Impact Hub Zürich
Impact Hub Zürich
Free
Ort
Zürich, Schweiz
Gegründet
2010
Follower
97
UNUMONDO | Real life! No Classrooms!
125 Tage mit Französisch Unterricht verschwendetDie Faszination und Neugier für andere Menschen, Sprachen und Kulturen wurden mir glücklicherweise in die Wiege gelegt. Meine Mutter arbeitete bei der Swissair und somit durften mein Bruder und ich, die weite Welt schon als ganz kleine Kinder entdecken. Obwohl ich jetzt fliessend ein paar Sprachen spreche, war das keineswegs immer so. Im Gegenteil - ich war sogar überzeugt, ich sei schlecht in Sprachen. Ihr wisst wie es ist, wir büffeln Listen von Wörtern die uns nicht interessieren, verlieren uns in Grammatik und überlegen konstant ob die Endung nun ein ‘es’ oder ein ‘ées’ hat. Ach ja stimmt, ‘beaucoup de’ und nicht ‘beaocoup des’, pardon Monsieur le Professeur. Der Spass beim lernen blieb aus, Noten waren schlecht und Konversation auf Französisch führen kann ich bis heute noch nicht. Dafür sass ich während 10 Jahren mehr als 1500 Stunden im Französisch Unterricht. Das sind mehr als 125 Tage (ohne Nächte aber auch ohne Hausaufgaben)! Erkennt ihr euch wieder? In meinem Austauschjahr in Schweden war ich nach lediglich 10 Stunden klassischem Unterricht und 4 Monaten leben, fliessend. Das selbe mit Spanisch in Chile. Weshalb es eigentlich vollkommen Sinn macht, auf die Art die Sprache zu lernen, wie ich es in Schweden und Chile getan habe, verstehe ich erst richtig, seit ich mich im letzten Jahr mit einem Linguisten unterhalten habe, der mir das Ganze genauer erklärte. Was ist eigentlich das Problem?Die ursprüngliche Idee der Startup Factory, eine Sprache per Video mit irgendeinem Menschen irgendwo auf der Welt zu lernen, hat sich durch den ganzen Lean Prozess ziemlich rasch verändert. Ich musste zuerst herausfinden, welche Probleme eigentlich bestehen, wenn wir eine neue Sprache lernen. Ich habe mich also mit vielen Expats unterhalten, da sie einfach zu finden und viele davon am Deutsch lernen waren. Durch das Thema Sprache kamen wir dann auf ein ganz anderes Thema: fast alle suchen das Gefühl von Zuhause, von Zugehörigkeit.Was haben sie erzählt, was sie unter anderem dafür benötigen? - Die Sprache sprechen und verstehen können- Die Kultur verstehen und sich darin wohl fühlen- Lokale Kontakte und FreundeWas tun sie logischerweise als erstes? Natürlich versuchen sie es mit Deutsch Unterricht. Dieser findet jedoch oft isoliert statt, oft mit Fokus auf Grammatik und Korrektheit der Sätze. Die Sprache wird kaum angewendet, weil die Angst zu gross ist, blöd dazustehen wenn man Fehler macht und kaum was sagen kann. Man verspührt Identitätsverlust, weil man sich kaum audrücken kann und Schweizer sind auch nicht diejenigen, die liebendgerne Hochdeutsch sprechen. Wir wechseln dann gerne lieber ins Englische und Hochdeutsch hören die Lernenden selten. Resultat: die meisten sprechen sogar nach Jahren nicht wirklich Deutsch. Es fehlt also die Sprache, unter anderem somit auch die lokalen Kontakte (und umgekehrt). Darüber, weshalb die lokalen Kontakte auch noch fehlen, könnte man einen zusätzlichen Blogpost schreiben. Die meisten bleiben in internationalen Communities hängen, weil es sehr einfach ist, dort Zugehörigkeit zu finden. Richtig in der Schweiz ankommen, tun sie dann oft nicht, Expat Freunde verreisen nach 2-3 Jahren wieder und diejenigen die bleiben, dürfen wieder von vorne beginnen.Viel zuhören, viel sprechenDie Forschung verrät, wenn man eine Sprache verstehen möchte, muss man sie oft hören. Wenn man sie sprechen möchte, muss man genau das oft tun, nämlich sprechen. Klingt logisch, nicht? Spass muss dabei sein, und sich darauf zu fokusieren, ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln und nicht zu versuchen, mit viel Überlegung zum korrekten Satz zu kommen. Am sinnvollsten wäre es also, wie ich in Schweden und Chile, ganz in die lokale Welt einzutauchen, täglich die Sprache hören und sie täglich anwenden. Was in der Schweiz fehlt, sind die Kontatpunkte zwischen Locals und Internationals um genau dies zu tun.Bei UNUMONDO lernt man also Deutsch oder Schweizerdeutsch angewendet im echten Leben, ohne Klassenzimmer und ohne Bücher. Man sucht sich seine/n eigene/n gleichgesinnten Local aus unserem Netzwerk aus, unternimmt genau das, was zu beiden passt und lernt so die Sprache direkt angewendet in Themen, die persönlich interessieren. Einige gehen zusammen Mittagessen, andere treffen sich zum Bier, gehen Bouldern, Babykleider shoppen oder spazieren. Ziel: Integration und Sprache zu verbinden, ohne viel Zeit mit Grammatik zu verschwenden, dafür mit Menschen in Kontakt zu treten.Das Konzept haben wir in Zusammenarbeit mit Yves Bouquet, von Zürcher Nachhilfe GmbH in einem Pilotprojekt getestet und es funktioniert. Wir sind am wachsen und uns und unseren Service stetig am weiterentwickeln.What a rideIch bin täglich dankbar, dass ich diesen Weg gewählt habe, etwas eigenes aufzubauen. Wir haben in der Schweiz das Privileg, dass das Risko, unter der Brücke zu landen, doch ziemlich gering ist. Ich finde wir haben sogar die Verpflichtung, nicht in dieser Comfortzone von Ok-Job mit gutem Lohn zu bleiben, sondern diese bestehende Sicherheit zu nutzen um etwas zu riskieren und unseren eigenen Weg zu gehen. Ein kleiner Nebenjob und etwas gespartes hilft mir, mich über Wasser zu halten.Ich möchte Arbeit und Privat nicht trennen. Ich möchte mit Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich auch ein Wochenende in die Berge fahren kann. Richtig leben durfte ich das in der Zusammenarbeit mit Yves, den ich über den Impact Hub kennenlernen durfte. Wir waren so oft im Flow, haben so viel gelacht und uns gegenseitig weitergebracht, dass es mich fast überwältigte. Für mich ist Arbeit nicht einfach die Aktivität, mit der ich Geld verdiene, viel mehr möchte ich täglich Dinge tun, die für mich sinnstiftend sind, mir Spass bereiten und mich und ev. andere weiterbringen.Der Impact Hub hat auf diesem Weg eine extrem wichtige Rolle gespielt und tut es noch immer. Der Hub ist voll von Menschen, die sich gegenseitig unterstützen, sei es mit konkreten Business Fragen oder emotional, wenn man mal wieder alles hinterfragt. Denn alle sitzen im gleichen Boot. Ich konnte durch diese Community unglaublich viel lernen, habe nicht nur wunderbare Freunde gefunden sondern bis zu Teammitgliedern, Partnerschaften und Kunden.Dass ich nebenbei Meditation und Yoga unterrichte und mich viel mit diesen Themen beschäftige, hilft mir, achtsam zu sein und wahrzunehmen, ob ich z.B. eine Pause benötige um wieder mit voller Energie voranzuschreiten, ob ich mir gerade selbst im Weg stehe mit irgendwelchen Glaubenssätzen und es hilft mir zu vertrauen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. About the AuthorLarissa Hämisegger kombiniert nun ihre Learnings aus dem Business Management Studium mit ihren Erfahrugen aus mehreren Startup Jobs, den verschiedenen längeren Auslandaufenthalten und ihrer regelmässigen Yoga und Meditationspraxis, um UNUMONDO aufzubauen.
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Sihlquai 131 / Selnaustrasse 25 / Viaduktstrasse 93, 8000 Zürich,
Öffnungszeiten: Colab & Viadukt: Mo - Fr: 9:00 - 19:00 Uhr
Kraftwerk Zürich: Mo - Mi: 8:00-22:00 Uhr, Do & Fr: 08:00 - 00:00h
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Kraftwerk Zürich: Mo - Mi: 8:00-22:00 Uhr, Do & Fr: 08:00 - 00:00h
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UNUMONDO | Real life! No Classrooms!
125 Tage mit Französisch Unterricht verschwendet
Die Faszination und Neugier für andere Menschen, Sprachen und Kulturen wurden mir glücklicherweise in die Wiege gelegt. Meine Mutter arbeitete bei der Swissair und somit durften mein Bruder und ich, die weite Welt schon als ganz kleine Kinder entdecken. Obwohl ich jetzt fliessend ein paar Sprachen spreche, war das keineswegs immer so. Im Gegenteil - ich war sogar überzeugt, ich sei schlecht in Sprachen. Ihr wisst wie es ist, wir büffeln Listen von Wörtern die uns nicht interessieren, verlieren uns in Grammatik und überlegen konstant ob die Endung nun ein ‘es’ oder ein ‘ées’ hat. Ach ja stimmt, ‘beaucoup de’ und nicht ‘beaocoup des’, pardon Monsieur le Professeur. Der Spass beim lernen blieb aus, Noten waren schlecht und Konversation auf Französisch führen kann ich bis heute noch nicht. Dafür sass ich während 10 Jahren mehr als 1500 Stunden im Französisch Unterricht. Das sind mehr als 125 Tage (ohne Nächte aber auch ohne Hausaufgaben)! Erkennt ihr euch wieder? In meinem Austauschjahr in Schweden war ich nach lediglich 10 Stunden klassischem Unterricht und 4 Monaten leben, fliessend. Das selbe mit Spanisch in Chile. Weshalb es eigentlich vollkommen Sinn macht, auf die Art die Sprache zu lernen, wie ich es in Schweden und Chile getan habe, verstehe ich erst richtig, seit ich mich im letzten Jahr mit einem Linguisten unterhalten habe, der mir das Ganze genauer erklärte.
Was ist eigentlich das Problem?
Die ursprüngliche Idee der Startup Factory, eine Sprache per Video mit irgendeinem Menschen irgendwo auf der Welt zu lernen, hat sich durch den ganzen Lean Prozess ziemlich rasch verändert. Ich musste zuerst herausfinden, welche Probleme eigentlich bestehen, wenn wir eine neue Sprache lernen. Ich habe mich also mit vielen Expats unterhalten, da sie einfach zu finden und viele davon am Deutsch lernen waren.
Durch das Thema Sprache kamen wir dann auf ein ganz anderes Thema: fast alle suchen das Gefühl von Zuhause, von Zugehörigkeit.
Was haben sie erzählt, was sie unter anderem dafür benötigen?
- Die Sprache sprechen und verstehen können - Die Kultur verstehen und sich darin wohl fühlen - Lokale Kontakte und Freunde
Was tun sie logischerweise als erstes? Natürlich versuchen sie es mit Deutsch Unterricht. Dieser findet jedoch oft isoliert statt, oft mit Fokus auf Grammatik und Korrektheit der Sätze. Die Sprache wird kaum angewendet, weil die Angst zu gross ist, blöd dazustehen wenn man Fehler macht und kaum was sagen kann. Man verspührt Identitätsverlust, weil man sich kaum audrücken kann und Schweizer sind auch nicht diejenigen, die liebendgerne Hochdeutsch sprechen. Wir wechseln dann gerne lieber ins Englische und Hochdeutsch hören die Lernenden selten. Resultat: die meisten sprechen sogar nach Jahren nicht wirklich Deutsch.
Es fehlt also die Sprache, unter anderem somit auch die lokalen Kontakte (und umgekehrt). Darüber, weshalb die lokalen Kontakte auch noch fehlen, könnte man einen zusätzlichen Blogpost schreiben. Die meisten bleiben in internationalen Communities hängen, weil es sehr einfach ist, dort Zugehörigkeit zu finden. Richtig in der Schweiz ankommen, tun sie dann oft nicht, Expat Freunde verreisen nach 2-3 Jahren wieder und diejenigen die bleiben, dürfen wieder von vorne beginnen.
Viel zuhören, viel sprechen
Die Forschung verrät, wenn man eine Sprache verstehen möchte, muss man sie oft hören. Wenn man sie sprechen möchte, muss man genau das oft tun, nämlich sprechen. Klingt logisch, nicht? Spass muss dabei sein, und sich darauf zu fokusieren, ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln und nicht zu versuchen, mit viel Überlegung zum korrekten Satz zu kommen. Am sinnvollsten wäre es also, wie ich in Schweden und Chile, ganz in die lokale Welt einzutauchen, täglich die Sprache hören und sie täglich anwenden. Was in der Schweiz fehlt, sind die Kontatpunkte zwischen Locals und Internationals um genau dies zu tun.
Bei UNUMONDO lernt man also Deutsch oder Schweizerdeutsch angewendet im echten Leben, ohne Klassenzimmer und ohne Bücher. Man sucht sich seine/n eigene/n gleichgesinnten Local aus unserem Netzwerk aus, unternimmt genau das, was zu beiden passt und lernt so die Sprache direkt angewendet in Themen, die persönlich interessieren. Einige gehen zusammen Mittagessen, andere treffen sich zum Bier, gehen Bouldern, Babykleider shoppen oder spazieren. Ziel: Integration und Sprache zu verbinden, ohne viel Zeit mit Grammatik zu verschwenden, dafür mit Menschen in Kontakt zu treten.
Das Konzept haben wir in Zusammenarbeit mit Yves Bouquet, von Zürcher Nachhilfe GmbH in einem Pilotprojekt getestet und es funktioniert. Wir sind am wachsen und uns und unseren Service stetig am weiterentwickeln.
What a ride
Ich bin täglich dankbar, dass ich diesen Weg gewählt habe, etwas eigenes aufzubauen. Wir haben in der Schweiz das Privileg, dass das Risko, unter der Brücke zu landen, doch ziemlich gering ist. Ich finde wir haben sogar die Verpflichtung, nicht in dieser Comfortzone von Ok-Job mit gutem Lohn zu bleiben, sondern diese bestehende Sicherheit zu nutzen um etwas zu riskieren und unseren eigenen Weg zu gehen. Ein kleiner Nebenjob und etwas gespartes hilft mir, mich über Wasser zu halten.
Ich möchte Arbeit und Privat nicht trennen. Ich möchte mit Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich auch ein Wochenende in die Berge fahren kann. Richtig leben durfte ich das in der Zusammenarbeit mit Yves, den ich über den Impact Hub kennenlernen durfte. Wir waren so oft im Flow, haben so viel gelacht und uns gegenseitig weitergebracht, dass es mich fast überwältigte. Für mich ist Arbeit nicht einfach die Aktivität, mit der ich Geld verdiene, viel mehr möchte ich täglich Dinge tun, die für mich sinnstiftend sind, mir Spass bereiten und mich und ev. andere weiterbringen.
Der Impact Hub hat auf diesem Weg eine extrem wichtige Rolle gespielt und tut es noch immer. Der Hub ist voll von Menschen, die sich gegenseitig unterstützen, sei es mit konkreten Business Fragen oder emotional, wenn man mal wieder alles hinterfragt. Denn alle sitzen im gleichen Boot. Ich konnte durch diese Community unglaublich viel lernen, habe nicht nur wunderbare Freunde gefunden sondern bis zu Teammitgliedern, Partnerschaften und Kunden.
Dass ich nebenbei Meditation und Yoga unterrichte und mich viel mit diesen Themen beschäftige, hilft mir, achtsam zu sein und wahrzunehmen, ob ich z.B. eine Pause benötige um wieder mit voller Energie voranzuschreiten, ob ich mir gerade selbst im Weg stehe mit irgendwelchen Glaubenssätzen und es hilft mir zu vertrauen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
About the Author
Larissa Hämisegger kombiniert nun ihre Learnings aus dem Business Management Studium mit ihren Erfahrugen aus mehreren Startup Jobs, den verschiedenen längeren Auslandaufenthalten und ihrer regelmässigen Yoga und Meditationspraxis, um UNUMONDO aufzubauen.
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Stride: Zukunft der Bildung | Doing the right things
Wir leben in einer Zeit von gesellschaftlichem, technologischem und ökonomischem Umbau und stehen gleichzeitig vor tiefgreifenden sozialen, umweltbezogenen und kulturellen Herausforderungen. Umso erstaunlicher ist es, dass unser Bildungssystem noch immer einem fast 200-Jahre altem Modell folgt. Dieses Modell wurde entwickelt um Inhalte zur Ausbildung von effizienten Arbeiter zu vermitteln. In Anbetracht der zuvor erwähnten Herausforderungen, genügt es jedoch nicht mehr Führungskräfte des 21.Jahrhundert nur darin auszubilden “Dinge richtig zu tun”. Die Zukunft der Bildung, sollte vielmehr auch eine Bildung für die Zukunft sein. Sie sollte Leute darin unterstützen grundlegende Fragen zu stellen um dann “das Richtige zu tun”. Das neueste Spin-Off des Impact Hub Zurich, STRIDE - eine unSchool for Entrepreneurial Leadership , offeriert genau das, ein neues Modell für die Weiterbildung von Führungskräften. Die erste Klasse startet am 1. März 2017.
Das Problem: ein Bildungssystem des 18. Jahrhundert
Von der Schule zur Universität und Weiterbildung - traditionelle Bildungsmodelle weisen noch immer die DNS preussischer Bildung des späten 18. Jahrhundert auf. Die “ weapons of mass instruction ” sehen Wissen als Ware die, losgelöst von Leidenschaft, Sinn und Vorstellungskraft, transferiert werden kann: Von einem Kopf zum Nächsten. Wir stellen uns an dieser Stelle bildlich den klassischen Vorlesungssaal vor: Hunderte von Leute sitzen an ihren Pulten um sich einem einzigen Kopf respektive Dozenten zu zuwenden.
In dieser - an dieser Stelle auch gerne überzeichneten - rezept-ähnlichem “Betty Bossi” Bildung, findet Lernen unabhängig von der realen Welt(problem) statt und wird zu einem Nebenprodukt des Erinnerungsvermögens. Lernen lähmt so Kreativität und unterdrückt sowohl Selbsterkenntnis als auch kritisches Urteilen. Sogar das WEF hat inzwischen festgestellt, dass Absolventen die Fähigkeiten fehlen, welche wir am meisten brauchen: “asking relevant questions and framing problems.”
Treiber der Veränderung: Digitalisierung, Mobilität und die kommenden Herausforderungen
Die Bildungslandschaft steht vor Veränderungen. Drei Schlüsselthemen treiben die unvermeidliche Innovation der (höheren) Bildung: Erstens, die Digitalisierung bestimmt die Aufgabe einer BIldungsinstitution in Bezug auf Wissensvermittlung neu. Wissen als Information ist von unserem Kopf zu unserer Hand gewandert (Bsp. Smartphone). Seitdem Informationen für fast jeden zugänglich geworden sind, ist deren Einordnung und die Abschätzung des Wahrheitsgehaltes und der Relevanz wertvoller als die Information für sich alleine gestellt. Auch im Kontext von didaktisch aufbereitetem Wissen, stehen Bildungsinstitutionen vor neuen Herausforderungen: statt persönlich an einer Lektion oder einem Kurs teilzunehmen, ist es möglich sich viele dieser Kompetenzen auch online anzueignen. Zunehmend versuchen auch neue tech Start-ups die Bildungsindustrie zu verändern (so wie beispielsweise die Impact Hub Member von Labster ), entsprechend gross sind auch die (Risiko-) Kapitalflüsse in diesen Bereich.
Zweitens, führt die zunehmende Mobilität der Studierenden zu einem globalen Wettbewerb der Hochschulen. Dies erlaubt Niche-Anbietern Studierende anzuziehen und forciert viele Bildungsprogramme weltweit für Studenten zu werben. Drittens, wird die Bildungsindustrie gefordert bezüglich Zweck und Kapazität auf die komplexen technologischen, politischen und umweltbezogene Herausforderungen zu reagieren. An dieser Stelle ist die Frage angebracht: Wie kann sich die Weiterbildung von Führungskräften vorwärts bewegen und die oben genannten Veränderungen nutzen um verantwortungsbewusste und glückliche Führungskräfte auszubilden?
Unsere Antwort: STRIDE’s unSchool for Entrepreneurial Leadership
Das neueste Impact Hub Zurich Spin-off STRIDE nimmt sich den oben genannten Herausforderungen an und dreht das Bildungsmodell um. Das berufsbegleitende Einjahresprogramm (mit mind. 2 Tagen Präsenzzeit pro Woche) ermöglicht Studierenden sich in der Auseinandersetzung mit eigenen Werten, Vorstellungen und Verhaltensweisen persönlich weiterzuentwickeln und den beruflichen Werdegang unternehmerisch zu gestalten.
Am Anfang setzen sich die Teilnehmenden mit den grossen gesellschaftlichen Problemen, den bereits existierenden Lösungsansätzen, den Hindernissen im Hinblick auf eine Skalierung und den neuesten Trends auseinander. Darauf basierend entwickeln sie in der Folge Herangehensweisen (Produkte, Dienstleistungen oder Kampagnen), welche sie anschliessend konkret umsetzen. “Im Programm lernen die Teilnehmenden unter Unsicherheit Neues zu entwerfen und umzusetzen,” so Anaïs Sägesser, Mitgründer von STRIDE. “Tatsächliches Lernen,” so Björn Müller, ebenfalls Mitgründer von STRIDE “findet in der gelungenen Verbindung von Erfahrung, Beobachtung, Reflektion und Experiment statt.” Durch den ausgeprägten Fokus auf die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden, will STRIDE seine Studierenden dabei unterstützen ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen, das durch berufliches Wirken und persönliches Sein zum Wohle Aller beiträgt.
STRIDE begleitet und unterstützt die Teilnehmenden sowie die Klasse als Ganzes durch zwei Teamcoaches und intensive Lernworkshops bei der Ideenfindung und der anschliessenden Umsetzung. Dazu werden eine Reihe von "STRIDE Labs" angeboten, bei welchen Praktiker/innen und Experten/innen verschiedene relevante Themen aufgreifen, und in einem aktiven Lernformat vertiefen. Die Studierenden werden in ihrer Eigenverantwortung und Autonomie respektiert und gefördert; sie entscheiden selbst, welche Themen für sie relevant sind. Als zentraler Ort des Lernens dient der Impact Hub Zürich. Als Reallabor für die Zukunft von Arbeit, Organisation und Wirtschaft, wird hier tagtäglich an unternehmerischer und gesellschaftlicher Innovation gearbeitet.
Und jetzt?
Möchtest Du gerne mehr darüber erfahren, wie du deine berufliche Zukunft aktiv und sinnorientiert gestalten kannst? - Besuch einer unserer zahlreichen Events , zum Beispiel einen Program-in-a-box Workshop oder auch die Community Meetups und erfahre selbst, was unschooling sein kann.
Die BIldungslandschaft verändert sich und STRIDE ist mit dabei diese Veränderung anzutreiben. Komm mit uns - Du bist herzlich eingeladen!
Besuch uns auf unserer Website: www.stride-learning.ch
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Master 21 | Lerne programmieren in 9 Wochen
Wir sind umgeben von Code
Wir sind umgeben von Code. Die Kaffeemaschine, Strassenampel, Supermarktkasse, Suchmaschine und unzählige Apps wurden alle von Menschen programmiert und funktionieren mit Code. Die meisten Menschen haben jedoch keine Ahnung wie Programme funktionieren, können keinen Code lesen, geschweige denn schreiben.
Digitale Fähigkeiten heutzutage notwendig
Laut aktuellster Studie des Berufsverbands ICT-Berufsbildung fehlen der Schweiz bis 2024 25’000 ICT Fachkräfte. Wir brauchen also dringend mehr Leute, die Programme verstehen und Code schreiben können. Aber nicht nur ICT-Fachkräfte brauchen digitale Fähigkeiten. Gemäss EurActiv-Studie werden heutzutage in 90% aller Jobs mindestens ICT-Grundkenntnisse erwartet.
Jeder sollte programmieren lernen
Um den Fachkräftemangel zu beheben müssen wir in ICT-Bildung und Weiterbildung investieren. Jeder sollte programmieren lernen, weil wir ICT-Fachleute brauchen. Aber nicht nur deswegen. Einfach, weil es Spass macht, Kreativität fördert und einem eine neue Denkart eröffnet. Programmieren ermöglicht jedem mitzureden und zu -gestalten und sollte deshalb heute zur Allgemeinbildung gehören.
Erste Programmiererfahrungen
Viktoria und Romeo, haben das Master21 Coding Bootcamp besucht und so während 9 Wochen programmieren gelernt und eigene Projekte wie Webseiten umgesetzt. Sie geben uns einen Einblick in Ihre Erfahrungen.
Was ist dein Background?
Viktoria: Ich studierte Psychologie sowie Erziehungswissenschaften, war dann als Projektleiterin tätig und arbeite nun als User Experience Designerin sehr eng mit Kunden und Benutzern zusammen.
Romeo: Ich bin Elektroingenieur und arbeitete zuletzt an der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels.
Wieso wolltest du programmieren lernen?
Viktoria: Meine Programmierkenntnisse erlauben mir direkter und einfacher mit Entwicklern zu kommunizieren. Das Wissen hat direkten Einfluss auf meine tägliche Arbeit.
Romeo: Ein Arbeitskollege hat ein Management-Tool programmiert, welches uns enorm bei der Arbeit am Gotthard Basis-Tunnel unterstützt hat. Ich wollte ihn dabei unterstützen können.
Wieso hast du dich entschieden das Bootcamp zu besuchen?
Romeo: Wenn du alleine programmieren lernen möchtest, musst du sehr geduldig und diszipliniert sein. Das Bootcamp ist ein super Sprungbrett. Man lernt nicht nur eine Programmiersprache, sondern erhält ein allgemeines technisches Verständnis.
Was gefällt dir am programmieren?
Viktoria: Man sieht sehr schnell Ergebnisse.
Romeo: Es ermöglicht einem repetitive Aufgaben zu automatisieren und so effizienter zu sein. Zudem erlaubt es mir Probleme zu lösen.
Inwiefern hat dich Master21 weitergebracht?
Viktoria: Ich konnte innert kürzester Zeit sehr viel Wissen ansammeln. Ich habe nun eine solide Basis und ein gutes Paket um drauf zurückzugreifen. Ich werde definitiv weiter programmieren.
Romeo: Es hat mich in meiner Karriere weitergebracht. Ich habe nun eine solide Basis und kann “Tech” verstehen und sprechen.
Lerne programmieren in 9 Wochen
Mach es wie Viktoria und Romeo und wage den Schritt! Master21 bietet 9-wöchige Intensiv-Programmier-Kurse an. Momentan läuft gerade eine Vollzeit Klasse im Impact Hub. Die nächste Teilzeit-Klasse, startet am 20.März. Mehr Infos sind auf master21.academy zu finden.
Über die Autorin
Melanie Kovacs ist Gründerin und Geschäftsführerin von Master21, dem ersten Anbieter von 9-wöchigen Coding Bootcamps in der Schweiz. Die Wirtschaftsabsolventin mit Weiterbildung in Requirements Engineering möchte damit dem ICT-Fachkräftemangel entgegenwirken und mehr Leute befähigen die (digitale) Welt aktiv mitzugestalten.
https://twitter.com/MelaKovacs
https://ch.linkedin.com/in/kovacsmelanie
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Alpine Co-Working | The Grand Tour – or how to find what you don’t know
Starting up co-working retreats in the Swiss Alps might seem a natural next step for someone who has run an Impact Hub. Well, it certainly wasn’t for me. I wanted to do something entirely different. I embarked on my very own Grand Tour, a concept I had been fascinated with ever since reading about the journeys of famous architects from Inigo Jones all the way to Le Corbusier. The Grand Tour, the traditional trip across Europe undertaken by “mainly upper-class European young men of means“ (Wikipedia), in the 17 th and 18 th century – quite an obvious choice for a Generation Y entrepreneurial female.
On this journey of mine I worked from many places and with all kinds of people and communities. I moved around following my intuition, answering to random clues and just accepting every invitation I was offered. There was no way of predicting where I would find what I did not know.
Working from the wild
I ended up working from a cabin overlooking lakes and forests in the North of Sweden with people I had met in Stockholm a day earlier. We hiked through wind and rain for hours. We cooked lavish meals and forgot time talking about life, work, passions, plans and challenges. We sat down and got work done. This week established special bonds. It also happened to be the week in which it became apparent to me, where this road would take me.
Back to the essence
I would work on making the magic of collaboration and entrepreneurial activity more accessible to a 50+ audience. Together with a group of fascinating individuals aged 50 to 75 I co-created a concept, ran meetups, check-ins and a retreat. An alpine co-working retreat. A few months later I made an executive decision (great thing about being CEO and only person in your company). I would focus on co-working retreats. Working and living this way pretty much summarizes the essence of me. In the meantime I have successfully run several co-working retreats (more than 200 adventurers have joined me already!) and have built two co-working spaces in out of the way places.
Sharing visions
Amazing as this might sound, showing the world my innermost dreams and visions was and is quite daunting. But only through putting myself out there I was found by people sharing my vision that now help me to make this much bigger than I ever thought it would be. As a good friend recently said: The more you practice, the luckier you become.
If you'd like to join me to work from the most beautiful places in the Alps, next chance is from 30 January to 25 February in Ftan, Engadin. ( http://www.alpinecoworking.com/february-2017 )
About the Author
Isabelle Behrens "I am the founder of Alpine Co-Working . Combining my experience of building up Impact Hub Zürich with an eclectic background as an environmental scientist, designer and yoga studio owner I now take co-working to new altitudes by running co-working retreats with a healthy twist in the Alps."
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Education Talk: Was geht, Schule?!
Wer sich in Bildungsdiskussionen ein wenig umhört, kriegt den Eindruck, dass die Schule nicht mehr dem Bedürfnis der Eltern, ihren Kindern und auch den Lehrern und Lehrerinnen entspricht. Gleich zwei Unzufriedene auf einen Schlag?
Unser Bildungssytem ist so aufgebaut, dass es von unseren Kindern vor allem eines verlangt. Nämlich, dass sie Grundlagen erlernen. Es verlangt zum Beispiel, dass sie mathematische Probleme lösen können. Dafür muss man gelernt haben, wie das geht und genau das bringen wir in der Schule bei. Es verlangt, dass sie die französischen und englischen Verbformen verwenden können. Dafür muss man diese erlernt haben. Es verlangt, dass sie in Deutsch die korrekten Schreib- und Ausdrucksweisen verwenden, um Beobachtungen und Erkenntnisse füreinander verständlich ausdrücken zu können. Es geht um's 'Wie macht man etwas'. Doch wie werden diese Grundlagen, diese Werkzeuge beigebracht?
Grundlagenunterricht für das Schulwesen
Dir und mir und auch den Kindern und Jugendlichen, die jetzt in diesem Moment in der Schule sitzen, wurden und werden diese essenziellen Grundlagen beigebracht. Und hier sind wir beim ersten Punkt, der bewusst oder unbewusst von den Menschen in der heutigen Zeit als Mangel am Schulwesen wahrgenommen wird. Die Schule wird vermehrt dem Auftrag, solide Grundlagen zu vermitteln nicht mehr gerecht.
Und wir tun auch nicht viel, um diesen Zustand zu ändern obwohl wir schon lange könnten. Wir verfügen seit mehr als 20 Jahren über Internet- und Computertechnologie, welche uns die Möglichkeit gäbe, Dinge von der Maschine machen zu lassen, die ein Lehrer bedingt durch sein Menschsein nicht sehr gut kann. Das wäre doch schon ein Anfang. Wir könnten uns beim Vermitteln von Grundlagen wesentlich unterstützen lassen. Ein Beispiel: Das Frustrierendste an kopflastiger Arbeit ist es doch, dass man nach einem Tag oder einer Woche Voci- oder Mathelernen, nach harter Arbeit einfach nichts sieht. Kennst du John Hattie ? Eine Koryphäe der Bildungsforschung und eine seiner wichtigsten Botschaften ist: "Make learning visible". Wieso verwenden wir nicht Computerdaten, um diese Fortschritte zu visualisieren? Ein Tablet weiss auf's Haar genau, wie viele Textgleichungen ich schon gelöst habe und kann mir aufzeigen, was ich schon kann wenn ich es selber noch nicht sehe. Diese Möglichkeiten würden schon viel dazu beitragen, die Effizienz der Grundlagenvermittlung zu verbessern.
Keine Zeit für das Anwenden der Grundlagen
Unsere heutige Schule verwendet so viel Zeit darauf, uns Grundlagen beizubringen und es tut dies mit veralteten Systemen . Es ist uns allen klar, dass wir längst nicht mehr neun Jahre Schulbildung bräuchten, um eine einfache Gleichung auflösen oder avoir und être konjugieren zu können. Wir verbrauchen mit alten und ineffizienten Systemen so viel Zeit, die uns am Ende fehlt, um mit den erlernten Grundlagen zu arbeiten. Es scheint so, als ob wir die ganze Schulzeit damit verbrächten, eine Seifenkiste zu bauen aber es ist schon von Anfang an klar, dass wir nie damit fahren werden. Wie oft hört man als Lehrer: "Sii, wiso bruch ich das für mis Läbe?" Und oft bleiben die guten Antworten aus, weil die Trennung des Erlernens der Grundlagen von ihrer Anwendung so weit fortgeschritten ist. Weil die Schule auch gar nicht darauf ausgerichtet ist, über das Erlernen der Werkzeuge hinaus zu lehren. Um beispielsweise zu verstehen, was ein Goethe und ein Hesse über uns Menschen sagte. Um zu verstehen, wie ich und du sein könnten. Oder um zu begreifen, wie die Physik unseren Alltag beeinflusst und wie das in der Biologie gelernte meine Müdigkeit am Abend erklärt. Es bleibt allzu oft an dem Punkt hängen, wo wir uns schon wieder aufregen, weil wir "Hypochondrium" oder "Integral" nicht verstehen und bis wir uns das mühsam beigebracht haben, ist die Lektion schon wieder um.
Um die Kür der Bildung zu erleben, um sich mit Fragen auseinanderzusetzen bei denen man die erlernten Werkzeuge einsetzen kann, brauchen wir gute Grundlagen. Grundlagen in Fächern, die von den Gründern der Schule sorgfältig und mit Bedacht ausgewählt wurden. Und trotz dieser offensichtlichen Wichtigkeit hat es bis heute in diesem Land, vielleicht sogar auf diesem Kontinent noch niemand geschafft, unsere Technologie sinnvoll und nutzenorientiert im Bereich der Bildung einzusetzen und die Ineffizienz der alten Systeme zu beseitigen.
Welchen Stellenwert E-Learning hat
Ein Vorwurf zu machen wäre verfehlt, sind doch die Entscheidungsträgerinnen in der Politik ausschliesslich ohne diese Technologie aufgewachsen. Man sieht nur das was man kennt und dazu gehören diese neuen Technologien nun mal nicht. Und im übrigen gibt's bei Schülerinnen und Schüler (kurzfristig) auch keine Stimmen zu gewinnen. Es wäre auch falsch, zu sagen, dass nichts in der Richtung unternommen wurde. Zum Beispiel hat der Zürcher Lehrmittelverlag zum neuen Sekundar-Lehrmittel eine ganze Heerschar von Java-Applets (!) in's Netz gestellt. Kein Jugendlicher benutzt die, weil sie schon am Tag der Veröffentlichung altbacken und lediglich eine digitale Verlängerung des Buches gewesen sind. Wenn das Buch reicht, dann braucht es auch keine digitale Abbildung davon. Ich möchte nicht namentlich unsere Elterngeneration für diesen Zustand verantwortlich machen, es ist vermutlich der normale Umgang des Menschen mit neuen Technologien. Denn die stiefmütterliche Beziehung zwischen Bildung und Internettechnologie erinnert doch irgendwie auch an die Anfänge des Fernsehens. Mit diesem neuartigen Medium wusste man zu Beginn auch nichts Besseres anzufangen, als darin so etwas wie Theateraufführungen zu zeigen. Man versucht doch stets das Alte in's Neue zu übertragen. Wir brauchen Zeit, um die Dinge so erkennen zu können, wie sie wirklich sind.
Man wird also interessanterweise besonders in der Bildung dem neuen Medium nicht gerecht und versteht es als andere Darstellungsform für die bestehenden Inhalte. Doch ganz stehen geblieben ist alles nicht. Die Amerikaner - wie so oft - sind in diesen Belangen einen Schritt voraus. Khan-Academy und Memrise sind tolle Beispiele dafür, wie man diese Technologie verwenden kann. Matheaufgaben werden anschaulich dargestellt und Vokabular wird einem unterstützt durch Algorithmen hirngerecht beigebracht, weil das System weiss, welche Wörter ich noch nicht gelernt habe.
Zwei Gründe weshalb erste Versuche zur Digitalisierung gescheitert sind
Wieso braucht das niemand hier in unseren Schulen? Es gibt dafür mindestens zwei wesentliche Gründe. Erstens: Das Material ersetzt den Menschen nicht. Das war schon immer so und wird auch mit dem allerbesten Lernprogramm nicht anders sein. Genauso wie eine Schulklasse nicht einfach lernt, wenn ich ihnen "Weltgeschichte" Band I und II vorsetze, wird sie es auch nicht tun, wenn sie auf den Schreibtischen ein Tablet liegen haben, mit welchem sie zu diesem innovativen Lernprogramm Zugang hätten. Es braucht Menschen, es braucht den Lehrer oder die Lehrerin. Es braucht die menschliche Beziehung.
Viele Versuche, eine Lern-App zu entwickeln, haben diesen zentralen Faktor ausser Acht gelassen und sind deswegen gescheitert. Das aussen vor lassen der Lehrer-Schüler Beziehung - der alles entscheidenden Komponente jedes Lernens - ist der Grund, weshalb diese neuen Ansätze noch keinen nennenswerten Erfolge hervorgebracht haben. Doch selbst mit einem solchen System, das der Lehrer-Schüler Beziehung Rechnung trägt, das Vernetzung fördert und selber intelligent ist, ist noch kein Erfolg garantiert. Womit wir beim zweiten Grund sind, weshalb solche Systeme hierzulande noch keine nennenswerte Verbreitung erlangt haben. Es kommt auf die Inhalte an, welche die Schüler vor sich wiederfinden. Bill Gates sagte zur Frage , weshalb E-Learning nicht vom Boden kommt, dass die Entwickler (und genau das sind sie) viel zu wenig gemacht haben, um die Inhalte, die Aufgaben und Fragestellungen auf den Schulunterricht abzustimmen. Hättest du Interesse, die italienischen oder russischen Buchhaltungsregelwerke mit einem E-Learning Programm zu lernen, wenn es doch bei der Diplomprüfung zum Wirtschaftsprüfer um die Schweizer Regeln gehen wird? Nicht im Geringsten. Und genau so ergeht es der Schülerin, die in einem Verbenkonjugator Verben konjugieren muss, die an der morgigen Verbenprüfung nicht vorkommen. Sie denkt genau so ökonomisch wie wir Erwachsenen und das gilt es ernst zu nehmen. Ohne eine positive Auswirkung auf die Schulnoten wird ein Schüler oder eine Schülerin niemals eine solche Lernform akzeptieren.
Hört Schule beim Vermitteln von Grundlagen auf?
Ich fasse zusammen, dass ein Kritikpunkt der Schule die Ineffizienz ist, mit welcher sie Grundlagen vermittelt und dass der träge Umgang mit neuen Methoden dies reflektiert. Angenommen wir schaffen mit unserer Schule den Schritt und erfinden eine Methode, wie wir Grundlagen einfach und ohne Stress vermitteln können. Ist damit unsere Schule gerettet? Ich habe letzthin eine Gruppe aus Sekundarschülern und Sekundarschülerinnen gefragt, was ihre Ziele im Leben sind. Die Antworten "Money" und "Guete Job" waren die einzigen, die ich erhalten hatte. Das passt gut zur Tatsache, dass Schüler nur eine Lernform akzeptieren, die eine gute Note zur Folge hat. Und hier vermute ich den zweiten begrabenen Hund, der den Unmut mit der Schule erklären kann. Nebst dem, dass die Schule die Grundlagen nicht mehr richtig vermitteln kann, ist der Fokus offensichtlich stärker auf messbare Leistung gelegt worden. Anette Schavan, ehemalige Deutsche Bundesministerin für Bildung, forderte bereits 2001: "Eine stärker ergebnisorientierte Lern- und Unterrichtskultur muss Ziel aller Maßnahmen sein." Ist es also eine weise Entscheidung, in einem so ergebnisorientierten Umfeld nach Möglichkeiten zu suchen, welche die Leistungsorientierung (a.k.a. Verschulung) noch effizienter machen? Würde das nicht zur weiteren Entfremdung führen?
Albert Einstein sagte angeblich: "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information." Wer kann meine Erfahrung messen und beurteilen? Wenn Lernen Erfahrung ist, dann müssen wir unbedingt davon absehen, diese zu bewerten. Sonst sind es keine Erfahrungen mehr. Oder wer sagt, wie 'gut' oder 'genügend' die einzelnen Erfahrungen der Kindergartenkinder war, als sie die Weinbergschnecken von der Strasse gerettet haben? Wenn eine ergebnisorientierte Lern- und Unterrichtskultur Ziel aller Massnahmen ist, dann sind wir bald da, wo wir sagen werden: "Nun Kari, du hast die Schnecken sachter angefasst und vier Schnecken mehr als Seraina gerettet. Du kriegst dafür ein Sternli." Wird es in Zukunft bei Kari um seine persönlich Erfahrung oder um's Bewertung-Abholen gehen? Wird er später als Verwaltungsrat für die Schnecken oder für die Zahlen entscheiden?
Es ist bei 'Massnahmen' in diesem delikaten Kosmos äusserste Vorsicht geboten. Der gut gemeinte Gedanke, den ich oben angeführt habe, dass ein 'echtes' E-Learning System unsere Bildung revolutionieren könnte, wäre bei einem durchschlagenden Erfolg schnell ein Fluch. Denn wir hätten nicht mehr Menschen und Menschinen, die eine innere (nicht messbare) Verbindung zu Erfahrungen und bewussten Wesen eingehen können, sondern perfekt getrimmte Schnecken-von-der-Strasse-Räumer mit eidgenössischem Fähigkeitenzeugnis.
Ich bin der Überzeugung, dass unsere Schule nur dann wieder zu besserem Ansehen kommt, wenn sie ihre zwei miteinander verbundenen Probleme lösen kann und weiterhin wachsam bleibt und sich den Herausforderungen stellt, die danach kommen werden. In einem ersten Schritt, dass sie sich darüber Gedanken macht, wie sie Grundlagen effizient vermittelt. Und in einem zweiten Schritt, dass sie sich darüber Gedanken macht, wie sie die neu gewonnene Zeit einsetzt, um Raum für Erfahrungen und Beziehungen zu schaffen.
Bild: .marqs / photocase.
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Über den Autor: Yves Bouquet
Yves Bouquet hat an der Universität Zurich und Siena (I) Volkswirtschaft studiert. Mit Zürcher Nachhilfe hat er eine Nachhilfeschule gegründet, die den Schüler und seine Entwicklung in den Vordergrund stellt. Melde dich, wenn du uns was zu erklären hast oder wenn du etwas erklärt haben möchtest!
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Crowd Container | Was verbindet Crowdfunding mit nachhaltiger Direktvermarktung?
Noch sieben Tage läuft unsere zweite Crowdfunding Kampagne auf wemakeit. In den letzten drei Wochen haben wir über 300 Bestellungen für das neue Crowd Container -Päckli mit Olivenöl, Pasta, Passata und weiteren Köstlichkeiten aus Sizilien gesammelt. Die Kampagne ist immer auch eine Gelegenheit, mit KonsumentInnen zu diskutieren. Zwei Fragen kamen häufig vor: Ist Crowd Container ein langfristiges Projekt? Und warum kommt der nächste Container aus Sizilien?
Die Antwort auf die erste Frage ist ein klares Ja. Während Crowdfunding von vielen Projekten zur einmaligen Finanzierung genutzt wird, ist es für uns ein integraler Teil unseres Geschäftsmodells. In dem Zusammenhang prägte die NZZ im Frühling 2016 den Begriff Crowd-Ordering für diese neue Form der nachhaltigen Direktvermarktung und verwies dabei auf unseren Pilot-Container aus Südindien.
Was macht also Crowd-Ordering zum besonders nachhaltigen Vertriebskanal? Für uns heisst Crowd-Ordering, dass die Lebensmittel von einer Gruppe KonsumentInnen im Voraus bei den ProduzentInnen bestellt und bezahlt werden. Dadurch schaffen die KonsumentInnen Sicherheit in der Handelskette und es gibt keinen Spielraum für Spekulation. Informationen über Herkunft, Anbau und Wertschöpfung können transparent ausgetauscht werden. Die KonsumentInnen machen sich selber ein Bild, was hinter ihren Produkten steckt und übernehmen Verantwortung für ihre Einkäufe. Dieser Bezug zu den Lebensmitteln schafft die Grundlage für einen langfristigen und direkten Austausch zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen ist.
Bild: Massimo und Michele von Valdibella (Foto: CTM Altromercato)
Nach dem ersten Container aus Südindien wollten wir testen, ob unser Konzept auch für andere Regionen relevant ist. Beim Blick ins Küchenregal fielen uns die vielen Produkte aus dem Mittelmeerraum auf. Gleichzeitig erinnerten wir uns an zahlreiche Medienberichte über intransparente Lieferketten und prekäre Arbeitsbedingungen in Südeuropa. Mit einer gehörigen Portion Respekt machten wir uns auf die Suche nach ProduzentInnen.
Bei den Kooperativen Valdibella und L’Arcolaio stiessen wir mit unserer Idee sofort auf offene Ohren. Beide Produzentengruppen bemühen sich seit Jahren um einen direkten Kontakt zu den KonsumentInnen. Sie setzen sich ein für faire Arbeitsbedingungen und Legalität in einem Umfeld, das lange stark von der organisierten Kriminalität geprägt wurde. Um der Konkurrenz von Billigstanbietern standzuhalten, müssen sie ihre Werte und ihre hervorragenden Produkte bis zu den KonsumentInnen tragen. Massimiliano von Valdibella sagt dazu: „Die konventionellen Vertriebskanäle trennen uns systematisch von den KonsumentInnen.. Die verkauften Lebensmittel werden anonym und die Informationen über Anbau und Herkunft gehen verloren. Wenn die Landwirtschaft nur noch im Dienst der Grossverteiler und Händler steht, ist dies das Ende der KleinproduzentInnen.“
Wir teilen die Ansicht von Massimiliano. Und wir glauben, dass dank Crowd Container die Produkte in unserem Küchenregal ein Gesicht bekommen. Deshalb bieten wir euch in unserer zweiten Kampagne ein Päckli aus Sizilien an. Bist du auch mit dabei?
Über den Autor: Tobias Joos
As founder of the CROWD CONTAINER , together with my team I am developing a new direct marketing channel for sustainable agricultural products. Based on my experience in ethical trading and value chain development, I am also offering advice to companies and organizations to promote inclusive business with smallholder farmers from around the world.
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