She's Got A Gun
She's Got A Gun
FreeShe’s Got A Gun liefert unregelmässig Munition für Gespräche und Stoff für den stillen Genuss.
Ort
Zürich
Gegründet
2016
Follower
24
Meine Skills
Die nackte Realität
Erst waren es Brüste, dann Penisse und jetzt Vulven. In ihrem neusten Buch “womanhood: the bare reality” hat Fotografin, Künstlerin und Autorin Laura Dodsworth die Vulven von 100 Frauen, ihre eigene inklusive, fotografiert und die Geschichten dazu festgehalten.Wie richtig und wichtig das ist, wird klar, sobald zwei Menschen über diesen Körperteil reden — oder es versuchen. Dieser Beitrag ist vorab für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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liebkopfChrigu's Kleintransporte und RäumungenFenderStellaUe-LeesbnatataBrigitPardonERAHamza Altuntashey that's niceReni Gujan
Die nackte Realität
Erst waren es Brüste, dann Penisse und jetzt Vulven. In ihrem neusten Buch “womanhood: the bare reality” hat Fotografin, Künstlerin und Autorin Laura Dodsworth die Vulven von 100 Frauen, ihre eigene inklusive, fotografiert und die Geschichten dazu festgehalten. Wie richtig und wichtig das ist, wird klar, sobald zwei Menschen über diesen Körperteil reden — oder es versuchen. Dieser Beitrag ist vorab für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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Duell
Es gibt die Theorie, dass Punk von einem seiner prominentesten Protagonisten umgebracht, ja kaltblütig ermordet wurde. Der Moment war nach dieser Theorie der, in dem es Sid Vicious 1978 nicht gelang, „My Way“ von Frank Sinatra zu zerstören. Als er bei seiner Interpretation des Songs vielmehr tiefem, ehrlichem Respekt gegenüber dem angestammten Sänger erlag. Respekt, der durch jede zerschundene Silbe dringt. Auch Nina Hagen konnte von dem Song nicht die Finger lassen. Du entscheidest, wer Sinatra besser in den Arsch tritt. Oder eben nicht. Dieser Beitrag ist vorab exklusiv für Abonnentinnen von She’s Got A Gun erschienen.
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Lieblingsthemen
Zwei meiner Lieblingsbeschäftigungen — Im-Café-Sitzen und Sommerschwimmen — aufbereitet im Lieblingsmedium Buch. “A Rich Brew — How Cafés Created Modern Jewish Culture” lässt kaum ein Café zwischen Warschau, Berlin und New York aus, in dem je ein jüdischer Schriftsteller (ja, vor allem männliche) einen Kaffee bestellt hat. Dabei geht es einerseits um die Theorie, dass Cafés massgeblich zur liberalen Aufklärung beigetragen haben, weil hier der freie Austausch ausserhalb dessen, was wir heute als Filterblase kennen, möglich war. Andererseits um das Café als “third space” — den Fluchtort, in dem wir weder in der Öffentlichkeit noch im Privaten sind. Und natürlich schwingt das Bedauern mit, dass heute in Cafés der zwischenmenschliche Austausch kaum mehr gepflegt wird; mindestens nicht der direkte, starren viele ZeitgenossInnen heute doch lieber auf einen Bildschirm, statt sich miteinander zu unterhalten. (Wir könnten uns ja vornehmen, das wieder zu ändern.) Dass viele von uns bei der Lektüre dieses Buchs eine Wissenslücke in Sachen jüdischer Kultur schliessen dürften, macht es nur interessanter. “Floating: A Life Regained” bringt uns an 77 Orte in Grossbritannien, an denen man vorzüglich schwimmen kann —Flüsse, Seen, Bäder, Moore, Graften und andere Kanäle aller Art. Das ist insofern grossartig, als dass es gerade viele Gründe gibt, die Inseln wieder mal zu besuchen, es an den dortigen Schwimm-Orten meist weniger voll ist als zu Hause und wir den Weg dorthin auch finden, ohne ein Flugzeug zu besteigen. Dieser Beitrag ist vorab exklusiv für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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Statt minderwertiger Schokolade
...besser gute Musik. Der gemeinsame Nenner erschliesst sich, ja?
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Erfreulich unkonventionell
Auch wenn das kollektive Gedächtnis das gerne vergisst: Frauen waren schon immer auch aktiver Teil der Rockmusik — standen also auf der Bühne, traten auf und haben nicht nur dahinter gewartet, bis es dem männlichen Rockmusiker gefällt, sie anzulachen.
Mit Ellie Rowsell, Frontfrau der Band Wolf Alice , ist gerade die neue Generation dabei, ihre Rolle in der Rockgeschichte zu definieren. Und es lohnt sich, hinzuschauen. Nicht nur gelingt es ihr, äusserliche und verhaltensmässige Klischees zu vermeiden, sie schreibt auch scharfsinnige Texte, in denen es gerne mal um die explizit weibliche Sicht auf das Alltägliche geht.
Die Musik, die sie mit ihrer Band macht, ist auch nicht schlecht. Unsere Anspieltipps: Wolf Alice - Beautifully Unconventional Wolf Alice - Silk Wolf Alice - Don’t Delete The Kisses Dieser Beitrag ist vorab exklusiv für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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Ankes Doppel
Hier sind zwei Bücher, die wie Anti-Instagram-Romane wirken. Nicht, weil sie das soziale Medium kritisieren würden. Nein, weil sie ehrlich sind, echt und unperfekt. Sprachlich nicht so geschliffen und selbstverliebt wie bei Juli Zeh oder Doris Knecht — in “Schäfchen im Trockenen” heisst es sogar, es sei “das Gegenteil eines gut gebauten, elegant komponierten Romans”. Inhaltlich dafür präzis. Scham- und vor allem schonungslos. Zergliedernd.
“Bodentiefe Fenster” ist schon 2015 erschienen. Sandra erzählt aus dem Leben in einer Baugruppenhausgemeinschaft. Einem dieser Selbstverwirklichungs-Wohnprojekte, wie sie verblendete Alt-Hippies, unbefangene Kreative und experimentierfreudige Familien lieben. So mit grundsätzlich offenen Türen, Gemeinschaftsgarten und vordergründig viel Verständnis für andere.
In “Schäfchen” (2018) ist Resi die Protagonistin. Sie beschreibt, erst in einem Artikel, dann in einem ganzen Buch, das Zustandekommen und die Zustände in der Baugruppengemeinschaft ihres Freundeskreises. Von Aussen — sie und damit ihre sechsköpfige Familie hatte den guten Sinn, sich nicht daran zu beteiligen, bzw. nicht das Geld, es zu tun. Die Beschriebenen fühlen sich von Resi benutzt, exponiert. Ach was: verraten. Nicht zuletzt wohl aber durchschaut. Daraus resultiert beleidigte Wut und im Fall von Frank, der in Form eines Untermietvertrags einen Hebel bewegen kann, eine Strafe: Er kündigt die Wohnung, in der Resi und Co. wohnen. Also nicht nur Ausschluss aus dem bisherigen Freundeskreis, sondern, so ist das inzwischen in Berlin, auch raus aus dem S-Bahn-Ring.
Gemeinsam haben beide Romane den steten Blick ihrer Protagonistinnen auf die Generation ihrer Mütter sowie die Beziehung zwischen Mutter und Kind — auf beide Seiten: Zur eigenen Mutter und zu den eigenen Nachkommen. Auch das: Schonungslos offen und als LeserIn nicht immer leicht auszuhalten. “Schäfchen” ist im Kern Resis innerer Monolog, gerichtet an Bea, ihre Älteste.
Andere zentrale Themen sind beschädigte Freundschaften, das Bedürfnis, einer Wahl-Gemeinschaft anzugehören, Zweifel an der Richtigkeit, eine Familie gegründet zu haben. In “Bodentiefe” auch die Beziehung zur eigenen Schwester. Vorab in “Schäfchen” die Herkunft aus unterschiedlichen Milieus.
In beiden Büchern müssen wir unbeteiligte Männer (Sven vertraut in der “Erziehung” seiner vier Kinder auf Selbstwirksamkeit.) und Emotions-Krüppel (Tom hat an Weihnachten aus seinem Zimmer eine SMS geschickt, dass er doch nicht zur Bescherung mit den beiden gemeinsamen Kindern in die Küche kommen kann.) aushalten.
Kinder heissen Bo. Oder Fritz.
Und dann wird da in “Bodentiefe” auch noch aus Volker Ludwigs “Banana” von 1976 zitiert: Es gibt eine Waffe, die kann man nicht zerbrechen / es gibt eine Waffe, die nimmt dir keiner weg. / Die Waffe heisst lesen, erkennen und verstehen / Zeichen, Worte, Sätze, und was dahinter steckt. / Gebrauche diese Waffe, mit ihr erlangst du, was die Herren fürchten wie die Pest: die Wahrheit über sie. Dieser Beitrag ist vorab exklusiv für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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