Baseline, du bis fantastisch! ;-)
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bluebalu: wie führst du denn natur und kultur zusammen? Schneider redet von der Gesinnung (Fehlkonzeption, wie ich meine) hinter Ecopop, und da bin ich voll auf seiner Seite.Er wirft den Gegnern vor, sie essentialisieren, also gründen ihre "kultur" auf Natur. Und ich habe leider letzter Zeit brutal viel Mist gehört, welcher genau darauf beruht, dass die Leute gerade NICHT zwischen Kultur und Natur unterscheiden können, bzw. willkürliche Herleitungen als unverrückbar wahr verkaufen. Die verdrehten Hirnlappen Bortoluzzis um Schwule zu erklären (und Unverheiratete und Untreue)? Blut und Boden für Nationalismus bei den Nazis und Neocons? Was soll an Schneiders Aussage falsch sein?? DIE VERBINDUNG VON NATUR UND KULTUR IST IMMER WILLKÜRLICH. De Saussure und Barthes und überhaupt. Klar gibt es empirische Naturgesetze. Aber Ecopop ist kein Naturgesetz, der Bezug ist gemacht und darum angreifbar.
Ich habe keinen der Befürworter richtig überzeugend erlebt in der Arena. Dazu muss aber gesagt sein: die Gegner auch nicht. Und selbst wenn keine grossen Argumente ausgetauscht wurden. Die Gehässigkeiten kamen von den Ingenieuren und Technokraten. Will hier nicht typologisieren. Aber ich werfe dieser Seite vor die organischen zusammenhänge zu verkennen und in positivistisch-reduktionistischer manier zu denken. So denkt sich aber keine Natur. Systeme aus Systemen, das sind Interdependenzen denen man binär und linar nicht beikommt. Biosphäre? Semiosphäre? Kulturelle und Wirtschaftliche Prozesse laufen nie linear, immer intrinsisch. Und intrinsisch weckt nun mal schnell den Eindruck, man versinke im Gewirr und Chaos, weil Unüberschaubar und jeder mittendrin steckt, also so richtig wissenschaftliche Distanz kann hier keiner einnehmen, auch wenn die alle furchtbar viel berechnen. Die klaren Zuschnitte, die man dann als Lösung verkauft sind zwar wunderbar einfach aber meist vom falschen Ansatz her gedacht. Reduce to the max, jawohl. Aber Komplexität einfach ausblenden und froh zu werke? Ecopop hat für mich Zauberlehrling-Charakter, bloss ist kein Boss da, der nachher wieder aufräumt, falls etwas schief geht. Moralin? Bundesrätin S. versuchte an Gefühle zu appellieren. Mediendebatten sind nicht zuletzt deshalb oft unsachlich, weil komplexe Argumente nicht taugen. Moralisch war sie eher nicht.
Ach ja: Interview mit Peter Schneider lesen: http://www.vice.com/alps/read/vice-es-ist-schluss-mit-der-kultur-kuschelei-911 Und dann Arena auf SF-Viewer schauen und dann überlegen, ob freudlose, moralgetriebenne Technokraten oder lebensfrohe Humoristen besser wissen, wofür es sich im Leben zu kämpfen lohnt. Ich mache bei Team Schneider mit.
war lange nicht mehr hier, guten Morgen allerseits. Das Nein zu Ecopop ist bei mir so klar wie das Amen in der Kirche. Ich bin weder neoliberal noch asozial, aber die Idee, man könne komplexe Systeme wie globale Migrationsbewegungen (darum geht's ja, "Eco" ist das Zückerli, damit die bittere Pille geschluckt wird) mit kurzsichtigen Regulierungen beinflussen, der hat ABSOLUT RECHT. Man kann sie beeinflussen. Aber man hat keine Kontrolle darüber, wohin der Schuss losgeht. Ich sage mal: bei Ecopop nach hinten. Wenn man so leicht per Gesetzesbeschluss die Welt ändern kann, warum gibt's dann Isis? Hunger? Gewalt? Wenn wir nicht mehr mitmachen, dann wird weder die Natur gerettet, noch stört sich die Weltwirtschaft daran, noch werden Rohstoffhändler plötzlich humane Arbeitsbedingungen schaffen. Es passiert einfach woanders. Ecopop will die Nichtpinklerecke im Hallenbad einrichten. Da hocken die, die sich's verklemmen dann angestrengt lächelnd in ihrer Ecke und kriegen doch den ganzen Urin um die Füsse gespült, nur dass sie den schönen Moment des Fahrenlassens nicht geniessen können. PS: jaja, ich weiss, man soll der Mär von den Sachzwängen nicht aufsitzen und so. Aber lieber das Kind mit dem Bad ausschütten?
Superbild. Nicht sehr leicht verdaulich, muss ich schon sagen.
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Das wahnsinnige weltweite Finanzsystem / Ecopop
Baseline, du bis fantastisch! ;-)
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bluebalu: wie führst du denn natur und kultur zusammen? Schneider redet von der Gesinnung (Fehlkonzeption, wie ich meine) hinter Ecopop, und da bin ich voll auf seiner Seite.Er wirft den Gegnern vor, sie essentialisieren, also gründen ihre "kultur" auf Natur. Und ich habe leider letzter Zeit brutal viel Mist gehört, welcher genau darauf beruht, dass die Leute gerade NICHT zwischen Kultur und Natur unterscheiden können, bzw. willkürliche Herleitungen als unverrückbar wahr verkaufen. Die verdrehten Hirnlappen Bortoluzzis um Schwule zu erklären (und Unverheiratete und Untreue)? Blut und Boden für Nationalismus bei den Nazis und Neocons? Was soll an Schneiders Aussage falsch sein?? DIE VERBINDUNG VON NATUR UND KULTUR IST IMMER WILLKÜRLICH. De Saussure und Barthes und überhaupt. Klar gibt es empirische Naturgesetze. Aber Ecopop ist kein Naturgesetz, der Bezug ist gemacht und darum angreifbar.
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Ich habe keinen der Befürworter richtig überzeugend erlebt in der Arena. Dazu muss aber gesagt sein: die Gegner auch nicht. Und selbst wenn keine grossen Argumente ausgetauscht wurden. Die Gehässigkeiten kamen von den Ingenieuren und Technokraten. Will hier nicht typologisieren. Aber ich werfe dieser Seite vor die organischen zusammenhänge zu verkennen und in positivistisch-reduktionistischer manier zu denken. So denkt sich aber keine Natur. Systeme aus Systemen, das sind Interdependenzen denen man binär und linar nicht beikommt. Biosphäre? Semiosphäre? Kulturelle und Wirtschaftliche Prozesse laufen nie linear, immer intrinsisch. Und intrinsisch weckt nun mal schnell den Eindruck, man versinke im Gewirr und Chaos, weil Unüberschaubar und jeder mittendrin steckt, also so richtig wissenschaftliche Distanz kann hier keiner einnehmen, auch wenn die alle furchtbar viel berechnen. Die klaren Zuschnitte, die man dann als Lösung verkauft sind zwar wunderbar einfach aber meist vom falschen Ansatz her gedacht. Reduce to the max, jawohl. Aber Komplexität einfach ausblenden und froh zu werke? Ecopop hat für mich Zauberlehrling-Charakter, bloss ist kein Boss da, der nachher wieder aufräumt, falls etwas schief geht. Moralin? Bundesrätin S. versuchte an Gefühle zu appellieren. Mediendebatten sind nicht zuletzt deshalb oft unsachlich, weil komplexe Argumente nicht taugen. Moralisch war sie eher nicht.
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Ach ja: Interview mit Peter Schneider lesen: http://www.vice.com/alps/read/vice-es-ist-schluss-mit-der-kultur-kuschelei-911 Und dann Arena auf SF-Viewer schauen und dann überlegen, ob freudlose, moralgetriebenne Technokraten oder lebensfrohe Humoristen besser wissen, wofür es sich im Leben zu kämpfen lohnt. Ich mache bei Team Schneider mit.
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war lange nicht mehr hier, guten Morgen allerseits. Das Nein zu Ecopop ist bei mir so klar wie das Amen in der Kirche. Ich bin weder neoliberal noch asozial, aber die Idee, man könne komplexe Systeme wie globale Migrationsbewegungen (darum geht's ja, "Eco" ist das Zückerli, damit die bittere Pille geschluckt wird) mit kurzsichtigen Regulierungen beinflussen, der hat ABSOLUT RECHT. Man kann sie beeinflussen. Aber man hat keine Kontrolle darüber, wohin der Schuss losgeht. Ich sage mal: bei Ecopop nach hinten. Wenn man so leicht per Gesetzesbeschluss die Welt ändern kann, warum gibt's dann Isis? Hunger? Gewalt? Wenn wir nicht mehr mitmachen, dann wird weder die Natur gerettet, noch stört sich die Weltwirtschaft daran, noch werden Rohstoffhändler plötzlich humane Arbeitsbedingungen schaffen. Es passiert einfach woanders. Ecopop will die Nichtpinklerecke im Hallenbad einrichten. Da hocken die, die sich's verklemmen dann angestrengt lächelnd in ihrer Ecke und kriegen doch den ganzen Urin um die Füsse gespült, nur dass sie den schönen Moment des Fahrenlassens nicht geniessen können. PS: jaja, ich weiss, man soll der Mär von den Sachzwängen nicht aufsitzen und so. Aber lieber das Kind mit dem Bad ausschütten?
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Superbild. Nicht sehr leicht verdaulich, muss ich schon sagen.
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