Pancho: Das ist aber eine ziemlich dürftige Antwort. Was meinst Du genau mit Risiko-Prämie? Wenn das Einstreichen des Zinses...
Pancho: Das ist aber eine ziemlich dürftige Antwort. Was meinst Du genau mit Risiko-Prämie? Wenn das Einstreichen des Zinses gesamthaft gesehen NUR das Risiko ausgleichen würde, dann hätten wir auch hier wieder ein Nullsummenspiel. Ist es aber nicht. Diejenigen, die Kapital besitzen - und sich nicht furchtbar dumm anstellen - vermehren ihr Kapital regelmässig durch Zinsen. Woher dieser Zuwachs wohl kommt?
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Ich meinte oben die "Fragen", nicht die "Frage"
Tje, Pancho, genau über die Frage, die Du aufwirfst, mach ich mir schon ein Leben lang ziemlich intensive Gedanken. Was meinst Du denn, woher der Mehrwert kommt, der in einer Ziinsausschüttung liegt? Schau, ich habe nirgends geschrieben, dass alles besser wäre ohne Geld und ohne Kapitalismus. Meine Meinung ist, dass der Kapitalismus - genau wie der vorhergehende Feudalismus - eine mehr oder weniger notwendige Epoche ist. Aber dass der Kapitalismus im Endeffekt Scheisse ist und überwunden werden muss, da sind sich viele wohlmeinende und vernünftige Menschen einig. Geld? Weisst Du überhaupt was Geld wirklich ist? Wenn Du das mit ja beantwortest, dann zeigst Du nur Deine Unwissenheit. Es gibt nämlich keine anerkannte allgemeingültige Theorie über das Geld, jedoch viele verschiedene, sich zum Teil widersprechende.
@Bluebalu: Natürlich gibt es Grautöne. Meine Gedanken beziehen aber möglichst das Grosse ganze (Weltwirtschaft) mit ein. Die Ausbeutungsverhältnisse von Mittelstand zu Mittelstand sind unter diesem Gesichtspunkt letztendlich ein Nullsummenspiel, mit der Tendenz des Katipalabflusses nach oben. Also eigentlich eine Lose-Lose-Situation. Gute, unterstützenswerte Projekte finden meist auch zinslose Darlehen, aber nur, wenn sie nicht selber heimlich wieder damit rechnen, mit dem geliehenen Kapital seinerseits Gewinn einzufahren. Besipielsweise vom Genossenschaftsfonds der Stadt Zürich, welcher von den Stimmberechtigten eingerichtet wurde, um günstigen Wohnraum zu ermöglichen. Und zu Deinem letzten Abschnitt: Meine Zukunft schädige ich in erster Linie dann, wenn ich mich am aktuellen Fressen- und Gefressenwerden-Spiel aktiv mitbeteilige. Ich verbessere jedoch meine Zukunft, wenn ich mein Geld der solidarischen Wirtschaft zukommen lasse. Ob Du das sozialistisch nennen willst, ist mir einerlei. Man könnte es beispielsweise genausogut auch christlich nennen. Solche Begriffe dienen eh hauptsächlich nur der Anschwärzerei auf der einen und der programmatischen Positionierung einer Partei auf der anderen Seite. Vergleiche mal die realen Programme und Taten der real existierenden Parteien und Regierungen auf dieser Welt, die sich "sozialisitisch" nennen. Da gibt es himmelweite Unterschiede. Und was seinerzeit Karl Marx unter Sozialismus verstanden hat, davon wollen wir gar nicht reden, das ist schon zu sehr verschüttet von den Redeschlachten und Missbräuchen hüben wie drüben.
Geld "arbeitet" nicht, wie uns immer wieder suggeriert wird. Der Zins (als Mehrwert) muss zuerst erarbeitet/erbeutet werden. Erarbeitet wird er von ausgebeuteten ArbeitnehmerInnen (Bangladesh, Foxconn, etc), erbeutet wird er vom kleinen Mittelstand (subprime Krise) und anderen. Jeder, der Zins einstreicht, profitiert von den direkten und strukturellen Ungerechtigkeiten/Gewalttätigkeiten dieser Welt. Die Schamlosigkeit, wie hier über mögliche Gewinne durch Geldanlagen geredet wird, zeigt, dass sich die meisten Leute Null Gedanken machen, worauf eigentlich der verderbliche Wachstumszwang zurückzuführen ist. Ihr kommt mir vor wie ein Stammtisch der Wikinger, die darüber beratschlagen, ob sie als nächstes lieber dieses oder doch besser eher jenes Küstendorf ausrauben wollen.
@bluebalu: Kurze Antwort zu beiden Fragen: nein. Klar leihe ich manchmal jemandem Geld, der es nötig hat, aber ich mache das, weil ich ihm einen Gefallen tun kann und ich es mir leisten kann. Das mit dem Risiko ist m,E. eh nur eine Ausrede/Schönfärberei. Wenn ich jemandem 20 Stutz leihe, dann verlange ich nicht 20.17 zurück mit dem Argument des Risikos. Wenn ich ein Risiko sehe, dann leihe ich das Geld nicht. Punkt. Wieso sollte das anders sein bei einer Million Franken? Seien wir doch ehrlich: Wer eine Million gegen Zins verleiht, der macht das, um damit mehr Geld zu machen. Wozu? Er hat ja eh schon eine Million übrig, die er nicht braucht, sonst könnte er sie ja nicht verleihen.
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Wie legt ihr euer Erspartes an?
Pancho: Das ist aber eine ziemlich dürftige Antwort. Was meinst Du genau mit Risiko-Prämie? Wenn das Einstreichen des Zinses gesamthaft gesehen NUR das Risiko ausgleichen würde, dann hätten wir auch hier wieder ein Nullsummenspiel. Ist es aber nicht. Diejenigen, die Kapital besitzen - und sich nicht furchtbar dumm anstellen - vermehren ihr Kapital regelmässig durch Zinsen. Woher dieser Zuwachs wohl kommt?
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Ich meinte oben die "Fragen", nicht die "Frage"
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Tje, Pancho, genau über die Frage, die Du aufwirfst, mach ich mir schon ein Leben lang ziemlich intensive Gedanken. Was meinst Du denn, woher der Mehrwert kommt, der in einer Ziinsausschüttung liegt? Schau, ich habe nirgends geschrieben, dass alles besser wäre ohne Geld und ohne Kapitalismus. Meine Meinung ist, dass der Kapitalismus - genau wie der vorhergehende Feudalismus - eine mehr oder weniger notwendige Epoche ist. Aber dass der Kapitalismus im Endeffekt Scheisse ist und überwunden werden muss, da sind sich viele wohlmeinende und vernünftige Menschen einig. Geld? Weisst Du überhaupt was Geld wirklich ist? Wenn Du das mit ja beantwortest, dann zeigst Du nur Deine Unwissenheit. Es gibt nämlich keine anerkannte allgemeingültige Theorie über das Geld, jedoch viele verschiedene, sich zum Teil widersprechende.
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@Bluebalu: Natürlich gibt es Grautöne. Meine Gedanken beziehen aber möglichst das Grosse ganze (Weltwirtschaft) mit ein. Die Ausbeutungsverhältnisse von Mittelstand zu Mittelstand sind unter diesem Gesichtspunkt letztendlich ein Nullsummenspiel, mit der Tendenz des Katipalabflusses nach oben. Also eigentlich eine Lose-Lose-Situation. Gute, unterstützenswerte Projekte finden meist auch zinslose Darlehen, aber nur, wenn sie nicht selber heimlich wieder damit rechnen, mit dem geliehenen Kapital seinerseits Gewinn einzufahren. Besipielsweise vom Genossenschaftsfonds der Stadt Zürich, welcher von den Stimmberechtigten eingerichtet wurde, um günstigen Wohnraum zu ermöglichen. Und zu Deinem letzten Abschnitt: Meine Zukunft schädige ich in erster Linie dann, wenn ich mich am aktuellen Fressen- und Gefressenwerden-Spiel aktiv mitbeteilige. Ich verbessere jedoch meine Zukunft, wenn ich mein Geld der solidarischen Wirtschaft zukommen lasse. Ob Du das sozialistisch nennen willst, ist mir einerlei. Man könnte es beispielsweise genausogut auch christlich nennen. Solche Begriffe dienen eh hauptsächlich nur der Anschwärzerei auf der einen und der programmatischen Positionierung einer Partei auf der anderen Seite. Vergleiche mal die realen Programme und Taten der real existierenden Parteien und Regierungen auf dieser Welt, die sich "sozialisitisch" nennen. Da gibt es himmelweite Unterschiede. Und was seinerzeit Karl Marx unter Sozialismus verstanden hat, davon wollen wir gar nicht reden, das ist schon zu sehr verschüttet von den Redeschlachten und Missbräuchen hüben wie drüben.
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Geld "arbeitet" nicht, wie uns immer wieder suggeriert wird. Der Zins (als Mehrwert) muss zuerst erarbeitet/erbeutet werden. Erarbeitet wird er von ausgebeuteten ArbeitnehmerInnen (Bangladesh, Foxconn, etc), erbeutet wird er vom kleinen Mittelstand (subprime Krise) und anderen. Jeder, der Zins einstreicht, profitiert von den direkten und strukturellen Ungerechtigkeiten/Gewalttätigkeiten dieser Welt. Die Schamlosigkeit, wie hier über mögliche Gewinne durch Geldanlagen geredet wird, zeigt, dass sich die meisten Leute Null Gedanken machen, worauf eigentlich der verderbliche Wachstumszwang zurückzuführen ist. Ihr kommt mir vor wie ein Stammtisch der Wikinger, die darüber beratschlagen, ob sie als nächstes lieber dieses oder doch besser eher jenes Küstendorf ausrauben wollen.
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@bluebalu: Kurze Antwort zu beiden Fragen: nein. Klar leihe ich manchmal jemandem Geld, der es nötig hat, aber ich mache das, weil ich ihm einen Gefallen tun kann und ich es mir leisten kann. Das mit dem Risiko ist m,E. eh nur eine Ausrede/Schönfärberei. Wenn ich jemandem 20 Stutz leihe, dann verlange ich nicht 20.17 zurück mit dem Argument des Risikos. Wenn ich ein Risiko sehe, dann leihe ich das Geld nicht. Punkt. Wieso sollte das anders sein bei einer Million Franken? Seien wir doch ehrlich: Wer eine Million gegen Zins verleiht, der macht das, um damit mehr Geld zu machen. Wozu? Er hat ja eh schon eine Million übrig, die er nicht braucht, sonst könnte er sie ja nicht verleihen.
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