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gesucht: streetart-restaurator/-in
auf meinem arbeitsweg befindet sich eines meiner lieblingskunstwerke im stadtraum von zürich. weil ich mich selten in diesem sinne als aktivist betätige ( ausnahmen bestätigen die regel ), suche ich nun via diesen blogeintrag jemanden, der oder die mithilft, dieses werk zu restaurieren (die striche über die tafel sollten ergänzt und diejenigen am boden aufgefrischt werden).
am liebsten wärs mir, wenn sich der urheber oder die urheberin bei mir melden würde (idealerweise anonym), denn ich möchte diese restauration angemessen(…) entschädigen. statt im privaten rahmen kunst zu sammeln, möchte ich öfters in den unterschiedlichsten öffentlichen räumen kunst fördern (nach einer kleinen illegalen plakataktion, bei der ich vor ein paar jahren einen zürcher künstler finanziell unterstützte, ist dies nun mein zweites engagement in diesem milieu) mit meinem engagement möchte ich gleichzeitig wieder mal einen diskurs darüber anstossen, wie im allgemeinen kunst im öffentlichen raum entsteht und welche kunst gefördert wird (z.b. nagelhaus vs. nagelhaus ) vielleicht ist es auch absurd, diese streetartwork zu restaurieren, denn die vergänglichkeit ist ein wichtiger teil von kunst im öffentlichen raum, die unkuratiert entsteht. aber auch über dieses «unkuratiert» lässt sich trefflich streiten, denn die kuratorische hoheit liegt einzig und alleine bei den hausbesitzern und der stadt (dort jedoch nie in den unterschiedlichen kunstressorts) empfohlener link dazu: http://remijaccard.net/ und hier ein älterer text von mir zum selben thema:
Streetart - Oder: Die Angst der Kunstkritik vor Affen und Kindern
Lange vor Web 2.0 und dessen Aufbrechen des medialen Meinungsmonopols begann der Sinkflug der Kunstkritik. Mit einem zugegebenermassen hinterlistigen Trick wurden Kunstkennerinen und -kenner bloss gestellt. Vor rund dreissig Jahren wurden ihnen Bilder vorgelegt, die, ohne deren Wissen, von Schimpansen, Kindern oder Elefanten gemalt wurden. Sie griffen beherzt in die Tasten und schwärmten von der Intensität, Kraft und Ausstrahlung des ihnen vorgelegten Kunstwerkes. Ihr Schock war gross, als man ihnen die wahren Autoren hinter den Gemälden präsentierte.
Seither sind die Kunstkritikerinnen und -vermittler übervorsichtig. Der Autor oder die Autorin hinter dem Werk sind inzwischen fast wichtiger, als das Kunstwerk als solches. Kein Wunder also, dass die Streetart aus deren Sicht so gut wie keine Kunst ist. Erst wenn einer wie Banksy unbestritten ein Meister seines Faches ist, findet das Werk ohne eindeutig verifizierbare Autorschaft die Kritikerweihe.
Diese Situation ist für die Produktion, Reputation und Rezeption der Streetart oder Urban Art gleichzeitig Fluch und Segen:
Fluch Jede Stadt kuratiert Streetart; in den allermeisten Fällen jedoch unbewusst. In Zürich gibt es eine Graffiti-Beauftragte, die dafür zuständig ist, dass die Streetart entfernt oder übermalt wird. Sie bestimmt, wo welche künstlerischen Eingriffe wie oft oder wie schnell entfernt werden. Sie berät auch private Liegenschaftsbesitzer. Kunstfachleute, auch diejenigen, die für die Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) zuständig sind, fühlen sich nicht zuständig. Sie wissen nicht, mit welcher Intention die Kunst in die Stadt kommt und kuratieren lieber künstlerisch und vor allem sozial klar verortbare KiöR.
Segen Durch das stetige Übermalen und Entfernen von Streetart entsteht Raum für Neues. Die Urban Art bleibt dadurch dynamisch, sucht sich neue Plätze und Orte und kann sich stilistisch weiter entwickeln. Der Rezipient oder die Rezipientin ist in seinem oder ihrem Urteil sehr frei. Im Gegenzug ist im Museum die Wertigkeit der Kunst viel klarer sichtbar und ausführlicher erklärt. Im öffentlichen Raum fehlt ein solches Kunstvermittlungskorsett gänzlich.
Für die heutige Kunstproduktion gilt: Es ist keine Kunst mehr, Kunst fürs Museum zu machen, denn alles wird automatisch Kunst, das im Museum gezeigt wird. Umgekehrt ist es viel anspruchsvoller, Kunst in einen hyper-aktiven Kontext auszusetzen oder einzupflanzen. Dasselbe gilt für die Kunstkritik: Es bestehen eingeschliffene Muster, wie museale Kunst intellektuell rezipiert wird. Der hyper-aktive Kontext einer Stadt besteht jedoch aus rhetorischem Glatteis und soziologischen Falltüren.
Streetart ist die mit grossem Abstand präsenteste Kunst im öffentlichen Raum und trotzdem wird sie nicht als solche angesehen. Es wird nicht mal darüber gestritten, ob es Kunst sein könnte.
Die Stadt Zürich sollte deshalb Streetart kuratieren!
auf meinem arbeitsweg befindet sich eines meiner lieblingskunstwerke im stadtraum von zürich. weil ich mich selten in diesem sinne als aktivist betätige (ausnahmen bestätigen die regel), suche ich nun via diesen blogeintrag jemanden, der oder die mithilft, dieses werk zu restaurieren (die striche über die tafel sollten ergänzt und diejenigen am boden aufgefrischt werden).
am liebsten wärs mir, wenn sich der urheber oder die urheberin bei mir melden würde (idealerweise anonym), denn ich möchte diese restauration angemessen(…) entschädigen.
statt im privaten rahmen kunst zu sammeln, möchte ich öfters in den unterschiedlichsten öffentlichen räumen kunst fördern (nach einer kleinen illegalen plakataktion, bei der ich vor ein paar jahren einen zürcher künstler finanziell unterstützte, ist dies nun mein zweites engagement in diesem milieu)
mit meinem engagement möchte ich gleichzeitig wieder mal einen diskurs darüber anstossen, wie im allgemeinen kunst im öffentlichen raum entsteht und welche kunst gefördert wird (z.b.nagelhaus vs. nagelhaus)
vielleicht ist es auch absurd, diese streetartwork zu restaurieren, denn die vergänglichkeit ist ein wichtiger teil von kunst im öffentlichen raum, die unkuratiert entsteht. aber auch über dieses «unkuratiert» lässt sich trefflich streiten, denn die kuratorische hoheit liegt einzig und alleine bei den hausbesitzern und der stadt (dort jedoch nie in den unterschiedlichen kunstressorts)
empfohlener link dazu: http://remijaccard.net/
und hier ein älterer text von mir zum selben thema:
Streetart - Oder: Die Angst der Kunstkritik vor Affen und Kindern
Lange vor Web 2.0 und dessen Aufbrechen des medialen Meinungsmonopols begann der Sinkflug der Kunstkritik. Mit einem zugegebenermassen hinterlistigen Trick wurden Kunstkennerinen und -kenner bloss gestellt. Vor rund dreissig Jahren wurden ihnen Bilder vorgelegt, die, ohne deren Wissen, von Schimpansen, Kindern oder Elefanten gemalt wurden. Sie griffen beherzt in die Tasten und schwärmten von der Intensität, Kraft und Ausstrahlung des ihnen vorgelegten Kunstwerkes. Ihr Schock war gross, als man ihnen die wahren Autoren hinter den Gemälden präsentierte.
Seither sind die Kunstkritikerinnen und -vermittler übervorsichtig. Der Autor oder die Autorin hinter dem Werk sind inzwischen fast wichtiger, als das Kunstwerk als solches. Kein Wunder also, dass die Streetart aus deren Sicht so gut wie keine Kunst ist. Erst wenn einer wie Banksy unbestritten ein Meister seines Faches ist, findet das Werk ohne eindeutig verifizierbare Autorschaft die Kritikerweihe.
Diese Situation ist für die Produktion, Reputation und Rezeption der Streetart oder Urban Art gleichzeitig Fluch und Segen:
Fluch
Jede Stadt kuratiert Streetart; in den allermeisten Fällen jedoch unbewusst. In Zürich gibt es eine Graffiti-Beauftragte, die dafür zuständig ist, dass die Streetart entfernt oder übermalt wird. Sie bestimmt, wo welche künstlerischen Eingriffe wie oft oder wie schnell entfernt werden. Sie berät auch private Liegenschaftsbesitzer.
Kunstfachleute, auch diejenigen, die für die Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) zuständig sind, fühlen sich nicht zuständig. Sie wissen nicht, mit welcher Intention die Kunst in die Stadt kommt und kuratieren lieber künstlerisch und vor allem sozial klar verortbare KiöR.
Segen
Durch das stetige Übermalen und Entfernen von Streetart entsteht Raum für Neues. Die Urban Art bleibt dadurch dynamisch, sucht sich neue Plätze und Orte und kann sich stilistisch weiter entwickeln.
Der Rezipient oder die Rezipientin ist in seinem oder ihrem Urteil sehr frei. Im Gegenzug ist im Museum die Wertigkeit der Kunst viel klarer sichtbar und ausführlicher erklärt. Im öffentlichen Raum fehlt ein solches Kunstvermittlungskorsett gänzlich.
Für die heutige Kunstproduktion gilt: Es ist keine Kunst mehr, Kunst fürs Museum zu machen, denn alles wird automatisch Kunst, das im Museum gezeigt wird. Umgekehrt ist es viel anspruchsvoller, Kunst in einen hyper-aktiven Kontext auszusetzen oder einzupflanzen.
Dasselbe gilt für die Kunstkritik: Es bestehen eingeschliffene Muster, wie museale Kunst intellektuell rezipiert wird. Der hyper-aktive Kontext einer Stadt besteht jedoch aus rhetorischem Glatteis und soziologischen Falltüren.
Streetart ist die mit grossem Abstand präsenteste Kunst im öffentlichen Raum und trotzdem wird sie nicht als solche angesehen. Es wird nicht mal darüber gestritten, ob es Kunst sein könnte.
Die Stadt Zürich sollte deshalb Streetart kuratieren!
Ein kleines Beispiel, wie ziviler ungehorsam zum Ziel führen kann
es war nur eine ganz kleine aktion. letzten sommer bemalte ich zusammen mit meinen kindern teile des bullingerplatzes. wir hatten dafür keine bewilligung eingeholt. in der annahme, dass das «wasserlöslich» im kleingedruckten auf dem farbkübel meinte, dass der regen die farbe wieder wegspülen würde, plagte mich kein schlechtes gewissen; auch dann nicht, als von erbosten autofahrern die polizei gerufen wurde.
hier kannst du nachlesen, weshalb wir dies überhaupt taten. das «wasserlöslich» bezog sich jedoch auf das verdünnen der der farbe. es hätte wohl monate wenn nicht jahre gedauert, bis die farbe verblasst wäre. die stadt verrechnete mir die reinigung (die freundlicherweise zur hälfte von einem facebookfreund übernommen wurde) und verzeigte mich. der staatsanwalt ging jedoch nicht auf die klage ein, denn er attestierte mir bezüglich wasselöslichkeit, in gutem glauben gehandelt zu haben (unter uns: ich finde es rückblickend nicht unglücklich, dass sich das ganze durch dieses missverständnis zuspitzte…;) diese kleine aktion war der startschuss für diverse medienstorys und für das engagement des vorstandes des elternforums der schule sihlfeld, in dem ich mitglied bin. nach zähen verhandlungen mit der stadt und ein paar kleinen eingriffen, die kaum verbesserungen brachten, scheint nun der durchbruch endlich geschafft. der kreisel (auf dem übrigens kein kreisverkehr gilt; sprich: er darf in allen richtungen befahren werden) wird im frühsommer mit sechs pflanzenkübeln aus sbb-paletten einseitig gesperrt (ca. 1/5 des kreisels; vor apotheke und künftigem kafi ). weitere massnahmen: - veloparkplätze (am rande der fahrbahn; damit diese weiter verschmälert wird, auch optisch; v.a. in den bereichen der eingänge auf den platz) - speedy (geschwindigkeitsanzeige/-messung) - v.a. bullingerstrasse (regelmässig unregelmässig) - durchgehende bodenmarkierung(?) (noch offen) - zwei weitere palettenpflanzkübel am rande der strasse. eigentum: tiefbauamt. bepflanzung/unterhalt: quartierverein & anwohnerInnen die stadt sucht nun leute aus dem quartier, die die palettenbeete bepflanzen und pflegen möchten (interessierte melden sich bei pm[at]milieukoenig.ch)
hier kannst du nachlesen, weshalb wir dies überhaupt taten.
das «wasserlöslich» bezog sich jedoch auf das verdünnen der der farbe. es hätte wohl monate wenn nicht jahre gedauert, bis die farbe verblasst wäre.
die stadt verrechnete mir die reinigung (die freundlicherweise zur hälfte von einem facebookfreund übernommen wurde) und verzeigte mich. der staatsanwalt ging jedoch nicht auf die klage ein, denn er attestierte mir bezüglich wasselöslichkeit, in gutem glauben gehandelt zu haben (unter uns: ich finde es rückblickend nicht unglücklich, dass sich das ganze durch dieses missverständnis zuspitzte…;)
diese kleine aktion war der startschuss für diverse medienstorys und für das engagement des vorstandes des elternforums der schule sihlfeld, in dem ich mitglied bin.
nach zähen verhandlungen mit der stadt und ein paar kleinen eingriffen, die kaum verbesserungen brachten, scheint nun der durchbruch endlich geschafft. der kreisel (auf dem übrigens kein kreisverkehr gilt; sprich: er darf in allen richtungen befahren werden) wird im frühsommer mit sechs pflanzenkübeln aus sbb-paletten einseitig gesperrt (ca. 1/5 des kreisels; vor apotheke und künftigem kafi).
weitere massnahmen:
- veloparkplätze (am rande der fahrbahn; damit diese weiter verschmälert wird, auch optisch; v.a. in den bereichen der eingänge auf den platz)
- speedy (geschwindigkeitsanzeige/-messung) - v.a. bullingerstrasse (regelmässig unregelmässig)
- durchgehende bodenmarkierung(?) (noch offen)
- zwei weitere palettenpflanzkübel am rande der strasse. eigentum: tiefbauamt. bepflanzung/unterhalt: quartierverein & anwohnerInnen
die stadt sucht nun leute aus dem quartier, die die palettenbeete bepflanzen und pflegen möchten (interessierte melden sich bei pm[at]milieukoenig.ch)
apropos FAUSTrecht: wenn, dann führte das verkehrsregime der stadt zu gefahren an leib und leben und bestimmt nicht meine kleckerei.
Auch Autofahrer werdens begrüssen, wenn klar erkennbar ist, dass dies eine Fussgängerzone ist. Selbst Hauptstrassen kriegen kaum mal einen solch fetten Kreisel. Kein Wunder, wenns der eine oder andere nicht "checked", dass dies eine Fussgängerzone sein soll.
Faustrecht? Nein, niemand hat die Strasse blockiert. Man nahm Verhandlungen mit den Behörden auf und dank dem "wasserlöslichen" Zwischenfall wurden diese scheinbar hellhörig. Der Misstand wurde erkannt, dank den engagierten Bürgern. Nicht Fausrecht, nein, Demokratie nennt man das.
«züri bliibt suuber» statt «binz bliibt binz»
Was den Bündnern die Bären, sind den Zürchern die Besetzer. S ie richten fast nie Schaden an, machen in ihrer Wildheit aber trotzdem vielen Angst ( und die Häuser und Strassen sind des Zürchers wohl behüteten Schafe...) Hier findest Du noch mehr Bilder von den Übermalungen in der Tradition der Konstruktivisten.
Hier findest Du noch mehr Bilder von den Übermalungen in der Tradition der Konstruktivisten.
Was hat die Beschneidung von Knaben mit Kinderfotos auf Facebook zu tun?
nichts! auch wenn philippe wampfler diesen (ziemlich unsäglichen) vergleich hier herbeischreibt. weil die diskrepanz derart offensichtlich ist, gehe ich nicht weiter darauf ein. ich poste so gut wie keine bilder von meinen kindern ins web. zu beginn aus überzeugung (persönlichkeitsschutz), inzwischen jedoch v.a. aus rücksicht auf einen teil meines privaten umfeldes, der das nicht schätzen würde. das finde ich so weit oke. es käme mir jedoch nie in den sinn, in einer derart persönlichen frage meine meinung einer mehrheit aufdrücken zu wollen. was mich etwas erstaunt, ist, dass der im web sehr versierte philippe wampfler nicht auf die idee kommt, dass es lange nicht nur schwarz (posten = online) und weiss (nicht posten = offline) gibt. so gesehen präsentiere ich hier drei grautöne und einen grund, weshalb schwarz sehr wohl oke sein kann: hellgrau: privatisieren! es ist wichtig zu wissen, in welchem rahmen ich die bilder teile. ich kenne einige, die z.b. die bilder ihrer kinder zwar nicht auf facebook teilen, jedoch in einem explizit auf privat geschaltetem instagram-account (dieser ansatz erwähnt zwar philippe, jedoch auch unter vorbehalt) mittelgrau: markieren! es besteht ein grosser spielraum, ob und wie die kinder auf oder zu den bildern mit ihrem namen getagged werden; und wenn ja, ob auch mit dem nachnamen. das ist sehr relevant, ob ein bild später wieder auftauchen kann. hier steht und fällt es übrigens auch mit dem namen. je ausgefallener der name, umso einfacher wird das bild gefunden (es ist jedoch eine alte web-weisheit, dass die leute mit einem allerweltsnamen, wie z.b. ich, sich viel besser in der masse verbergen können; noch...) dunkelgrau: löschen! als drittes lassen sich bilder sehr wohl auch wieder aus dem netz entfernen. das mag in gewissen fällen kostspielig sein, aber ist überhaupt nicht unmöglich (btw: ich ärgere mich viel öfters über verschwundene infos im netz, als dass ich mich über vorhandene ärgeren würde; apropos: das netz vergisst nie...) schwarz: easy! wir schweizer neigen dazu, viel zu oft vom schlimmsten auszugehen. deshalb geben wir enorm viel geld für versicherungen aus ( oder müssen zürcher clubs für einen legalen betrieb einer clublocation derart viel geld ausgeben ). was kann uns passieren, wenn irgendwann bilder aus unserer kindheit auftauchen? in den allermeisten fällen werden es die meistgelikten bilder auf facebook sein; mit sich überschlagenden jöööh-kommentaren. nur weil es in 5-10% der fälle (meine subjektive einschätzung) zu problemen führen kann, soll nun darauf verzichtet werden? (interessant wäre auch, kurz mal durchzugehen, welche probleme entstehen könnten und diese dann einzeln abzuhandeln...) mein tipp (wenn die obigen noch nicht ausreichend sein sollten): BEGINNT SCHON HEUTE MIT DER GAGAISIERUNG EURER PERSÖNLICHKEIT (und umso besser, wenn schon bei den kindern angefangen wird) das bild ist übrigens das jüngste, das ich von meinen kindern ins netz stellte (via instagram in facebook und twitter)
auch wenn philippe wampfler diesen (ziemlich unsäglichen) vergleich hier herbeischreibt. weil die diskrepanz derart offensichtlich ist, gehe ich nicht weiter darauf ein.
ich poste so gut wie keine bilder von meinen kindern ins web. zu beginn aus überzeugung (persönlichkeitsschutz), inzwischen jedoch v.a. aus rücksicht auf einen teil meines privaten umfeldes, der das nicht schätzen würde. das finde ich so weit oke.
es käme mir jedoch nie in den sinn, in einer derart persönlichen frage meine meinung einer mehrheit aufdrücken zu wollen.
was mich etwas erstaunt, ist, dass der im web sehr versierte philippe wampfler nicht auf die idee kommt, dass es lange nicht nur schwarz (posten = online) und weiss (nicht posten = offline) gibt. so gesehen präsentiere ich hier drei grautöne und einen grund, weshalb schwarz sehr wohl oke sein kann:
hellgrau: privatisieren!
es ist wichtig zu wissen, in welchem rahmen ich die bilder teile. ich kenne einige, die z.b. die bilder ihrer kinder zwar nicht auf facebook teilen, jedoch in einem explizit auf privat geschaltetem instagram-account (dieser ansatz erwähnt zwar philippe, jedoch auch unter vorbehalt)
mittelgrau: markieren!
es besteht ein grosser spielraum, ob und wie die kinder auf oder zu den bildern mit ihrem namen getagged werden; und wenn ja, ob auch mit dem nachnamen. das ist sehr relevant, ob ein bild später wieder auftauchen kann.
hier steht und fällt es übrigens auch mit dem namen. je ausgefallener der name, umso einfacher wird das bild gefunden (es ist jedoch eine alte web-weisheit, dass die leute mit einem allerweltsnamen, wie z.b. ich, sich viel besser in der masse verbergen können; noch...)
dunkelgrau: löschen!
als drittes lassen sich bilder sehr wohl auch wieder aus dem netz entfernen. das mag in gewissen fällen kostspielig sein, aber ist überhaupt nicht unmöglich (btw: ich ärgere mich viel öfters über verschwundene infos im netz, als dass ich mich über vorhandene ärgeren würde; apropos: das netz vergisst nie...)
schwarz: easy!
wir schweizer neigen dazu, viel zu oft vom schlimmsten auszugehen. deshalb geben wir enorm viel geld für versicherungen aus (oder müssen zürcher clubs für einen legalen betrieb einer clublocation derart viel geld ausgeben).
was kann uns passieren, wenn irgendwann bilder aus unserer kindheit auftauchen? in den allermeisten fällen werden es die meistgelikten bilder auf facebook sein; mit sich überschlagenden jöööh-kommentaren.
nur weil es in 5-10% der fälle (meine subjektive einschätzung) zu problemen führen kann, soll nun darauf verzichtet werden? (interessant wäre auch, kurz mal durchzugehen, welche probleme entstehen könnten und diese dann einzeln abzuhandeln...)
mein tipp (wenn die obigen noch nicht ausreichend sein sollten): BEGINNT SCHON HEUTE MIT DER GAGAISIERUNG EURER PERSÖNLICHKEIT (und umso besser, wenn schon bei den kindern angefangen wird)
das bild ist übrigens das jüngste, das ich von meinen kindern ins netz stellte (via instagram in facebook und twitter)
«Falls irgendwann ein Bild auftauchen sollte, das uns sturzbetrunken auf dem Klo sitzend zeigt, sollten wir glaubwürdig darlegen können, dass das Bild nur inszeniert sei.»
Die PHOTO13 ( sie schloss ihre Tore erfolgreich ) ist Geschichte. Was bleibt sind Kontakte, die die Fotografinnen und Fotografen geknüpft haben, viele Eindrücke der 17'500 Besucherinnen und Besucher und ein Katalog . Neben den unzähligen Bildern, die im Werkschaukatalog zu sehen sind, kommen acht Menschen zu Wort, die aus einem Pool von sechszehn Fragen zum Thema Fotografie, fünf bis sieben auslesen und beantworten durften. Neben Mario Fehr , Stephan Schleiss , Michel Pernet , Peter G. Kurath , Noemi Gamliel , Fred Mayer und Christian Brändle kam auch ich zu Wort. Ich pickte die fünf Fragen heraus, die sich um die Digitalisierung der Bilder drehten. Es sind Fragen, die uns alle betreffen und beschäftigen sollten. 3) Dank der digitalen Technologie und der digitalen Hilfsmittel kann jeder gute Fotos produzieren. Provokation oder Realität? Und warum braucht es noch Fotografen? Das ist längst Realität! Alle Menschen sind Fotografen (sofern sie Zugang zur Technologie haben). Darunter gibt es jedoch Menschen, die ein Flair für Technik (vom Einsatz der Kamera und aller Hilfsmittel bis zur Bildbearbeitung), Soziale Kompetenzen (v.a. bei Dokumentar- und Portraitfotografie wichtig) und/oder visuell sehr aufgeweckt sind (Bildausschnitt/-inszenierung). Ob das nun Menschen mit einer Fotografischen Ausbildung sind, ist nicht mehr wichtig. 9) „Fotografie zeigt nie die Wahrheit“: Ein geflügeltes Wort des amerikanischen Starfotografen Richard Avedon. Warum eigentlich nicht? Dazu fällt mir eine schöne Anekdote ein: Ein reicher Mann zu Picasso «Die Frauen sehen nicht so aus, wie sie sie malen». Darauf fragte Picasso den Mann «Wie sehen die Frauen denn aus?». Da klaubte dieser ein Bild seiner Frau aus der Brieftasche, streckt es ihm hin und sage «So!» Worauf Picasso lachend entgegnete «Was? So klein und flach?» 12) Facebook und andere soziale Medien fördern die fotografische Selbstinszenierung. Wie inszeniert man sich fotografisch gut – 5 Tipps? Ich habe zwei Tipps und eine Erklärung dazu. 1. Wählen sie ein Thema, wie sie sich inszenieren möchten (Ritter, Säufer, Geschäftsfrau, Kind, Tracht, Diva, etc.pp.) 2. Wechseln sie täglich, wöchentlich oder mindestens monatlich dieses Thema Ich nenne dieses Konzept Gagaismus (ausgehend von Lady Gaga). Mit ihren rasanten Kunstfigurenwechseln macht sie uns die einzige Strategie vor, wie wir künftig unsere Privatsphäre schützen können: Indem wir uns ständig Verwandeln, denn dann weiss mit der Zeit niemand mehr, wer wir sind (respektive: es kommt insofern der Realität näher, weil wir sowieso «viele» sind)
14) Der Schriftsteller Charles Beaudelaire hatte Ende des 19. Jahrhunderts den Satz geprägt: „Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und Faulen.“ Stimmt noch etwas an diesem Satz? Das ist klassischer Kulturpessimismus. Derselbe Mensch würde heute folgendes sagen: «Das Internet ist der Todfeind der Fotografie, es ist die Zuflucht aller gescheiterten Fotografen, der Unbegabten und Selbstinszenierer» 15) Ganz öffentlich löst sich der Begriff des Privaten auf. Auch dank der mobilen Fotografie. Ist das befreiend oder bedrohlich? Weder noch; respektive, sowohl als auch. Umso wichtiger ist die stetige Wandlung der repräsentierten Persönlichkeit. Falls irgendwann ein Bild auftauchen sollte, das uns sturzbetrunken auf dem Klo sitzend zeigt, sollten wir glaubwürdig darlegen können, dass das Bild nur inszeniert sei.
Neben den unzähligen Bildern, die im Werkschaukatalog zu sehen sind, kommen acht Menschen zu Wort, die aus einem Pool von sechszehn Fragen zum Thema Fotografie, fünf bis sieben auslesen und beantworten durften. Neben Mario Fehr, Stephan Schleiss, Michel Pernet, Peter G. Kurath, Noemi Gamliel, Fred Mayer und Christian Brändle kam auch ich zu Wort. Ich pickte die fünf Fragen heraus, die sich um die Digitalisierung der Bilder drehten. Es sind Fragen, die uns alle betreffen und beschäftigen sollten.
3) Dank der digitalen Technologie und der digitalen Hilfsmittel kann jeder gute Fotos produzieren. Provokation oder Realität? Und warum braucht es noch Fotografen?
Das ist längst Realität! Alle Menschen sind Fotografen (sofern sie Zugang zur Technologie haben). Darunter gibt es jedoch Menschen, die ein Flair für Technik (vom Einsatz der Kamera und aller Hilfsmittel bis zur Bildbearbeitung), Soziale Kompetenzen (v.a. bei Dokumentar- und Portraitfotografie wichtig) und/oder visuell sehr aufgeweckt sind (Bildausschnitt/-inszenierung). Ob das nun Menschen mit einer Fotografischen Ausbildung sind, ist nicht mehr wichtig.
9) „Fotografie zeigt nie die Wahrheit“: Ein geflügeltes Wort des amerikanischen Starfotografen Richard Avedon. Warum eigentlich nicht?
Dazu fällt mir eine schöne Anekdote ein:
Ein reicher Mann zu Picasso «Die Frauen sehen nicht so aus, wie sie sie malen».
Darauf fragte Picasso den Mann «Wie sehen die Frauen denn aus?».
Da klaubte dieser ein Bild seiner Frau aus der Brieftasche, streckt es ihm hin und sage «So!»
Worauf Picasso lachend entgegnete «Was? So klein und flach?»
12) Facebook und andere soziale Medien fördern die fotografische Selbstinszenierung. Wie inszeniert man sich fotografisch gut – 5 Tipps?
Ich habe zwei Tipps und eine Erklärung dazu.
1. Wählen sie ein Thema, wie sie sich inszenieren möchten (Ritter, Säufer, Geschäftsfrau, Kind, Tracht, Diva, etc.pp.)
2. Wechseln sie täglich, wöchentlich oder mindestens monatlich dieses Thema
Ich nenne dieses Konzept Gagaismus (ausgehend von Lady Gaga). Mit ihren rasanten Kunstfigurenwechseln macht sie uns die einzige Strategie vor, wie wir künftig unsere Privatsphäre schützen können: Indem wir uns ständig Verwandeln, denn dann weiss mit der Zeit niemand mehr, wer wir sind (respektive: es kommt insofern der Realität näher, weil wir sowieso «viele» sind)
Das ist klassischer Kulturpessimismus. Derselbe Mensch würde heute folgendes sagen: «Das Internet ist der Todfeind der Fotografie, es ist die Zuflucht aller gescheiterten Fotografen, der Unbegabten und Selbstinszenierer»
15) Ganz öffentlich löst sich der Begriff des Privaten auf. Auch dank der mobilen Fotografie. Ist das befreiend oder bedrohlich?
Weder noch; respektive, sowohl als auch. Umso wichtiger ist die stetige Wandlung der repräsentierten Persönlichkeit. Falls irgendwann ein Bild auftauchen sollte, das uns sturzbetrunken auf dem Klo sitzend zeigt, sollten wir glaubwürdig darlegen können, dass das Bild nur inszeniert sei.
Schauen.
Zum Beispiel hier: www.free-tv-video-online.me
an einer party kann man sich den kopf aufschlagen und gute gespräche führen: zum beispiel über (fehlende) freiräume in zürich
ich hatte mir an der party partei party nicht nur den kopf aufgeschlagen (inzwischen tut mir der arsch jedoch mehr weh), sondern auch mit sasha cisar ein tolles gespräch geführt (u.a. mit bezug auf einen facebook-diskurs bei lando rossmaier zum thema zürich/agglo/stadtentwicklung )
einleitung andernorts in meinem blog habe ich den stadtbaumeister von zürich dahingehend zitiert, dass zürich eine sehr erfolgreiche stadt sei und deshalb fast keine brachen mehr habe; respektive umgekehrt, (in europa) nur noch «verliererstädte» brachen hätten . an derselben veranstaltung wurde jedoch auch ausgeführt, dass in «fertig gebauten» städten andere formen von brachen entstehen könnten (in zürich z.b. durch die ausnützungsziffer, die an und für sich noch enorm viel baulicher spielraum zulassen würde; sprich: verdichtung) nun kurz zum gespräch mit sasha cisar ausgehend von der in der einleitung genannten veranstaltung (sasha cisar war auch vor ort), machte er sich auf die suche nach anderen formen von brachen. er fand eine solche im löwenbräu-areal , und zwar in der form von einer kunstmonokultur (die sich mit wenigen ausnahmen über die ganze zürcher kunstlandschaft zieht). gerade im löwenbräu wird sehr gut sicht- und erlebbar, dass es zwischen kommerziellen und unkommerziellen kunsträumen so gut wie keine unterschiede (mehr) gibt. die (klassischen) ausstellungssettings wiederholen sich und in den jeweiligen ausstellungen ist plötzlich nicht mehr klar, in welchem museum oder in welcher galerie man sich gerade befindet (ähnliches liesse sich übrigens auch in der zürcher theaterlandschaft feststellen). so gesehen liegt hier ein grosses potentail brach, räumliche, gestalterische und künstlerische experimente zu wagen. diese kunsträume sind somit brachen, die darauf warten, wieder in vielfältigster weise bespielt und genutzt zu werden. ich hoffe, dass ich in diesem blog noch mehr ansätze für neue formen von brachen präsentieren kann. bin für jeglich inputs offen. zum bild: passend zum thema fand ich beim aufräumen nach der party partei party hinter dem club dieses sujet.
andernorts in meinem blog habe ich den stadtbaumeister von zürich dahingehend zitiert, dass zürich eine sehr erfolgreiche stadt sei und deshalb fast keine brachen mehr habe; respektive umgekehrt, (in europa) nur noch «verliererstädte» brachen hätten. an derselben veranstaltungwurde jedoch auch ausgeführt, dass in «fertig gebauten» städten andere formen von brachen entstehen könnten (in zürich z.b. durch die ausnützungsziffer, die an und für sich noch enorm viel baulicher spielraum zulassen würde; sprich: verdichtung)
nun kurz zum gespräch mit sasha cisar
ausgehend von der in der einleitung genannten veranstaltung (sasha cisar war auch vor ort), machte er sich auf die suche nach anderen formen von brachen. er fand eine solche im löwenbräu-areal, und zwar in der form von einer kunstmonokultur (die sich mit wenigen ausnahmen über die ganze zürcher kunstlandschaft zieht). gerade im löwenbräu wird sehr gut sicht- und erlebbar, dass es zwischen kommerziellen und unkommerziellen kunsträumen so gut wie keine unterschiede (mehr) gibt. die (klassischen) ausstellungssettings wiederholen sich und in den jeweiligen ausstellungen ist plötzlich nicht mehr klar, in welchem museum oder in welcher galerie man sich gerade befindet (ähnliches liesse sich übrigens auch in der zürcher theaterlandschaft feststellen).
so gesehen liegt hier ein grosses potentail brach, räumliche, gestalterische und künstlerische experimente zu wagen. diese kunsträume sind somit brachen, die darauf warten, wieder in vielfältigster weise bespielt und genutzt zu werden.
ich hoffe, dass ich in diesem blog noch mehr ansätze für neue formen von brachen präsentieren kann. bin für jeglich inputs offen.
zum bild: passend zum thema fand ich beim aufräumen nach der party partei party hinter dem club dieses sujet.
als kurator will ich kunst(werke) vermitteln und nicht (vordergründig) erklären. das ist ein grosser fehler von vielen kuratoren: sie wollen uns erklären, was wir wie (an)sehen sollten. von derart bevormundung halte ich nicht viel und oft verliert dadurch ein kunstwerk viel von seinem potential.
aber in diskussion kann ich sehr wohl meinen standpunkt darlegen (jedoch nicht aufm silbetrablett mit dem goldenen wahrheitslöffel drauf;))