Blog und folge mir auf Facebook . Instagram und Spotify .
Weiterlesen
GRANDE'S CHOICE: Meine zehn liebsten Songs vom Mai '19
Völlig egal ob alt oder neu, mainstream oder nischig, langsam oder schnell: In meiner monatlichen Auswahl GRANDE'S CHOICE findet alles Platz, was berührt oder begeistert. Betonen möchte ich dabei, dass es sich um eine persönliche Auswahl handelt und die Reihenfolge der einzelnen Songs völlig zufällig gewählt ist. Viel Spass beim Durchstöbern!
1. ALASKALASKA - Meateater
Du bist auf der Suche nach dem passenden Album für den Sommer 2019? Dann hätte ich dir einen heissen Tipp: Das frisch erschienene Debütalbum «The Dots» der englischen Indie-Truppe ALASKALASKA . Ihre zugänglichen Pop-Songs machen nicht nur grossen Spass, sondern erhalten dank der Kombination mit Jazz- oder Disco-Elementen grossen Wiedererkennungswert. Unbedingt reinhören!
2. MorMor - Outside
Der Kanadier MorMor wird unter Insidern schon länger als nächste grosse Indie-Pop-Sensation gehandelt, doch bisher hatte ich den Sänger ehrlich gesagt nicht wirklich auf dem Schirm. Spätestens mit «Outside» hat sich das aber geändert und die Kombination aus melancholischem Gesang und treibender Instrumentation gefällt mir enorm gut (sogar so gut, dass ich den Song gleich sechs Mal hintereinander gehört habe, als ich ihn entdeckte). Mein Tipp: Unbedingt das Musikvideo dazu schauen, denn nicht nur MorMors Stimme, sondern auch seine Ästhetik geht echt unter die Haut.
3. Jessie Ware & Sampha - Valentine
Kennst du diese Art von Songs, bei denen du dich kaum zu atmen traust, weil dich das Gehörte derart verzaubert und du keine Sekunde davon verpassen möchtest? Falls nicht, wird es dir vielleicht bei dieser schillernden und feinen Nummer von Jessie Ware & Sampha vielleicht so gehen. Denn mein Herz schlägt jedes Mal schneller und ich schmelze dahin, wenn die ersten Takte von «Valentine» und die beiden unverkennbaren Stimmen meinen Gehörgang entzücken.
4. Paradis - Toi Et Moi
Langsam wird es offensichtlich, dass Frankreich für mich eines der spannendsten Länder ist, wenn es um Musik geht. Denn wie fast jeden Monat hat es auch im Mai ein Act geschafft, mich mit einem Song um den Finger zu wickeln: Simon Mény und Pierre Rousseau alias Paradis . Ihr bisher grössten Erfolg «Toi Et Moi» ist der perfekte Sondtrack für eine nächtliche Autofahrt durch die Stadt oder einen intimen Tanz mit deinem Liebsten/deiner Liebsten. J'aime trop!
5. Baba Stiltz - Can't Help It
Manchmal höre ich einen Song bis zum Umfallen, vergesse nach einer Zeit seine Existenz, entdecke ihn dann per Zufall wieder und frage mich, warum er überhaupt von meiner Bildfläche verschwunden ist. Diesen Monat habe ich genau das mit dieser Nummer des schwedischen Musikers Baba Stiltz erlebt. Treibender Beat, verträumter Gesang und ein unfassbar ansteckender Drive - für mich ist «Can't Help It» einer der besten Electronica-Songs, die je geschrieben wurden.
6. Sensu - Escape
Wer mein Interview mit der Badener Produzentin Sensu schon gelesen hat weiss, dass sie für mich zu den vielversprechendsten und talentiertesten Nachwuchshoffnungen der Schweizer Musikszene gehört. Angelehnt an ihr Vorbild Flume , hat sie uns diesen Monat mit «Escape» ein elektronisches Hörerlebnis geliefert, dass dich in ferne futuristische Welten entführt und Lust auf mehr macht. Diese Lust wird übrigens im September gestillt, denn dann veröffentlicht Sensu ihr Debütalbum «Embrace».
7. Tyler, The Creator - A BOY IS A GUN*
Tyler, The Creator gehört für mich zu den innovativsten und spannendsten Künstlern, wenn es um zeitgenössischen Hip Hop geht. Entsprechend gross war die Freude, als ich per Zufall auf sein neues Album «IGOR» gestossen bin. Zwölf abwechslungsreiche und wunderschön produzierte Songs, mit denen sich der kalifornische Rapper nicht nur neu erfunden, sondern ein Meisterwerk abgeliefert hat, das wir in einigen Jahren mit Sicherheit als Klassiker bezeichnen werden. Absoluter Favorit: «A BOY IS A GUN*» mit Solange Knowles .
8. Elliot Moss - Best Light
Lass uns kurz über Musik in Hotel-Lobbies sprechen. Entweder ist sie so unauffällig, dass ich sie gar nicht warnehme oder sie nervt mich derart fest, dass ich mir wünsche sie wäre gar nicht da. Diese Ansicht hat sich während meinen Ferien in Schottland aber geändert und ich schulde dem Motel One Edinburgh-Princes ein Shoutout. Noch nie habe ich mich in einem Hotel derart oft nach dem Namen eines Songs oder Acts erkundigt wie dort. Absoluter Lieblingsfund ist dabei der New Yorker Multiinstrumentalist Elliot Moss mit seinem musikalischen Understatement «Best Light», das so beständig und gradlinig ist, dass es wieder Spass macht.
9. zalagasper - Sebi
Wenn ich ehrlich bin, kann ich mit den Songs des Eurovision Song Contests meistens nicht viel anfangen, da sie mir zu unspektakulär und vorhersehbar sind. Doch was das slowenische Newcomer-Duo zalagasper dieses Jahr mit ihrer Nummer «Sebi» in Tel Aviv präsentiert hat, war für mich definitiv eine musikalische Überraschung: Gefühlsvoller Beat, hauchzarter Gesang und erfrischend untypischer Indie-Pop. Von mir gibt's die volle Punktzahl!
10. Golden Vessel feat. Cult Shotta - Tonight
Lange mussten wir uns gedulden, aber diesen Monat ist es endlich passiert: Der australische Musiker und Produzent Golden Vessel hat sein Debütalbum «SLOWSHINE» veröffentlicht. Es ist wirklich selten, dass mich eine Scheibe von A bis Z überzeugt und ich mit jedem Song etwas anfangen kann, aber mit seinem einzigartigen Mix aus gemütlichen Beat, sanftem Gesang und spannenden Features (wie hier beispielsweise Cult Shotta ) hat Golden Vessel genau das geschafft. Definitiv eines der musikalischen Highlights des bisherigen Jahres. Schon gesehen? Meine monatliche Auswahl GRANDE’S CHOICE findest du auch auf Spotify . Lust auf mehr neue Musik? Dann schau auf meinem Blog vorbei und folge mir auf Facebook , Instagram oder Spotify .
Weiterlesen
5 FRAGEN AN: Sensu, die Badener Beatkünstlerin
Meiner Meinung nach gehört sie zu den vielversprechendsten Newcomerinnen der Schweiz und kann locker mit Grössen wie Flume oder Jon Hopkins mithalten: Jasmin Peterhans alias Sensu . Im Vergleich zu den zwei Produzenten steht die 26-jährige Badenerin jedoch noch am Beginn ihrer Karriere. Dies könnte sich aber bald ändern, denn nach einigen grösseren Auftritten (unter anderem an der Street Parade und dem Zürich Openair) erscheint im September ihr Debütalbum «Embrace». Bevor das passiert, möchte ich dir die Nachwuchs-Produzentin ein wenig genauer vorstellen.
Sensu ist ein extrem «smoother» Künstlername. Was steckt dahinter? Mir war es wichtig, dass mein Künstlername eine Bedeutung hat, die sich auch auf meine Musik und meine Person übertragen lässt, gleichzeitig schön klingt und einem im Kopf bleibt. Sensu ist die japanische Bezeichnung für Faltfächer. Ich kann mich im kreativen Prozess entfalten und das bereichert mein Leben. Du hast zehn Jahre lang Klavier gespielt, bevor du dich der Produktion von Beats gewidmet hast. Wie kam es zu diesem Sinneswandel? Jeder, der Noten lesen kann und klassisch Klavier spielt weiss, dass es eine eigene und sehr spannende Sprache ist, die häufig auf Theorien beruht. Ich persönlich liebe es jedoch zu kreieren und verliere meine Kreativität, sobald man mir endlose Theorien beibringen möchte. Das war der Grund, weshalb ich den Unterricht beendet und mich nach einer musikalischen Pause im Beatmaking wiedergefunden (und auch neu erfunden) habe.
Am spannendsten an deiner Musik finde ich, dass du deinen elektronischen Sound mit Einflüssen aus Soul, Hip Hop oder R&B kombinierst. Warum ist dieser Genremix so typisch und wichtig für dich? Ich habe Jahre damit verbracht, mich mit der Hip Hop-Kultur zu befassen und auch mein Musikherz gehörte vorwiegend dem Hip Hop. Deshalb finde ich es schön und wichtig, dass man diese Roots in meinen Produktionen heraushören kann. Ausserdem glaube ich, dass es genau diese Mischung aus teils sehr elektronischen und Hip Hop-lastigen Elementen in Kombination mit Rap und Soulgesang ist, die meine Musik ausmacht. Dein wichtigster Ratschlag an alle Menschen, die gerne mit dem Produzieren von eigenem Sound beginnen möchten? Überlegt nicht zu lange, macht einfach und schränkt eure Kreativität nicht durch Theorien und weitere Einflüsse ein. Zum Schluss ein Blick nach vorne: Im September erscheint dein Debütalbum «Embrace». Was möchtest du der Welt mit deinem Erstling zeigen? Ich möchte der Welt damit die grenzenlose, genreübergreifende Musik von Sensu präsentieren. Mein persönliches Ziel ist es, dass von zwölf Leuten, die gemeinsam in einem Raum stehen und unterschiedliche Musik mögen, mindestens jedem ein Song von meinem Album gefällt.
Lust auf mehr neue Musik? Dann schau vorbei auf meinem Blog und folge mir auf Facebook . Instagram und Spotify .
Weiterlesen
GRANDE’S CHOICE: Meine zehn liebsten Songs vom April ’19
Völlig egal ob alt oder neu, mainstream oder nischig, langsam oder schnell: In meiner monatlichen Auswahl GRANDE’S CHOICE findet alles Platz, was berührt oder begeistert. Betonen möchte ich dabei, dass es sich um eine persönliche Auswahl handelt und die Reihenfolge der einzelnen Songs völlig zufällig gewählt ist. Viel Spass beim Durchstöbern!
1. Roméo Elvis – T’es Bonne
Dass die belgische Schokolade besser sein soll als unsere Schweizer Schoggi würde ich so nicht unterschreiben. Es sei denn, wir sprechen vom belgischen Rapper Roméo Elvis : Der hat vor kurzem sein neues Album «Chocolat» veröffentlicht und das hat mir richtig gut geschmeckt. Den grössten Zuckerschock gibt’s dabei mit dieser Nummer, denn der Mix aus ballerndem Bass und unverblümten Rüpel-Rap ist einfach nur köstlich.
2. FKA Twigs – Cellophane
Es waren drei lange Jahre, die wir ohne ein musikalisches Lebenszeichen von FKA Twigs ausharren mussten. Aber das Warten hat sich definitiv gelohnt: Auf ihrer neusten Single «Cellophane» zeigt sich die englische Künstlerin überraschend zerbrechlich und wartet ganze 2:45min, bevor ihr typisch hypnotisierender und vielschichtiger Sound einsetzt. Meiner Meinung nach ein absolutes Meisterwerk!
3. The Drums – Pretty Cloud
Obwohl ihr kürzlich veröffentlichtes Album «Brutalism» heisst, beschenken uns The Drums darauf mit eingängigen elektronischen Klängen und hauchendem Gesang statt brutalem Sound. In meinen Augen ist das auch die einzig richtige Entscheidung, denn so zeigen sich die Jungs aus New York von ihrer besten Seite und überzeugen mit ihrer Indie-Scheibe. Mein absoluter Favorit ist dabei der erste Track «Pretty Cloud».
4. Hundreds – Un-Unify (FOXOS Rework)
Es gibt diese Songs, die es schaffen, dich innert kürzester Zeit an einen melancholischen und nachdenklichen Ort zu katapultieren. Dieses Rework des Hamburger Duos FOXOS gehört für mich definitiv in diese Kategorie: Ihre Version von «Un-Unify» ist wunderschön instrumentiert, emotionsvoll gesungen und genau das Richtige, wenn sich deine Nackenhaare möglichst schnell aufstellen sollen.
5. Blimes & Redinho – Snake Skin Boots
Kleines Selbstexperiment: Bevor du dir diesen Song anhörst, stellst du dir vor, wie die Verschmelzung von Blues, Jazz und Hip Hop tönen könnte. Recht schwierig, diese komplett verschiedenen Musikrichtungen im Kopf zu kombinieren, oder? Die amerikanische Rapperin Blimes schafft mit «Snake Skin Boots» aber den schwierigen Spagat und kennt sich dank ihrem familiären Background bestens in allen drei Genres aus: Sie ist mit Hip Hop gross geworden, ihr Vater ist professioneller Blues-Musiker und der Grossvater spielt passioniert Jazz. Ein spannender und vielschichtiger Mix!
6. Young Galaxy – Under My Wing
Clever gemachter Electro-Pop ist etwas, das mich immer wieder aufjauchzen und begeistert in die Hände klatschen lässt. Das ist mir diesen Monat mit dem kanadischen Duo Young Galaxy und ihrem aktuellen Album «Down Time» passiert. Besonders der Opening-Song «Under My Wing» hat es mir dabei angetan, denn dieses filigrane und schwebende Klang-Konstrukt ist eine Wohltat fürs Ohr und die über sechs Minuten vergehen dank der zarten Stimme von Catherine wie im Flug.
7. Local Natives – Dark Days
Falls ich eines Tages ein Cabriolet besitzen sollte, wäre das der Song, der an einem sonnigen Nachmittag in Endlosschlaufe laufen würde, wenn ich durch die Gegend brettere: Die Kombination aus verspielten Gitarren-Riffs, sanftem Beat zum Mitschunkeln und den wunderschönen Stimmen von Taylor Rice, Ryan Hahn und Nina Persson (Sängerin von The Cardigans ) erinnern ein bisschen an Fleetwood Mac und machen Local Natives zu einem Act für jede Road Trip-Playlist.
8. Kiah Victoria – Ornament
Aufmerksam geworden auf Kiah Victoria bin ich dank Senkrechtstarterin Billie Eilish . Sie bezeichnet den Sound der Newcomerin aus Brooklyn als etwas vom Spannendsten und Einzigartigsten, das sie seit langem gehört hat. Dem kann ich mich nur anschliessen: Irgendwo einzuordnen zwischen Soul, Electronica und Pop, gewürzt mit einer Prise Avantgarde – am besten hörst du es dir gleich selber an und lässt dich begeistern.
9. Coucou Chloe – Gecko
Das düstere und futuristische Auftreten von Coucou Chloe gefällt mir derart gut, dass ich gleich einen ganzen Artikel über die englische Newcomerin geschrieben habe. Deshalb macht es völlig Sinn, dass ihr neuster Wurf «Gecko» einen Platz in dieser Liste verdient hat. Denn wer diese Geisterbahnfahrt fürs Ohr einmal gehört hat, wird sie nicht mehr so schnell vergessen.
10. Hot Chip – Hungry Child
Als Hot Chip vor einigen Wochen verkündet haben, dass sie die Welt schon bald mit neuem Sound beschenken, war ich ganz aus dem Häuschen (schliesslich war es vier Jahre lang ruhig um die englische Erfolgsband). Umso mehr habe ich mich gefreut, als mir «Hungry Child» gezeigt hat, dass die Gruppe um Alexis Taylor und Joe Goddard auch nach fast 20 Jahren im Business noch weiss, wie überraschende Popmusik gemacht wird. Nachschub gibt’s übrigens schon am 21. Juni, denn dann erscheint ihr siebtes Album «A Bath Full Of Ecstasy».
Schon gesehen? Meine monatliche Auswahl GRANDE’S CHOICE findest du auch auf Spotify . Lust auf mehr neue Musik? Dann schau auf meinem Blog vorbei und folge mir auf Facebook , Instagram .
Weiterlesen
Lizzo: Darum ist sie der Superstar, den die Welt braucht
Egal ob jung oder alt, musikinteressiert oder nicht: Lizzo ist für mich momentan DAS Ass im Ärmel. Denn wem auch immer ich die amerikanische Newcomerin zeige, ist innert Sekunden angetan und möchte mehr über sie wissen. Auch ihr brandneues Album «Cuz I Love You» schoss innerhalb von einem Tag an die Spitze der amerikanischen Albumcharts und verdrängte dort sogar Superstar Beyoncé. Doch weshalb wächst die Fangemeinde von Lizzo fast täglich und wie schafft sie es, der ganzen Welt den Kopf zu verdrehen? Ich bin auf Spurensuche gegangen und habe viele gute Gründe gefunden.
1. Ihr Sound ist abwechslungsreich
Bevor man sich überhaupt mit dem Charakter von Melissa Viviane Jefferson (so Lizzos echter Name) auseinandersetzt, fällt auf, dass die Musik der 30-Jährigen extrem abwechslungsreich ist. Dies zeigt sich auch auf ihrem aktuellen Album «Cuz I Love You»: Mal haut sie dir mit Missy Elliott feinsten Hip Hop um die Ohren ( «Tempo» ), dann tönts soulig und üppig instrumentiert ( «Cuz I Love You» ) und im nächsten Moment lässt sie dein Herz mit fröhlichem Mitsing-Pop ( «Juice» ) höher schlagen. Gemeinsam haben alle Songs trotzdem etwas: Sie sind clever geschrieben, sauber produziert und haben Ohrwurm-Faktor, so dass du meistens schon beim zweiten Anhören lauthals mitsingen/mitrappen/mitbrüllen kannst.
2. Ihr Motto = Positivity pur!
Neben ihrem Sound sind es vor allem Lizzos Wertvorstellungen und Messages, die es mir angetan haben: Nachdem sie im jungen Alter grosse Probleme mit ihrem Körpergewicht hatte, steht die Newcomerin heute für Body-Positivy und unendliche Selbstliebe. So finden sich auch in ihren Songtexten Themen rund um die persönliche Diversität wie das Ausleben der eigenen Sexualität ( «Boys» ), die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper ( «Fitness» ) oder das Zelebrieren der Hautfarbe ( «My Skin» ). Am schönsten finde ich dabei, dass das Ganze sehr authentisch und auf Augenhöhe passiert. Mit ermutigenden Lyrics wie «if i’m shiny everybody gonna shine» erweckt Lizzo das Bild der guten Freundin, die dich mit einem Lächeln im Gesicht darin bestärkt, dass du perfekt bist genau so wie du bist.
3. Authentischer geht’s nicht
Wer Lizzo auf Instagram folgt, der weiss, dass die gebürtige Texanerin immer sagt was sie denkt und sich von nichts und niemandem verbiegen lässt. Ultraknappes Outfit trotz kurviger Figur? Auf jeden Fall. Lauthals im Einkauszentrum loslachen? Why not?! Gerade in ihren Insta-Storys gewährt die Newcomerin tiefe Einblicke in ihren Alltag und lässt ihre Fans an sämtlichen Abenteuer teilhaben: Covershooting fürs Playboy Magazin, Songproduktion im Studio, Mittagspause im Lieblingsrestaurant und und und… Dadurch wirkt Lizzo noch nahbarer und authentischer, was ihrer jungen Karriere zusätzlichen Schub verleiht. Denn durch ihre unverwechselbare Art wächst nicht nur das Interesse an Lizzos Musik, sondern man möchte gleich noch ein Bier mit ihr trinken gehen.
4. Sie hat’s live drauf (SASHA FLUTE!)
Es ist ein altbekanntes Phänomen: Auf der Konserve tönt’s hui, doch live ist’s pfui. Bei Lizzo trifft das zum Glück nicht zu: Ihre Stimme tönt bei Live-Perfomances genauso gut wie auf der Aufnahme (wenn nicht sogar ein bisschen besser), auf der Bühne tanzt und twerk sie sich die Seele aus dem Leib und fürs Publikum gibt sie alles. Mein absolutes Highlight (neben den stets kurvigen Background-Tänzerinnen) ist es aber, wenn Lizzo zu ihrer Querflöte greift und «Sasha Flute» zum Leben erweckt. Ja, richtig gehört: Die Sängerin beherrscht die Querflöte nicht nur richtig gut, sondern hat ihrem Instrument gleich einen eigenen Namen gegeben. Da das Publikum jedes Mal komplett ausrastet, wenn es zu einem kleinen Solo kommt, ist «Sasha Flute» mittlerweile sogar fester Bestandteil von Lizzos Show und hat einen eigenen Instagram-Account ( @sashabefluting ). Am besten schaust du es dir unten gleich selber an, denn die Kombi aus Twerken und sassy Querflöte ist unglaublich unterhaltsam und unterstreicht das, was Lizzo mit ihrer Musik vermitteln möchte: Pure Lebensfreude.
Na, bist du neugierig geworden? Falls ja, ist Lizzos neues Album «Cuz I Love You» seit dem 19. April überall erhältlich. Ausserdem ist die sympathische Newcomerin diesen Sommer zu Gast am Montreux Jazz Festival und stellt ihr Talent am 11. Juli live unter Beweis.
Und falls du zum ersten Mal mit Lizzo in Kontakt kommst, gibt’s hier noch meine sechs liebsten Songs von ihr: «Tempo» , «Juice» , «Boys» , «Truth Hurts» , «Scuse Me» & «Water Me»
Lust auf mehr neue Musik? Dann schau auf meinem Blog vorbei und folge mir auf Facebook , Instagram oder Spotify .
Weiterlesen
Coucou Chloe: Willkommen zur elektronischen Geisterstunde
Mit ihren streng nach hinten gekämmten Haaren, dem starren Blick und ihren buschigen Augenbrauen könnte sie glatt als Model durchgehen. Doch trotz ihrem eher niedlichen Pseudonym interessiert sich die Londoner Produzentin Coucou Chloe herzlich wenig für die schönen Dinge im Leben. Ihr musikalisches Motto: Je düsterer desto besser! Bei ihr treffen bretternde Beats auf hypnotische Lyrics und verschmelzen zu einem dämonischen Mix, der im ersten Moment überfordern mag und dein Gesicht zum Schmelzen bringt. Bist du ready?
Video Games & schrille Mouth Pieces Erika Jane (so Coucou Chloe ’s gebürtiger Name) wächst in einem Vorort von London auf und merkt schnell, dass sie anders tickt als ihre Altersgenossen: Zwar beginnt sie früh mit dem Klavierspielen, hört aber im Alter von 13 Jahren bereits wieder damit auf, da sie lieber mit elektronischen Klängen herumexperimentiert als auf Tasten herumzudrücken. Dank dieser Leidenschaft und ihrem ziemlich eigenen Blick auf die Welt schafft die Engländerin dann auch den Sprung an die Kunstschule. Dort probiert sie, ihre Kreativität so gut es geht auszuleben und konzipiert unter anderem eine Installation, in der ein elektronischer Fächer eine E-Gitarre spielt. Als Ausgleich dazu befasst sie sich in ihrer Freizeit mit Mode (vor allem mit schrägem Mundschmuck) und spielt Video Games. Sie nimmt aber auch viele verschiedene Geräusche auf, mit denen sie zuhause herumbastelt und ihren einzigartigen Sound entwickelt. Das Resultat: Sie konzentriert sich immer mehr auf die Musik, fliegt von der Kunstschule und zieht nach London, um ihrem Traum vom professionellen Musikmachen zu verwirklichen. Dank Rihanna ins Rampenlicht
Wie du dir vorstellen kannst, geht es nicht lange, bis Coucou Chloe dank ihrem einzigartigen Hypnose-Electro in der Londoner Musikszene wahrgenommen und bewundert wird. Nach kurzer Zeit meldet sich das englische Label NUXXE bei ihr, wo bereits Shygirl und Sega Bodega , die ich dir schon auf meinem Blog vorgestellt habe , unter die Fittiche genommen wurden und bietet ihr einen Vertrag an. Nach der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP «Erika Jane» kommt dann der nächste Meilenstein: Superstar Rihanna verliebt sich in den Sound von Coucou Chloe und nutzt ihn für ihre Fenty x Puma-Fashion Show im letzten Jahr. Die Follower-Zahlen der jungen Engländerinnen schiessen in die Höhe, diverse Magazine wie die Vogue berichten über sie und ermöglichen ihr so einen kurzen Abstecher von der Underground-Szene zur breiten Masse. Doch obwohl Coucou Chloe ’s Leben in den letzten Jahren ein ziemlicher Richtungswechsel widerfahren ist, hat sich die Musikerin kein bisschen verändert: Ihr futuristischer Sound ist immer noch nischig und düster, ihre experimentellen Beats hämmern sich nach wie vor in den Gehörgang – und gelächelt wird immer noch nicht.
Lust auf mehr neue Musik? Dann schau auf meinem Blog vorbei und folge mir auf Facebook , Instagram oder Spotify .
Weiterlesen