Made in Zürich Initiative
Made in Zürich Initiative
FreeDie «Made in Zürich Initiative» fördert die urbane Produktion in der Stadt Zürich.
Ort
Zürich
Gegründet
2018
Follower
6
Mit Herz und Leidenschaft
Zürich produziert. Viel Verschiedenes, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern und stellen in einer losen Serie Zürcher Unternehmen vor. Heute präsentieren wir die Stiftung St. Jakob.Die 1902 von Marie Bürkli, einer Nichte des Stadtplanes Arnold Bürkli, gegründete Stiftung, beschäftigt heute 530 Personen und bildet 33 Lernende aus. Das erfahren wir im Gespräch mit Alexander Howden, der dem wirtschaftlich ausgerichteten Sozialunternehmen seit Januar 2019 als CEO vorsteht. Man spürt sofort, hier wird mit Herz und Leidenschaft produziert.Herr Howden, Sie leiten die Stiftung St. Jakob. Können Sie uns etwas über die Entstehungsgeschichte erzählen?Howden: «Marie Bürkli, die Nichte vom Stadtplaner Arnold Bürkli war eine Pionierin im Schweizer Sozialwesen und gründete 1902 im Elternhaus, am heutigen Standort von Jelmoli, ein Arbeitsheim für blinde Frauen. Damit wollte sie blinden Menschen eine feste Tageseinrichtung geben, ihnen berufliche Perspektiven eröffnen und ihnen mit verschiedenen Arbeiten einen sicheren Verdienst verschaffen.»Woher stammt der Name?Howden: «Die Stiftung St. Jakob zügelte dann an die St. Jakob Strasse in Zürich, die der Stiftung den Namen gibt, und führte dort eine „Werkstätte für Blinde Männer“.»Was macht die Stiftung heute einzigartig? Howden: «Wir sind ein wirtschaftlich ausgerichtetes Sozialunternehmen, mit Standort beim Viadukt. Wir beschäftigen total ca. 530 Personen und bilden zurzeit 33 Lernende aus. Fachangestellte und Menschen mit einer Beeinträchtigung produzieren mit Herz und Leidenschaft Produkte und Dienstleistung – vornehmlich durch Handarbeit. Unsere Aufgabe besteht darin Menschen mit einer Beeinträchtigung durch Arbeit eine Tagesstruktur zu ermöglichen uns diese so auch sozial zu integrieren.»In der Flechterei werden Sessel, Stühle und Liegen repariert.In welchen Bereichen ist die Stiftung St. Jakob tätig? Howden: «Unser Betrieb ist in Gewerbe und Gastronomie unterteilt. Das Gewerbe umfasst Dienstleistungen, Elektronik, Digitalisierung, Gebäude- & Gartenpflege sowie die Schreinerei und Flechterei – der Ursprung unserer Tätigkeiten. In der Gastronomie sind wir ein traditioneller Beck mit Konditorei und Confiserie – wir beliefern diverse bekannte Grosskunden, wie auch unsere eigenen 5 Filialen in der Stadt.»Welche Rolle spielt Zürich als Produktionsstandort?Howden: «Unsere Mitarbeitenden leben in Zürich, wir produzieren mit ihnen im Stadtzentrum hochwertige Produkte und Dienstleistungen. Somit ist der Standort für die Lebensqualität der Menschen mit einer Beeinträchtigung aus der Stadt sehr wichtig.»Wofür ist die Stiftung besonders bekannt? Howden: «Stadtbekannt ist sicher unsere Cremeschnitte, die vom Tages Anzeiger vor ein paar Jahren als Nr. 1 gekürt wurde. Aber auch unsere Pralinen, die 3 Ohr Hasen und unsere Flechterei geniessen alle einen sehr guten Ruf.»Das Video zum InterviewDank des breiten Gastronomie-Sortiments bleibt kein Wunsch offen!
-
Meinrad-Lienert-Strasse 10, 8003 Zürich,
Meinrad-Lienert-Strasse 10, 8003 Zürich,
Die «Made in Zürich Initiative» fördert die urbane Produktion in der Stadt Zürich.
-
siennasavhannaAtelier mozomaMuk / creado.chFadriinaAntonettaSmoolis - eCommerce Website Builder
Mit Herz und Leidenschaft
Zürich produziert. Viel Verschiedenes, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern und stellen in einer losen Serie Zürcher Unternehmen vor. Heute präsentieren wir die Stiftung St. Jakob . Die 1902 von Marie Bürkli, einer Nichte des Stadtplanes Arnold Bürkli, gegründete Stiftung, beschäftigt heute 530 Personen und bildet 33 Lernende aus. Das erfahren wir im Gespräch mit Alexander Howden, der dem wirtschaftlich ausgerichteten Sozialunternehmen seit Januar 2019 als CEO vorsteht. Man spürt sofort, hier wird mit Herz und Leidenschaft produziert. Herr Howden, Sie leiten die Stiftung St. Jakob. Können Sie uns etwas über die Entstehungsgeschichte erzählen? Howden: «Marie Bürkli, die Nichte vom Stadtplaner Arnold Bürkli war eine Pionierin im Schweizer Sozialwesen und gründete 1902 im Elternhaus, am heutigen Standort von Jelmoli, ein Arbeitsheim für blinde Frauen. Damit wollte sie blinden Menschen eine feste Tageseinrichtung geben, ihnen berufliche Perspektiven eröffnen und ihnen mit verschiedenen Arbeiten einen sicheren Verdienst verschaffen.» Woher stammt der Name? Howden: «Die Stiftung St. Jakob zügelte dann an die St. Jakob Strasse in Zürich, die der Stiftung den Namen gibt, und führte dort eine „Werkstätte für Blinde Männer“.» Was macht die Stiftung heute einzigartig? Howden: «Wir sind ein wirtschaftlich ausgerichtetes Sozialunternehmen, mit Standort beim Viadukt. Wir beschäftigen total ca. 530 Personen und bilden zurzeit 33 Lernende aus. Fachangestellte und Menschen mit einer Beeinträchtigung produzieren mit Herz und Leidenschaft Produkte und Dienstleistung – vornehmlich durch Handarbeit. Unsere Aufgabe besteht darin Menschen mit einer Beeinträchtigung durch Arbeit eine Tagesstruktur zu ermöglichen uns diese so auch sozial zu integrieren.»
In der Flechterei werden Sessel, Stühle und Liegen repariert. In welchen Bereichen ist die Stiftung St. Jakob tätig? Howden: «Unser Betrieb ist in Gewerbe und Gastronomie unterteilt. Das Gewerbe umfasst Dienstleistungen, Elektronik, Digitalisierung, Gebäude- & Gartenpflege sowie die Schreinerei und Flechterei – der Ursprung unserer Tätigkeiten. In der Gastronomie sind wir ein traditioneller Beck mit Konditorei und Confiserie – wir beliefern diverse bekannte Grosskunden, wie auch unsere eigenen 5 Filialen in der Stadt.» Welche Rolle spielt Zürich als Produktionsstandort? Howden: «Unsere Mitarbeitenden leben in Zürich, wir produzieren mit ihnen im Stadtzentrum hochwertige Produkte und Dienstleistungen. Somit ist der Standort für die Lebensqualität der Menschen mit einer Beeinträchtigung aus der Stadt sehr wichtig.» Wofür ist die Stiftung besonders bekannt? Howden: «Stadtbekannt ist sicher unsere Cremeschnitte, die vom Tages Anzeiger vor ein paar Jahren als Nr. 1 gekürt wurde. Aber auch unsere Pralinen, die 3 Ohr Hasen und unsere Flechterei geniessen alle einen sehr guten Ruf.» Das Video zum Interview
Dank des breiten Gastronomie-Sortiments bleibt kein Wunsch offen!
Weiterlesen
Zürcher Schoggi mit bestem Gewissen
Zürich produziert. Viel Verschiedenes, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern und stellen dir in einer losen Serie Zürcher Unternehmen vor. Ecuadorianischer Kakao, gekauft per WhatsApp – nicht unbedingt das, was man von «Made in Zürich» erwartet. Bei der Schokolade von La Flor steckt viel Zürich drin, der Rohstoff wächst aber eben nicht hier. Seine Herkunft hat immer eine spezielle Geschichte, erklärt Laura Schälchli, Mitbegründerin von La Flor: «Unser Kakao wächst zum Beispiel in kolumbianischen Regionen, die unter dem Drogenregime stark gelitten hatten und lange auf den Anbau von Kokapflanzen spezialisiert waren.» Ein weiterer der insgesamt fünf Produktionsbetriebe liegt in Brasilien und setzt voll auf umweltschonende Landwirtschaft mit vielen verschiedenen Pflanzen. Auf der Fazenda Vera Cruz in Brasilien wird Kakao geerntet. Transparenz und direkte Wege Nach dem Grundsatz des «Transparent Trade» wissen die Zürcher Schoggiproduzentinnen immer, wie ihr Kakao produziert wird, besuchen die Betriebe und bezahlen faire Preise: 2.70 Franken pro Kilo heisst das im «normalen» Fair-Trade, 4 Franken bei La Flor. «Die Käufe organisieren wir über WhatsApp, da in den Anbauregionen niemand einen Computer besitzt, sondern alle einfach ihr Smartphone.» Nach dem Betrieb, auf dem der Kakao angebaut wurde, wird schliesslich jede La Flor Schokolade benannt. «Hacienda Limon» beispielsweise. Hier wächst der Rohstoff für die Zürcher Schokolade. Transport mit dem Segelschiff Der Rohstoff findet nach dem Credo des «Zero Emission Transports» mit dem Segelschiff über den Atlantik und möglichst emissionsarm in die Manufaktur in der alten Conditorei Buchmann in der Zürcher Binz. Dort wird er durch Handarbeit zu Zürcher Schokolade. Die in Zürich bedruckte Verpackung besteht aus nachhaltigen, pflanzlichen Materialien, teilweise aus Landwirtschafts-abfällen, enthält kein Alu oder Plastik und ist trotzdem luft- und lichtdicht. Seit diesem Jahr hat sie ein neues Design, noch etwas schlichter und noch etwas schicker als das alte. Offene Produktion Die Nähe und Zugänglichkeit für die Zürcher Kundschaft macht La Flor schliesslich aus. Jeden Donnerstag und Freitag zwischen 15:00 und 18:00 wird öffentlich produziert. Der einzige Verkaufsstandort ist direkt dort, wo die Schokolade entsteht. «Dieser direkte Austausch und die erlebbare Freude sind für uns wichtig und sehr schön», freut sich Laura Schälchli. Um das Handwerk und das Thema erlebbar zu machen, veranstaltet La Flor immer wieder öffentliche Workshops. Den nächsten am 18. Januar. La Flor-Mitgründerin Laura Schälchli mit Kakaofrüchten. Viel vor Ein Highlight dieses Jahres war der Adventskalender , den es auch in veganer Ausführung gab. Entstanden war er gemeinsam mit der Biber-Manufaktur Leibacher aus dem Zürcher Oberland. Auch in der nächsten Zeit hat das Team von La Flor viel vor: Gerade führt es neue Kaffeelikör-Stengeli ein, die komplett in der Schweiz handgemacht werden und bald gibt es eine Schoggi in Zusammenarbeit mit der Zürcher Granola-Produzentin Tiny Facory . Daneben wird laufend an der zukunftsweisenden Verpackung gearbeitet. Produziert und verkauft wird bis Ende 2022 in der Zürcher Binz. (Bild: Lukas Lienhard) Neue Produktionsfläche In zwei Jahren, Ende 2022, wird DasProvisorium in der alten Conditorei aufgelöst und La Flor braucht eine neue Produktionsfläche. Dort sollen dann alle Prozesse noch sichtbarer werden und der Austausch mit den Kunden und Interessierten noch intensiver.
Weiterlesen
Ein einzigartiges Einschneideverfahren für Holz
Zürich produziert. Viel Verschiedenes, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern und stellen dir in einer losen Serie Zürcher Unternehmen vor. Heute präsentieren wir Dukta – flexible wood .
Dukta , das sind Pablo und Serge Lunin. Sie haben ein einzigartiges Einschneideverfahren für Holz entwickelt. Durch die Einschnitte wird das Material flexibel gemacht und erhält nahezu textile Eigenschaften. So eröffnet Dukta ganz neue Horizonte. Wie hat alles angefangen? Serge: «Das war 2006, mit dem Wunsch eines Studierenden, der bei mir an der Hochschule der Künste eine Chaise Longue mit gekrümmten Teilchen machen wollte. Wir haben viel ausprobiert und verschiedene Verfahren angewendet. Am Ende ist es uns mit Einschnitten gelungen, das Holz so beweglich zu machen, dass es die Anforderungen erfüllen konnte.» Wie sieht das angewendete Verfahren aus? Serge: «Am Anfang haben wir einzelne Holzstreifen von aussen eingeschnitten. Heute werden die Einschnitte von oben auf einer computer-gesteuerten Fräsmaschine gemacht. Dadurch haben wir erreicht, dass man eine Platte in ihrer vollen Grösse stark biegen kann.» Pablo: «Nach dem wir die Schnitttechnik entwickelt hatten, liessen wir diese patentieren. Zuerst in der Schweiz, dann in Europa. Damit unsere Partner, die das jetzt produzieren, auch die Sicherheit haben, dass es nicht nachgemacht wird.»
Beidseitig eingeschnittene Platte
Wie kam es zum Namen? Serge: «Der Name Dukta leitet sich von den zwei Fachbegriffen «Duktilität und Duktus» ab. Duktilität meint, wie stark man das Material biegen kann, bis es bricht. Und Duktus beschreibt, die Struktur die entsteht, wenn man mit dem Pinsel oder Bleistift arbeitet. Was treibt Euch an? Pablo: «Als gelernter Industrial-Designer bietet mir das Material sehr viele Möglichkeiten. Damit zu experimentieren, zu spielen und neue Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten zu finden.» Serge: «Das Material ist so vielseitig, wir werden selber immer wieder überrascht.» Wo in Zürich kann man Dukta sehen und erleben? Pablo: «Der grosse Konzertsaal der Zürcher Hochschule der Künste hat den unteren Teil der Wandverkleidung mit Dukta Akustikpanelen ausstatten lassen. Denn durch die Perforierung erhält der Holzwerkstoff eine besonders hohe schallabsorbierende Wirkung. Auch die Foyer-Bar im Kosmos wurde mit Dukta eingekleidet und von innen beleuchtet, was einen extrem schönen Effekt gibt.»
Das Video zum Interview
Foyerbar des Kulturhauses Kosmos in Zürich Interview & Video: Beat Hürlimann, Hürlimann Creative Communications
Weiterlesen
Was die Stadt (aus)macht
In Zürich wird produziert. Vieles, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern. Am Tag der Urbanen Produktion kannst du bei diversen Unternehmen vorbeischauen, die Zürich mit ihrer Produktion prägen. Am Samstag, den 26. September 2020, erhältst du einen vielfältigen Einblick in Zürcher Werkstätten, Industriebetriebe und das lokale Handwerk. Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt für offene Türen, da sie in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehr denn je auf Sichtbarkeit angewiesen sind. Beim Tag der urbanen Produktion kannst du auch gleich selbst Hand anlegen. Volles Programm Glas blasen kannst du zum Beispiel bei GIGI , wo Getränke-Karaffen um einen Bergkristall geformt werden. Oder du findest heraus, wie Wabe3 seit 2013 in der Stadt Honig produziert. Bei Clockwork siehst du, wie Zürcher Standuhren entstehen und einen Espresso kriegst du bei Zuriga , dem lokalen Hersteller von High-End Kaffeemaschinen. Knapp 40 Zürcher Produzierende liessen sich für den Tag etwas einfallen. Du kannst dir deine Perlen herauspicken. Den wohl industriellsten Eindruck gewinnst du bei der Max Schweizer AG . Die Experten für Gebäude-Renovation zeigen Spritzvorführungen im betriebseigenen Industriespritzwerk. In ihrer Upcycling-Werkstatt prêt-à-reporter macht Eva Waldmann seit Jahren leidenschaftlich alte zu neuer Mode, damit wertvolle Textilien weiterverwendet werden. Am Tag der Urbanen Produktion bietet sie zu jeder vollen Stunde einen Flick-Workshop und zeigt, wie du deine Lieblingskleider in Schuss hältst. Schliesslich gibt es auch einen Blick in die Geschichte: Im Mühlerama wirst du durch die über hundert Jahre alte Mühle geführt und kannst das hauseigene Sauerteigbrot probieren. Der Betrieb mit eigenem Museum am Bahnhof Tiefenbrunnen ist also schon richtig lange in der Stadt verankert. Wieso in der Stadt produzieren? Lokale Produktion bringt der Stadt Vielfalt und Attraktivität, sie verkürzt Arbeitswege, schafft Identifikation und Transparenz. Das Nischen-Handwerk könnte auch zentrale Ladenlokale wiederbesetzen, die auf Grund der Digitalisierung frei werden. Natürlich kann es als direkter Anwohner eines Produktionsstandortes mühsam sein, wenn immer wieder frühmorgens mit dem Lastwagen Material angeliefert wird. Durch die modernen Möglichkeiten wird aber immer emissionsärmer produziert. Damit die Produktion ein Teil der Urbanität Zürichs bleibt, hat die Stadt die Industrie- und Gewerbezonen in der neusten Bau- und Zonenordnung gesichert. Die aktuelle Situation hat ja gezeigt, dass es wichtig ist, nicht völlig vom Ausland abhängig zu sein. Und immer mehr wollen wir als Konsumenten wissen, wo und wie produziert wird. Wie kannst du das besser, als wenn das bei dir um die Ecke passiert? Das ganze Programm am Tag der Urbanen Produktion findest du hier . Bei einzelnen Programmpunkten musst du dich noch kurz anmelden. Genau hinschauen lohnt sich also. Der Tag der urbanen Produktion ist ein Projekt der Made in Zürich Initiative in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband der Stadt Zürich (GVZ).
Weiterlesen
Farmy schreibt Zürcher Erfolgsgeschichte
Zürich produziert. Viel Verschiedenes, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern und stellen dir in einer losen Serie Zürcher Unternehmen vor. Heute präsentieren wir Farmy. Farmy schreibt Zürcher Erfolgsgeschichte. Mitten im Lockdown haben die Gründer und CEOs Tobias Schubert und Roman Hartmann Made in Zürich Antworten auf Fragen zu Farmy, zum Onlinebusiness, zur Corona-Zeit und natürlich zum Produktionsstandort Zürich geliefert. Darauf angesprochen, was die Farmy-Crew antreibe, bringt Tobias Schubert den «Kategorischen Imperativ» ins Spiel: «Behandle Deine Kunden genauso, wie Du auch behandelt werden möchtest. Das macht Farmy aus.»
Wie kam es zur „Farmy“ Idee? Roman: «Farmy ist durch privates Interesse entstanden. Wir haben selbst das Bedürfnis verspürt, Produkte direkt vom Produzenten einzukaufen. Und zwar täglich. Dann haben wir ziemlich schnell festgestellt, dass dieser Markt nicht besetzt ist. Dass das noch niemand online macht. Deswegen haben wir Farmy ins Leben gerufen.» Wieso macht Ihr „Farmy“, was ist Euer Antrieb hinter allem? Tobias: «Farmy steht für Exzellenz. Das heisst nicht nur den besten Service, die besten Produkte, sondern auch das beste Gefühl, wenn Kunden bei Farmy bestellen. Wir predigen immer den sogenannten kategorischen Imperativ. Das heisst, behandle Deine Kunden genauso, wie Du auch behandelt werden möchtest. Das macht Farmy aus.» Wie hat sich die Corona-Krise auf Euer Geschäft ausgewirkt? Roman: «Die Corona-Krise hat uns natürlich auch überrascht. Wie alle anderen. Wir waren nicht drauf vorbereitet, dass sich die Nachfrage vervielfacht. Wir mussten das innerhalb von kurzer Zeit abfedern und haben es auch sehr gut gemeistert. Am Ende haben wir die fünffache Bestellmenge an einem Tag verpackt im Vergleich zu vor der Corona-Zeit.» Welche Rolle spielt Zürich als „Produktionsstandort“ für Euch? Roman: «Zürich ist für uns sehr wichtig. Wir haben hier das Unternehmen gegründet. Wir sind hier mit unserem grössten Standort präsent. Wir haben die grösste Anzahl von Produzenten und Bauern, die aus Zürich Stadt kommen oder aus der Region. Wir leben hier. Unsere Kinder sind hier geboren. Und wir fühlen uns hier wohl.» Wo seht Ihr Schwierigkeiten und Herausforderungen? Tobias: «Mieten und Personal sind teuer in Zürich. Genau deswegen wäre es wichtig für uns, aber auch für die gesamte Startup-Familie in der Schweiz, dass man einen Startup-Park hätte. Irgendetwas in der Nähe von Zürich, wo man günstige Lagerhallen anmieten kann. Oder auch mal kurzfristig kündigen kann. Wo man einfach gegenseitig Synergien schaffen kann. Und das zu vernünftigen Preisen. Das wäre klasse.» Wie geht es weiter? Roman: «Alle Entscheidungen, die wichtig sind für die nahe Zukunft, haben wir bereits gefällt. Wir werden die Lieferflotte erweitern. Wir sind dabei in neue Räumlichkeiten einzuziehen, in Zürich und in Lausanne. Wir werden alles tun, damit wir die neu gewonnen Kunden möglichst gut in die Farmy-Familie integrieren und zu idealen Kunden von Farmy werden lassen.» Das Video zum Interview
Die Aufträge stehen bereit für die Auslieferung.
Interview & Video: Beat Hürlimann, Hürlimann Creative Communications
Weiterlesen
Lokales Wasser statt Energieverschleiss
Zürich produziert. Viel Verschiedenes, von dem du vielleicht gar nicht weisst, dass es das gibt. Das wollen wir mit der Made in Zürich Initiative ändern und stellen dir in einer losen Serie Zürcher Unternehmen vor. Begleite uns in die Betriebe der Stadt! Wasser aus einer Quelle auf dem Üetliberg. Abgefüllt mitten in der Stadt, in eine minimalistisch gestaltete Flasche. Macht eigentlich Sinn, ist aber nicht immer die erste Wahl: 950 Millionen Liter Mineralwasser werden in der Schweiz jährlich getrunken, 40 Prozent davon importiert. Das bedeutet oft, dass abgefülltes Wasser mit Lastwagen ins Land gefahren wird. Energietechnisch unglaublich ineffizient und eigentlich nicht nötig. Leicht verständliches Ziel «Unsere Message ist deshalb ziemlich klar», sagt René Luchsinger, Geschäftsführer der Lokales Wasser 37 AG. Die Zürcher Unternehmung sorgt mit ihren bald 6 Mitarbeitenden dafür, dass in der Stadt mehr lokales Wasser getrunken wird. Dabei ist sie ziemlich erfolgreich. Über die letzten Jahre steigen die Absatzzahlen stetig an, Corona hat natürlich auch dieser Branche einen Dämpfer versetzt, aber Luchsinger schaut weiter nach vorne: «Am 21. Juli wir die Abfüllanlage an den neuen Standort in Albisrieden geliefert». Ab August wird dann nicht mehr nur am Rennweg 37 abgefüllt. Diese Adresse scheint im heutigen Zürich für eine Abfüllanlage aber immernoch ziemlich unglaublich. Die Produktpalette des Lokalen Wasser 37: ohne oder mit Kohlensäure. Historische Qualität Seit dem 16. Jahrhundert besteht eine Wasserleitung von Quellen am Üetliberg in die Garage im Stadtzentrum, wo bis heute abgefüllt wird. Die Leitung geriet lange in Vergessenheit, bis der Hausbesitzer Dr. Urs Grütter 2015 das historische Recht am natürlich reinen Quellwasser wiederentdeckte und es zu vertreiben begann. «Der Arbeitsort in der schönsten Stadt der Welt ist der Hammer», bestätigt auch Geschäftsführer Luchsinger. Und die Qualität des Wassers stimmt. Das bestätigen auch Tests von professionellen Wassersommeliers. «Die Rückmeldungen sind sehr gut», erzählt Luchsinger. Zürich hat Durst Den Zürcherinnen und Zürchern schmeckt das Lokale Wasser 37, ob mit oder ohne Kohlensäure: In immer mehr Gastrobetrieben der Stadt wird es getrunken und kann beispielsweise bei Coop und Globus gekauft werden. In der direkten Umgebung am Rennweg gibt es viele Kunden, die direkt beliefert werden, denn zahlreiche Läden bieten das Wasser ihren Kunden an und das Hotel Gloggenhof serviert es mit dem Zimmerservice. Es gibt immer mehr Anfragen von Firmen, die mit dem lokalen Wasser ihren Durst auf nachhaltige Weise stillen wollen und das Interesse ist gross. Deshalb braucht es den zusätzlichen Abfüllstandort in Albisrieden, der mit einer Abzweigung aus der ursprünglichen Wasserleitung versorgt wird. Der historische Standort bleibt in Betrieb, kann besichtigt werden und bietet einen Brunnen, an dem alle ihre eigene Flasche gratis füllen können. Bald gibt es in Albisrieden einen zusätzlichen Abfüllstandort, um den Zürcher Durst zu stillen. Kein Mineralwasser, dafür nachhaltig Mengenmässig sollten sich keine Probleme ergeben. «Die Quelle ist praktisch unerschöpflich», erklärt Luchsinger. Quellwasser hat den Vorteil, dass nicht wie beim Grundwasser immer tiefer danach gegraben werden muss, was sich negativ auf die Agrikultur auswirken kann. Allerdings ist das Lokale Wasser 37 kein «Mineralwasser», da der Mineraliengehalt den Grenzwert nicht überschreitet. So kann das Wasser aber völlig unbehandelt in PET und Glasflaschen abgefüllt werden und das höchste Ziel der kurzen Wege wird erreicht. Deshalb lässt sich das Produkt nicht über die regionalen Grenzen vertreiben. Vielmehr soll das Projekt in anderen Regionen ebenso verfolgt werden, um diese Form der Nachhaltigkeit zu verbreiten. Global gedacht Seit Anfang dieses Jahres ist die Unternehmung als AG organisiert, die aber keine Dividenden ausschüttet. Die Gewinne fliessen in Projekte für Entwicklungszusammenarbeit, zum Beispiel im bolivianischen La Paz und in Indien, wo der Zugang zu Trinkwasser erleichtert werden soll. Die Lokales Wasser 37 AG denkt also global, produziert lokal, trägt zur Region etwas bei und das alles auf möglichst nachhaltige Art und Weise. Der Geschäftsführer René Luchsinger im Homeoffice. www.lokaleswasser.ch // www.madinzuerich.ch
Weiterlesen