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Die Reise nach Hinterpfüpfikon
Mein Lieblingsbettler ist verschwunden. Ein kleiner Aufruf, ob ihn vielleicht jemand gesehen hat und eine ausführliche Erklärung, warum er denn eigentlich mein Lieblingsbettler ist.
Seit einiger Zeit fühlt sich mein Alltag so leer an, denn er ist nicht mehr da: Mein Lieblingsbettler. Dabei trieb er sich immer rund um den Stauffacher herum. Ich habe keine Ahnung, wo er hin ist, denn Bettler kommen ja meistens so aus dem Nichts, hauen einem an und verschwinden dann wieder um die Ecke, ohne dass man weiss, wo genau sie jetzt wohl hingehen. Wobei bei meinem Lieblingsbettler gibt es Hinweise auf sein Verbleiben, aber zuerst der Reihe nach: Warum ist er überhaupt mein Lieblingsbettler? Das lässt sich am einfachsten mit einer kurzen schriftlichen Darstellung seiner Betteltaktik erklären.
Mein Lieblingsbettler ist schwarz. Das wäre normalerweise keine grosse Sache, aber es ist Teil seiner Taktik, daraus eine grosse Sache zu machen. Er kommt also so aus dem Nichts auf mich zu und bedankt sich schon von Weitem bei mir und will mir dann auch die Hand schütteln, denn: Ich bin nicht weggelaufen. Dann erzählt er, dass bis jetzt alle anderen davongelaufen seien, weil er doch schwarz sei oder weil sie dachten, er wolle vielleicht betteln oder beides. Jedenfalls seien alle so rassistisch und unhöflich. Ausser mir. Ich bin nett. Und er wolle wirklich nicht betteln. Ehrlich! Er sei nur gerade heute entlassen worden und das Dumme dabei sei: Er habe sein Handy und seine Brieftasche mit dem GA und den Ausweisen im Büro vergessen, aber sie liessen ihn nicht mehr ins Gebäude rein. Ja ne, ist klar. Klingt sehr plausibel. Und jetzt brauche er dringend ein bisschen Geld, damit er ein Billett kaufen kann, um nach Hause zu Frau und Kind zu gelangen. Die warten nämlich schon sehnsüchtig und machen sich sicher Sorgen, weil er nicht zu Hause erschienen ist und auch nicht angerufen hat. Aber eben: Bisher seien immer alle davon gerannt. Dabei bräuchte er nur 17.80 Franken, um nach Hinterpfüpfikon im Aargau zu gelangen, weisst du, dort hinten oben links. Und 5.20 Franken habe er schon, die habe er noch im Hosensack gehabt. Und dann schaut er mit grossen Hundeaugen und sagt nochmals artig Danke fürs Nichtdavonrennen. Und ich gebe ihm zwei Franken. Man fühlt sich zwar auf der einen Seite ein bisschen dumm, weil man dem Bettler das Gefühl gibt, er habe einem wirklich überzeugt mit dieser doch eher absurden Story, andererseits fühle ich mich von solchen Theaterstücken stets prächtig unterhalten und sehe es ein bisschen als Streetart.
Das Beste an meinem Lieblingsbettler ist oder war aber, dass er mich einmal in einer Woche dreimal ansprach. Immer mit der gleichen Show. Einmal sah ich sogar, wie ihm eine junge Frau Geld in die Hand drückte, worauf er sich umdrehte und sogleich zu mir kam, um mir zu erzählen, dass alle Schweizer Angst vor Schwarzen hätten. Ich spielte aber trotzdem jedes Mal mit, einfach weil ich es lustig fand. Wobei ich einmal wirklich im Stress war und keine Zeit hatte für seine Geschichten, weshalb ich den Franken schon hervorgenommen hatte, bevor er fertig mit Erzählen war, da wurde er doch tatsächlich wütend: Er sei doch kein Bettler, er brauche das Geld wirklich nur für das Zugbillett! Das war noch ein Bettler mit Prinzipien, ein Bettler, der für sein Geld arbeiten wollte, wenn auch ein bisschen unkonventionell.
Aber eben: Jetzt habe ich ihn seit Monaten nicht mehr gesehen. Aber vielleicht hat ihn jemand von euch gesehen? Für Hinweise wäre ich sehr dankbar. Vielleicht hat er aber auch endlich genügend Geld gesammelt, um sich ein Billett nach Hinterpfüpfikon leisten zu können. Wünschenswert für ihn wäre es. Ich halte weiterhin die Augen offen, ansonsten ich mir vielleicht einen neuen Lieblingsbettler suchen müsste. Vielleicht derjenige, der immer mit einer Riesenfahne und einem Bier in der Hand ankommt und fragt, ob er Geld für ein Zmittag haben könne. Um neun Uhr abends.
Mein Lieblingsbettler ist verschwunden. Ein kleiner Aufruf, ob ihn vielleicht jemand gesehen hat und eine ausführliche Erklärung, warum er denn eigentlich mein Lieblingsbettler ist.
Seit einiger Zeit fühlt sich mein Alltag so leer an, denn er ist nicht mehr da: Mein Lieblingsbettler. Dabei trieb er sich immer rund um den Stauffacher herum. Ich habe keine Ahnung, wo er hin ist, denn Bettler kommen ja meistens so aus dem Nichts, hauen einem an und verschwinden dann wieder um die Ecke, ohne dass man weiss, wo genau sie jetzt wohl hingehen. Wobei bei meinem Lieblingsbettler gibt es Hinweise auf sein Verbleiben, aber zuerst der Reihe nach: Warum ist er überhaupt mein Lieblingsbettler? Das lässt sich am einfachsten mit einer kurzen schriftlichen Darstellung seiner Betteltaktik erklären.
Mein Lieblingsbettler ist schwarz. Das wäre normalerweise keine grosse Sache, aber es ist Teil seiner Taktik, daraus eine grosse Sache zu machen. Er kommt also so aus dem Nichts auf mich zu und bedankt sich schon von Weitem bei mir und will mir dann auch die Hand schütteln, denn: Ich bin nicht weggelaufen. Dann erzählt er, dass bis jetzt alle anderen davongelaufen seien, weil er doch schwarz sei oder weil sie dachten, er wolle vielleicht betteln oder beides. Jedenfalls seien alle so rassistisch und unhöflich. Ausser mir. Ich bin nett. Und er wolle wirklich nicht betteln. Ehrlich! Er sei nur gerade heute entlassen worden und das Dumme dabei sei: Er habe sein Handy und seine Brieftasche mit dem GA und den Ausweisen im Büro vergessen, aber sie liessen ihn nicht mehr ins Gebäude rein. Ja ne, ist klar. Klingt sehr plausibel. Und jetzt brauche er dringend ein bisschen Geld, damit er ein Billett kaufen kann, um nach Hause zu Frau und Kind zu gelangen. Die warten nämlich schon sehnsüchtig und machen sich sicher Sorgen, weil er nicht zu Hause erschienen ist und auch nicht angerufen hat. Aber eben: Bisher seien immer alle davon gerannt. Dabei bräuchte er nur 17.80 Franken, um nach Hinterpfüpfikon im Aargau zu gelangen, weisst du, dort hinten oben links. Und 5.20 Franken habe er schon, die habe er noch im Hosensack gehabt. Und dann schaut er mit grossen Hundeaugen und sagt nochmals artig Danke fürs Nichtdavonrennen. Und ich gebe ihm zwei Franken. Man fühlt sich zwar auf der einen Seite ein bisschen dumm, weil man dem Bettler das Gefühl gibt, er habe einem wirklich überzeugt mit dieser doch eher absurden Story, andererseits fühle ich mich von solchen Theaterstücken stets prächtig unterhalten und sehe es ein bisschen als Streetart.
Das Beste an meinem Lieblingsbettler ist oder war aber, dass er mich einmal in einer Woche dreimal ansprach. Immer mit der gleichen Show. Einmal sah ich sogar, wie ihm eine junge Frau Geld in die Hand drückte, worauf er sich umdrehte und sogleich zu mir kam, um mir zu erzählen, dass alle Schweizer Angst vor Schwarzen hätten. Ich spielte aber trotzdem jedes Mal mit, einfach weil ich es lustig fand. Wobei ich einmal wirklich im Stress war und keine Zeit hatte für seine Geschichten, weshalb ich den Franken schon hervorgenommen hatte, bevor er fertig mit Erzählen war, da wurde er doch tatsächlich wütend: Er sei doch kein Bettler, er brauche das Geld wirklich nur für das Zugbillett! Das war noch ein Bettler mit Prinzipien, ein Bettler, der für sein Geld arbeiten wollte, wenn auch ein bisschen unkonventionell.
Aber eben: Jetzt habe ich ihn seit Monaten nicht mehr gesehen. Aber vielleicht hat ihn jemand von euch gesehen? Für Hinweise wäre ich sehr dankbar. Vielleicht hat er aber auch endlich genügend Geld gesammelt, um sich ein Billett nach Hinterpfüpfikon leisten zu können. Wünschenswert für ihn wäre es. Ich halte weiterhin die Augen offen, ansonsten ich mir vielleicht einen neuen Lieblingsbettler suchen müsste. Vielleicht derjenige, der immer mit einer Riesenfahne und einem Bier in der Hand ankommt und fragt, ob er Geld für ein Zmittag haben könne. Um neun Uhr abends.
Dinge von denen
Es gibt viele Dinge, von denen man gar nichts wissen will, um die Ärzte zu paraphrasieren. Aber leider leider müssen sie irgendwann erledigt werden. Eine kurze Liste meiner jetzigen Pendenzen. Warum erledigen, wenn ich darüber schreiben kann?
Es gibt Dinge, die wollen einfach nicht erledigt sein. Wollen. Können. Dinge, die ich nicht mag, die aber, wenn ich sie nicht irgendwann erledige, mich erledigen. Das klingt jetzt ein bisschen pseudo-hochstehend, ein bisschen bemüht oder einfach nur wie eine Ausrede dafür, dass ich eigentlich ein fauler Sack bin, wenn es um die Erledigung bestimmter Aufgaben geht. Aber sind wir das nicht alle ab und zu? Eine kleine Liste der Dinge, die der Erledigung bedürfen:
1) Ich habe vor ein paar Monaten an einem Konzert meine Uhr verloren, weil ich zu fest herumgepogt bin. Zum Glück war sie nicht so teuer, aber leider habe ich mir seither keine Ersatz-Uhr besorgt und das nervt fürchterlich, denn: Ich bin ein Mensch, der gerne weiss, wieviel Uhr nun gerade ist, aber jedes Mal, wenn ich auf mein Handgelenk schaue, sehe ich dort ausser einem weissen Abdruck eines Armbands nichts und dann muss ich mein iPhone hervor nehmen und dann bleibt es natürlich nicht nur beim Auf- die-Uhr-schauen, sondern ich beantworte Mails, whatsapp-Nachrichten, schaue noch kurz auf Facebook vorbei oder lese die News des Tages, so dass irgendwann aus dem kurzen Blick auf die Uhr eine Ewigkeit aufs iPhone-Starren wird. Und irgendwann ist der Akku leer. Oder mein Gegenüber meint, dass ich mich nicht mehr für es interessiere. Dabei wollte ich doch nur kurz nachschauen, welche Uhrzeit wir haben. Die Quintessenz: Ich brauche eine neue Uhr und zwar dringend. Oder bald auch neue Freunde.
2) Meine Steuererklärung ist immer noch nicht gemacht. Sie erledigt sich einfach nicht von selbst. Dabei wäre es so einfach, ich verdiene als Student nicht Unmengen. Andererseits braucht der Staat doch meine Steuererklärung auch nicht unbedingt pünktlich, die Eidgenossenschaft wird auch ohne meine Steuerabgaben noch weiterhin bestehen. Das hoffe ich jedenfalls. Das ist jetzt quasi ein Experiment: Wie lange kann es die Schweiz ohne meine Steuererklärung aushalten? Wobei ich das Gefühl habe, Vater Staat wird dieses Experiment nicht ewig billigen. Aber eigentlich will ich die Steuererklärung schon ausfüllen, nur gibt es da ein kleines Problem, welches in Punkt 3) erläutert wird.
3) Ich habe mein E-Banking-Passwort vergessen. Das ist mir vor Monaten bewusst geworden, als ich das Passwort dreimal hintereinander falsch eingegeben habe und mein Zugang gesperrt wurde. Da war mein Ausflug in die E-Banking-Welt schon zu Ende. Natürlich habe ich nicht unverzüglich ein neues Passwort angefordert, weil ich E-Banking eh nicht mag. Leider habe ich aber meine Bankbelege, die ich für die Steuererklärung benötige, „verhüehnert“ und so brauche ich doch wieder einen E-Banking-Zugang, um mir die Belege dann dort auszudrucken zu können. Jetzt brauche ich nur noch anzurufen. Aber ich habe das irrationale Gefühl, die lachen mich dort aus bei der Bank. Ich habe das Passwort nämlich schon zum dritten Mal vergessen. Vielleicht ist mein Gefühl auch gar nicht so irrational. Sind sowieso doof, die Banken. Bringen mich immer ins Grübeln wie Oswald. Jaja, der war nicht gerade erste Sahne, ich weiss. 4) Irgendwann in der Mitte des letzten Studiensemesters ist es mir aufgefallen: Ich sehe die Power-Point-Präsentationen nur noch sehr verschwommen. Mittlerweile erkenne ich auch die Gesichter entfernt vorbeigehender Personen nur noch schemenhaft und man hat mir auch schon vorgeworfen, ich würde nicht mal mehr grüssen auf der Strasse. Das ist mir dann doch ein bisschen unangenehm und ich war sogar letzte Woche beim Optiker, aber die haben mich nur darauf hingewiesen, ich solle doch zu einem Augenarzt gehen, weil sie mir keine Augentropfen in die Augen tropfen dürfen oder so ähnlich. Jetzt müsste ich nur noch anrufen. Nur. Aber die haben nicht mit meinem Widerwillen und meiner Eitelkeit gerechnet. Dabei würde ich mit einer Brille wahrscheinlich gar nicht so schlecht aussehen, vielleicht sogar intelligenter. Und so ein Augencheck ist ja allgemein keine schlechte Sache, auch wenn es wahrscheinlich einen Siech voll kostet. Vielleicht rufe ich nächste Woche mal an. Ehrlich. Die Ärzte würden wohl singen, dass das Dinge seien, von denen sie gar nichts wissen wollen und so halte ich es auch ein bisschen. Aber eben: Stell dir vor, es gibt Probleme und keiner geht hin. Dann kommen die Probleme zu dir. In diesem Sinne führt wohl kein Weg daran vorbei, sich auch einmal in den Arsch zu chlüben und solche Dinge hinter sich zu bringen. Und, was schiebt ihr so für Dinge und Problemchen vor euch her, die schnell mal erledigt sein könnten, aber von euch nicht erledigt werden, aus was für Gründen auch immer?
Es gibt viele Dinge, von denen man gar nichts wissen will, um die Ärzte zu paraphrasieren. Aber leider leider müssen sie irgendwann erledigt werden. Eine kurze Liste meiner jetzigen Pendenzen. Warum erledigen, wenn ich darüber schreiben kann?
Es gibt Dinge, die wollen einfach nicht erledigt sein. Wollen. Können. Dinge, die ich nicht mag, die aber, wenn ich sie nicht irgendwann erledige, mich erledigen. Das klingt jetzt ein bisschen pseudo-hochstehend, ein bisschen bemüht oder einfach nur wie eine Ausrede dafür, dass ich eigentlich ein fauler Sack bin, wenn es um die Erledigung bestimmter Aufgaben geht. Aber sind wir das nicht alle ab und zu? Eine kleine Liste der Dinge, die der Erledigung bedürfen:
1) Ich habe vor ein paar Monaten an einem Konzert meine Uhr verloren, weil ich zu fest herumgepogt bin. Zum Glück war sie nicht so teuer, aber leider habe ich mir seither keine Ersatz-Uhr besorgt und das nervt fürchterlich, denn: Ich bin ein Mensch, der gerne weiss, wieviel Uhr nun gerade ist, aber jedes Mal, wenn ich auf mein Handgelenk schaue, sehe ich dort ausser einem weissen Abdruck eines Armbands nichts und dann muss ich mein iPhone hervor nehmen und dann bleibt es natürlich nicht nur beim Auf- die-Uhr-schauen, sondern ich beantworte Mails, whatsapp-Nachrichten, schaue noch kurz auf Facebook vorbei oder lese die News des Tages, so dass irgendwann aus dem kurzen Blick auf die Uhr eine Ewigkeit aufs iPhone-Starren wird. Und irgendwann ist der Akku leer. Oder mein Gegenüber meint, dass ich mich nicht mehr für es interessiere. Dabei wollte ich doch nur kurz nachschauen, welche Uhrzeit wir haben. Die Quintessenz: Ich brauche eine neue Uhr und zwar dringend. Oder bald auch neue Freunde.
2) Meine Steuererklärung ist immer noch nicht gemacht. Sie erledigt sich einfach nicht von selbst. Dabei wäre es so einfach, ich verdiene als Student nicht Unmengen. Andererseits braucht der Staat doch meine Steuererklärung auch nicht unbedingt pünktlich, die Eidgenossenschaft wird auch ohne meine Steuerabgaben noch weiterhin bestehen. Das hoffe ich jedenfalls. Das ist jetzt quasi ein Experiment: Wie lange kann es die Schweiz ohne meine Steuererklärung aushalten? Wobei ich das Gefühl habe, Vater Staat wird dieses Experiment nicht ewig billigen. Aber eigentlich will ich die Steuererklärung schon ausfüllen, nur gibt es da ein kleines Problem, welches in Punkt 3) erläutert wird.
3) Ich habe mein E-Banking-Passwort vergessen. Das ist mir vor Monaten bewusst geworden, als ich das Passwort dreimal hintereinander falsch eingegeben habe und mein Zugang gesperrt wurde. Da war mein Ausflug in die E-Banking-Welt schon zu Ende. Natürlich habe ich nicht unverzüglich ein neues Passwort angefordert, weil ich E-Banking eh nicht mag. Leider habe ich aber meine Bankbelege, die ich für die Steuererklärung benötige, „verhüehnert“ und so brauche ich doch wieder einen E-Banking-Zugang, um mir die Belege dann dort auszudrucken zu können. Jetzt brauche ich nur noch anzurufen. Aber ich habe das irrationale Gefühl, die lachen mich dort aus bei der Bank. Ich habe das Passwort nämlich schon zum dritten Mal vergessen. Vielleicht ist mein Gefühl auch gar nicht so irrational. Sind sowieso doof, die Banken. Bringen mich immer ins Grübeln wie Oswald. Jaja, der war nicht gerade erste Sahne, ich weiss.
4) Irgendwann in der Mitte des letzten Studiensemesters ist es mir aufgefallen: Ich sehe die Power-Point-Präsentationen nur noch sehr verschwommen. Mittlerweile erkenne ich auch die Gesichter entfernt vorbeigehender Personen nur noch schemenhaft und man hat mir auch schon vorgeworfen, ich würde nicht mal mehr grüssen auf der Strasse. Das ist mir dann doch ein bisschen unangenehm und ich war sogar letzte Woche beim Optiker, aber die haben mich nur darauf hingewiesen, ich solle doch zu einem Augenarzt gehen, weil sie mir keine Augentropfen in die Augen tropfen dürfen oder so ähnlich. Jetzt müsste ich nur noch anrufen. Nur. Aber die haben nicht mit meinem Widerwillen und meiner Eitelkeit gerechnet. Dabei würde ich mit einer Brille wahrscheinlich gar nicht so schlecht aussehen, vielleicht sogar intelligenter. Und so ein Augencheck ist ja allgemein keine schlechte Sache, auch wenn es wahrscheinlich einen Siech voll kostet. Vielleicht rufe ich nächste Woche mal an. Ehrlich.
Die Ärzte würden wohl singen, dass das Dinge seien, von denen sie gar nichts wissen wollen und so halte ich es auch ein bisschen. Aber eben: Stell dir vor, es gibt Probleme und keiner geht hin. Dann kommen die Probleme zu dir. In diesem Sinne führt wohl kein Weg daran vorbei, sich auch einmal in den Arsch zu chlüben und solche Dinge hinter sich zu bringen.
Und, was schiebt ihr so für Dinge und Problemchen vor euch her, die schnell mal erledigt sein könnten, aber von euch nicht erledigt werden, aus was für Gründen auch immer?
Eine Woche Psychologie
Ich habe eine Woche lang Psychologie-Vorlesungen besucht. Es war äusserst interessant. Und ziemlich meta. Ein kleiner subjektiver Bericht über eine Woche in meinem Fast-Lieblingsstudiengang. Letzte Woche habe ich etwas für unser modernes universitäres System Unerhörtes getan, ich habe quasi den Rahmen des Bologna-Systems gesprengt: Ich habe drei Psychologie-Vorlesungen fernab meines eigenen Studiums besucht. So ganz ohne ETCS-Punkte zu bekommen. Einfach so, aus Interesse. Hätte ich mich nämlich damals nicht für mein Studium entschieden, so wäre meine zweite Wahl wahrscheinlich auf die Psychologie gefallen und so wollte ich einmal erfahren, was ich denn so verpasst habe all die Jahre. Und es war so einiges. Ein kurzer Blick von aussen auf eine Woche Psychologievorlesungen, ohne jeglichen Anspruch auf Objektivität wohlgemerkt; genervte Psychologie-Studenten dürfen sich gerne bei mir beschweren und mich auch berichtigen, sollte ich einen Riesenchabis erzählen. Nun denn: Begonnen hat mein kleines Selbstexperiment mit Sozialpsychologie am Dienstag. Sehr sympathisch war mir gleich, dass es auch einen Übertragungssaal gab: Ich musste also nicht mit einem Platz auf irgendeiner Treppe vorlieb nehmen, nur weil ich nicht schon eine halbe Stunde vorher in den Saal gerannt bin. Die Vorlesung drehte sich um Kommunikation und der Inhalt war, gelinde gesagt, eher einfacherer Natur. Zumindest zu Beginn. Gemäss dem Message-Learning-Ansatz gibt es eine Botschaft, welche von einer Quelle durch einen Kanal an einen Empfänger gesendet wird. Das klingt ziemlich einfach, was es auch ist, aber es reicht, um eine knappe Stunde darüber zu reden. Gedanklich bin ich leider nach wenigen Minuten etwas abgedriftet, nur um dann festzustellen, dass wir schon zwei Modelle weiter waren und die hatten es schon ein bisschen mehr in sich. Gemäss dem Informationsverarbeitungsparadigma von McGuire bin ich bei den Stufen „Aufmerksamkeit – Verstehen – Akzeptieren – Beibehalten – Verhalten“ schon auf der ersten Stufe gescheitert, wie peinlich. Aber auch sonst hätte es mich spätestens beim „Beibehalten“ erwischt, es gab ja keine ETCS-Punkte zu verdienen, weshalb ein allzu grosses „Beibehalten“ meinem bolognagewaschenen Studentenhirn zuwider gelaufen wäre. Am Mittwoch besuchte ich eine Entwicklungspsychologie-Vorlesung zum Thema „Kognition und Gedächtnis“ mit Professor Mike Martin. Allein für den Namen des Dozenten hat sich ein Reinsitzen schon gelohnt. Aber bleiben wir sachlich: Das Oberthema war Altersforschung. Es wurden sehr viele Zahlen gezeigt und Kurven und Zahlen und der Vortrag war eher monoton, was ich von einem Mike gar nicht erwartet hätte. Nun wollte ich eigentlich dazu noch einiges schreiben, aber mein prospektives Gedächtnis hat mich im Stich gelassen, welches mich normalerweise daran erinnern lässt, was ich genau für Handlungen geplant habe oder hätte, wenn ich sie nicht vergessen würde. Nunja, es ist auch kein Wunder, denn 50 bis 80 Prozent aller Gedächtnisverluste sind prospektiver Natur. Und möglicherweise gibt es dabei nicht einmal Altersunterschiede gemäss Kausler & Kausler 2001. Bei mir kann ich mir das jedenfalls gut vorstellen. Aber das ist vielleicht besser so, sonst wären meine Kolumnen noch länger und ausufernder. Jedenfalls ist mir dabei der beste Teil an einem Psychologie-Studium aufgegangen: Man ist immer Zuhörer, Student, aber auch sogleich seine eigene Versuchsperson. Das ist total meta. Meta ist übrigens einer der Lieblingsbegriffe der Psychologen, das sagen die so alle zehn Minuten. Aber Psychologie ist ja auch ziemlich meta, sofern ich überhaupt verstanden habe, was meta genau bedeutet, da bin ich mir nämlich nicht mehr so ganz sicher. Der krönende Abschluss meiner Psycho-Woche machte die Motivationspsychologie-Vorlesung am Freitagmorgen. Sehr motivierend ist das nicht und auch der stockende Vortrag der Dozentin mit unendlich langen Pausen zwischen den einzelnen Worten war nicht besonders motivationsfördernd, aber vielleicht war auch das wieder so eine Meta-Einlage, so eine Art Demonstration, wie Inhalt und Form sich konträr gegenüber stehen können. Dafür war die Powerpoint-Präsentation sehr farbig und mit vielen Bildern. Die Vorlesung drehte sich hauptsächlich um Macht, in jeglicher Form. Zum Beispiel war die Vorbildmacht der Dozentin sicherlich nicht allzu gross, dafür wahrscheinlich ihre Expertenmacht. Meine Informationsmacht bezüglich dieser Vorlesung ist auch nicht überragend, habe ich doch schon vieles wieder vergessen. Da wären wir wieder in der Sozialpsychologie mit dem „Behalten“. Dafür kann ich mich daran erinnern, dass Menschen, die einen starken Drang zur Machtausführung verspüren und diese nicht ausüben können, ein geschwächtes Immunsystem besitzen. Zum Glück habe ich nur einen übersprudelnden Geltungsdrang, den ich mit Kolumnenschreiben im Zaum halten kann. Es war also alles in allem eine äusserst interessante Woche mit einem nicht ganz so geringem Wissensgewinn wie ich ihn zuerst erwartet hatte. Zumindest habe ich ein bisschen Informationsmacht gewonnen bezüglich der Informationen, welche ich akzeptiert und nicht durch einen prospektiven Gedächtnisschwund verloren habe. Wobei dieser mittlerweile wieder retrospektiv ist. Psychologie macht Spass, aber ich glaube, ich bleibe trotzdem in meinem Studiengang. Das ist mir alles ein bisschen zu meta.
Letzte Woche habe ich etwas für unser modernes universitäres System Unerhörtes getan, ich habe quasi den Rahmen des Bologna-Systems gesprengt: Ich habe drei Psychologie-Vorlesungen fernab meines eigenen Studiums besucht. So ganz ohne ETCS-Punkte zu bekommen. Einfach so, aus Interesse. Hätte ich mich nämlich damals nicht für mein Studium entschieden, so wäre meine zweite Wahl wahrscheinlich auf die Psychologie gefallen und so wollte ich einmal erfahren, was ich denn so verpasst habe all die Jahre. Und es war so einiges. Ein kurzer Blick von aussen auf eine Woche Psychologievorlesungen, ohne jeglichen Anspruch auf Objektivität wohlgemerkt; genervte Psychologie-Studenten dürfen sich gerne bei mir beschweren und mich auch berichtigen, sollte ich einen Riesenchabis erzählen.
Nun denn: Begonnen hat mein kleines Selbstexperiment mit Sozialpsychologie am Dienstag. Sehr sympathisch war mir gleich, dass es auch einen Übertragungssaal gab: Ich musste also nicht mit einem Platz auf irgendeiner Treppe vorlieb nehmen, nur weil ich nicht schon eine halbe Stunde vorher in den Saal gerannt bin. Die Vorlesung drehte sich um Kommunikation und der Inhalt war, gelinde gesagt, eher einfacherer Natur. Zumindest zu Beginn. Gemäss dem Message-Learning-Ansatz gibt es eine Botschaft, welche von einer Quelle durch einen Kanal an einen Empfänger gesendet wird. Das klingt ziemlich einfach, was es auch ist, aber es reicht, um eine knappe Stunde darüber zu reden. Gedanklich bin ich leider nach wenigen Minuten etwas abgedriftet, nur um dann festzustellen, dass wir schon zwei Modelle weiter waren und die hatten es schon ein bisschen mehr in sich. Gemäss dem Informationsverarbeitungsparadigma von McGuire bin ich bei den Stufen „Aufmerksamkeit – Verstehen – Akzeptieren – Beibehalten – Verhalten“ schon auf der ersten Stufe gescheitert, wie peinlich. Aber auch sonst hätte es mich spätestens beim „Beibehalten“ erwischt, es gab ja keine ETCS-Punkte zu verdienen, weshalb ein allzu grosses „Beibehalten“ meinem bolognagewaschenen Studentenhirn zuwider gelaufen wäre.
Am Mittwoch besuchte ich eine Entwicklungspsychologie-Vorlesung zum Thema „Kognition und Gedächtnis“ mit Professor Mike Martin. Allein für den Namen des Dozenten hat sich ein Reinsitzen schon gelohnt. Aber bleiben wir sachlich: Das Oberthema war Altersforschung. Es wurden sehr viele Zahlen gezeigt und Kurven und Zahlen und der Vortrag war eher monoton, was ich von einem Mike gar nicht erwartet hätte. Nun wollte ich eigentlich dazu noch einiges schreiben, aber mein prospektives Gedächtnis hat mich im Stich gelassen, welches mich normalerweise daran erinnern lässt, was ich genau für Handlungen geplant habe oder hätte, wenn ich sie nicht vergessen würde. Nunja, es ist auch kein Wunder, denn 50 bis 80 Prozent aller Gedächtnisverluste sind prospektiver Natur. Und möglicherweise gibt es dabei nicht einmal Altersunterschiede gemäss Kausler & Kausler 2001. Bei mir kann ich mir das jedenfalls gut vorstellen. Aber das ist vielleicht besser so, sonst wären meine Kolumnen noch länger und ausufernder. Jedenfalls ist mir dabei der beste Teil an einem Psychologie-Studium aufgegangen: Man ist immer Zuhörer, Student, aber auch sogleich seine eigene Versuchsperson. Das ist total meta. Meta ist übrigens einer der Lieblingsbegriffe der Psychologen, das sagen die so alle zehn Minuten. Aber Psychologie ist ja auch ziemlich meta, sofern ich überhaupt verstanden habe, was meta genau bedeutet, da bin ich mir nämlich nicht mehr so ganz sicher.
Der krönende Abschluss meiner Psycho-Woche machte die Motivationspsychologie-Vorlesung am Freitagmorgen. Sehr motivierend ist das nicht und auch der stockende Vortrag der Dozentin mit unendlich langen Pausen zwischen den einzelnen Worten war nicht besonders motivationsfördernd, aber vielleicht war auch das wieder so eine Meta-Einlage, so eine Art Demonstration, wie Inhalt und Form sich konträr gegenüber stehen können. Dafür war die Powerpoint-Präsentation sehr farbig und mit vielen Bildern. Die Vorlesung drehte sich hauptsächlich um Macht, in jeglicher Form. Zum Beispiel war die Vorbildmacht der Dozentin sicherlich nicht allzu gross, dafür wahrscheinlich ihre Expertenmacht. Meine Informationsmacht bezüglich dieser Vorlesung ist auch nicht überragend, habe ich doch schon vieles wieder vergessen. Da wären wir wieder in der Sozialpsychologie mit dem „Behalten“. Dafür kann ich mich daran erinnern, dass Menschen, die einen starken Drang zur Machtausführung verspüren und diese nicht ausüben können, ein geschwächtes Immunsystem besitzen. Zum Glück habe ich nur einen übersprudelnden Geltungsdrang, den ich mit Kolumnenschreiben im Zaum halten kann.
Es war also alles in allem eine äusserst interessante Woche mit einem nicht ganz so geringem Wissensgewinn wie ich ihn zuerst erwartet hatte. Zumindest habe ich ein bisschen Informationsmacht gewonnen bezüglich der Informationen, welche ich akzeptiert und nicht durch einen prospektiven Gedächtnisschwund verloren habe. Wobei dieser mittlerweile wieder retrospektiv ist. Psychologie macht Spass, aber ich glaube, ich bleibe trotzdem in meinem Studiengang. Das ist mir alles ein bisschen zu meta.
Ein Warmduscher duscht
Aus dem Leben eines Warmduschers. Oder: Die Leiden des jungen Warmduschers. Oder: Die verlorene Geduld des Warmduschers. Man verzeihe diese ungelenke Kolumne: Der Autor hat heute kaum warm geduscht.
Es gibt Menschen, die brauchen unbedingt ihren Kaffee am Morgen, sonst sind sie unerträglich. Andere wiederum müssen zuerst eine Runde joggen gehen, bevor sie ansprechbar sind. Ich für meinen Teil benötige warmes Wasser. Ich bin ein klassischer Warmduscher. Mir ist es egal, ob ich den ganzen Morgen über nichts zu trinken oder zu essen bekomme, solange ich nur warm duschen kann. In diesem Sinne bin ich froh, in der ersten Welt zu leben, ich meine in einem Industriestaat, weil so täglich warm duschen eigentlich ein bisschen dekadent ist und ziemlich sicher nicht sehr umweltfreundlich. Dafür fliege ich selten. Und wenn, dann nur nach Südamerika, wo es kaum warme Duschen gibt und ich dann lieber auf mein allmorgendliches Duschen verzichte als kalt zu duschen.
Nun denn, genug der Rechtfertigung, ich bin heute Morgen jedenfalls in meine Badewanne gestiegen und habe begonnen mich warm zu duschen. Und dann, just nachdem ich mir einen Haufen Shampoo in die Haare geschmiert habe, versiegte der Wasserstrahl und ward nicht mehr gesehen. Da stand ich also sicher zwei Minuten so da, mit Shampoo im Haar, frierend, und es rührte sich nichts. Dann langsam kam wieder ein Rinnsal aus dem Badewannenhahn und ich überlegte fieberhaft, wie ich nun das Shampoo wieder aus meinen Haaren bekommen würde, so ganz ohne kräftigen Wasserstrahl. Es führte natürlich kein Weg daran vorbei und so kniete ich mich also in der Badewanne hin und versuchte mir unter dem dünnen Rinnsal, das aus dem Hahn mehr tropfte als floss, die Haare auszuwaschen. Es muss wohl ziemlich dumm ausgesehen haben, wie ich so da kniete, besonders als die Duschbrause sich zurückmeldete und wieder bestens funktionierte, kaum hatte ich mir die Haare fertig ausgewaschen. Ich bekam ein bisschen Fernweh nach meinen letzten Ferien in Kolumbien, wo ich jeden Morgen einen zehnminütigen Kampf mit der Dusche auszufechten hatte, bei dem ich des Öfteren wie ein verschrecktes Tierchen in der Ecke stand, weil das Wasser zuerst eisig kalt und dann urplötzlich wieder süttig heiss (um ein bisschen zu züridüütschen) war. Ich zog jedenfalls meistens den Kürzeren und verliess mehrheitlich ungeduscht und fluchend die Nasszelle. Das war eine schöne Zeit!
Die Quintessenz der Geschichte ist einfach: Eine warme Dusche ist nicht selbstverständlich und man soll sie zu geniessen wissen. Dieses Fazit ist an Banalität kaum zu überbieten, so, wie wenn ich jetzt darauf hinweise, dass man halt auch die kleinen Dinge im Leben wirklich schätzen sollte. Wie zum Beispiel den Mann in Frauenkleidern, der heute neben mir im Tram sass: Faszinierend waren eigentlich nicht einmal wirklich die Frauenkleider, sondern dass er barfuss unterwegs war! Ich hingegen hatte meinen Schal vergessen und fröstelte schon ein bisschen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich nicht wirklich warm geduscht hatte. Ursache und Wirkung. Aktion und Reaktion. Ein Warmduscher duscht kalt. Sie verstehen.
Aus dem Leben eines Warmduschers. Oder: Die Leiden des jungen Warmduschers. Oder: Die verlorene Geduld des Warmduschers. Man verzeihe diese ungelenke Kolumne: Der Autor hat heute kaum warm geduscht.
Es gibt Menschen, die brauchen unbedingt ihren Kaffee am Morgen, sonst sind sie unerträglich. Andere wiederum müssen zuerst eine Runde joggen gehen, bevor sie ansprechbar sind. Ich für meinen Teil benötige warmes Wasser. Ich bin ein klassischer Warmduscher. Mir ist es egal, ob ich den ganzen Morgen über nichts zu trinken oder zu essen bekomme, solange ich nur warm duschen kann. In diesem Sinne bin ich froh, in der ersten Welt zu leben, ich meine in einem Industriestaat, weil so täglich warm duschen eigentlich ein bisschen dekadent ist und ziemlich sicher nicht sehr umweltfreundlich. Dafür fliege ich selten. Und wenn, dann nur nach Südamerika, wo es kaum warme Duschen gibt und ich dann lieber auf mein allmorgendliches Duschen verzichte als kalt zu duschen.
Nun denn, genug der Rechtfertigung, ich bin heute Morgen jedenfalls in meine Badewanne gestiegen und habe begonnen mich warm zu duschen. Und dann, just nachdem ich mir einen Haufen Shampoo in die Haare geschmiert habe, versiegte der Wasserstrahl und ward nicht mehr gesehen. Da stand ich also sicher zwei Minuten so da, mit Shampoo im Haar, frierend, und es rührte sich nichts. Dann langsam kam wieder ein Rinnsal aus dem Badewannenhahn und ich überlegte fieberhaft, wie ich nun das Shampoo wieder aus meinen Haaren bekommen würde, so ganz ohne kräftigen Wasserstrahl. Es führte natürlich kein Weg daran vorbei und so kniete ich mich also in der Badewanne hin und versuchte mir unter dem dünnen Rinnsal, das aus dem Hahn mehr tropfte als floss, die Haare auszuwaschen. Es muss wohl ziemlich dumm ausgesehen haben, wie ich so da kniete, besonders als die Duschbrause sich zurückmeldete und wieder bestens funktionierte, kaum hatte ich mir die Haare fertig ausgewaschen. Ich bekam ein bisschen Fernweh nach meinen letzten Ferien in Kolumbien, wo ich jeden Morgen einen zehnminütigen Kampf mit der Dusche auszufechten hatte, bei dem ich des Öfteren wie ein verschrecktes Tierchen in der Ecke stand, weil das Wasser zuerst eisig kalt und dann urplötzlich wieder süttig heiss (um ein bisschen zu züridüütschen) war. Ich zog jedenfalls meistens den Kürzeren und verliess mehrheitlich ungeduscht und fluchend die Nasszelle. Das war eine schöne Zeit!
Die Quintessenz der Geschichte ist einfach: Eine warme Dusche ist nicht selbstverständlich und man soll sie zu geniessen wissen. Dieses Fazit ist an Banalität kaum zu überbieten, so, wie wenn ich jetzt darauf hinweise, dass man halt auch die kleinen Dinge im Leben wirklich schätzen sollte. Wie zum Beispiel den Mann in Frauenkleidern, der heute neben mir im Tram sass: Faszinierend waren eigentlich nicht einmal wirklich die Frauenkleider, sondern dass er barfuss unterwegs war! Ich hingegen hatte meinen Schal vergessen und fröstelte schon ein bisschen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich nicht wirklich warm geduscht hatte. Ursache und Wirkung. Aktion und Reaktion. Ein Warmduscher duscht kalt. Sie verstehen.
Wie wird man cosmopolitan?
Wieder einmal durfte ich im Tram ein Gespräch belauschen: Darüber, wie man cosmopolitan aussieht. Und dann durfte ich Chips riechen, aber nicht essen. Aber Hauptsache, es ist daraus eine neue Kolumne entstanden.
Wenn ich im Tram sitze, höre ich meistens Musik. Ausser wenn ich ein Thema für eine Kolumne suche, dann höre ich den Menschen im Tram zu. Dieses Konzept klappt ziemlich gut, denn letzten Freitag sind zum Beispiel wieder zwei hinter mir gesessen und haben ein ziemlich lustiges Gespräch geführt, während ich mir dauernd vorgestellt habe, wie die zwei wohl aussehen mögen. Meine Vermutung war, dass es sich um einen Mann und eine Frau handelte, vielleicht um ein Pärchen, vielleicht auch nicht. Jedenfalls redeten beide eher in gehobener Lautstärke und klangen dabei wie einer RTL2-Nachmittagssendung entsprungen. Nachfolgend Ausschnitte aus dem mitgehörten Gespräch, in Klammern die Gedanken des Autors:
Er: Auf diesem Foto siehst du viel besser aus. (Besser als was/wer/wann?)
Sie: Wie besser? Wie in Wirklichkeit oder was? (Der arme Mann...)
Er: Nein, du hast einfach da viel mehr so eine erotische Ausstrahlung! (Gut ausgewichen!)
Sie: Und in Wirklichkeit nicht? (Jetzt hat sie ihn.)
Er: JaaasoaufdemFoto... siehst du irgendwie voll reich aus! Wie aus gutem Hause! (Hoppla, jetzt aber!)
Sie: Wie meinst du reich?
Er: Naja, halt voll so cosmopolitan. (Hä?)
Das Gespräch verlief eher unspannend weiter, während ich schon längst mein Smartphone hervor genommen hatte und versuchte, das Gespräch der Nachwelt zu erhalten. Gleichzeitig fragte ich mich fieberhaft, wie man denn bitteschön cosmopolitan aussehen kann? Wie die Zeitschrift? Wie der Drink? Wie ein Weltbürger? Wobei, es klang schon eher so, als würde er sich auf das Heft beziehen, denn er seine Stimme ging öfters mal nach oben und er fügte seinen Sätzen oft Dinge wie „Ooooh mein Gooott!!!!“ oder „shadz“ an und er sagte diese Worte genau so, wie ich sie geschrieben habe: Mit hunderten Ausrufezeichen, als würden mehr Ausrufezeichen irgendwie der Aussage mehr Ausdruck verleihen (dabei ist doch eher das Gegenteil der Fall). Und „shadz“ klang genau so, wie er es wahrscheinlich schreiben würde... grässlich! Ich war mir also gar nicht mehr sicher, ob es sich bei den beiden um ein Pärchen handelte, er war wohl eher ihr bester schwuler Freund. Aber lange konnte ich nicht darüber nachdenken, denn es begann fürchterlich zu stinken: Die zwei mussten ja unbedingt im Tram eine Packung sour cream Chips öffnen, geht ja nicht anders, es muss ja unbedingt im Tram sein. In der Stosszeit. Wieso auch nicht? Essen wir doch einfach eine Packung der Chips, die mit Abstand am meisten stinken.
Nun wollte ich aber unbedingt wissen, wie diese beiden „Berlin Tag & Nacht“/“Brennpunkt Familie“-Menschen denn nun wirklich aussahen, welche mir meine Tramfahrt zuerst so versüsst und dann fast unerträglich gemacht haben und siehe da: Sie stiegen an der nächsten Haltestelle aus und sogar bei der Türe, welche voll und ganz in meinem Blickfeld war. Und was musste ich erkennen: Es waren zwei Frauen. Oder zumindest eine Frau und eine Transfrau, wobei ich einmal mehr Wikipedia danken muss, wusste ich doch wieder einmal nicht, welchen möglichst politisch korrekten Begriff man zu benutzen hat. Transsexuell sagt man übrigens nicht mehr, weil es zu fest auf die Sexualität fokussiert ist.
Jedenfalls musste ich zugeben, dass ich die Fotos der Frau zwar nicht gesehen hatte, sie nun aber auch sehr cosmopolitan fand, scheint sie doch auf eine Weise tolerant zu sein, wie sie wohl einem Grossteil der Gesellschaft noch immer abgeht. Für mich jedenfalls wirkt das sehr cosmopolitan. Nur das mit den Chips im Tram, das sollten die beiden lassen. Das ist dann doch äusserst uncosmopolitan.
Wieder einmal durfte ich im Tram ein Gespräch belauschen: Darüber, wie man cosmopolitan aussieht. Und dann durfte ich Chips riechen, aber nicht essen. Aber Hauptsache, es ist daraus eine neue Kolumne entstanden.
Wenn ich im Tram sitze, höre ich meistens Musik. Ausser wenn ich ein Thema für eine Kolumne suche, dann höre ich den Menschen im Tram zu. Dieses Konzept klappt ziemlich gut, denn letzten Freitag sind zum Beispiel wieder zwei hinter mir gesessen und haben ein ziemlich lustiges Gespräch geführt, während ich mir dauernd vorgestellt habe, wie die zwei wohl aussehen mögen. Meine Vermutung war, dass es sich um einen Mann und eine Frau handelte, vielleicht um ein Pärchen, vielleicht auch nicht. Jedenfalls redeten beide eher in gehobener Lautstärke und klangen dabei wie einer RTL2-Nachmittagssendung entsprungen. Nachfolgend Ausschnitte aus dem mitgehörten Gespräch, in Klammern die Gedanken des Autors:
Er: Auf diesem Foto siehst du viel besser aus. (Besser als was/wer/wann?)
Sie: Wie besser? Wie in Wirklichkeit oder was? (Der arme Mann...)
Er: Nein, du hast einfach da viel mehr so eine erotische Ausstrahlung! (Gut ausgewichen!)
Sie: Und in Wirklichkeit nicht? (Jetzt hat sie ihn.)
Er: JaaasoaufdemFoto... siehst du irgendwie voll reich aus! Wie aus gutem Hause! (Hoppla, jetzt aber!)
Sie: Wie meinst du reich?
Er: Naja, halt voll so cosmopolitan. (Hä?)
Das Gespräch verlief eher unspannend weiter, während ich schon längst mein Smartphone hervor genommen hatte und versuchte, das Gespräch der Nachwelt zu erhalten. Gleichzeitig fragte ich mich fieberhaft, wie man denn bitteschön cosmopolitan aussehen kann? Wie die Zeitschrift? Wie der Drink? Wie ein Weltbürger? Wobei, es klang schon eher so, als würde er sich auf das Heft beziehen, denn er seine Stimme ging öfters mal nach oben und er fügte seinen Sätzen oft Dinge wie „Ooooh mein Gooott!!!!“ oder „shadz“ an und er sagte diese Worte genau so, wie ich sie geschrieben habe: Mit hunderten Ausrufezeichen, als würden mehr Ausrufezeichen irgendwie der Aussage mehr Ausdruck verleihen (dabei ist doch eher das Gegenteil der Fall). Und „shadz“ klang genau so, wie er es wahrscheinlich schreiben würde... grässlich! Ich war mir also gar nicht mehr sicher, ob es sich bei den beiden um ein Pärchen handelte, er war wohl eher ihr bester schwuler Freund. Aber lange konnte ich nicht darüber nachdenken, denn es begann fürchterlich zu stinken: Die zwei mussten ja unbedingt im Tram eine Packung sour cream Chips öffnen, geht ja nicht anders, es muss ja unbedingt im Tram sein. In der Stosszeit. Wieso auch nicht? Essen wir doch einfach eine Packung der Chips, die mit Abstand am meisten stinken.
Nun wollte ich aber unbedingt wissen, wie diese beiden „Berlin Tag & Nacht“/“Brennpunkt Familie“-Menschen denn nun wirklich aussahen, welche mir meine Tramfahrt zuerst so versüsst und dann fast unerträglich gemacht haben und siehe da: Sie stiegen an der nächsten Haltestelle aus und sogar bei der Türe, welche voll und ganz in meinem Blickfeld war. Und was musste ich erkennen: Es waren zwei Frauen. Oder zumindest eine Frau und eine Transfrau, wobei ich einmal mehr Wikipedia danken muss, wusste ich doch wieder einmal nicht, welchen möglichst politisch korrekten Begriff man zu benutzen hat. Transsexuell sagt man übrigens nicht mehr, weil es zu fest auf die Sexualität fokussiert ist.
Jedenfalls musste ich zugeben, dass ich die Fotos der Frau zwar nicht gesehen hatte, sie nun aber auch sehr cosmopolitan fand, scheint sie doch auf eine Weise tolerant zu sein, wie sie wohl einem Grossteil der Gesellschaft noch immer abgeht. Für mich jedenfalls wirkt das sehr cosmopolitan. Nur das mit den Chips im Tram, das sollten die beiden lassen. Das ist dann doch äusserst uncosmopolitan.
Weniger Studieren, mehr Käfele
Für die einen ist die Uni ein riesiger anonymer Moloch, der alles und jeden verschlingt, für die anderen eine gigantische Kontaktbörse. Ein paar Anregungen zum gepflegten socializen.
Kurz vor dem Beginn meines Studiums habe ich einmal einen Studenten getroffen, den ich gefragt habe, wie denn ein Studium so sei. Eine Antwort auf meine Frage habe ich nicht erhalten, denn es schien ihm viel wichtiger, mir einen guten Rat mitzugeben: Um wirklich den grösstmöglichen Nutzen aus dem Studium zu ziehen, reiche es nicht aus, nur zu studieren. Mindestens 50 Prozent der Zeit solle man für das Kennenlernen von Mitstudenten aufwenden. Nun gut, er war damals noch im Liz-Studium, hatte tiefe Augenringe und studiert jetzt noch immer, weshalb vielleicht nicht ganz 50 Prozent auf das socializen verwendet werden sollten, aber der Grundgedanke stimmt zweifellos. Dennoch höre ich von vielen Studenten, wie schwierig es doch sei, neue Kontakte zu finden an der Uni. Hier nun ein paar kleine, aber feine Anregungen diesbezüglich:
– Studiere Medizin: Dank dem Numerus Clausus, hohen Durchfallsquoten und dem daraus resultierenden konstanten Druck entstehen Freundschaften fürs Leben, so wie unter Druck auch die schönsten Diamanten entstehen. Zudem gibt es im ersten Jahr mit „Anatomie I“ den unter Studenten so genannten „Betatschungskurs“, bei welchem man sich in einem Praktikum in kleinen Gruppen gegenseitig abtastet, um den Körper genauer kennen zu lernen. Fortan läuft auch sonst viel in kleinen Gruppen, bei denen man sich stetig näher kommt, zum Beispiel wenn man eine Leiche sezieren muss. Was schweisst mehr zusammen als ein gemeinsamer Vertuschungsversuch, weil man aus Versehen am falschen Ort herumgeschnipselt hat.
– Studiere in einem Massenstudiengang wie Recht oder Psychologie: Der Saal ist immer überfüllt und deshalb wird auch immer jemand neben dir sitzen. Sogar wenn du auf der Treppe sitzen musst. Hernach kann man sich gemeinsam darüber aufregen, dass der Saal nicht grösser ist. Oder dass man so ein Fach studiert.
– Sei eher später oder zu spät in der Vorlesung: Wenn du nicht gerade Psychologie oder Recht studierst, wird immer irgendwo ein Plätzchen frei sein, am besten neben einer Person, welche dir sympathisch erscheint.
– Wenn du zu früh bist, setze dich nicht an den Rand. Das macht man einfach nicht, das gehört sich nicht. Das nervt nur. Setze dich lieber in die Mitte und deine Mitstudenten werden es dir danken. Und sich vielleicht sogar neben dich setzen.
– Denke dir ein gutes Ansprechthema aus: Letzte Woche habe ich zum Beispiel eine Dame darauf angesprochen, dass wir beide die Folien in falscher Reihenfolge aufs Papier gedruckt hätten. Wobei das vielleicht eher als Gegenbeispiel dienen könnte, denn ich weiss jetzt nicht viel mehr als dass wir einen Drucker derselben Marke besitzen.
– Beteilige dich aktiv in einem Fachverein, bei einer Studentenzeitschrift, im ASVZ, auch wenn es vielleicht keine ETCS-Punkte gibt. Freunde fürs Leben geben auch keine ETCS-Punkte, sind aber trotzdem ganz in Ordnung. Tatsächlich gibt es viele Tätigkeiten im Leben, für die man keine ETCS-Punkte erhält und die trotzdem cool sind, aber das vergessen viele Studenten nur allzu oft.
Es gäbe noch einige Anregungen zu machen und vielleicht schreibe ich auch einen zweiten Teil, je nach Interesse und Laune, vorerst sei aber darauf hingewiesen, dass die Uni nicht umsonst öfters mal mit einer riesigen Kontaktbörse verglichen wird: Einfacher als an der Uni wird es selten wieder so viele Menschen kennen zu lernen geben, die oftmals ähnliche Interessen verfolgen. Und wenn es mit der Kontaktaufnahme im realen Leben nicht klappen sollte, sei hier auf Internetseiten wie students.ch oder spocal.net verwiesen, welche durchaus auch ihre Qualitäten haben.
Für die einen ist die Uni ein riesiger anonymer Moloch, der alles und jeden verschlingt, für die anderen eine gigantische Kontaktbörse. Ein paar Anregungen zum gepflegten socializen.
Kurz vor dem Beginn meines Studiums habe ich einmal einen Studenten getroffen, den ich gefragt habe, wie denn ein Studium so sei. Eine Antwort auf meine Frage habe ich nicht erhalten, denn es schien ihm viel wichtiger, mir einen guten Rat mitzugeben: Um wirklich den grösstmöglichen Nutzen aus dem Studium zu ziehen, reiche es nicht aus, nur zu studieren. Mindestens 50 Prozent der Zeit solle man für das Kennenlernen von Mitstudenten aufwenden. Nun gut, er war damals noch im Liz-Studium, hatte tiefe Augenringe und studiert jetzt noch immer, weshalb vielleicht nicht ganz 50 Prozent auf das socializen verwendet werden sollten, aber der Grundgedanke stimmt zweifellos. Dennoch höre ich von vielen Studenten, wie schwierig es doch sei, neue Kontakte zu finden an der Uni. Hier nun ein paar kleine, aber feine Anregungen diesbezüglich:
– Studiere Medizin: Dank dem Numerus Clausus, hohen Durchfallsquoten und dem daraus resultierenden konstanten Druck entstehen Freundschaften fürs Leben, so wie unter Druck auch die schönsten Diamanten entstehen. Zudem gibt es im ersten Jahr mit „Anatomie I“ den unter Studenten so genannten „Betatschungskurs“, bei welchem man sich in einem Praktikum in kleinen Gruppen gegenseitig abtastet, um den Körper genauer kennen zu lernen. Fortan läuft auch sonst viel in kleinen Gruppen, bei denen man sich stetig näher kommt, zum Beispiel wenn man eine Leiche sezieren muss. Was schweisst mehr zusammen als ein gemeinsamer Vertuschungsversuch, weil man aus Versehen am falschen Ort herumgeschnipselt hat.
– Studiere in einem Massenstudiengang wie Recht oder Psychologie: Der Saal ist immer überfüllt und deshalb wird auch immer jemand neben dir sitzen. Sogar wenn du auf der Treppe sitzen musst. Hernach kann man sich gemeinsam darüber aufregen, dass der Saal nicht grösser ist. Oder dass man so ein Fach studiert.
– Sei eher später oder zu spät in der Vorlesung: Wenn du nicht gerade Psychologie oder Recht studierst, wird immer irgendwo ein Plätzchen frei sein, am besten neben einer Person, welche dir sympathisch erscheint.
– Wenn du zu früh bist, setze dich nicht an den Rand. Das macht man einfach nicht, das gehört sich nicht. Das nervt nur. Setze dich lieber in die Mitte und deine Mitstudenten werden es dir danken. Und sich vielleicht sogar neben dich setzen.
– Denke dir ein gutes Ansprechthema aus: Letzte Woche habe ich zum Beispiel eine Dame darauf angesprochen, dass wir beide die Folien in falscher Reihenfolge aufs Papier gedruckt hätten. Wobei das vielleicht eher als Gegenbeispiel dienen könnte, denn ich weiss jetzt nicht viel mehr als dass wir einen Drucker derselben Marke besitzen.
– Beteilige dich aktiv in einem Fachverein, bei einer Studentenzeitschrift, im ASVZ, auch wenn es vielleicht keine ETCS-Punkte gibt. Freunde fürs Leben geben auch keine ETCS-Punkte, sind aber trotzdem ganz in Ordnung. Tatsächlich gibt es viele Tätigkeiten im Leben, für die man keine ETCS-Punkte erhält und die trotzdem cool sind, aber das vergessen viele Studenten nur allzu oft.
Es gäbe noch einige Anregungen zu machen und vielleicht schreibe ich auch einen zweiten Teil, je nach Interesse und Laune, vorerst sei aber darauf hingewiesen, dass die Uni nicht umsonst öfters mal mit einer riesigen Kontaktbörse verglichen wird: Einfacher als an der Uni wird es selten wieder so viele Menschen kennen zu lernen geben, die oftmals ähnliche Interessen verfolgen. Und wenn es mit der Kontaktaufnahme im realen Leben nicht klappen sollte, sei hier auf Internetseiten wie students.ch oder spocal.net verwiesen, welche durchaus auch ihre Qualitäten haben.
falls du nicht ausländer und ausgeschafft werden kannst in der schweiz, empfehle ich dir mal zu verreisen. ich werde dich nicht vermissen