du hast da etwas ganz interessantes herausgefunden, ahua. mir fällt es auch gerade wie schuppen vor die augen, die...
du hast da etwas ganz interessantes herausgefunden, ahua. mir fällt es auch gerade wie schuppen vor die augen, die initiviative ist in wirklichkeit keine ausländerfeindliche sondern eine ausländerfreundliche initiative, da die ausländer dadurch vor missbräuchlichen und willkürlichen behandlungen im job und auf der wohnungssuche geschützt werden. (die ausländer, die nicht in die schweiz einreisen dürften wären damit sogar besser gestellt als die schweizer hierzulande, die ihrerseits vor ähnlichen unbillen nicht geschützt werden.) - und antikapitalistisch dazu! das ist wahrscheinlich sogar der rennleitung entgangen. aber jetzt, wo du's sagst: einfach genialisch subversiv...!!
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@catzini: spannend, was du über das generationenübergreifende miteinander drüben und die scharfen trennlinien hüben beobachtest. wer den vergleich nicht hat, dem fällt natürlich nichts auf...
lucid: du magst jetzt vielleicht staunen, aber ich bin nicht immer oder grundsätzlich gegen die wirtschaft. aber DIE wirtschaft per se gibt es gar nicht. da sind ja sehr viele sehr unterschiedliche akteure. blumen-, waffen-, pharma-, bücher-, lebensmittel-, textilhandel haben ganz andere interessen und unterschiedlich lange spiesse. der punkt ist, dass die arbeitswilligen, die herkommen, in ihren ländern ihre arbeitskraft nicht für ihren "wahren" preis "verkaufen" können. in kamboscha verdient eine textilarbeiterin im monat 80 franken, was auch dort viel zu wenig zu leben ist. die staaten sorgen dafür, dass diese unterschiede erhalten bleiben. und da schreit auch mancher sonst sehr liberaler geschäftsmann nach dem staat, wenn diese unterschiede eingeebnet werden sollen. hat ein unternehmen oder ein wirtschaftskapitän nichts gegen faire bedingungen oder setzt sie sogar durch, dann hat er meine sympathie. und da mache ich auch keinen grossen unterschied zwischen bossen und angestellten. woran unser system aber wirklich krankt, das ist die unvollständige und sehr selektive information, die wir haben. all die grossen wirtschaftsvertreter, die in südafrika unter der apartheid geschäftet haben, sie sind bis heute unbehelligt - ich spreche nicht einmal von der strafjustiz, nein von den journalisten. kein journalist, der unsere altbundesräte einmal gründlich durchleuchtet und konfrontiert, mit den geschäftspraktiken und den ideellen, d.h. rassistischen komponenten. oder kannst du mir ein interview nennen, ein bericht, der ein bisschen breiter gestreut worden wäre, wo der vielgenannte obersvp-junkie dr. b. mit seinem südafrikaengagement konfroniert worden wäre? bitte sag' es mir. ich möchte es lesen. - und dann haben wir so verdummungsgefässe im fernsehen wie "wer wird millionär", exakt abgekupfert dem berlusconi-fernsehen. weil das die leute wollen? oder weil hier das gehirn weichgekocht werden soll? ein kritischer journalist würde heuchlerischen politikern und wirtschaftsvertretern gehörig auf den zahn fühlen, würde sie wie karnevalsfiguren auseinandernehmen und enttarnen. doch das passiert nicht bei uns (und andernorts natürlich auch nicht). seymour hersh hat erst unlängst die meinung vertreten, dass 90% der redaktoren feige und unterwürfig sind gegenüber den mächtigen, weshalb er wünscht, dass sie entlassen würden. mutlosigkeit im journalismus bedeutet desinformation. oder psychologisch gesprochen: ersatzhandlungen. man schlägt den sack und meint den esel. wirkliche perspektiven aufbauen können wir erst, wenn wir einen besseren journalismus haben. aber die verhinderungsmechanismen wirken zuverlässig. in england hat nur eine zeitung gründlich über snowdens enthüllungen berichtet, worauf die übrigen medien einhellig einprügelten auf den "verräter" namens "observer". - in der schweiz, wenn ein medienforscher beklagt, dass die qualität der medien schlecht sei, wird er ebenfalls eher als unglaubwürdig dargestellt. also ich bin gespannt, ob du mir ein interview oder hintergrundbericht bringen kannst zu einem geschäftsmann, der in südafrika während der apartheid geschäftete und der damit konfrontiert wurde.
lucid: der erste schritt müsste sein, aufzuhören mit der augenwischerei- und gehirnvernebelungstaktik. statt das ewige ausländerthema rauf- und runterzuleiern müsste kostenwahrheit hergestellt werden, d.h. woher unser reichtum und wachstum stammt, das ist längst nicht alles den inländern zu verdanken. es ginge darum, sich nicht im schneckenloch zu verkriechen, sondern eine gesamtschau zu entwickeln. das würde zwangsläufig zur erkenntnis führen, dass wir alle im gleichen boot sitzen und alle profitieren, wenn es gerechter zu und her geht. über gerechtigkeit und menschenwürde wäre zu sprechen, ohne dass gleich der nationalistische hammer gezückt wird und jeder blick über den tellerrand hinaus verunmöglicht wird mit angstmacherei.
1. wenn irgendwo die svp mitmischt und zahlen ins spiel bringt, ist vorsicht geboten. 80'000 stimmt schon mal nicht als konstante grösse http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/06/blank/key/08.html 2. die meisten leute lesen den abstimmungstext nicht genau, die botschaft, die ankommt, ist, dass wir uns abschotten wollen, es ist ein simpler ausländerfeindlicher refelex, an den appelliert wird. aber schön nach dem politisch korrekten muster: ich habe nichts gegen ausländer, nur gegen die faulen, arbeitsscheuen, schlecht integrierten, gewaltbereiten etc. 3. was verschwiegen wird: in der schweiz und auch in europa wird seit 60 jahren die unterschicht aus dem ausland importiert, im fachjargon spricht man von von "sozialer unterschichtung". wenn man nicht genau hinschaut, dann wird das ganze soziale problem über die stereotype inländer-ausländer abgehandelt, sämtliche klischees werden gesampelt, ohne auch nur ein einziges mal auf ungerechtigkeiten im system zu sprechen zu kommen. 4. wir sind weltwirtschaftlich vernetzt und aufeinander angewiesen. die auffassung, dass wenn wir die eu haben, dass dann die leute in den armen ländern bleiben und dort weiterhin billig für uns kleider produzieren oder billig möbel zusammenbauen, oder billig irgendwelches zeug produzieren, aber bitte nicht zu uns herkommen sollen, nicht physisch sichtbar werden sollen, ist ein wunschtraum. 5. entweder können wir uns ein gerechteres wirtschaftssystem vorstellen, oder wir können es nicht. aber dann soll man bitte auch den mut haben zu sagen: wir wollen die arbeitssklaven irgendwo in der welt nur nicht bei uns. aber wir wollen von ihrer arbeit profitieren, von ihren günstigen löhnen und bei uns nur "saubere finanzprodukte", nur "sauberes geld von reichen leuten" mit dem wir arbeiten können, nur geld von "sauberen touristen", aber wir wollen überhaupt nicht so genau wissen, wie dieser reichtum entstanden ist. 6. schöner und gerechter wäre es, eine vorstellung zu entwickeln, wie man faire arbeitsbedingungen für alle auf der welt schaffen könnte. auch wir profiteure sind gefangene in einem system, das nicht die gleichheit als ziel hat, sondern auf der ungleichheit aufbaut und ohne ausbeutung nicht funktioniert. die eu hat darauf wahrscheinlich keine antwort. auch der kommunismus nicht. man müsste einmal ernsthaft weiter denken. - wenn man meint, alles über die frage des passes lösen zu können, so ist das schlicht naiv und augenwischerei. solange die systemprobleme nicht angegangen werden, dreht sich die schraube immer weiter und es wird keine entschärfung geben. soviel sollte klar sein.
pallafinga: genau, dann hastdu sicher auch gemerkt, dass wir von den korrupten eliten, deren ärmere leute hierherflüchten, das geld ganz gerne annehmen und wir liefern ihnen auch waffen, wenn's sein muss. oder wenn man schon sagt, die leute sollen bitteschön bei sich selbst was aufbauen, wieso sagen wir dann nicht zu den diktatoren: eh, sorry, euer geld wollen wir nicht?! nein, wir sind selber scharf auf das öl, das gold, die seltenen erden. und darum befürworten wir auch ein wirtschaftssystem, das krank ist. aber wir tun uns schwer, weiterzudenken. - das unrecht lässt sich gut kaschieren mit nationalistischen parolen, ein alter trick.
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Ausländerhasser raus!
du hast da etwas ganz interessantes herausgefunden, ahua. mir fällt es auch gerade wie schuppen vor die augen, die initiviative ist in wirklichkeit keine ausländerfeindliche sondern eine ausländerfreundliche initiative, da die ausländer dadurch vor missbräuchlichen und willkürlichen behandlungen im job und auf der wohnungssuche geschützt werden. (die ausländer, die nicht in die schweiz einreisen dürften wären damit sogar besser gestellt als die schweizer hierzulande, die ihrerseits vor ähnlichen unbillen nicht geschützt werden.) - und antikapitalistisch dazu! das ist wahrscheinlich sogar der rennleitung entgangen. aber jetzt, wo du's sagst: einfach genialisch subversiv...!!
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Stillvoll im alter?
@catzini: spannend, was du über das generationenübergreifende miteinander drüben und die scharfen trennlinien hüben beobachtest. wer den vergleich nicht hat, dem fällt natürlich nichts auf...
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Ausländerhasser raus!
lucid: du magst jetzt vielleicht staunen, aber ich bin nicht immer oder grundsätzlich gegen die wirtschaft. aber DIE wirtschaft per se gibt es gar nicht. da sind ja sehr viele sehr unterschiedliche akteure. blumen-, waffen-, pharma-, bücher-, lebensmittel-, textilhandel haben ganz andere interessen und unterschiedlich lange spiesse. der punkt ist, dass die arbeitswilligen, die herkommen, in ihren ländern ihre arbeitskraft nicht für ihren "wahren" preis "verkaufen" können. in kamboscha verdient eine textilarbeiterin im monat 80 franken, was auch dort viel zu wenig zu leben ist. die staaten sorgen dafür, dass diese unterschiede erhalten bleiben. und da schreit auch mancher sonst sehr liberaler geschäftsmann nach dem staat, wenn diese unterschiede eingeebnet werden sollen. hat ein unternehmen oder ein wirtschaftskapitän nichts gegen faire bedingungen oder setzt sie sogar durch, dann hat er meine sympathie. und da mache ich auch keinen grossen unterschied zwischen bossen und angestellten. woran unser system aber wirklich krankt, das ist die unvollständige und sehr selektive information, die wir haben. all die grossen wirtschaftsvertreter, die in südafrika unter der apartheid geschäftet haben, sie sind bis heute unbehelligt - ich spreche nicht einmal von der strafjustiz, nein von den journalisten. kein journalist, der unsere altbundesräte einmal gründlich durchleuchtet und konfrontiert, mit den geschäftspraktiken und den ideellen, d.h. rassistischen komponenten. oder kannst du mir ein interview nennen, ein bericht, der ein bisschen breiter gestreut worden wäre, wo der vielgenannte obersvp-junkie dr. b. mit seinem südafrikaengagement konfroniert worden wäre? bitte sag' es mir. ich möchte es lesen. - und dann haben wir so verdummungsgefässe im fernsehen wie "wer wird millionär", exakt abgekupfert dem berlusconi-fernsehen. weil das die leute wollen? oder weil hier das gehirn weichgekocht werden soll? ein kritischer journalist würde heuchlerischen politikern und wirtschaftsvertretern gehörig auf den zahn fühlen, würde sie wie karnevalsfiguren auseinandernehmen und enttarnen. doch das passiert nicht bei uns (und andernorts natürlich auch nicht). seymour hersh hat erst unlängst die meinung vertreten, dass 90% der redaktoren feige und unterwürfig sind gegenüber den mächtigen, weshalb er wünscht, dass sie entlassen würden. mutlosigkeit im journalismus bedeutet desinformation. oder psychologisch gesprochen: ersatzhandlungen. man schlägt den sack und meint den esel. wirkliche perspektiven aufbauen können wir erst, wenn wir einen besseren journalismus haben. aber die verhinderungsmechanismen wirken zuverlässig. in england hat nur eine zeitung gründlich über snowdens enthüllungen berichtet, worauf die übrigen medien einhellig einprügelten auf den "verräter" namens "observer". - in der schweiz, wenn ein medienforscher beklagt, dass die qualität der medien schlecht sei, wird er ebenfalls eher als unglaubwürdig dargestellt. also ich bin gespannt, ob du mir ein interview oder hintergrundbericht bringen kannst zu einem geschäftsmann, der in südafrika während der apartheid geschäftete und der damit konfrontiert wurde.
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lucid: der erste schritt müsste sein, aufzuhören mit der augenwischerei- und gehirnvernebelungstaktik. statt das ewige ausländerthema rauf- und runterzuleiern müsste kostenwahrheit hergestellt werden, d.h. woher unser reichtum und wachstum stammt, das ist längst nicht alles den inländern zu verdanken. es ginge darum, sich nicht im schneckenloch zu verkriechen, sondern eine gesamtschau zu entwickeln. das würde zwangsläufig zur erkenntnis führen, dass wir alle im gleichen boot sitzen und alle profitieren, wenn es gerechter zu und her geht. über gerechtigkeit und menschenwürde wäre zu sprechen, ohne dass gleich der nationalistische hammer gezückt wird und jeder blick über den tellerrand hinaus verunmöglicht wird mit angstmacherei.
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1. wenn irgendwo die svp mitmischt und zahlen ins spiel bringt, ist vorsicht geboten. 80'000 stimmt schon mal nicht als konstante grösse http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/06/blank/key/08.html 2. die meisten leute lesen den abstimmungstext nicht genau, die botschaft, die ankommt, ist, dass wir uns abschotten wollen, es ist ein simpler ausländerfeindlicher refelex, an den appelliert wird. aber schön nach dem politisch korrekten muster: ich habe nichts gegen ausländer, nur gegen die faulen, arbeitsscheuen, schlecht integrierten, gewaltbereiten etc. 3. was verschwiegen wird: in der schweiz und auch in europa wird seit 60 jahren die unterschicht aus dem ausland importiert, im fachjargon spricht man von von "sozialer unterschichtung". wenn man nicht genau hinschaut, dann wird das ganze soziale problem über die stereotype inländer-ausländer abgehandelt, sämtliche klischees werden gesampelt, ohne auch nur ein einziges mal auf ungerechtigkeiten im system zu sprechen zu kommen. 4. wir sind weltwirtschaftlich vernetzt und aufeinander angewiesen. die auffassung, dass wenn wir die eu haben, dass dann die leute in den armen ländern bleiben und dort weiterhin billig für uns kleider produzieren oder billig möbel zusammenbauen, oder billig irgendwelches zeug produzieren, aber bitte nicht zu uns herkommen sollen, nicht physisch sichtbar werden sollen, ist ein wunschtraum. 5. entweder können wir uns ein gerechteres wirtschaftssystem vorstellen, oder wir können es nicht. aber dann soll man bitte auch den mut haben zu sagen: wir wollen die arbeitssklaven irgendwo in der welt nur nicht bei uns. aber wir wollen von ihrer arbeit profitieren, von ihren günstigen löhnen und bei uns nur "saubere finanzprodukte", nur "sauberes geld von reichen leuten" mit dem wir arbeiten können, nur geld von "sauberen touristen", aber wir wollen überhaupt nicht so genau wissen, wie dieser reichtum entstanden ist. 6. schöner und gerechter wäre es, eine vorstellung zu entwickeln, wie man faire arbeitsbedingungen für alle auf der welt schaffen könnte. auch wir profiteure sind gefangene in einem system, das nicht die gleichheit als ziel hat, sondern auf der ungleichheit aufbaut und ohne ausbeutung nicht funktioniert. die eu hat darauf wahrscheinlich keine antwort. auch der kommunismus nicht. man müsste einmal ernsthaft weiter denken. - wenn man meint, alles über die frage des passes lösen zu können, so ist das schlicht naiv und augenwischerei. solange die systemprobleme nicht angegangen werden, dreht sich die schraube immer weiter und es wird keine entschärfung geben. soviel sollte klar sein.
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pallafinga: genau, dann hastdu sicher auch gemerkt, dass wir von den korrupten eliten, deren ärmere leute hierherflüchten, das geld ganz gerne annehmen und wir liefern ihnen auch waffen, wenn's sein muss. oder wenn man schon sagt, die leute sollen bitteschön bei sich selbst was aufbauen, wieso sagen wir dann nicht zu den diktatoren: eh, sorry, euer geld wollen wir nicht?! nein, wir sind selber scharf auf das öl, das gold, die seltenen erden. und darum befürworten wir auch ein wirtschaftssystem, das krank ist. aber wir tun uns schwer, weiterzudenken. - das unrecht lässt sich gut kaschieren mit nationalistischen parolen, ein alter trick.
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