Print Matters!
Print Matters!
FreeDas Beste aus der Welt der Magazine.
Ort
Zürich, Schweiz
Gegründet
2015
Follower
11
Print Matters macht den Stadtschreiber: Der Harry Styles-Effekt (ANOTHER MAN)
Über die letzten zwei Wochen sind wir Harry Styles näher gekommen als je zuvor (wenn du nicht weisst, wer Harry Styles ist, kannst du das Lesen hier abbrechen). Nicht physisch nahe, aber unsere Welten haben sich überschnitten.Vor rund zehn Tagen begannen wir Emailanfragen zu kriegen, ob wir dem Absender ein Exemplar des neuen ANOTHER MAN auf die Seite legen können. Wir kriegen solche Emails ständig — Habt ihr SYSTEM, Wann kommt die nächste MIRAGE Ausgabe — aber diese Anfragen waren anders. Sie kamen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland. Da war leichte Verzweiflung zwischen den Zeilen, und die Bereitschaft das Porto ins Ausland zu übernehmen. Die Anfragen kamen nur von Frauen, was komisch ist, denn ANOTHER MAN ist ein High-End Fashion Magazin für Männer — eine Kombination, die das Magazin in normalen Zeiten nicht zu unserem meistgefragten Titel macht, weil die Schnittmenge zwischen “männlich” und “Budget für High-End Fashion” in Zürich ziemlich klein ist. Und da war noch was: Den runden Profilfotos der Gmail-Accounts nach zu beurteilen, waren die Absenderinnen ein geschätztes Jahrzehnt jünger als wir.Wir hatten alle bestellten Exemplare bereits auf Reservation, bevor das Paket bei uns in Frau Gerolds Garten ankam. Eine Google-Suche später wussten wir warum: Harry Styles, ehemaliges Bandmitglied von One Direction, ist in dreifacher Ausführung auf dem aktuellen Cover von ANOTHER MAN. Es ist sowas wie der Raf Simons nach Dior-Zug: Seit seinem Abschied bei One Direction kriegten seine Fans nichts mehr von ihm zu hören. Nun ist er zurück, mit einer Coverstory bei einem Indiemagazin. Styles postete die AM-Covers über seinen Instagram-Account an seine 18 Millionen Follower, die Kids drehten durch und wenige Stunden später war das Magazin im Internet ausverkauft. Es ist nicht gewagt zu behaupten, das Magazin werde nie wieder so viele Google-Searches haben wie über die letzten Wochen.Letzte Woche kam die Lieferung bei uns an, und die reservierten Exemplare gingen im Nu weg. Eine junge Kundin hat beschämt gebeichtet, sie habe keine Ahnung was das für ein Magazin sei und es interessiere sie auch nicht wirklich — sie war bestimmt nicht die einzige. Wahrscheinlich werden wir sie auch nicht so schnell wieder bei uns im Laden antreffen. Schliesslich haben wir den i-D Covershoot mit Justin Bieber auch schon hinter uns. Farewell, Teenies. Es war süss.Natürlich würden wir an dieser Stelle liebend gern auf unseren ANOTHER MAN in unserem Onlineshop verlinken. Aber da gibt es nichts mehr zu holen. Harry Styles ist schon weitergezogen; das einzige was bleibt, ist ein Link auf das Making-Of.
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Hohlstrasse 9, 8004 Zürich,
Öffnungszeiten: Print Matters!
Dienstag bis Freitag 11.00 - 19.00
Samstag 11.00 - 17.00
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Das Beste aus der Welt der Magazine.
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IvyNemalaPlease mind the gapLærke Dahl HansenMojca VidmaryourTaxiZuestMediazoe***Impact Hub ZürichStrassenmannGabsi
Print Matters macht den Stadtschreiber: Der Harry Styles-Effekt (ANOTHER MAN)
Über die letzten zwei Wochen sind wir Harry Styles näher gekommen als je zuvor (wenn du nicht weisst, wer Harry Styles ist, kannst du das Lesen hier abbrechen). Nicht physisch nahe, aber unsere Welten haben sich überschnitten.
Vor rund zehn Tagen begannen wir Emailanfragen zu kriegen, ob wir dem Absender ein Exemplar des neuen ANOTHER MAN auf die Seite legen können. Wir kriegen solche Emails ständig — Habt ihr SYSTEM, Wann kommt die nächste MIRAGE Ausgabe — aber diese Anfragen waren anders. Sie kamen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland. Da war leichte Verzweiflung zwischen den Zeilen, und die Bereitschaft das Porto ins Ausland zu übernehmen. Die Anfragen kamen nur von Frauen, was komisch ist, denn ANOTHER MAN ist ein High-End Fashion Magazin für Männer — eine Kombination, die das Magazin in normalen Zeiten nicht zu unserem meistgefragten Titel macht, weil die Schnittmenge zwischen “männlich” und “Budget für High-End Fashion” in Zürich ziemlich klein ist. Und da war noch was: Den runden Profilfotos der Gmail-Accounts nach zu beurteilen, waren die Absenderinnen ein geschätztes Jahrzehnt jünger als wir.
Wir hatten alle bestellten Exemplare bereits auf Reservation, bevor das Paket bei uns in Frau Gerolds Garten ankam. Eine Google-Suche später wussten wir warum: Harry Styles, ehemaliges Bandmitglied von One Direction, ist in dreifacher Ausführung auf dem aktuellen Cover von ANOTHER MAN . Es ist sowas wie der Raf Simons nach Dior-Zug: Seit seinem Abschied bei One Direction kriegten seine Fans nichts mehr von ihm zu hören. Nun ist er zurück, mit einer Coverstory bei einem Indiemagazin. Styles postete die AM-Covers über seinen Instagram-Account an seine 18 Millionen Follower, die Kids drehten durch und wenige Stunden später war das Magazin im Internet ausverkauft. Es ist nicht gewagt zu behaupten, das Magazin werde nie wieder so viele Google-Searches haben wie über die letzten Wochen.
Letzte Woche kam die Lieferung bei uns an, und die reservierten Exemplare gingen im Nu weg. Eine junge Kundin hat beschämt gebeichtet, sie habe keine Ahnung was das für ein Magazin sei und es interessiere sie auch nicht wirklich — sie war bestimmt nicht die einzige. Wahrscheinlich werden wir sie auch nicht so schnell wieder bei uns im Laden antreffen. Schliesslich haben wir den i-D Covershoot mit Justin Bieber auch schon hinter uns . Farewell, Teenies. Es war süss.
Natürlich würden wir an dieser Stelle liebend gern auf unseren ANOTHER MAN in unserem Onlineshop verlinken. Aber da gibt es nichts mehr zu holen. Harry Styles ist schon weitergezogen; das einzige was bleibt, ist ein Link auf das Making-Of .
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REPORTAGEN feiert Geburtstag: Das Schweizer Longform-Magazin schaut auf 5 Jahre Magazinmachen zurück
Wann immer uns jemand im Store fragt, was unabhängige Magazine denn sind, fragen wir zurück: “Kennst du REPORTAGEN?” Wenn ein “Ja, kenn ich!” zurückkommt, haben wir die Frage beantwortet. Wenn ein “Nein” kommt, empfehlen wir es geradeweg zum Kauf. REPORTAGEN ist nicht nur ein hervorragender Titel, es ist auch eine der wenigen grossen Schweizer Nummern. Diesen Herbst feierte Gründer Daniel Puntas Bernet das 5-jährige Bestehen mit der 30. REPORTAGEN-Ausgabe. Wir haben ihm ein paar Fragen zum Jubiläum gestellt.
Print Matters! : Mit eurer 30. Ausgabe feiert ihr 5 Jahre Reportagen. Wie habt ihr im Team gefeiert? Daniel Puntas Bernet : Noch gar nicht, aber das kommt noch: am 24. November steigt ein Fest mit Geschichten und Live-Musik, zusammen mit den Autoren und allen, die uns mit Tat und Rat unter die Arme gegriffen haben.
Nach 5 Jahren ziehen viele Bilanz. Seid ihr zufrieden mit dem ersten halben Jahrzehnt? Wir sind zufrieden. Vor allem weil unser Magazin eine breite Schicht anspricht und dabei ausgesprochen viele junge und begeisterungsfähige Leser gefunden hat. Aber fürs Bilanzieren bleibt keine Zeit. Für die nächsten fünf Jahre stecken wir voller Ideen.
Unabhängige Magazine funktionieren nach vielen verschiedenen Modellen — sie finanzieren sich über Werbung, andere Aufträge, andere Produkte. Was ist das Reportagen-Modell? Unser Modell lässt sich mit der folgenden Kürzestformel zusammenfassen: Leser finanzieren Reporter. Nur ein kleiner Teil unserer Einnahmen stammt aus Werbung, den Löwenanteil liefern Abonnenten und Einzelheftkäufer.
Wie hat sich Reportagen über die letzten 5 Jahre verändert? Während der ersten fünf Jahre haben wir nur marginale Änderungen am Magazin vorgenommen. So mussten wir aus Kostengründen das Leinen-Cover durch ein anderes haptisches Cover ersetzen oder haben den Ablauf im Heft-Innern verändert. Inhaltlich setzen wir auf verstärkt auf Langzeitprojekte und mitunter auch auf inhaltlich nicht so schwere Reportagen.
Was möchtet ihr in Zukunft ändern? Wie wird Reportagen nach 10 Jahren aussehen? Wir möchten in jeder Hinsicht besser werden, also ein noch schöneres Heft mit noch tolleren Geschichten produzieren. Wie Reportagen in zehn Jahren aussieht? Da lassen wir uns gerne überraschen.
Magculture-Chef Jeremy Leslie’s wichtigster Ratschlag für aspirierende Magazinmacher ist: Don’t do it. Was ist euer Ratschlag für all jene in der Schweiz, die ein Magazin starten wollen? Hört nicht auf Jeremy Leslie.
Welchen Ratschlag hättet ihr gerne gekriegt, als ihr gestartet seid? Hattet ihr so etwas wie einen Mentor? Einen Mentor hatten wir nicht, und was als Ratschlag oder dringender Hinweis vielleicht zwischendurch gut getan hätte: Es hat wirklich niemand auf euch gewartet, also macht konsequent euer Ding und schielt dabei nicht zu sehr auf den Markt.
Die REPORTAGEN-Jubiläumsausgabe kannst du hier bestellen . Die brandneue Nummer 31 gibt’s hier .
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DER MAGAZIN-SUPERSTAR: Ein Titel verkaufen wir mehr als alle andern. VIEL mehr.
Natürlich wussten wir, dass gewisse Magazine schneller von unseren Regalen heruntergekauft werden als andere. Der letzte HAPPY READER war in Rekordzeit weg. CANDY hingegen schauen sich zwar alle an, aber die wenigsten wollen zu Hause im Wohnzimmer täglich auf ein anzügliches Miley Cyrus-Cover treffen. Bis zu einem gewissen Grad versuchen wir solche Unterschiede schon bei der Bestellung zu antizipieren: Wir bestellen mehr Kinfolk-Exemplare und NYC Guides als Transgender-Titel und avantgardistische Kunsttitel. Wir hätten bloss nicht gedacht, dass die Unterschiede von Magazin zu Magazin so krass sind.
Vor ein paar Wochen sind wir durch unser Sortiment gegangen, um eine Bilanz zu ziehen. Welche Titel verkaufen wir wie oft? Was wollen wir behalten, was kommt raus? Und welche neuen Titel sollen ins Sortiment? Die Übung driftete irgendwann etwas stark ins Nerd-Territorium ab um hier alles auszubreiten. Aber schlussendlich kam Erstaunliches raus und jetzt da wir auf der anderen Seite des Tunnels wieder herausgucken, können wir unsere Lehren daraus auch gleich hier teilen. Unseren durchschnittlichen Newsletter-Leser und Facebook-Liker wird dieser Backoffice-Talk nur wenig interessieren, aber für alle anderen platzieren haben wir es hier im Blog-Hintertürchen niedergeschrieben.
Seit wir unseren Store in Frau Gerolds Garten bezogen, hatten wir 131 Titel im Angebot, von A wie Apartamento bis Z wie Zweikommasieben . Um selber einen Überblick zu kriegen, haben wir alle Titel runtergeschrieben und nach Verkaufszahlen geordnet. Titel sind auf der Horizontalen, Anzahl verkaufte Exemplare auf der Vertikalen. Das Resultat:
Die blaue Linie ist die Stückzahl, die rote der Frankenwert, aber im Grossen und Groben zeigen die beiden Linien dasselbe: Von den meisten Titeln verkaufen wir wenig, aber ein paar wenige gehen durch die Decke. Anders ausgedrückt: Wir machen mit 10 Prozent unseres Sortiments rund 50 Prozent unseres Umsatzes. Wir verkaufen vom populärsten Titel gleich viel Stück wie von den 64 Magazinen am Ende der Rangliste zusammen.
DAS.IST.CRAZY.
Klar will jeder wissen, welches Magazin denn ganz oben auf der Liste steht. Es ist CEREAL . CEREAL ist unser Magazinsuperstar. Auch mit dabei in der Top Ten: Die LOST IN Guides , W.I.R.E. Abstrakt , REPORTAGEN , KINFOLK , GENTLEWOMAN , APARTAMENTO , MIRAGE, und der HAPPY READER. Wir überlassen es jedem selbst, in dieses Palmarès seine Weltansicht reinzuinterpretieren.
Wir waren erst mal baff, aber Ungleichheiten wie in unserer Magazinliste trifft man überall an, wenn man sie erst mal sucht. Business-Gurus nennen es das Pareto-Prinzip , für Statistiker ist es ein Power Law . Die Anzahl Likes pro Facebook-Post, die Einwohnerzahl der grössten Städte, die Einkommensverteilung von Tennisstars und dem Rest der Tennispros , Models oder uns Normalsterblichen , sie alle sehen in etwa so aus wie die Grafik oben. Ein paar wenige Superstars an der Spitze und ein schnell abfallender Rest. Buchverleger kämpfen genauso damit wie Hollywoodfilmproduzenten und Startup-Investment Fonds. Und jetzt also auch wir.
Was nun?
Die schnelle Schlussfolgerung wäre, bloss auf CEREAL zu setzen. Oder die Hälfte unseres Sortiments mit einem zweiten CEREAL zu ersetzen. Nur: Das wär ein schlechter Ratschlag, und er würde nicht funktionieren. Zum Einen wissen wir nicht, was das nächste CEREAL sein wird — es ist unmöglich, es im Vornherein herauszufinden. Der andere, noch wichtigere Punkt ist: Wir würden uns selber abschaffen. Wir, zusammen mit jedem unserer Magazine im Sortiment, sitzen in der Long Tail des Internets : Während sich Kioske mit Titeln wie Vogue, InTouch und GQ im Mainstream positionieren, sitzen wir weit aussen in der Nische von hyperspezialisierten, herausragenden Magazinen. Vor dem Internet waren die Nischen für Katzenliebhaber, Typographienerds, Hardcore-Fashionistas und Longformnazis zu klein und zu lokal, damit solche Magazine überhaupt existieren konnten. Dank dem Internet erreichen genau diese Indietitel heute ein globales Publikum, das gross genug ist, um die Druckerpresse anzuwerfen. Gleichzeitig bleibt der Schweizer Markt klein genug, dass es für die meisten Retailer nicht interessant ist, solche Magazine anzubieten. Genau da kommt Print Matters! ins Spiel. Wir sitzen mitten im Multikulti-Nischenuniversum: Zu spezialisiert um gross zu sein, zu wichtig um wegzulassen.
Wenn eines unserer Magazine plötzlich von jedermann gekauft wird, machen wir etwas falsch: Wir sitzen nicht mehr in der Nische, das Magazin driftet uns weg. Und wenn wir damit beginnen, ausschliesslich auf massentaugliche Titel setzen, landen wir genau da, wo wir nicht hinwollen: Wir werden zum konventionellen Kiosk. Womöglich liegt CEREAL irgendwann an jedem herkömmlichen Schweizer Kiosk in der Auslage. Paradoxerweise wird das der Moment sein, an dem wir den Superstar über Bord werfen werden.
Klar, das ist alles etwas überzeichnet. CEREAL ist ein hochstehendes Magazin mit unglaublich hohem ästhetischen Anspruch, und das Zielpublikum ist zu elitär, um zum Schweizer Durchschnitt gezählt zu werden. Wir verstehen, weshalb viele sich ein Exemplar sichern wollen und wir sind froh, so viel davon zu verkaufen. Denn das gibt uns auch die Freiheit, mit unserem Trial-and-Error-Sortiment weiterzumachen und nicht auf die massentauglichen Kompromisse setzen zu müssen. Und uns damit die Möglichkeit offen zu halten, versteckt in einer Ecke des Magazinuniversums den nächsten Magazin-Superstar zu finden.
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Print Matters macht den Stadtschreiber: LUNCH MIT ZADIE
Viele Magazine hatten Vivienne Westwood, Beyoncé, Kirsten Dunst oder Adele auf dem Cover. Higher-Brow-Titel würden sogar riskieren, eine Schriftstellerin wie Zadie Smith aufs Cover zu hieven. Praktischerweise erscheinen diese Personen immer dann, wenn es einen neuen Film, ein neues Buch oder eine neue Kollektion von ihnen zu sehen/lesen/kaufen gibt, und sich die Stars und Persönlichkeiten 10 Minuten in ihrem Kalender für Promointerviews freischaufeln. Die Fragen sind stets dieselben (“Wie ist es, mit einem Regisseur wie XYZ zusammenzuarbeiten?”), weshalb auch die Antworten immer aus der gleichen Schublade kommen. Es sind Q&A’s statt Gespräche mit Introabsätzen, die sich so flüssig lesen wie ein Wikipedia-Artikel. Manchmal taucht spontan eine Anekdote auf, aber selbst da erwischen wir uns beim Verdacht, die Spontaneität sei vom Skript vorgeschrieben.
Es ist nicht so, dass die GENTLEWOMAN in einem völlig anderen Umfeld operiert. Auch die GENTLEWOMAN kann Zadie Smith nur für die Dauer eines Lunchs am Tisch halten, und natürlich steht Smith’s neuer Roman kurz vor der Publikation. Und dennoch ist es anders: Vor dem GENTLEWOMAN -Termin spielte Smith mit ihren Kindern, und auch danach wartet nicht gleich der nächste Pressevertreter vor der Tür, um das eben geführte Gespräch noch einmal von vorne zu beginnen.
Die Konversation driftet von Kindererziehung (mach keine Pläne für deine Kinder) zu Beziehungen zu alten Freunden (die ältesten sind die engsten), zu Smith’s nach wie vor einzigartiger Position als junge schwarze Starschrifstellerin (“Ich werde in meinem Apartmentblock oft für eine Nannie gehalten”) bis zu den Ratschlägen, die sie an junge Schriftstellerinnen wie Lena Dunham weitergibt (“Arbeite nicht zu viel vor 30”). Der Plug zum neuen Buch ist nebensächlich, er geht beinahe unter.
Letzten Endes sind die Themen noch nicht einmal so ausschlaggebend. Wichtig ist etwas anderes: Der Artikel ist nicht ein Interview, sondern ein Gespräch. Denn natürlich war die Journalistin nicht so faul und hat das Frage-Antwort-Pingpong einfach runtertranskribiert, sondern die Antworten in einen Artikel eingebettet, für den auch andere Personen zu Wort kommen und dem Leser genug Kontext gegeben wird, damit er Zadie’s Gedanken auch folgen kann. Wir würden noch nicht mal behaupten, uns überdurchschnittlich für Zadie Smith zu interessieren, aber es ist so flüssig und unangestrengt geschrieben, dass die 11 Seiten im Nu durch sind. Zeitweise hatten wir beim Lesen das Gefühl, selber mit dem Literaturwundermädchen am Tisch in Paris zu sitzen.
Gute Schreibe kann so was. Zadie Smith kann so was. GENTLEWOMAN kann so was. Aber die meisten von uns können so was nicht.
Die neue GENTLEWOMAN gibt’s hier . Neben Zadie Smith kommen in derselben Ausgabe Helen Marten, Vanita Parti, Clare Waight Keller, Eva Gödel, Diana Athill, Grace Wales Bonner, Natasha Khan und Erin Brockovich zu Wort. Alles verteilt über mehr als 300 Seiten, mit einer guten Portion Fashion inklusive.
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WEAPONS OF REASON: The Ageing Issue
Tiefgründiger als ein Slidedeck, aber längst nicht so trocken wie eine Dissertation: Weapons of Reason stellt die Altersfrage.
Mit Antworten aus alzheimergeplagten Dörfern in Kolumbien, Senioren-Startups und Tipps von einem Sexspielzeug-Hersteller. Hol dir WoR portofrei in deinen Briefkasten , oder komm bei uns im Gerolds Garten vorbei und blätter durch ein Exemplar.
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HYPEBEAST: Die Olivier Rousteing-Story
2011 machte Balmain einen 25-Jährigen zum Chefdesigner. Seither ging es steil bergauf, und Stars wie Rihanna, Justin Bieber, Kanye West und so ziemlich jede aus dem Kardashian-Clan kamen an Bord.
Heute zählt Balmain eine halbe Milliarde Follower in seinem Imperium, und das Pariser Haus wurde so hoch gehyped, bis es unantastbar wurde. Aus der aktuellen HYPEBEAST -Ausgabe: Die Olivier Rousteing -Story.
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