Irascible Music
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FreeMusikliebhaber und Musikliebhaberin.
Ort
Lausanne & Zürich
Gegründet
2001
Follower
49
Honey For Petzi mit neuem Album "Observations + Descriptions"
Honey for Petzi sind zurück! Heute feiern wir, (etwas) mehr als ein Jahrzehnt nach dem letzten Album (General Thoughts and Tastes, 2011), eine neue Veröffentlichung des Trios aus der Westschweiz «Observations + Descriptions» durch Two Gentlemen! Auf dem neuen Album finden sich zwölf Tracks voller offener, agiler und sich entwickelnder Emotionen - wie mit einem scharfen und subtilen Messer geschnitten. Das Trio, bestehend aus Sami Benhadj Djilali (Gitarre und Gesang), Philippe Oberson (Bass und Gesang) und Christian Pahud (Schlagzeug und Gesang), entstand Ende des 20. Jahrhunderts in Lausanne. Als damals die Post-Rock-Szene aufblühte krönten Honey For Petzi diesen Prozess mit ihren packenden Rhytmen, schwachen Beats, Fallen und Synkopen. Diese Ästhetik hat im Laufe der Jahre über die herausragenden Alben der Band - insbesondere Heal All Monsters (produziert von Steve Albini) und Nicholson (2003), beide auf Two Gentlemen - mehrere Mutationen erfahren. Ende 2021 veröffentlichten Honey for Petzi mit «Écoute» ein neues Stück: Die ungeraden Taktarten, die das bisherige Schaffen des Trios kennzeichneten, sind zwar vorhanden, werden aber durch eine einen befreienden Impuls ergänzt, den man so noch nicht gehört hatte. Grammatikalisch gesehen könnte «Écoute» in zwei Kategorien eingeordnet werden: als Substantiv (die Handlung des Zuhörens), aber vielleicht auch als Imperativ. Dies impliziert: alles ist möglich. Und in der Tat: Dieser Track ist sowohl ein Vorspann als auch eine Einladung, das gesamte Album «Observations + Descriptions» zu entdecken, das heute veröffentlicht wird. Die Band erklärt gemeinsam die Entstehung des Albums wie folgt: "Es war Ende 2018, als wir auf die Idee kamen, wieder zusammen zu spielen. Nach ein paar gemeinsamen Tagen wurde «Observations + Descriptions» 2019 und 2020 geschrieben. Anfang 2021 reichten wir die neuen Songs bei unserem Label ein, welches begeistert und interessiert war, das Album zu veröffentlichen." Verständlich! Diese Platte enthält ein ganzes Arsenal an Waffen. Treibende Steigerungen: Apnée (welcher Ende 2021 auch als Single veröffentlicht wurde), Island oder Géométrie zeichnen sich durch eine polyrhythmische Raserei aus, die den Weg für verrückte Tänze ebnet. Echorec geht sogar noch einen Schritt weiter: ein wuchtiger Bass, eine vielschichtige Gitarre: ein reines Meisterwerk an Energie und Seltsamkeit - wie Kawasaki und sein parodistischer und trockener Humor, inspiriert von dem Paar Bardot/Gainsbourg. Lasst es uns noch einmal von der Band selbst hören: "Wir haben da weitergemacht, wo wir mit «General Thoughts and Tastes» aufgehört haben. Es war ein Album, das bereits mehr 'Pop'-Formate enthielt, als wir zuvor gemacht hatten." Die ätherische Subtilität anderer Tracks auf «Observations + Descriptions» (wie Infini oder Dog even) mit ihren herzzerreissenden Akkorden zeugt von einer Wende, die zudem mit einer grösseren Risikobereitschaft einhergeht: "Neu an diesem Album ist die (signifikante) Präsenz von Titeln, die auf Französisch gesungen werden. Dies ist ein fruchtbarer Schritt, der uns direkt in die Poesie von Benhadj Djilali, Oberson und Pahud führt: etwas, das gleichzeitig eine Form der Detailgenauigkeit, des halbautomatischen Schreibens und der Melancholie, manchmal sogar der elegischen Ekstase ist." Observations + Descriptions, und das ist seine tour de force, schafft es, diese Wege, von denen man annehmen könnte, dass sie parallel verlaufen oder sich gar kreuzen, zu einer mehr als kohärenten Einheit zu verbinden. Vielleicht ist es ganz einfach eine Definition von Identität: die Aufrechterhaltung eines starken Herzens unter der Vielfalt seiner Bewegungen.
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Honey For Petzi mit neuem Album "Observations + Descriptions"
Honey for Petzi sind zurück! Heute feiern wir, (etwas) mehr als ein Jahrzehnt nach dem letzten Album (General Thoughts and Tastes, 2011), eine neue Veröffentlichung des Trios aus der Westschweiz «Observations + Descriptions» durch Two Gentlemen! Auf dem neuen Album finden sich zwölf Tracks voller offener, agiler und sich entwickelnder Emotionen - wie mit einem scharfen und subtilen Messer geschnitten.
Das Trio, bestehend aus Sami Benhadj Djilali (Gitarre und Gesang), Philippe Oberson (Bass und Gesang) und Christian Pahud (Schlagzeug und Gesang), entstand Ende des 20. Jahrhunderts in Lausanne. Als damals die Post-Rock-Szene aufblühte krönten Honey For Petzi diesen Prozess mit ihren packenden Rhytmen, schwachen Beats, Fallen und Synkopen. Diese Ästhetik hat im Laufe der Jahre über die herausragenden Alben der Band - insbesondere Heal All Monsters (produziert von Steve Albini) und Nicholson (2003), beide auf Two Gentlemen - mehrere Mutationen erfahren.
Ende 2021 veröffentlichten Honey for Petzi mit «Écoute» ein neues Stück: Die ungeraden Taktarten, die das bisherige Schaffen des Trios kennzeichneten, sind zwar vorhanden, werden aber durch eine einen befreienden Impuls ergänzt, den man so noch nicht gehört hatte. Grammatikalisch gesehen könnte «Écoute» in zwei Kategorien eingeordnet werden: als Substantiv (die Handlung des Zuhörens), aber vielleicht auch als Imperativ. Dies impliziert: alles ist möglich.
Und in der Tat: Dieser Track ist sowohl ein Vorspann als auch eine Einladung, das gesamte Album «Observations + Descriptions» zu entdecken, das heute veröffentlicht wird. Die Band erklärt gemeinsam die Entstehung des Albums wie folgt: "Es war Ende 2018, als wir auf die Idee kamen, wieder zusammen zu spielen. Nach ein paar gemeinsamen Tagen wurde «Observations + Descriptions» 2019 und 2020 geschrieben. Anfang 2021 reichten wir die neuen Songs bei unserem Label ein, welches begeistert und interessiert war, das Album zu veröffentlichen."
Verständlich! Diese Platte enthält ein ganzes Arsenal an Waffen. Treibende Steigerungen: Apnée (welcher Ende 2021 auch als Single veröffentlicht wurde), Island oder Géométrie zeichnen sich durch eine polyrhythmische Raserei aus, die den Weg für verrückte Tänze ebnet. Echorec geht sogar noch einen Schritt weiter: ein wuchtiger Bass, eine vielschichtige Gitarre: ein reines Meisterwerk an Energie und Seltsamkeit - wie Kawasaki und sein parodistischer und trockener Humor, inspiriert von dem Paar Bardot/Gainsbourg.
Lasst es uns noch einmal von der Band selbst hören: "Wir haben da weitergemacht, wo wir mit «General Thoughts and Tastes» aufgehört haben. Es war ein Album, das bereits mehr 'Pop'-Formate enthielt, als wir zuvor gemacht hatten." Die ätherische Subtilität anderer Tracks auf «Observations + Descriptions» (wie Infini oder Dog even) mit ihren herzzerreissenden Akkorden zeugt von einer Wende, die zudem mit einer grösseren Risikobereitschaft einhergeht: "Neu an diesem Album ist die (signifikante) Präsenz von Titeln, die auf Französisch gesungen werden. Dies ist ein fruchtbarer Schritt, der uns direkt in die Poesie von Benhadj Djilali, Oberson und Pahud führt: etwas, das gleichzeitig eine Form der Detailgenauigkeit, des halbautomatischen Schreibens und der Melancholie, manchmal sogar der elegischen Ekstase ist."
Observations + Descriptions, und das ist seine tour de force, schafft es, diese Wege, von denen man annehmen könnte, dass sie parallel verlaufen oder sich gar kreuzen, zu einer mehr als kohärenten Einheit zu verbinden. Vielleicht ist es ganz einfach eine Definition von Identität: die Aufrechterhaltung eines starken Herzens unter der Vielfalt seiner Bewegungen.
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ELYN - Album BORN[E]
Introspektion und Rampenlicht – auf ihrem ersten eigenen und gleich selbst produzierten Album wagt ELYN beides. Auf «BORN[E]» versammeln sich intime Lebensmomente aus der Biografie der St. Galler Singer / Songwriterin, fein ausgearbeitet und sorgfältig intoniert, zu einem ganz persönlichen Manifest des eigenen künstlerischen Ausdrucks. Zwischen klassischem Singer/Songwriting und träumerischem Electronica-Pop findet die Multiinstrumentalistin mit der Ausnahmestimme zu ihrem Sound – und zu Songs, die berühren, einnehmen, nachhallen.
Die St. Galler Singer/Songwriterin, die in den letzten Jahren v.a. mit Kollaborationen und als Studio/Live-Musikerin auf sich aufmerksam gemacht hat und über Genres hinaus u.a. mit Rappern wie Manillio und Greis oder Produzenten wie Wassily und Kimyan Law zusammengearbeitet hat, veröffentlicht ihr erstes Album als Solo-Künstlerin. Auf «BORN[E]» kommt alles zusammen, auf das Eliane Sutter im vergangenen Jahrzehnt musikalisch und technisch hingearbeitet hat, in acht Songs verdichtet. Ein persönliches Statement, das den künstlerischen Ausdruck sucht und findet: Ausgehend von Lyrics in Gedichtform, entstanden Songs von leicht melancholischer Wärme, deren Instrumentierung und Arrangement Elyns unverkennbarer Stimme viel Raum lassen, um Atmosphären zu schaffen und Emotionen zu transportieren. Von wehmutsvollen, elektronisch angehauchten Balladen wie «While I’m Falling» über fein beschwingte Jazz-Nummern wie «Flower By Night» hin zu Deutschpop im Filmmusik-Format wie «Ich halt zu dir» beschreibt «BORN[E]» das Leben in all seinen Facetten. Aufbauend auf Piano und Stimme erreichen die Songs mit reduzierten Drums, aber auch Gitarre und Kontrabass sowie Synthesizer und elektronischen Klangelementen eine hypnotische Dichte in fein geschichtete Atmosphären, ohne die ursprüngliche Intimität und Natürlichkeit der Lieder zu verlieren. «BORN[E]», dessen Titel ebenso Erfahrungen wie (Neu-)Anfang referenziert, ist genau das: Ein selbstbewusstes Statement einer eigenständigen Künstlerin, ein Schritt ins Rampenlicht.
Für Perlensucher: Auf irascible.ch gibt es weitere musikalische (Neu-)Entdeckungen für deinen guten Geschmack.
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District Five mit verbranntem Zucker
District Five durchbrechen die Grenzen ihrer Generation. Mit dem Album «Burnt Sugar» verlässt die Zürcher Band endgültig festgesessene Stilbegriffe und liefert eines der überzeugendsten Debütwerke der Schweizer Musikszene ab. Geprägt ist dieses vom Suchen und vor allem auch Finden der Freiheit.
Angefangen haben wir mit vielen Einflüssen von altem und neuem Jazz, denn wir wollten eine supergute Jazzband sein, die ihre eigene Musik macht. Heute ist der Sound ein Mix aus allem, was uns persönlich gefällt. Wir könnten jedoch in jedem Moment eine andere Route einschlagen. Dieser Gedanke lässt sehr viel zu. – District Five
Starteten District Five einst als ambitionierte Jazzcombo aus dem Zürcher Stadtkreis 5, so hat ihre Historie immer wieder Neues aus ihnen hervorgebracht. Alle vier Bandmitglieder spielten sich die Sporen in den verschiedensten Genres sowie Gruppen ab, von Freier Improvisation über Indie bis Rock. Zugleich organisieren sie seit Jahren das Gamut Festival mit, einen der wichtigsten Events für Experimentelle Musik, und gelten als offene Denker auf der Suche nach neuen Ansätzen und Einflüssen – auch ausserhalb der Musik, wo sich die Truppe mit sozialen, politischen oder kunsthistorischen Fragen beschäftigt.
Dadurch, dass unsere vier Leben so miteinander verbunden sind, macht uns das auch irgendwie zugänglich und spürbar. Wir sind nie fake, versuchen nie, etwas zu sein, was wir nicht wären, sondern probieren, uns gegenseitig in alle Richtungen zu pushen. – District Five
So bilden District Five längst nicht nur eine «Workingband», sondern ein Kollektiv von vier Freunden, die seit jeher machen, worauf sie Lust haben, aber auch ihrer Fragilität Raum geben. Aus alledem entstanden ist «Burnt Sugar»: eine Platte zwischen Math-Rock, Post-Punk, Jazz, Electronica sowie Filmmusik. Mal schnaufender Kraft-Groover aus den Trommeln und Cymbals von Paul Amereller. Mal spacige Neo-Indie-Ballade ab den Saiten von Vojko Huter. Mal mit dessen Lead-Gesang und jenem von Saxofonist Tapiwa Svosve. Mal Elektro- oder Kontrabass-Riffs, jeweils mit Xaver Rüegg. «Burnt Sugar» strotzt vor Ideen und begeistert umso mehr, weil diese ungemeine Vielfalt durch Manuel Egger im Winterthurer Suburban Sound Recording Studio grandios festgehalten worden ist. Das heisst nicht mehr Jazz, das bedeutet nicht mehr Pop. «Burnt Sugar» ist ein Meisterwerk geworden, welches frische Denkanstösse in der Musikszene leisten wird – und muss. Zugleich ist die Platte aber auch ein Zeichen ungemeiner Diversität sowie langjähriger Freundschaft, was District Five auszeichnet: «Searching together for something like freedom in a trapped world».
District Five sind eine Schweizer Band, bestehend aus Paul Amereller (dr, perc, voc), Tapiwa Svovse (sax, voc, synth), Vojko Huter (g, synth, p, voc), und Xaver Rüegg (b, voc), gegründet im Zürcher Kreis 5. Mit «Burnt Sugar» präsentiert die Band ihr Debütalbum, aufgenommen bei Manuel Egger (Suburban Sound Recording Studio).
Für Perlensucher: Auf irascible.ch gibt es weitere musikalische (Neu-)Entdeckungen für deinen guten Geschmack.
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Delia Meshlir Album "Calling The Unknown"
Liebe nach einem Trauerfall, Selbstliebe, Liebe unter Gleichen, Liebe in einer Langzeitbeziehung: Delia Meshlirs neues Album «Calling the Unknown» handelt von der Liebe, erforscht aber auch ihre ungewöhnlicheren Tendenzen. Eine tiefe Introspektion, die mit Finesse und Eleganz durch intensiven Folk-Rock vertont wird.
Die Liebe, die Delia Meshlir erforscht, ist komplex, schwer zu fassen und hat viele Facetten. Der Verlust ihrer Grossmutter, einer sehr engen Verwandten, während des Schreibens dies Albums, bringt Delia Meshlir dazu, zunächst von der Liebe, die auf den Verlust folgt, zu erzählen. Im Eröffnungstrack «A River» fragt sie sich: Wohin geht all die Liebe, die man für eine verlorenen Person hat? Sie singt: «I’m calling the unknown, but no one remains». Der Song ist ein perfekter Einstieg in «Calling the Unknown»: Er zeigt die spielerischen Qualitäten der Musikerin und der sie umgebenden Band, deren Besetzung sich seit der letzten EP vervollständigt hat. Ilham Moubachirs inspiriertes Saxophon und Alex Mullers (HEX, Future Faces) runder Bass gesellen sich nun zu Arnaud Martins feinem Schlagzeugspiel und Steven Navids hallgeladenen Gitarren. Und immer ist es Delia Meshlirs gedämpfte und dumpfe Stimme, die den Ton angibt.
Die Band weiss genau, wie sie den Klängen der träumerischen Tracks auf «Calling the Unknown» (z.B. dem verschwommenen Synthesizer von "Satin Woods") Raum zum Atmen geben kann.
In «Out Of Desire», einem der markantesten Stücke des Albums, demonstrieren die Musiker*innen diese Eigenschaft. Sie geben den zwischen verträumt und sinnlich wechselnden Aufnahmen Raum, sodass die Frage Platz bekommt, wie sich Liebe in einer langfristigen Beziehung in Freundschaft und Vertrauen verwandelt.
Wenn es darum geht, mit mehr Dringlichkeit zu spielen, weiss das Quintett aber auch, wie man Töne mit bemerkenswerter Präzision verwandeln kann. Mit «Dirty Colors» präsentiert die Band eine Rockhymne zur Selbstakzeptanz. Und bei «The Better Half», thematisiert Delia Meshlir Liebe auf der Grundlage eines patriarchalischen Modells sowie die toxische Abhängigkeit, die in einer Beziehung entstehen kann, wenn sie auf vordefinierten Geschlechterrollen basiert. - Bei einem Paar gibt es keine ‚bessere Hälfte‘, sondern nur zwei ganze Wesen, die zusammen sind.
Letztendlich ist die Platte eine Aufforderung, nach dem Leiden eine Form der Gelassenheit zu finden. Anstatt die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, sollten wir akzeptieren, was aus ihnen wird, wenn wir uns eine schwierige Phase zu eigen gemacht haben. Um diese relative Ruhe zu illustrieren, schafft die Band fremdartige, schwebende Atmosphären. Durch sie stossen wir auf Sinnlichkeit, Melancholie und Beschwichtigung.
Die Tracks auf dem Album sind eine Mischung aus alten Liedern, die im Laufe der Jahre neu arrangiert wurden, sowie Liedern, die ein paar Tage vor den Aufnahmen spontan entstanden sind. Die Aufnahmen fanden in zwei Sessions statt: die erste im Frühjahr 2021 im Bikini Test in La Chaux-de-Fonds mit Kevin Galland (Coilguns etc.), die zweite im Heimstudio von Steven Navid in Ollon (VD). Steven kümmerte sich ebenfalls um den Mix, bevor Dan Suter (Echochamber, Zürich) das Mastering übernahm.
Die visuelle Gestaltung des Albums ist das Werk von Camille Dudan (Fotografien und Collagen), Garance Landry (Grafikdesign) und Delia Meshlir selbst (Design). Für Perlensucher: Auf irascible.ch gibt es weitere musikalische (Neu-)Entdeckungen für deinen guten Geschmack
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Stahlberger Album Release "Lüt of fotene"
Da sind sie und spielen die Songs des neuen Albums «Lüt uf Fotene» in dieser grossen, nur ungenügend beheizten Halle: die fünf musikalischen Chamäleons von Stahlberger, vereint im Spiel, diskutieren, feilen, lachen, warten inmitten von Instrumenten, Mikrofonen, Verstärkern, Kabeln, wärmen ihre klammen Finger an heissen Tassen und fördern ein Juwel nach dem anderen zutage.
Die Schürfarbeit wird begleitet von Olaf Opal, seines Zeichens langjähriger Produzent von The Notwist, einer der international renommiertesten Deutschen Rockkapellen der Neuzeit. Er schiebt einen Regler hoch, dreht an einem Poti, hört zu, dreht noch einmal, steht auf, klebt einen Fetzen Gaffer-Tape auf die eine Trommel, legt das Handtuch aus der Studioküche auf eine andere, richtet ein Mikrofon neu und ent-rockt den Sound zielgenau.
An der Decke der Halle flackern Melodien wie Nordlichter, im Fensterglas vibriert der Beat, die Zeile «Bi mir sälber vorus / Bi mir sälber hinedrii» prallt an eine Wand und fällt zu Boden, die Musiker schauen zu ihr hin, spielen weiter, der Basslauf trägt das Lied in einen der seltenen Refrains.
Da sind Michael Gallussers und Christian Kesselis Gitarren und Tasten, die sich keine zweimal im gleichen klanglichen Gewand zu erkennen geben. Da ist Marcel Gschwends solides Bassspiel, das Song um Song ins Trockene bringt. Da ist Dominik Kesselis tektonische Perkussion, die sich unterirdisch verzerrt und rhythmisch verschiebt, bis musikalische Doppelbilder entstehen und auf mehrfachbelichteten Abzügen im Fotoalbum Cheminées neben Pyramiden erscheinen.
Mittendrin die Silhouette Manuel Stahlbergers; der unerschütterliche Fast-Sprechgesang, der sich gleichzeitig mit festem Strich von der Musik abhebt und weichgezeichnet in ihr verschmilzt. Ohne je ein Wort zu viel, zeichnen die Songtexte ein weiteres Mal meisterhaft Vignetten, Kurzgeschichten, Comic-Strips und Gedichte, die sich in den M.C. Escher-Treppenhäusern des Alltags auskennen.
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Reisefieber und Jahresende
Das Ende von 2021 naht und damit bewegen wir uns ziemlich zügig auf den zweiten Jahrestag vom Anfang der Covid-Pandemie zu. Nerviges Thema, schon klar, aber ich möchte trotzdem einmal mehr darüber nachdenken. Um genauer zu sein, über etwas, das wir deswegen schon lang nicht mehr uneingeschränkt haben tun können: das Reisen. Ohne diverse Sicherheitsmassnahmen geht an dieser Front momentan gar nichts. Wenn es euch momentan so geht, wie mir, und euch langsam das Fernweh packt, dann habe ich den perfekten Musiker für euch: Jakub Ondra. Der Sänger mit tschechischen Wurzeln hat diesen Dezember seine neue Single «Beats The Poison Out Of You» veröffentlicht. Jakub hat während seiner bisherigen Karriere schon einiges von der Welt gesehen, denn er reist normalerweise in ganz Europa herum. Und das spürt man auch aus seiner Musik heraus, diese gewisse Sehnsucht nach dem Reisen. Wenn ihr euch in eurem Reisefieber also nicht so allein fühlen wollt, hört doch einmal Jakub Ondras neue Single an. «Beats The Poison Out Of You» gibt es hier oder auf der Plattform deines Vertrauens zu hören. Für Perlensucher: Auf irascible.ch gibt es weitere musikalische (Neu-)Entdeckungen für deinen guten Geschmack.
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