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Golden Vessel: Ein Debütalbum, das keinen Wunsch offen lässt

Golden Vessel: Ein Debütalbum, das keinen Wunsch offen lässt

Obwohl er sich kleidet als wäre er auf ausserirdischer Mission, ist der Sound des australischen Produzenten Golden Vesselbodenständiger als vieles, das momentan veröffentlicht wird. Vielleicht ist es genau das, was den Musiker ausmacht und weshalb sein frisch erschienenes Debütalbum «SLOWSHINE» zu meinen Highlights des bisherigen Jahres gehört: Ihn scheint es nicht gross zu stören, ob er in der Masse untergeht oder nicht, was ihn ironischerweise herausstechen lässt.Ein dreiteiliges ErfolgrezeptNatürlich wäre es aber unfair, den kreativen Output von Max Byrne (so Golden Vessel gebürtig) auf diese entspannte Einstellung zu reduzieren, die ihn sehr nahbar und sympathisch macht. Nein, auch die Produktion seiner Musik funktioniert nach einem gewissen Schema, das sich durch folgende drei Faktoren auszeichnet: Liebevoll produzierte Beats (irgendwo zwischen Electronica, Pop und Hip Hop einzuordnen), spannende Featuring-Artists und die angenehme Gesangsstimme von Golden Vessel selbst. Das war bereits bei seiner Debüt-EP «Before Sleep» und seinen bisher grössten Erfolgen «Hesitate» und «Shoulders» so und hat sich auch bei seinem Erstling nicht geändert: Zehn wunderbare Tracks, mit denen du auf eine Reise durch den musikalischen Kosmos eines talentierten Produzenten mitgenommen wirst, der genau weiss was er will und seinen ganz eigenen Stil gefunden hat.Ein musikalisches FreundschaftsbuchDoch wie schon erwähnt, ist mir beim ersten Kontakt mit «SLOWSHINE» auch aufgefallen, dass er sich für jeden Song ein anderes Featuring gesichert und mit verschiedensten Musikernnen und Musiker zusammengearbeitet hat. Dies macht einerseits Sinn, weil so eine musikalische Diversität innerhalb eines Albums kreiert werden kann und andererseits, weil sich der Australier in erster Linie als Produzenten und nicht als Sänger sieht. Und für einen Produzenten gibt es wahrscheinlich nichts Schöneres, als wenn er sich gezielt aussuchen kann, welche Stimme seinen Song schmücken soll. Auch hier sticht übrigens etwas heraus: Fast alle musikalischen Gäste, die Golden Vessel für sein Debütalbum gewählt hat, kommen aus Australien und lassen den Zuhörer ein bisschen tiefer in sein musikalische Umfeld eintauchen. Besonders hervorheben möchte ich dabei die glasklare Stimme der australischen Singer-Songwriterin Woodes («PORTRAIT») und der mitreissende Flow von Cult Shφtta, einem Rap-Duo aus Syndey («TONIGHT»).Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich «SLOWSHINE» stark an ein Freundschaftsbuch aus der Schulzeit erinnert. Du weisst schon, dort wo all deine liebsten Menschen etwas hineingekritzelt und -gemalt haben. Mit dem kleinen Unterschied, das hier nicht gekritzelt, sondern gesungen wird und das Freundschaftsbuch nicht in Form eines Buches, sondern eines wunderbaren Albums daherkommt. Und das ist doch etwas vom Schönsten: Wenn Musik nicht krampfhaft nach Anerkennung sucht, sondern in erster Linie Spass macht und von Menschen kreiert wird, die dich für einen kurzen Moment in ihre Welt einladen möchten.Lust auf mehr neue Musik? Dann schau vorbei auf meinem Blog und folge mir auf Facebook. Instagram und Spotify.

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