Unsere erste Ausgabe des neuen Jahres kommt am Dienstag. Mit Anti-Frust-Musik (gegen üble Montage und so), einem Sprachjuwel...
She's Got A Gun
She's Got A Gun
FreeShe’s Got A Gun liefert unregelmässig Munition für Gespräche und Stoff für den stillen Genuss.
Ort
Zürich
Gegründet
2016
Follower
24
Meine Skills
-
liebkopfChrigu's Kleintransporte und RäumungenFenderStellaUe-LeesbnatataBrigitPardonERAHamza Altuntashey that's niceReni Gujan
Unsere erste Ausgabe des neuen Jahres kommt am Dienstag. Mit Anti-Frust-Musik (gegen üble Montage und so), einem Sprachjuwel von Buch, einen feministischen Serien-Tipp, coolen Jeans aus New York und einem androgynen Stil-Portrait. Jetzt kostenlos abonnieren auf www.shesgotagun.ch
Das kunstseidene Mädchen: Roman
In ihrem 1932 erschienenen Roman “Das kunstseidene Mädchen” erzählt Irmgard Keun (1905-1982) von der 18-jährigen Doris, die 1931 in einfachen Verhältnissen in der deutschen Provinz lebt und von einem Leben “wie im Film” träumt. Ohne (Aus-)Bildung erkennt sie vor allem in Männer-Bekanntschaften die Chance zum sozialen Aufstieg. Allerdings durchschaut sie sie schnell, die Männer; erkennt “ihre Eitelkeit, ihre Aufgeblasenheit und ihre sexuelle Gier” und entwickelt einen ganz eigenen, für die damalige Zeit geradezu revolutionären Moralbegriff. Doris stiehlt einen kostbaren Pelz und flieht nach Berlin, um dort “ein Glanz” zu werden. Dort ist es dieser Pelz, über den sie weite Teile ihres Lebens definiert, stellt er für sie doch die Eintrittskarte zur so genannt besseren Gesellschaft dar. “Wie im Film” wolle sie leben, verrät die Protagonistin der Leserin und Keun hat ihr — vollkommen neu für die damalige Zeit — die temporeiche Sprache dazu verliehen. Und den Mut, sie mit einer Direktheit anzureichern, die nicht nur zu einem ganz wunderbaren Leseerlebnis führt, sondern auch dazu, dass wir Doris sofort ins Herz schliessen. Da fliegen uns Sätze entgegen wie “Mein Herz ist ein Grammophon und spielt aufregend mit spitzer Nadel in meiner Brust, die ich nicht habe, weil es sich gemein anhört nach Kindernähren und alter Sängerin von Opern (…)”, “Er hätte auch Grundsätze: Männer dürfen und Frauen dürfen nicht. Nun frage ich mich nur, wie Männer ihr Dürfen ausüben können ohne Frauen? Idiot.” oder “Ich wusste, was es heisst, Glück zu haben — nämlich einem Menschen zu begegnen in den drei Minuten am Tage, wo er gut ist.”
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Musik aus den Blauen Bergen
Musikalisch begegnen wir heute einem alten Bekannten — ich sage nur “Throwing Stones”. Bob Weir, einst unter anderem Rhythmusgitarrist bei Grateful Dead, erfreut uns nach über 10 Jahren wieder mal mit einem Solo-Album. “Blue Mountain” ist inspiriert von den Geschichten und der Musik, die der heute 69-Jährige hörte, als er als Teenager auf einer Ranch in Wyoming gearbeitet hat. Er nennt es sein ‘Cowboy Album’. Das stimmt allerdings nur, wenn einem dabei nicht allein das einfällt, wofür die alte verkitschte Wildwest-Welt steht. Blue Mountain ist, auf seine eigene Weise, durchaus auch im Heute zu Hause. Das mag damit zusammenhängen, dass am Album auch Josh Kaufman sowie ein Teil der Band The National beteiligt waren.
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Adieu, Leonard Cohen
Leonard Cohen lebt nicht mehr. Es ist, als wäre ein Freund gestorben. Jemand, der einfach immer da war. Besonders in schweren Zeiten vermochten seine Stimme und seine Musik Trost zu spenden. Schauen wir uns ein paar Episoden seines Lebens an.
Marianne Ihlen , Partnerin, Muse — der Song "So Long, Marianne" von Cohens 1967-er Debutalbum "Songs Of Leonard Cohen" handelt von ihr und sie hat ihn zum Lied "Bird On The Wire" inspiriert, das auf dem 1969-er Album "Songs From A Room" erschien, auf dem sie die Rückseite des Album-Covers ziert — und lebenslange Freundin, ist im Sommer 2016 im Alter von 81 Jahren verstorben. In einem Brief an seine sterbende Wegbegleiterin schrieb Cohen kurz vor ihrem Tod: "Our bodies are falling apart and I think I will follow you very soon."
"You Want It Darker", sein eben erst erschienenes letztes Album, kann man als Abschieds-Gottesdienst hören. Aber Cohen hat sich schon früher mit dem zunehmenden Alter und dem Tod auseinandergesetzt, etwa in dieser Anmoderation oder im Song "Going Home" .
Hier erinnert sich Cohen an seine Zeit auf der griechischen Insel Hydra , wo er Marianne Ihlen begegnet ist und unter anderen an den beiden erwähnten Alben gearbeitet hat.
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