in mexiko fordern gerade 174000 menschen mit ihrer unterschrift, dass die kritische journalistin carmen aristegui vom radio mvs...
in mexiko fordern gerade 174000 menschen mit ihrer unterschrift, dass die kritische journalistin carmen aristegui vom radio mvs wiedereingestellt wird. 174000 scheinen mir keine "verschwindend kleine minderheit". und das hat etwas mit wahrheit zu tun, die die menschen wissen wollen. dass der medial-ökonomische komplex den mündigen menschen nicht will, während ihm viel daran liegt, dem konsumenten einzureden, dass er nur als konsument frei sei, in dieser ansicht, mary, sind wir uns ziemlich einig. es ist aber nicht so, dass der mensch "halt so ist". sondern da gibt es eine entwicklung. der mensch, wie er auf die welt kommt, das kind, das forscht, will wissen, will ausprobieren, will erkenntnis. das ist, wenn man so will, der "naturzustand". überall, wo menschen nicht wissen wollen, haben sie einen langen weg zurückgelegt, wo man ihnen das wissenwollen abgewöhnt hat. und wenn wir verstehen wollen, weshalb viele menschen nicht wissen wollen, müssen wir diese prozesse verstehen.
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mary, das stimmt nicht. ich will es wissen! und ich kenne einige, die es auch wissen wollen. ich will nicht bevormundet und abgelenkt werden. du willst mir das doch hoffentlich nicht ausreden?! auch was das alltägliche elend angeht, von dem du offenbar zeuge wirst. auch das möchte ich wissen. der schnellschluss, dass die menschen nicht wissen wollen, "so ist der mensch halt", das ist zu einfach gedacht. dann wäre das heil in der kirche oder in sonst einer übermutter-institution. aber ich denke, eine weniger heuchlerische welt wäre schon besser. und die wahrheit ist dem menschen zumutbar. es führt kein weg darum, als dass wir verantwortung übernehmen. und es gibt menschen, die tun das gerne. auch davon wäre zu erzählen.
mich beschäftigt weniger die frage, wie ich mich verhalten soll. ich komme damit schon klar. mich interessiert eine andere ebene: die verdrängungsleistung, d. h., dass wir ganz gezielt dinge um uns herum ausblenden, die aber sehr schlimm sind und real. und gewiss kann man da sagen, man muss ausblenden, man kann nicht überall alles wahrnehmen und zu allem stellung beziehen. alles ok! aber dass dann das übel, die ganz schlimmen dinge noch gross abgebildet und thematisiert werden, aber in einer weise, die sich als "humorvoll" versteht, da wird es für mich zu verdreht. denn es ist nicht lustig, im gegenteil: es ist makaber. und zugleich ist es ein teil der "disneysierung" unseres alltags. keine kaugummis, keine zigaretten mehr, keine politisch inkorrekte sprache und dann diese pseudo-aufmüpfigkeit. es sähe für mich schon ganz anders aus, wenn diese brotkette eine spielzeugwaffe abbilden würde und dazu einen text, wieviele kinder letztes jahr an waffengewalt gestorben sind. und wieviele als kindersoldaten missbraucht werden. das wäre mal eine message. aber den mut haben sie eben nicht. weil sie gar keinen mut haben. und keine botschaft. es ist nur das lachen des besoffenen, versimpelten, aber eigentlich humorlosen nichtsnutzes, das uns entgegenschallt. die heimliche botschaft, die ich erkenne, ist: intelligenz ist verboten, empathie ist verboten, was auf der welt geschieht, geht uns am arsch vorbei. - und ob das mit hipstertum zu tun hat, kann ich nicht beurteilen. ich habe nichts gegen hipsters. die sind mir sogar teilweise sympathisch.
oder hier, auf seite 38: http://blog.dasmagazin.ch/wp-content/uploads/2015/02/ma1507.pdf
so zum beispiel...
ok, dann ein paar denkanstösse: - dass die schweiz eine hochpreisinsel ist (u. a. keine chance für parallelimporte); - dass firmen mit dubiosen sex-sms-abos leute über den tisch ziehen dürfen, die nie solche abos bestellt haben; - dass immer wieder kriegsmaterial in kriegsgebiete geliefert wird, obwohl dies gesetzlich verboten wäre; - dass opfer von asbestverarbeitenden industrien (schmidheiny) kaum entschädigt werden; - dass das ehepaar fehr, das eine migrantin schwarz beschäftigte, ungeschoren davonkam; - die sonderdeponie kölliken; - der korruptionsverdacht bei der vbz (beschaffung von rollmaterial); - das im europäischen vergleich äusserst schlechte velowegnetz in der stadt zürich; - das furchtbar schlechte schweizer fernsehen; - die enttäuschende bilanz der schweizer sportler an den jüngsten skiweltmeisterschaften; - am mangelnden humorverständnis von fundamentalisten jedweder couleur; aber sonst, sargnagel, hast du recht. da gibt es schon viele dinge, an denen linke und grüne und halblinke (mit-)schuldig sind.
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in mexiko fordern gerade 174000 menschen mit ihrer unterschrift, dass die kritische journalistin carmen aristegui vom radio mvs wiedereingestellt wird. 174000 scheinen mir keine "verschwindend kleine minderheit". und das hat etwas mit wahrheit zu tun, die die menschen wissen wollen. dass der medial-ökonomische komplex den mündigen menschen nicht will, während ihm viel daran liegt, dem konsumenten einzureden, dass er nur als konsument frei sei, in dieser ansicht, mary, sind wir uns ziemlich einig. es ist aber nicht so, dass der mensch "halt so ist". sondern da gibt es eine entwicklung. der mensch, wie er auf die welt kommt, das kind, das forscht, will wissen, will ausprobieren, will erkenntnis. das ist, wenn man so will, der "naturzustand". überall, wo menschen nicht wissen wollen, haben sie einen langen weg zurückgelegt, wo man ihnen das wissenwollen abgewöhnt hat. und wenn wir verstehen wollen, weshalb viele menschen nicht wissen wollen, müssen wir diese prozesse verstehen.
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mary, das stimmt nicht. ich will es wissen! und ich kenne einige, die es auch wissen wollen. ich will nicht bevormundet und abgelenkt werden. du willst mir das doch hoffentlich nicht ausreden?! auch was das alltägliche elend angeht, von dem du offenbar zeuge wirst. auch das möchte ich wissen. der schnellschluss, dass die menschen nicht wissen wollen, "so ist der mensch halt", das ist zu einfach gedacht. dann wäre das heil in der kirche oder in sonst einer übermutter-institution. aber ich denke, eine weniger heuchlerische welt wäre schon besser. und die wahrheit ist dem menschen zumutbar. es führt kein weg darum, als dass wir verantwortung übernehmen. und es gibt menschen, die tun das gerne. auch davon wäre zu erzählen.
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mich beschäftigt weniger die frage, wie ich mich verhalten soll. ich komme damit schon klar. mich interessiert eine andere ebene: die verdrängungsleistung, d. h., dass wir ganz gezielt dinge um uns herum ausblenden, die aber sehr schlimm sind und real. und gewiss kann man da sagen, man muss ausblenden, man kann nicht überall alles wahrnehmen und zu allem stellung beziehen. alles ok! aber dass dann das übel, die ganz schlimmen dinge noch gross abgebildet und thematisiert werden, aber in einer weise, die sich als "humorvoll" versteht, da wird es für mich zu verdreht. denn es ist nicht lustig, im gegenteil: es ist makaber. und zugleich ist es ein teil der "disneysierung" unseres alltags. keine kaugummis, keine zigaretten mehr, keine politisch inkorrekte sprache und dann diese pseudo-aufmüpfigkeit. es sähe für mich schon ganz anders aus, wenn diese brotkette eine spielzeugwaffe abbilden würde und dazu einen text, wieviele kinder letztes jahr an waffengewalt gestorben sind. und wieviele als kindersoldaten missbraucht werden. das wäre mal eine message. aber den mut haben sie eben nicht. weil sie gar keinen mut haben. und keine botschaft. es ist nur das lachen des besoffenen, versimpelten, aber eigentlich humorlosen nichtsnutzes, das uns entgegenschallt. die heimliche botschaft, die ich erkenne, ist: intelligenz ist verboten, empathie ist verboten, was auf der welt geschieht, geht uns am arsch vorbei. - und ob das mit hipstertum zu tun hat, kann ich nicht beurteilen. ich habe nichts gegen hipsters. die sind mir sogar teilweise sympathisch.
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oder hier, auf seite 38: http://blog.dasmagazin.ch/wp-content/uploads/2015/02/ma1507.pdf
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so zum beispiel...
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Zürich, teuerste Stadt...
ok, dann ein paar denkanstösse: - dass die schweiz eine hochpreisinsel ist (u. a. keine chance für parallelimporte); - dass firmen mit dubiosen sex-sms-abos leute über den tisch ziehen dürfen, die nie solche abos bestellt haben; - dass immer wieder kriegsmaterial in kriegsgebiete geliefert wird, obwohl dies gesetzlich verboten wäre; - dass opfer von asbestverarbeitenden industrien (schmidheiny) kaum entschädigt werden; - dass das ehepaar fehr, das eine migrantin schwarz beschäftigte, ungeschoren davonkam; - die sonderdeponie kölliken; - der korruptionsverdacht bei der vbz (beschaffung von rollmaterial); - das im europäischen vergleich äusserst schlechte velowegnetz in der stadt zürich; - das furchtbar schlechte schweizer fernsehen; - die enttäuschende bilanz der schweizer sportler an den jüngsten skiweltmeisterschaften; - am mangelnden humorverständnis von fundamentalisten jedweder couleur; aber sonst, sargnagel, hast du recht. da gibt es schon viele dinge, an denen linke und grüne und halblinke (mit-)schuldig sind.
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