Im Vordergrund stand in den Anfangszeiten die Aneignung von Räumen, seien dies konkrete Räume wie illegale Bars, besetzte...
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Photobastei
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Urban Pro
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Zürich
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Lou MüllermishmishDj MaraMarjillrekabekaModi AGDiana WernerNachtmenschVive Rie Amamimi.kamm-seeholzer_385498fmeersJ S
Züriphototrip
Im Vordergrund stand in den Anfangszeiten die Aneignung von Räumen, seien dies konkrete Räume wie illegale Bars, besetzte Häuser, Industriebrachen etc. - wie auch die Erwirkung von experimentellen Freiräumen für eine gemeinsame musikalische und ekstatische Erfahrung für eine Nacht. Damit war die Bewegung durchaus politisch, ohne aber diesen Widerstand zu erfahren, welchen andere Jugendbewegungen erfuhren, nachdem sie verstärkt sichtbar wurden. Geschaffen wurden temporäre autonome Zonen, die von Ort zu Ort zogen und sich dem Zugriff der Behörden und der Politik entzogen. Erst als sich die Bewegung selbstbewusst im öffentlichen Raum zeigte und 1992 die erste Streetparade durch die Bahnhofstrasse zog, begannen die Auseinandersetzungen und Regulierungsversuche durch die Politik.
Nicola van Zijl begleitete diese Zeit intensiv mit ihrer Kamera und dem Handy. Ihre Arbeit zeigt sowohl den Alltag der (Aktivist:innen-) Szene wie Bruchlinien bei Demonstrationen von "Reclaim The Street".
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Der Club als Safe Space
Omar Gogichaishvili (hitori ni) ist ein LGBTQ+ Aktivist und Fotograf aus Tiflis. Er und die in Tiflis lebende Schweizer Künstlerin Florence Belser porträtieren die dortige Queer-Szene und verdeutlichen, wie wichtig in der post-sowjetischen Republik Georgien, in welcher starke revisionistische Kräfte polarisieren und die wiedererstarkte katholische Kirche zu einer regelrechten Kampftruppe für patriarchale Werte empor gestiegen ist, der Club als letzer und fast ausschliesslicher Safe Space fungiert - so wie er dies in den Anfängen auch in Zürich war.
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Züriphototrip
TR-808 – ein günstiger Synthizer ebnet die Morgenröte einer neuen Jugendbewegung
Der Durchbruch von Techno zu einer globalen Bewegung ist ohne die technische Veränderung in den 80er Jahren nicht zu verstehen. Waren Synthisizer, Samplers und Drummachines den grossen Players wie Genesis, Pink Floyd und anderen - weil astronomisch teuer - vorbehalten, so veränderte sich dies, als sich die japanische Firma "Roland" aufmachte, dieses Monopol mit günstigen Geräten zu Fall zu bringen. Die Geräte aber floppten völlig, darunter das mit Kultstatus ausgezeichnete TR-808, auf welchem auch heute noch Mike Banks spielt (siehe Underground Resistance presents DEPTH CHARGE, Mike Banks & Mark Flash, Party vom 20. Januar in der Photobastei). Dennoch, die Geräte waren erschwinglich - auch gerade weil sie floppten - und fanden Eingang in die Black Community in New York, Chicago und Detroit. Hier entwickelte sich eine neue Musik, die genuin schwarz war, eine neue Identität, ein neues Selbstbewusstsein, Selbstverständnis und eine neue Heimat bot – bevor es in windeseile die Welt eroberte - und erneut kommerzialisiert wurde.
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(c) Jasmin Frei
Do It Yourself – oder wie der Eisbär in die Wärme der elektronischen Musik kam
In der Ausstellung "The Pulse of Techno" in der Phobobastei (bis 31.3.2024) vertritt Thomas Fehlmann die Position des Do It Yourselfs der Anfangszeiten. Seit der Blütezeit der elektronischen Musikszene in Deutschland Ende der 70er-Jahre, ist der in der Schweiz geborene und in Berlin lebende Musiker und Produzent Thomas Fehlmann eine feste Grösse. Als er und Max Loderbauer unzufrieden waren mit dem ewig gleichen Licht in den Black Cubes, basteln sie kurzerhand ihre eigene Lichtmaschine (LiMa). Seit 20 Jahren verstaubt sie nun im Keller. Für die Ausstellung erblickt sie wieder das Licht des elektronischen Ambiente.
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(C) Jasmin Frei
Vom Dunkel ins Licht
Ein weiterer Bereich der Ausstellung widmet sich der Zeitenwende im Drogenkonsum. Im Februar 1995 beschloss die Zürcher Politik, das 4-Säulen Programm, Prävention, Therapie, Schadensminderung, und Repression einzuführen. Die offene Drogenszene mit ihrem Elend fand ihr Ende, der belagerte und zur Festung verbaute Kreis 5 öffnete sich wieder. Auf das dunkle Zeitalter des Heroins folgt das lichte Zeitalter von Ecstasy als Partydroge und ekstatische Substanz.
Gleich drei Ausstellungsbeiträge nehmen das Thema Drogen auf. Markus Kenner widmet sich dem LSD, welches aus der Hippie-Szene heraus überlebte und nahtlos in die neue Bewegung hineinfloss. Peter Allemann fotografiert seit den Neunzigerjahren für Safer Party mit immer gleichem Winkel und Einstellungen Ecstasy-Pillen. Die Typologie überrascht und wirkt befremdend ästehtisch. Laura Egger
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9. vfg Foto- und Fotobuchflohmarkt
Sonntag, 4. Dezember 2022 ¦ 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr ¦ Photobastei Zürich, Sihlquai 125, 8005 Zürich
Ver- und gekauft werden Fotokameras, Objektive, Zubehör sowie Fotobücher aus den Schränken und Bücherregalen von Profifotograf:innen. Der Weihnachtsflohmarkt von Profis für alle! Nur bei uns in der Photobastei. ¦ www.photobastei.ch