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Angst vor dem Bedingungslosen Grundeinkommen?
@ Sargnagel: Die AHV, ALV und die IV wie auch die EL sind sehr wohl Transfer-Einkommen. Sie gehen von ... nach ..., will heissen vom Staat zur versichterten oder bedürftigen Person. Deshalb "Transfer". Und das mit den AHV-Zahlungen ist ebenfalls nicht ganz korrekt: Die AHV wird natürlich aus viel mehr gespiesen, als nur durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge. Du vergisst beispielsweise die mittlerweile sehr hohe Tabaksteuer (53.2% jedes einzelnen Päckli Zigis, das sind CHF 4.46 pro Päckli), die der AHV zugute kommt. Als Sargnagel, so würde ich voraussetzen, solltest du das doch eigentlich bestens wissen. Und dann rechne mal, wieviel du rauchst, und was davon pro Jahr der AHV zufliesst. Wer nicht weiss, was ein Null-Summen-Spiel genau ist, der sollte meines Erachtens diese Floskel besser auch nicht gebrauchen. Ich finde deine beleidigenden Bemerkungen im Übrigen immer noch unsachlich und zum Gähnen. Trotzdem: Danke für dein Engagement!
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Angst vor dem Bedingungslosen Grundeinkommen?
@ Sargnagel: Angenommen der Besitzer des Coiffeur-Salons bezahlt seiner Friseuse CHF 3500.- im Monat. Würde ein BGE von beispielsweise CHF 2500.- eingeführt, wären das unterm Strich noch CHF 1000.- Lohnkosten für den Besitzer des Coiffeur-Salons. Er könnte also locker der Friseuse CHF 2000.- mehr Lohn bezahlen, müsste die Preise nicht erhöhen und hätte dabei noch CHF 500.- / Monat und Mitarbeiterin bene gemacht. Hast du schon mal versucht, so zu rechnen? P.S. Ich finde deine beleidigenden Bemerkungen einigermassen unsachlich und ermüdend.
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Angst vor dem Bedingungslosen Grundeinkommen?
@ slomo Danke für deine Bemerkungen und deine Gedanken - freut mich, dass du die Idee des BGE gut findest! Ich meine halt, dass KleinverdienerInnen durch die Mehrwertsteuer nach Einführung eines BGE nicht schwerer belastet würden, als sie es heute sind. Und die GrossverdienerInnen kriegen durch die Mehrwertsteuer ja auch gar kein Geld geschenkt. Die Mehrwertsteuer ist eine Abgabe an unseren Staat - also an uns - womit damit dann unter anderem das BGE finanziert werden kann. Auch bei GrossverdienerInnen wächst das BGE ins Einkommen hinein und kommt nicht noch oben drauf. Und da die Menschen ab Geburt ein BGE erhalten, sollte damit für Familien eine Summe zusammenkommen, die ihnen erlaubt, auch bei längerer Erwerbslosigkeit ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen und sie somit nicht gleich als BittstellerInnen beim Sozialdienst anzutraben brauchen. Ob die Mehrwertsteuer im Falle der Einführung eines BGE überhaupt erhöht werden müsste, darüber müssten sich dann die Volks- und BetriebsökonomInnen unterhalten. Es gibt ÖkonomInnen, die schon vor Jahren meinten, dass die Finanzierbarkeit eines BGE gegeben sei. Und ein deutscher Journalist meint im Film, dass nicht die Finanzierbarkeit die Herausforderung darstelle, sondern die mit dem BGE einhergehende Freiheit.
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Angst vor dem Bedingungslosen Grundeinkommen?
@ Y Danke für deine interessanten Bemerkungen und den Link! Exgüsée, die Grösse der Stichprobe der Befragung ist mir leider nicht bekannt. Ich hatte die 100 Personen genommen, um den Prozentsatz zu veranschaulichen (80 von 100 Personen = 80%). Es sind also effektiv sogar 90% der befragten Personen, welche angaben, auch mit Grundeinkommen weiterhin arbeiten zu wollen. Deine Frage nach dem Umfang, in welchem diese Personen dann noch arbeitstätig sein wollten, ist durchaus berechtigt. Doch ich stelle mir vor, dass die meisten Menschen ihren jetzigen Lebensstandard und Lebensstil gerne in ungefähr beibehalten möchten. Und da das BGE nicht auf den Lohn oben drauf käme, sondern der Lohn um das BGE verringert würde, änderte sich für Arbeitnehmende beim Lohn eigentlich nichts. Aber jeder Arbeitnehmende (selbst der prekär beschäftigte, unterbezahlte ausländische Bau-Hilfsarbeiter) könnte mit einem BGE selber entscheiden, ob er vielleicht auch mal eine Auszeit nehmen und zwei oder drei Monate mal keiner Erwerbsarbeit nachgehen möchte. Das Grundeinkommen wäre ihm sicher und seine Grundbedürfnisse sollte er damit decken können. Finland macht nach meinem Verständnis etwas völlig anderes. Das hat auch nicht im Entferntesten mit demjenigen BGE etwas zu tun, über das in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit Jahren in den verschiedensten Gremien und Fachveranstaltungen diskutiert und debattiert wird. Interessant ist, dass Finland es Grundeinkommen nennen will und nicht Mindestlohn oder Steuerrückvergütung. Und wie du sagst, es wird nur die Arbeitnehmenden betreffen. Die 8.14% oder 441'865 Personen derzeit ohne Arbeit (Quelle: http://countrymeters.info/de/Finland) wären von dem Experiment gänzlich ausgeschlossen, wenn ich das richtig verstanden habe. Das sind immerhin fast eine halbe Million Menschen ... und genau diese Menschen könnten ein BGE gebrauchen. Aber klar, sehen wir zu, wie sich das in Finland entwickeln wird. Merci für deine Auseinandersetzung mit dem Thema!
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Angst vor dem Bedingungslosen Grundeinkommen?
@ slomo Die Mehrwertsteuer könnte man auch schlicht Konsumsteuer nennen. Wer oft teure Produkte kauft, bezahlt oft 8% auf teure Waren und Dienstleistungen. Wer selten nicht so teure Produkte kauft, bezahlt selten 8% Merhwertsteuer auf den entsprechenden Waren und Dienstleistungen. Es fallen aber bei jedem Produkt schon vorher Steuern einerseits bei den Infrastruktur- und Warenkosten an und andererseits bei den Löhnen an. Die sind im Produkt mit einkalkuliert und werden letztlich vom Konsumenten bezahlt. Wenn ich richtig verstanden habe, findest du es nicht richtig, dass eine Flasche Mineralwasser im Coop, im Reformhaus oder im Restaurant für EinwohnerInnen mit hohem Einkommen gleich viel Merhwertsteuer kostet, wie für EinwohnerInnen mit kleinem Einkommen. Das Produkt an sich ja kein anderes, nur weil ein gut verdienender Einwohner es kauft. Das Produkt hat einen Wert und einen Preis. Un darin enthalten sind bereits diejenigen Steuern, die auch in anderen Ländern bereits erhoben wurden. Dem Produkt ist es egal, von wem es gekauft wird. Allerdings ist ein gut verdienender Einwohner halt in der Lage, öfter auch teurere Produkte zu erwerben. Dann bezahlt er entsprechend mehr - auch mehr Mehrwertsteuer - nicht prozentual, aber effektiv. Wie die Finanzierung über eine Konsumsteuer gehen könnte, wird im Film ab 01:03:10 erläutert. Ich bin nicht Betriebsökonomin und habe das auch nicht selbst nach- oder durchgerechnet. Aber die Variante klingt für mich sehr plausibel und bestechend. Tatsache ist aber, dass über die Art der Finanzierung eines Bedingungslosen Grundeinkommens das Volk erst noch entscheiden müsste, sofern die Initiative angenommen würde. Hierzu empfehle ich eben auch den zweiten Link, die Website www.bedingunslos.ch. Ist dir das einstweilen Stellungnahme genug?
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Angst vor dem Bedingungslosen Grundeinkommen?
@zinemin Auf die Frage, wer denn bei einem bedingungslosen Grundeinkommen die unbeliebteren weil schlecht bezahlten Jobs machen soll, gibt es drei Antworten: besser bezahlen, automatisieren oder selber machen. Es wird immer Leute geben, die im Service, als Frisör oder in der Landwirtschaft arbeiten wollen. Besser bezahlen heisst im Übrigen nicht, dass der Konsument mehr bezahlen muss. Besser bezahlen ergibt sich daraus, dass das BGE in das Einkommen "hineinwächst" und der Arbeitgeber unter dem Strich um das BGE weniger Lohnkosten hat. Ergo hat er Bares zur Verfügung, das er in höhere Stundenlöhne investieren kann und soll.
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