ob die initiative keine chance hat, kann ich nicht beurteilen. der mensch als individuum und noch mehr als gruppe hat rationale...
ob die initiative keine chance hat, kann ich nicht beurteilen. der mensch als individuum und noch mehr als gruppe hat rationale und irrationale anteile. die bewirtschaftung der irrationalen anteile ist ein grosses geschäft (davon leben werbe- und pr-unternehmen). rational denken und handeln kann man lernen, aber dazu muss man die verwirrspiele offen legen. und hier, bei besagter initiative, geht es zuvörderst darum, gewisse mechanismen zu verschleiern und allein die emotionen zu fördern und zu kanalisieren. aber vielleicht hat geniessendER ja wirklich recht und den rechtsaussen-clowns schwimmen die felle davon... nur frust und ärger gibt's in der schweiz auch dann noch genug. was ist, wenn nicht die ausländer dran schuld sind? was müssten wir ändern? im grossen oder im kleinen?
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lucid: "brot und spiele" war ein unterhaltungsprogramm der alten römer. man bot den leuten ein spektakel, damit man ruhig regieren konnte und es keine aufstände gab. und heute kann man in einem leserbrief der nzz nachlesen, dass in den gerichtsakten zur letzten in der schweiz als hexe hingerichteten frau der begriff "hexe" vermieden wurde. obwohl jeder wusste und weiss, dass man ihr hexerei, den bund mit dem teufel vorwarf. - und in diesem sinn hat auch die abschottungsinitiative nichts mit rassismus zu tun oder mit ausländerfeindlichkeit. es sind alles höchst rationale erwägungen, vernunftgeleitet, dringlich und die werden von selbstbestimmten, klar denkenden schweizerinnen und schweizern entschieden. - das schmeichelt auch ein bisschen unserem ego. denn wir dürfen noch auf den tisch hauen. wir lassen uns nichts vorschreiben! dafür kuschen wir dann wieder vor dem chef, vor dem steueramt, vor der schwiegermutter... oder dem schwiegervater.
ristretto: einerseits danke für den ansatz, den blick aus dem fenster zu wagen. andererseits: von marx habe ich bestenfalls die ideologiekritik, aber sonst ist mir marx ein gräuel, wie auch die multinationalen konzerne. wenn schon bin ich für einen sozialismus von unten, nicht von oben, in dem die freiheit jedes einzelnen gewährleistet ist, so dass sich jeder betätigen, produktiv und kreativ sein kann im rahmen seiner fähigkeiten und interessen, seinen egoismus entfalten, aber nicht gegeneinander, sondern sozial, denn nur ein eogismus, der auch das wohl der anderen im auge hat, ist ein wirklicher egoismus. alles andere verkennt die wirklichen eigenen interessen. tatsache ist, dass in der schweiz das einkommen und vermögen im durchschnitt so hoch ist, dass es fast schon absurde züge annimmt. und doch gelingt es einer kleinen kaste von schwätzern immer wieder und seit jahren den teufel an die wand zu malen, dass wir unbedingt sparen müssen, unbedingt dort und da und etwas nicht mehr leisten können, im schulbereich etwa. neulich kam heraus, dass unsere pensionskassen noch 6,5 milliarden franken an "vergessenen" beträgen haben, die eigentlich "fremdarbeitern, saisonniers" etc. gehören, die aber "vergessen" haben, das mitzunehmen. wenn schon ist das ideologisch und gehirnwäsche, dass wir in der politischen diskussion völlig den realitätsbezug verloren haben. von vollen zügen ist die rede, von wohnungsknappheit. aber wir haben riesige flächen an leerstehenden büro- und gewerbeflächen in zürich. wer daran schuld ist, interessiert mich nicht. aber dass es keine möglichkeit gäbe, dies produktiv zu nutzen, lebenswerte zukunftsperspektiven zu entwickeln, stimmt einfach nicht. den ausdruck "dumme kinder" habe ich nicht gebraucht. dass es gerechtifertigt wäre, dass ärmere oder sozial schwächere teile der schweizer bevölkerung an wohlstand einbüssen müssten, habe ich nicht gesagt.
pimp: ich denke, intoleranz ist etwas anderes. ich habe einfach das gefühl, dass die diskussion zu kleingeistig geführt wird und dass es in wirklichkeit um ganz etwas anderes geht, als vorgegaukelt wird. und wie in einem muffigen karton möchte ich gerne mal ein fenster aufreissen, mal frische luft hineinlassen. den kindern auf dem engen spielplatz zeigen, dass sie doch ein bisschen auch das grössere feld darumherum brauchen können. aber mag schon sein, dass ich dann für einige den spielverderber bin, weil sie's lieber klein und übersichtlich haben. philipp blom sagt im magazin von heute mit bezug auf die gegenwart (nicht speziell auf die schweiz gemünzt): "ich glaube, wir haben einfach das vertrauen in die zukunft völlig verloren. wir wollen, dass die gegenwart nicht aufhört, aber wollen keine zukunft." so, jetzt lasse ich euch weiterspielen.
denkfaul ist, alle diskussionen über die ausländerfrage lösen zu wollen. die globalisierung,wie sie heute vorangetrieben wird, ist in hohem masse ungerecht. anzumerken bleibt, dass die versprochene freiheit eben gar nicht angestrebt wird von vielen protagonisten, sondern es sind sehr asymmetrische verhältnisse, die man aufrecht erhält. freier fluss für waren und dienstleistungen, aber sicher nicht für menschen, jedenfalls nicht für arme. - so zu tun, als ob die alternative bloss wäre, die grenzen für menschen noch ein wenig unüberwindlicher zu machen, aber sonst nichts zu ändern, ist denkfaul und augenwischerei. - so zu tun, als ob man nur zwischen schlecht und sehr schlecht wählen könnte, ist einfältig. es kommt mir vor, als sässen wir in einem auto mit fünf rückwärtsgängen, aber keinem vorwärtsgang. und das ist schlicht nicht wahr. aber man hat uns den mut ausgeredet, eine zukunft mit menschlichen werten zu entwickeln. und das ist sehr, sehr armselig. es ist zwar nicht offiziell verboten, aber alle tun so, als ob es verboten wäre, sich eine menschlichere gesellschaft vorzustellen und darauf hinzuarbeiten. und lisasbruder: ;-) es macht mir wirklich zu schaffen, dass mir das nicht gleich aufgefallen ist. aber dir ja auch nicht, das tröstet mich ein bisschen!
man erfährt immer wieder neues. dass man mit einer ausländischen grossmutter keine rassistische position vertreten kann! so ein quatsch! nein, nicht aus angst vor der rassismuskeule oder vor europa soll man gegen die initiative sein. das ist völlig verqueres zeug. sondern weil mit falschen zahlen operiert wird. wir haben gar keine konstante einwanderung von 80'000, es ist rückläufig. es wird über ausländer diskutiert, wo jeder mitreden kann, auch wenn er gar keine ausländer kennt, aber in wirklichkeit geht es um soziale probleme, über die nicht gesprochen wird und die so auch nicht gelöst werden. gegner wie befürworter reden um den brei herum. aber das signal ist immer ein fremdenfeindliches: wir wollen sie nicht, wenn sie arbeiten wollen, wir wollen sie nicht, wenn sie nicht arbeiten wollen... es geht um ängste, die bewirtschaftet werden, und die denkfaulen sind dankbar dafür.
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Ausländerhasser raus!
ob die initiative keine chance hat, kann ich nicht beurteilen. der mensch als individuum und noch mehr als gruppe hat rationale und irrationale anteile. die bewirtschaftung der irrationalen anteile ist ein grosses geschäft (davon leben werbe- und pr-unternehmen). rational denken und handeln kann man lernen, aber dazu muss man die verwirrspiele offen legen. und hier, bei besagter initiative, geht es zuvörderst darum, gewisse mechanismen zu verschleiern und allein die emotionen zu fördern und zu kanalisieren. aber vielleicht hat geniessendER ja wirklich recht und den rechtsaussen-clowns schwimmen die felle davon... nur frust und ärger gibt's in der schweiz auch dann noch genug. was ist, wenn nicht die ausländer dran schuld sind? was müssten wir ändern? im grossen oder im kleinen?
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lucid: "brot und spiele" war ein unterhaltungsprogramm der alten römer. man bot den leuten ein spektakel, damit man ruhig regieren konnte und es keine aufstände gab. und heute kann man in einem leserbrief der nzz nachlesen, dass in den gerichtsakten zur letzten in der schweiz als hexe hingerichteten frau der begriff "hexe" vermieden wurde. obwohl jeder wusste und weiss, dass man ihr hexerei, den bund mit dem teufel vorwarf. - und in diesem sinn hat auch die abschottungsinitiative nichts mit rassismus zu tun oder mit ausländerfeindlichkeit. es sind alles höchst rationale erwägungen, vernunftgeleitet, dringlich und die werden von selbstbestimmten, klar denkenden schweizerinnen und schweizern entschieden. - das schmeichelt auch ein bisschen unserem ego. denn wir dürfen noch auf den tisch hauen. wir lassen uns nichts vorschreiben! dafür kuschen wir dann wieder vor dem chef, vor dem steueramt, vor der schwiegermutter... oder dem schwiegervater.
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ristretto: einerseits danke für den ansatz, den blick aus dem fenster zu wagen. andererseits: von marx habe ich bestenfalls die ideologiekritik, aber sonst ist mir marx ein gräuel, wie auch die multinationalen konzerne. wenn schon bin ich für einen sozialismus von unten, nicht von oben, in dem die freiheit jedes einzelnen gewährleistet ist, so dass sich jeder betätigen, produktiv und kreativ sein kann im rahmen seiner fähigkeiten und interessen, seinen egoismus entfalten, aber nicht gegeneinander, sondern sozial, denn nur ein eogismus, der auch das wohl der anderen im auge hat, ist ein wirklicher egoismus. alles andere verkennt die wirklichen eigenen interessen. tatsache ist, dass in der schweiz das einkommen und vermögen im durchschnitt so hoch ist, dass es fast schon absurde züge annimmt. und doch gelingt es einer kleinen kaste von schwätzern immer wieder und seit jahren den teufel an die wand zu malen, dass wir unbedingt sparen müssen, unbedingt dort und da und etwas nicht mehr leisten können, im schulbereich etwa. neulich kam heraus, dass unsere pensionskassen noch 6,5 milliarden franken an "vergessenen" beträgen haben, die eigentlich "fremdarbeitern, saisonniers" etc. gehören, die aber "vergessen" haben, das mitzunehmen. wenn schon ist das ideologisch und gehirnwäsche, dass wir in der politischen diskussion völlig den realitätsbezug verloren haben. von vollen zügen ist die rede, von wohnungsknappheit. aber wir haben riesige flächen an leerstehenden büro- und gewerbeflächen in zürich. wer daran schuld ist, interessiert mich nicht. aber dass es keine möglichkeit gäbe, dies produktiv zu nutzen, lebenswerte zukunftsperspektiven zu entwickeln, stimmt einfach nicht. den ausdruck "dumme kinder" habe ich nicht gebraucht. dass es gerechtifertigt wäre, dass ärmere oder sozial schwächere teile der schweizer bevölkerung an wohlstand einbüssen müssten, habe ich nicht gesagt.
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pimp: ich denke, intoleranz ist etwas anderes. ich habe einfach das gefühl, dass die diskussion zu kleingeistig geführt wird und dass es in wirklichkeit um ganz etwas anderes geht, als vorgegaukelt wird. und wie in einem muffigen karton möchte ich gerne mal ein fenster aufreissen, mal frische luft hineinlassen. den kindern auf dem engen spielplatz zeigen, dass sie doch ein bisschen auch das grössere feld darumherum brauchen können. aber mag schon sein, dass ich dann für einige den spielverderber bin, weil sie's lieber klein und übersichtlich haben. philipp blom sagt im magazin von heute mit bezug auf die gegenwart (nicht speziell auf die schweiz gemünzt): "ich glaube, wir haben einfach das vertrauen in die zukunft völlig verloren. wir wollen, dass die gegenwart nicht aufhört, aber wollen keine zukunft." so, jetzt lasse ich euch weiterspielen.
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denkfaul ist, alle diskussionen über die ausländerfrage lösen zu wollen. die globalisierung,wie sie heute vorangetrieben wird, ist in hohem masse ungerecht. anzumerken bleibt, dass die versprochene freiheit eben gar nicht angestrebt wird von vielen protagonisten, sondern es sind sehr asymmetrische verhältnisse, die man aufrecht erhält. freier fluss für waren und dienstleistungen, aber sicher nicht für menschen, jedenfalls nicht für arme. - so zu tun, als ob die alternative bloss wäre, die grenzen für menschen noch ein wenig unüberwindlicher zu machen, aber sonst nichts zu ändern, ist denkfaul und augenwischerei. - so zu tun, als ob man nur zwischen schlecht und sehr schlecht wählen könnte, ist einfältig. es kommt mir vor, als sässen wir in einem auto mit fünf rückwärtsgängen, aber keinem vorwärtsgang. und das ist schlicht nicht wahr. aber man hat uns den mut ausgeredet, eine zukunft mit menschlichen werten zu entwickeln. und das ist sehr, sehr armselig. es ist zwar nicht offiziell verboten, aber alle tun so, als ob es verboten wäre, sich eine menschlichere gesellschaft vorzustellen und darauf hinzuarbeiten. und lisasbruder: ;-) es macht mir wirklich zu schaffen, dass mir das nicht gleich aufgefallen ist. aber dir ja auch nicht, das tröstet mich ein bisschen!
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man erfährt immer wieder neues. dass man mit einer ausländischen grossmutter keine rassistische position vertreten kann! so ein quatsch! nein, nicht aus angst vor der rassismuskeule oder vor europa soll man gegen die initiative sein. das ist völlig verqueres zeug. sondern weil mit falschen zahlen operiert wird. wir haben gar keine konstante einwanderung von 80'000, es ist rückläufig. es wird über ausländer diskutiert, wo jeder mitreden kann, auch wenn er gar keine ausländer kennt, aber in wirklichkeit geht es um soziale probleme, über die nicht gesprochen wird und die so auch nicht gelöst werden. gegner wie befürworter reden um den brei herum. aber das signal ist immer ein fremdenfeindliches: wir wollen sie nicht, wenn sie arbeiten wollen, wir wollen sie nicht, wenn sie nicht arbeiten wollen... es geht um ängste, die bewirtschaftet werden, und die denkfaulen sind dankbar dafür.
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