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milieukoenig

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Meine Stadt Zürich
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gesucht: streetart-restaurator/-in

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auf meinem arbeitsweg befindet sich eines meiner lieblingskunstwerke im stadtraum von zürich. weil ich mich selten in diesem sinne als aktivist betätige (ausnahmen bestätigen die regel), suche ich nun via diesen blogeintrag jemanden, der oder die mithilft, dieses werk zu restaurieren (die striche über die tafel sollten ergänzt und diejenigen am boden aufgefrischt werden). am liebsten wärs mir, wenn sich der urheber oder die urheberin bei mir melden würde (idealerweise anonym), denn ich möchte diese restauration angemessen(…) entschädigen. statt im privaten rahmen kunst zu sammeln, möchte ich öfters in den unterschiedlichsten öffentlichen räumen kunst fördern (nach einer kleinen illegalen plakataktion, bei der ich vor ein paar jahren einen zürcher künstler finanziell unterstützte, ist dies nun mein zweites engagement in diesem milieu)mit meinem engagement möchte ich gleichzeitig wieder mal einen diskurs darüber anstossen, wie im allgemeinen kunst im öffentlichen raum entsteht und welche kunst gefördert wird (z.b.nagelhaus vs. nagelhaus)vielleicht ist es auch absurd, diese streetartwork zu restaurieren, denn die vergänglichkeit ist ein wichtiger teil von kunst im öffentlichen raum, die unkuratiert entsteht. aber auch über dieses «unkuratiert» lässt sich trefflich streiten, denn die kuratorische hoheit liegt einzig und alleine bei den hausbesitzern und der stadt (dort jedoch nie in den unterschiedlichen kunstressorts)empfohlener link dazu: http://remijaccard.net/ und hier ein älterer text von mir zum selben thema: Streetart - Oder: Die Angst der Kunstkritik vor Affen und KindernLange vor Web 2.0 und dessen Aufbrechen des medialen Meinungsmonopols begann der Sinkflug der Kunstkritik. Mit einem zugegebenermassen hinterlistigen Trick wurden Kunstkennerinen und -kenner bloss gestellt. Vor rund dreissig Jahren wurden ihnen Bilder vorgelegt, die, ohne deren Wissen, von Schimpansen, Kindern oder Elefanten gemalt wurden. Sie griffen beherzt in die Tasten und schwärmten von der Intensität, Kraft und Ausstrahlung des ihnen vorgelegten Kunstwerkes. Ihr Schock war gross, als man ihnen die wahren Autoren hinter den Gemälden präsentierte.Seither sind die Kunstkritikerinnen und -vermittler übervorsichtig. Der Autor oder die Autorin hinter dem Werk sind inzwischen fast wichtiger, als das Kunstwerk als solches. Kein Wunder also, dass die Streetart aus deren Sicht so gut wie keine Kunst ist. Erst wenn einer wie Banksy unbestritten ein Meister seines Faches ist, findet das Werk ohne eindeutig verifizierbare Autorschaft die Kritikerweihe.Diese Situation ist für die Produktion, Reputation und Rezeption der Streetart oder Urban Art gleichzeitig Fluch und Segen: FluchJede Stadt kuratiert Streetart; in den allermeisten Fällen jedoch unbewusst. In Zürich gibt es eine Graffiti-Beauftragte, die dafür zuständig ist, dass die Streetart entfernt oder übermalt wird. Sie bestimmt, wo welche künstlerischen Eingriffe wie oft oder wie schnell entfernt werden. Sie berät auch private Liegenschaftsbesitzer.Kunstfachleute, auch diejenigen, die für die Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) zuständig sind, fühlen sich nicht zuständig. Sie wissen nicht, mit welcher Intention die Kunst in die Stadt kommt und kuratieren lieber künstlerisch und vor allem sozial klar verortbare KiöR.SegenDurch das stetige Übermalen und Entfernen von Streetart entsteht Raum für Neues. Die Urban Art bleibt dadurch dynamisch, sucht sich neue Plätze und Orte und kann sich stilistisch weiter entwickeln.Der Rezipient oder die Rezipientin ist in seinem oder ihrem Urteil sehr frei. Im Gegenzug ist im Museum die Wertigkeit der Kunst viel klarer sichtbar und ausführlicher erklärt. Im öffentlichen Raum fehlt ein solches Kunstvermittlungskorsett gänzlich. Für die heutige Kunstproduktion gilt: Es ist keine Kunst mehr, Kunst fürs Museum zu machen, denn alles wird automatisch Kunst, das im Museum gezeigt wird. Umgekehrt ist es viel anspruchsvoller, Kunst in einen hyper-aktiven Kontext auszusetzen oder einzupflanzen.Dasselbe gilt für die Kunstkritik: Es bestehen eingeschliffene Muster, wie museale Kunst intellektuell rezipiert wird. Der hyper-aktive Kontext einer Stadt besteht jedoch aus rhetorischem Glatteis und soziologischen Falltüren.Streetart ist die mit grossem Abstand präsenteste Kunst im öffentlichen Raum und trotzdem wird sie nicht als solche angesehen. Es wird nicht mal darüber gestritten, ob es Kunst sein könnte.  Die Stadt Zürich sollte deshalb Streetart kuratieren!