Egal ob Internet oder 20min Von Kult.ch Dr. Rainer Kuhn wir empören uns zu tode Das Gute am Internet ist, dass man so...
Egal ob Internet oder 20min Von Kult.ch Dr. Rainer Kuhn wir empören uns zu tode Das Gute am Internet ist, dass man so ziemlich alles findet und erfährt. Das Schlechte am Internet ist, dass man so ziemlich alles findet und erfährt. Es ist gut und sinnvoll, dass man von Ereignissen erfährt, welche von den Mainstream-Medien fahrlässig falsch, vorsätzlich falsch oder gar nicht verbreitet werden. Dann zeigt man sich gerne solidarisch mit aller und jeder Ungerechtigkeit auf dieser Erde. Die Proteste von Istanbul machten betroffen, man hat Tweets und Statusmeldungen geteilt wie verrückt, danach die Proteste in Brasilien, hier dasselbe, zwar weit weg, aber deshalb nicht weniger nicht in Ordnung. Dann Ägypten, wobei man hier ja nicht genau weiss, wer jetzt genau gegen wen protestiert hat, aber es kam zu hässlichen Bildern und die will man nicht dulden. Dazwischen immer wieder Filme von Polizisten, die Hunde erschiessen, von Idioten, die als Gruppenaktivität einen Einzelnen Hirntot schlagen, von Monsanto, welche eigene Söldnertruppen unterhält, um ihre Interessen durchzusetzen, und dann, bumm, die Überwachnungsskandale der verschiedenen Regierungen, es brennt und knallt überall auf der Welt, das hat es eigentlich immer schon irgendwie, aber heute erfahren wir das und denken, ein Zeichen dagegen setzen zu können. Nur: All diese Informationen von überall auf der Welt zermürben unser Hirn, die andauernde Anteilnahme an allem machen uns matt, Nicht nur Geld unterliegt der Inflation, Empörung auch. Und das ist eigentlich noch viel schlimmer. Denn irgendwann regt man sich nicht mal mehr auf. Weil man sein eigenes Leben vermisst. Welches hier ja eigentlich ganz ok ist. Und wenn es das irgendwann nicht mehr sein sollte, fehlt einem die Kraft, sich dagegen zu wehren. Weil wir uns zu Tode empört haben.
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Ein ernüchternder Blick in 20 Minuten....
Egal ob Internet oder 20min Von Kult.ch Dr. Rainer Kuhn wir empören uns zu tode Das Gute am Internet ist, dass man so ziemlich alles findet und erfährt. Das Schlechte am Internet ist, dass man so ziemlich alles findet und erfährt. Es ist gut und sinnvoll, dass man von Ereignissen erfährt, welche von den Mainstream-Medien fahrlässig falsch, vorsätzlich falsch oder gar nicht verbreitet werden. Dann zeigt man sich gerne solidarisch mit aller und jeder Ungerechtigkeit auf dieser Erde. Die Proteste von Istanbul machten betroffen, man hat Tweets und Statusmeldungen geteilt wie verrückt, danach die Proteste in Brasilien, hier dasselbe, zwar weit weg, aber deshalb nicht weniger nicht in Ordnung. Dann Ägypten, wobei man hier ja nicht genau weiss, wer jetzt genau gegen wen protestiert hat, aber es kam zu hässlichen Bildern und die will man nicht dulden. Dazwischen immer wieder Filme von Polizisten, die Hunde erschiessen, von Idioten, die als Gruppenaktivität einen Einzelnen Hirntot schlagen, von Monsanto, welche eigene Söldnertruppen unterhält, um ihre Interessen durchzusetzen, und dann, bumm, die Überwachnungsskandale der verschiedenen Regierungen, es brennt und knallt überall auf der Welt, das hat es eigentlich immer schon irgendwie, aber heute erfahren wir das und denken, ein Zeichen dagegen setzen zu können. Nur: All diese Informationen von überall auf der Welt zermürben unser Hirn, die andauernde Anteilnahme an allem machen uns matt, Nicht nur Geld unterliegt der Inflation, Empörung auch. Und das ist eigentlich noch viel schlimmer. Denn irgendwann regt man sich nicht mal mehr auf. Weil man sein eigenes Leben vermisst. Welches hier ja eigentlich ganz ok ist. Und wenn es das irgendwann nicht mehr sein sollte, fehlt einem die Kraft, sich dagegen zu wehren. Weil wir uns zu Tode empört haben.
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