She's Got A Gun
She's Got A Gun
FreeShe’s Got A Gun liefert unregelmässig Munition für Gespräche und Stoff für den stillen Genuss.
Ort
Zürich
Gegründet
2016
Follower
24
Meine Skills
Now playing: the revolution
Es war 1995 als in den USA ein Buch erschienen ist, das sich schnell zum Klassiker in Sachen “Frauen und Rockmusik” entwickelt hat: Sex Revolts. Gender, Rock And Rebellion von Joy Press und Simon Reynolds. 2018 kam es mit neuem Vorwort und Zusatzkapitel in erweiterter Fassung erneut heraus. Inzwischen ist das Werk auch ins Deutsche übersetzt.Sex Revolts betrachtet Rockmusik freudianisch; spielt die Rollen von Gender anhand von Songtexten, Musikerbiografien und Sounds durch — misogyne Auswüchse, gesellschaftspolitische und zeitgeschichtliche Einordnungen inklusiv.Das britisch-amerikanische Autorenpaar schreibt provokant und leidenschaftlich; vereint die persönliche Fanperspektive mit analytischem Blick auf das Objekt. Anschaulich wird etwa dargelegt, wie Frauen noch der Beschränktheit der übelsten Machohymnen von Guns 'n' Roses etwas Subversives abgewinnen können oder wie Stones-Songs wie “Under My Thumb” und “Tumbling Dice” dominante Männlichkeit proklamieren. Press und Reynolds untersuchen die Frauenbilder der “wütenden jungen Männer” (u. a. Rolling Stones, Sex Pistols), der “Krieger und Kreuzzügler” (u. a. The Clash, Public Enemy), der “Möchtegern-Supermänner” (u. a. Led Zeppelin, Jim Morrison, Nick Cave) und der “psychedelischen Träumer” von Pink Floyd über Van Morrison bis zu My Bloody Valentine. Und sie erobern denjenigen ihren Raum zurück, die sonst gerne mal übergangen werden: Den Revolutionärinnen der Musikgeschichte. Das Buch erzählt von Performerinnen wie Kate Bush, Siouxsie und Grace Jones, präsentiert Feministinnen von The Slits bis zu den Riot Grrrls und porträtiert Rock-Hohepriesterinnen wie PJ Harvey, Janis Joplin, Joni Mitchell und Courtney Love.Besonders schön: Immer wieder wird quergelesen zur Literatur, gibt es Vergleiche zwischen Popsongs und Werken von Beatpoeten, werden ästhetische, ethische und feministische Ebenen in die Musik eingezogen. Erhältlich ist die deutsche Ausgabe ab dem 15. Februar.Dieser Beitrag ist vorab für AbonnentInnen von She's Got A Gun erschienen.
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Now playing: the revolution
Es war 1995 als in den USA ein Buch erschienen ist, das sich schnell zum Klassiker in Sachen “Frauen und Rockmusik” entwickelt hat: Sex Revolts. Gender, Rock And Rebellion von Joy Press und Simon Reynolds. 2018 kam es mit neuem Vorwort und Zusatzkapitel in erweiterter Fassung erneut heraus. Inzwischen ist das Werk auch ins Deutsche übersetzt.
Sex Revolts betrachtet Rockmusik freudianisch; spielt die Rollen von Gender anhand von Songtexten, Musikerbiografien und Sounds durch — misogyne Auswüchse, gesellschaftspolitische und zeitgeschichtliche Einordnungen inklusiv.
Das britisch-amerikanische Autorenpaar schreibt provokant und leidenschaftlich; vereint die persönliche Fanperspektive mit analytischem Blick auf das Objekt. Anschaulich wird etwa dargelegt, wie Frauen noch der Beschränktheit der übelsten Machohymnen von Guns 'n' Roses etwas Subversives abgewinnen können oder wie Stones-Songs wie “Under My Thumb” und “Tumbling Dice” dominante Männlichkeit proklamieren. Press und Reynolds untersuchen die Frauenbilder der “wütenden jungen Männer” (u. a. Rolling Stones, Sex Pistols), der “Krieger und Kreuzzügler” (u. a. The Clash, Public Enemy), der “Möchtegern-Supermänner” (u. a. Led Zeppelin, Jim Morrison, Nick Cave) und der “psychedelischen Träumer” von Pink Floyd über Van Morrison bis zu My Bloody Valentine. Und sie erobern denjenigen ihren Raum zurück, die sonst gerne mal übergangen werden: Den Revolutionärinnen der Musikgeschichte. Das Buch erzählt von Performerinnen wie Kate Bush, Siouxsie und Grace Jones, präsentiert Feministinnen von The Slits bis zu den Riot Grrrls und porträtiert Rock-Hohepriesterinnen wie PJ Harvey, Janis Joplin, Joni Mitchell und Courtney Love.
Besonders schön: Immer wieder wird quergelesen zur Literatur, gibt es Vergleiche zwischen Popsongs und Werken von Beatpoeten, werden ästhetische, ethische und feministische Ebenen in die Musik eingezogen.
Erhältlich ist die deutsche Ausgabe ab dem 15. Februar. Dieser Beitrag ist vorab für AbonnentInnen von She's Got A Gun erschienen.
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Duell
Musikliebhaberinnen erinnern sich an die The Highwaymen, diese Boygroup nicht mehr ganz junger Männer, bestehend aus Johnny Cash, Waylon Jennings, Kris Kristofferson und der Nervensäge Willie Nelson. Gemeinsam sind sie angetreten, um Outlaw Country, einem Subgenre der Country-Musik, Gehör zu verschaffen. Der Bandname meint ja auch nichts anderes als Wegelagerer. Gleich hiess ihr erfolgreichster Song. So weit, so gut. Nun tritt Sängerin Brandi Carlile (2. von rechts) mit einem Projekt namens The Highwomen an, in dem sie ihre Musikerinnen-Kolleginnen Natalie Hemby, Maren Morris und Amanda Shires um sich schart. Highwomen sei “all about women supporting women”, sagt sie. Über ihre Single “Highwomen” urteilt die New York Times mit den Worten “A haunting, powerful tribute to the resilience of women through the ages”. Thematisiert werden verfolgte Frauen, die im Lauf der Geschichte gestorben sind. Und voilà: Unser aktuelles Musik-Duell. Du entscheidest, welches der bessere Song ist: Der der Frauen oder der der Männer . Dieser Beitrag ist vorab für Abonnentinnen von She’s Got A Gun erschienen.
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What about the heart?
Der Herbst 2019 hat seine Hymne: “Lark” von Angel Olsen. In ihrem charakteristischen Vibrato und randvoll mit Gefühl präsentiert uns die 32-Jährige ihre Ballade über das schmerzhafte Ende einer Liebe. Dieser Beitrag ist vorab für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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Anteil nehmen
Vielleicht ist es der nahende Herbst, vielleicht ist es die Weltlage. Auf jeden Fall kann ich gerade nicht genug bekommen von diesem Song, der Zuneigung und Anteilnahme proklamiert: “Sympathy”, 1969 von der Prog-Rock Band Rare Bird aufgenommen. Dieser Beitrag ist vorab für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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Keine Grenzen
Fado, dieser expressive and profund melancholische portugiesische Gesang, dem oft etwas altbackenes anhaftet, erfährt mit „Maria“, dem neuen Album der Lissabonner Fadista Carminho , gerade eine Renaissance.
“Maria” — ganz einfach, weil das Carminhos echter Name ist: Maria do Carmo Carvalho Rebelo de Andrade. 1984 in Lissabon geboren; dort, wo zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fado als Gesang von Armen, Matrosen und Prostituierten auch das bürgerliche Nachtleben eroberte. In der Frühzeit des Fado mussten die Fadistas ihre Dichter bezahlen – pro Lied. Und wenn sie Pech hatten, kaufte eine Konkurrentin das gleiche Gedicht ein.
Carminho hat ihr neues Album selbst produziert, zudem auch fast alle Songs komponiert und Texte geschrieben. Sie geht mit ihrer Musik neue Wege. Falsche Bescheidenheit kennt sie nicht, den Einsatz einer E-Gitarre scheut sie nicht. Ihrer Stimme, einem rauen Alt, nach würde man sie älter schätzen. Als Genre zelebriert Fado den Moment, die Liebe, die Trauer und – die Lebenserfahrung.
Carminho hätte schon mit 24 Jahren berühmt werden können. Aber damals ergriff sie die Flucht: „Ich hatte noch gar nichts zu sagen – nichts, worüber ich singen konnte mit ganzem Herzen. Also bin ich auf Weltreise gegangen. In Indien, in einem Hospiz, habe ich einen Tanz zwischen Leben und Tod erlebt, der mich aufgeweckt hat. Ich wollte meine Grenzen austesten und habe festgestellt: Es gibt gar keine Grenzen! Der Moment, der Augenblick ist die Grenze, sonst nichts.“ Die Tage tourt sie wieder in Europa, Anfang Oktober macht sie Halt in Schaan und Zürich. Dieser Beitrag ist vorab für Abonnentinnen von She's Got A Gun erschienen.
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Ave Maria
Der US-Bundesstaat Montana muss bis heute immer dann als Kulisse herhalten, wenn es gilt, den Mythos des weiten Himmels über unberührter Landschaft zu bedienen. Zudem hatte Montana in seiner Geschichte bisher erst eine einzige Gouverneurin (Judith Helen Martz, 2001 bis 2005). Das gibt uns eine Idee, wie es dort in den 90-er Jahren des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat. Zu der Zeit war dort Mary Fields aktiv, Übername “Stagecoach Mary”. Geboren als Sklavin, wahrscheinlich in Tennessee, später im Dienst und Korsett der katholischen Kirche. Beidem entkam sie wegen (dank!) ihrer rauen Art — Mary hat gern Männerkleidung getragen, getrunken, geraucht und mit Knarren hantiert. Der Ruf, den sie sich damit eingehandelt hat, brachte ihr 1895 einen Vertrag mit der U.S.-Post; ihr wurde eine der so genannten Star Routes zugesprochen und damit das Recht, auf bestimmten Strecken Post zu transportieren, auszuliefern — und zu beschützen. Dass keine farbige Frau vor ihr je in dieser Funktion auf einem Postkutschenbock gesessen hat, versteht sich. Ausgerüstet mit Gewehr und Revolver, vor allem aber mit ihrer unnachahmlich zähharten Einstellung zum Leben, hat sie Banditen und anderes Gesindel während acht Jahren erfolgreich von ihrer Post fern gehalten. Als sie zu alt dazu war, konnte sie auf die Unterstützung der Einwohner ihres Wohnorts zählen. Auf Menschen, die offensichtlich problemlos hinter eine taffe Fassade blicken konnten. Dieser Beitrag ist vorab für die Abonnentinnen von She’s Got A Gun erschienen.
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