We Talents
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Urban Pro
Ort
Zürich
Gegründet
2021
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28
6 Skills, die du als Selbständige:r brauchst
Autorin: NicoleSelbstständige sind Chefin, Buchhalter, Marketingexperte, IT-Fachperson, Sekretär und Teamleader in Personalunion. Es reicht nicht, dass wir Artikel schreiben, Websites designen, Filme drehen oder Marketingkampagnen planen.Wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss neben seinem Kernfach eine ganze Reihe anderer Jobs mindestens ebenso gut beherrschen oder dermassen viel Kohle verdienen, dass sämtliche Zusatzaufgaben ausgelagert werden können. Doch selbst dann kommst du um einige Fähigkeiten, die jede:r Freelancer:in haben muss, nicht herum:1. OrganisationstalentEgal, ob du mit Buntstiften einen Wochenplan kritzelst, deine Projekte auf Trello regelst oder den guten alten Kalender nutzt:Letztlich musst du ein System finden, um sämtliche Abgabedaten im Auge zu behalten, zu wissen, welche Aufgaben in welchem Projekt ausstehend sind, wann du dich mit wem triffst oder telefonisch austauschst, ob die Rechnung für das abgeschlossene Projekt verschickt und schon bezahlt ist.Tu dir selbst einen Gefallen und probier einige Tools aus, bevor du im Terminchaos versinkst.2. Zeitmanagement«Wir brauchen ab morgen jemanden, der zu 80 Prozent auf einem Projekt arbeitet, das vorgestern hätte fertig sein müssen. Bist du dabei?» Solche Anfragen sind völlig normal und kommen meist dann, wenn du eben einen wunderbaren Zeitplan gebastelt hast, der sogar etwas Freizeit beinhaltet hätte.Gutes Zeitmanagement bedeutet nicht nur, verschiedene Projekte parallel zu managen, sondern vor allem auch emotional in der Lage zu sein, permanent zwischen verschiedenen Aufgaben und Kund:innen hin- und herzuspringen, Prioritäten richtig zu setzen und dabei nie den Überblick zu verlieren.3. MotivationEs ist 16 Uhr und eigentlich würdest du am liebsten den Laptop zuklappen. Als Festangestellte:r ist das der Moment, in dem man das Arbeitsfenster auf den oberen zwei Dritteln des Screens geöffnet hat und im unteren Drittel unauffällig auf Newssites surft, Ferien plant oder online shoppt.Als Selbstständige:r hast du keinen Chef, der dir immer wieder auf den Bildschirm schaut. Umso wichtiger ist es, dass du dich selbst motivieren kannst und kurze Verschnaufpausen nicht zu langen Ablenkungsphasen ausarten lässt.Tipp: Schreib dir Anfang Woche alle Pendenzen auf. Kämpfst du dich gerade durch ein Motivationstief, schau dir die Liste an und erledige das, was dich am wenigsten stresst.4. EinfühlungsvermögenAls Selbstständige:r kommt man meistens von aussen hinzu. Man kennt die Firmenkultur, die Teamdynamik, Strukturen, Gepflogenheiten, Problemstellungen mal besser, mal schlechter – nie aber so gut wie die Festangestellten. Dieses Defizit muss man mit Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit wett machen.So müssen Freelancer:innen auch aus der Distanz verstehen, wie die Kund:innen ticken, wie, über welche Kanäle und in welcher Form sie kommunizieren. Hier hilft die Kakadu-Technik: einfach nachahmen.Deine Kundin slackt lieber als sie mailt. Mach es auch so. Deine Ansprechperson nutzt Emojis, macht Witze und erzählt auch mal von ihrem Wochenende – mach es ebenfalls. Die Nachrichten des Projektverantwortlichen sind höchst formal und überhaupt hörst du nur von ihm, wenn er grössere Einwände hat – dann belästige ihn nicht mit nebensächlichen Einzelfragen.5. VerhandlungsgeschickSelbstständigkeit bedeutet verhandeln. Immer und immer wieder. Verhandeln von Honoraren, Verhandeln von Arbeitsbedingungen, Verhandeln von Deadlines. Ein Gefühl dafür zu entwickeln, was deine Zeit und Leistung wert sind und den Dreh herauszubekommen, wie du mit Fingerspitzengefühl und Selbstvertrauen deine Ziele erreichst, erfordert Übung, ist aber essenziell.6. Grenzen ziehenEs interessiert niemanden, wenn du einen halben Tag auf Facebook surfst. Es interessiert aber auch niemanden, wenn du jeden Abend und jedes Wochenende arbeitest. Du bist der Boss! Du allein bist für eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass du früh genug lernst, wann es Zeit ist, das Laptop zuzuklappen und dich deinem Leben zuzuwenden. Zum Beispiel jetzt. Verwandle deine Skills in Chancen oder finde passende Talente.We Talents ist der erste Schweizer Matchmaking-Marktplatz, auf dem die Skills das Sagen haben. Hier zeigen Talente was sie können. Auftraggeber:innen publizieren Gigs, Jobs, Projekte und Aufträge und finden schnell passende Talente. https://wetalents.net/
6 Skills, die du als Selbständige:r brauchst
Autorin: Nicole
Selbstständige sind Chefin, Buchhalter, Marketingexperte, IT-Fachperson, Sekretär und Teamleader in Personalunion. Es reicht nicht, dass wir Artikel schreiben, Websites designen, Filme drehen oder Marketingkampagnen planen.
Wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss neben seinem Kernfach eine ganze Reihe anderer Jobs mindestens ebenso gut beherrschen oder dermassen viel Kohle verdienen, dass sämtliche Zusatzaufgaben ausgelagert werden können. Doch selbst dann kommst du um einige Fähigkeiten, die jede:r Freelancer:in haben muss, nicht herum:
1. Organisationstalent
Egal, ob du mit Buntstiften einen Wochenplan kritzelst, deine Projekte auf Trello regelst oder den guten alten Kalender nutzt:
Letztlich musst du ein System finden, um sämtliche Abgabedaten im Auge zu behalten, zu wissen, welche Aufgaben in welchem Projekt ausstehend sind, wann du dich mit wem triffst oder telefonisch austauschst, ob die Rechnung für das abgeschlossene Projekt verschickt und schon bezahlt ist.
Tu dir selbst einen Gefallen und probier einige Tools aus, bevor du im Terminchaos versinkst.
2. Zeitmanagement
«Wir brauchen ab morgen jemanden, der zu 80 Prozent auf einem Projekt arbeitet, das vorgestern hätte fertig sein müssen. Bist du dabei?» Solche Anfragen sind völlig normal und kommen meist dann, wenn du eben einen wunderbaren Zeitplan gebastelt hast, der sogar etwas Freizeit beinhaltet hätte.
Gutes Zeitmanagement bedeutet nicht nur, verschiedene Projekte parallel zu managen, sondern vor allem auch emotional in der Lage zu sein, permanent zwischen verschiedenen Aufgaben und Kund:innen hin- und herzuspringen, Prioritäten richtig zu setzen und dabei nie den Überblick zu verlieren.
3. Motivation
Es ist 16 Uhr und eigentlich würdest du am liebsten den Laptop zuklappen. Als Festangestellte:r ist das der Moment, in dem man das Arbeitsfenster auf den oberen zwei Dritteln des Screens geöffnet hat und im unteren Drittel unauffällig auf Newssites surft, Ferien plant oder online shoppt.
Als Selbstständige:r hast du keinen Chef, der dir immer wieder auf den Bildschirm schaut. Umso wichtiger ist es, dass du dich selbst motivieren kannst und kurze Verschnaufpausen nicht zu langen Ablenkungsphasen ausarten lässt.
Tipp: Schreib dir Anfang Woche alle Pendenzen auf. Kämpfst du dich gerade durch ein Motivationstief, schau dir die Liste an und erledige das, was dich am wenigsten stresst.
4. Einfühlungsvermögen
Als Selbstständige:r kommt man meistens von aussen hinzu. Man kennt die Firmenkultur, die Teamdynamik, Strukturen, Gepflogenheiten, Problemstellungen mal besser, mal schlechter – nie aber so gut wie die Festangestellten. Dieses Defizit muss man mit Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit wett machen.
So müssen Freelancer:innen auch aus der Distanz verstehen, wie die Kund:innen ticken, wie, über welche Kanäle und in welcher Form sie kommunizieren. Hier hilft die Kakadu-Technik: einfach nachahmen.
Deine Kundin slackt lieber als sie mailt. Mach es auch so. Deine Ansprechperson nutzt Emojis, macht Witze und erzählt auch mal von ihrem Wochenende – mach es ebenfalls. Die Nachrichten des Projektverantwortlichen sind höchst formal und überhaupt hörst du nur von ihm, wenn er grössere Einwände hat – dann belästige ihn nicht mit nebensächlichen Einzelfragen.
5. Verhandlungsgeschick
Selbstständigkeit bedeutet verhandeln. Immer und immer wieder. Verhandeln von Honoraren, Verhandeln von Arbeitsbedingungen, Verhandeln von Deadlines. Ein Gefühl dafür zu entwickeln, was deine Zeit und Leistung wert sind und den Dreh herauszubekommen, wie du mit Fingerspitzengefühl und Selbstvertrauen deine Ziele erreichst, erfordert Übung, ist aber essenziell.
6. Grenzen ziehen
Es interessiert niemanden, wenn du einen halben Tag auf Facebook surfst. Es interessiert aber auch niemanden, wenn du jeden Abend und jedes Wochenende arbeitest. Du bist der Boss! Du allein bist für eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass du früh genug lernst, wann es Zeit ist, das Laptop zuzuklappen und dich deinem Leben zuzuwenden. Zum Beispiel jetzt.
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4 Freelancerinnen-Jahre – 5 Lebenslektionen
Autorin: Nicole
Bis vor vier Jahren war ich überzeugt: Selbstständigkeit ist nichts für mich. Zu sehr schätzte ich das vermeintlich sichere Einkommen, zu stark fürchtete ich die Unbeständigkeit des Freelancer:innen-Daseins. Hier und da mal ein Zusatzauftrag als Freie? Kein Problem. Aber den gesamten Lebensunterhalt damit bestreiten? Nie und nimmer!
Und trotzdem: Die Freiheit und Unabhängigkeit, der Luxus, mich nicht in das Korsett eines einzigen Unternehmens quetschen zu müssen, die Abwechslung, die Flexibilität – all das schien sehr verlockend. Was hatte ich schon zu verlieren?
Seit damals habe ich viel dazugelernt. Hier sind meine wichtigsten Erkenntnisse aus vier Freelancing-Jahren, weil #sharingiscaring.
1. (Fast) Niemand versteht dich …
«Hast du jetzt einen Job?» , fragt eine Freundin zum fünften Mal in einem halben Jahr. «Ich bin freischaffende Journalistin. Vergessen?» , antworte ich. «Ja, aber ich meine so einen richtigen Job.» «Das ist ein richtiger Job. Ich hab total viel zu tun. Das Geschäft läuft grandios.» «Ah, ja... wenn du meinst.»
Viele Festangestellte sind davon überzeugt, dass Selbstständigkeit ein Euphemismus für Arbeitslosigkeit mit Taschengeld ist. Und genau so ist es auch mit allen Höhen und Tiefen, die man als Freelancer:in durchlebt, den tausend Fragen, die man sich täglich stellt – für die meisten Festangestellten ist das Terra incognita.
Tipp: Versuchs erst gar nicht und besprich deine Freelancer:innen Sorgen stattdessen mit Leuten, die im gleichen Boot sitzen. Vielfach verstehen nur Freelancer:innen Freelancer:innen-Probleme.
2. Geld allein bringt auf Dauer kein Freelancer-Glück
Als Neo-Freelancer:in muss erst mal der Rubel rollen. Nicht in rauen Mengen, aber genug, dass einem nicht der kleinste Windstoss umhaut. Der Teufel steckt wie immer im Detail. Denn was ist schon genug? Blindlings jeden Auftrag anzunehmen, ohne zu überlegen, was einem glücklich macht, ist einfach; aus diesem Survival-Modus herauszufinden und gezielte Geschäftsentscheide zu treffen, hingegen eine echte Herausforderung.
Tipp: Sobald du ein finanzielles Polster von drei bis sechs Monatslöhnen hast, solltest du damit beginnen, dein Geschäft zu führen, statt dich von deinem Geschäft führen zu lassen.
3. Aufgepasst vor Klumpenrisiko
Hast du zu viele Kund:innen, läufst du Gefahr, ihnen nicht gerecht zu werden. Hast du zu wenig, ist das ein echtes Geschäftsrisiko. Die richtige Balance zu finden, ist deshalb eine der grössten Herausforderungen des Freelancer:innen-Daseins.
Tipp: Kein:e Kund:in sollte auf Dauer so dominant werden, dass dein Geschäft zusammenbricht, würde sie oder er wegfallen.
4. Zu viel oder zu wenig ist ein Dauerzustand
Entweder quillt die Auftragsliste über und man weiss kaum, wie man alles schaffen soll, oder sie ist endlich abgearbeitet und man sorgt sich um das nächste Gehalt. Dieser perfekte Moment, wenn die Rechnungen verschickt sind, eine nicht überwältigende Anzahl offener Aufträge auf der Liste warten und neue Aufträge in Sicht, aber noch nicht fällig sind – das kommt gefühlt all Schaltjahr vor.
Tipp: Warte nicht auf diese perfekten Momente, sondern freunde dich mit dem Gedanken an, dass Selbstständigkeit eine Aneinanderreihung an nicht perfekten Momenten ist, die mit viel Freiheit und Raum für Kreativität belohnt werden.
5. Die Sache mit der Freiheit
Am Mittwochnachmittag ins Fitnessstudio, weil es da weniger Leute hat, kurz mal ein verlängertes Wochenende einlegen, spontan verreisen oder sogar einige Wochen als Digital Nomad irgendwo auf einer exotischen Insel arbeiten? Für viele Freischaffende ist das durchaus möglich.
Tipp: Man muss es tun! Schnell ist es passiert und man ist ihm selben Montag-bis-Freitag-Trott gefangen wie alle anderen. Im Gegenteil zu Festangestellten kann man dafür nicht mal den blöden Chef oder die ignorante Chefin verantwortlich machen. Wer seine Freiheiten nicht nutzt, ist selber schuld.
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Wie du Höllenkundschaft entlarvst
Autorin: Nicole
Es ist dieser Moment, wenn man seinen Laptop an die Wand schmeissen, das Handy im Klo ertränken und das Mailprogramm ermorden möchte, in dem man begreift: Ich habe zu viele Pita-Kunden. Nein, die euphemistische Abkürzung hat nichts mit Humus zu tun – sie steht für «pain in the ass». Das Heimtückische an Pita-Kunden ist:
Sie kommen in allen Formen und Gestalten und geben sich meist erst dann zu erkennen, wenn man bereits knietief im Schlamassel steckt. Es ist weder ein Kraut gegen sie gewachsen, noch ein Algorithmus erfunden worden, der Pita-Anfragen mit roten Fähnchen in der Mailbox versieht. Umso wichtiger ist es, die frühen Warnsignale, welche diese Spezies aussendet, zu erkennen und zu handeln, bevor sie einem das letzte bisschen Arbeitswillen aussaugen.
1. Die Händler:innen
Irgendwann wurde offenbar beschlossen, dass Preise von Selbstständigen stets Verhandlungssache sind. Oh und was sind die potenziellen Kund:innen kreativ, wenn es darum geht, das Honorar zu drücken:
«Wir si nd nur ein kleines Start-up!» Ah ok.. und weil ich als Freelancerin ein Grosskonzern bin, soll ich euch nun einen Rabatt gewähren?
«Der d eutsche Kollege hat nur die Hälfte verlangt!» Könnte das daran liegen, dass er in Deutschland wohnt?!
«Wir bezahlen für den ersten Auftrag weniger, weil wir uns ein Bild von Ihrer Arbeit machen möchten.» Völlig einleuchtend. Ich bezahl dann nächstes Mal auch nur die Hälfte für meine Pizza, weil ich noch nie in diesem Restaurant gegessen habe und nicht weiss, ob mir die Napolitana da schmeckt.
Kritisches Nachfragen, wie ein Preis zustande kommt, ist völlig legitim. Spätestens dann, wenn einem die Situation aber an den letzten Städtetrip nach Istanbul erinnert, wo man auf dem türkischen Basar das Teetässchen-Set von 12 auf 7 Franken herunterzuhandeln versucht hat, sollte man als Selbstständige:r hellhörig werden, denn Händler:innen machen einem das Leben schwer.
2. Die Misstrauischen
Es ist nichts verkehrt daran, dass sich jemand nach dem geleisteten Arbeitsaufwand erkundigt. Kritisch wird es dann, wenn eine Kundin oder ein Kunde jede Arbeitsminute erklärt haben möchte und ohnehin bei jeder Aufgabe das Gefühl hat, dass man sie locker in der Hälfte der Zeit hätte bewältigen können. In diesen Fällen hilft auch kein detailliertes Aufwandsprotokoll. Schliesslich lässt sich auch das fälschen. Deshalb gilt: Erklären und dokumentieren – ja. Rechtfertigen und verteidigen – nein. Ein gewisses Grundvertrauen muss auf beiden Seiten vorhanden sein.
3. Die Chaoten
Wenn ein 20-seitiges Briefing mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet. Wenn das nicht enden wollende Kick-off-Meeting einem an seiner Intelligenz zweifeln lässt. Wenn Abläufe unlogisch sind, Deadlines immer wieder verschoben und Rückfragen nur mit grosser Verzögerung beantwortet werden – dann ist klar: Man hat es mit einem Chaoten zu tun. Chaoten sind keine bösen Kund*innen. Aber sie kosten Zeit. Umso wichtiger ist es, ihnen keine Pauschalen anzubieten, sondern nach Aufwand zu verrechnen.
4. Die Besserwisser:innen
«Ich habe Germanistik studiert», «Ich hab früher selbst Websites programmiert», – diese und ähnliche Kommentare sollten die Alarmglocken klingeln lassen. Auftraggebende, die schon in der ersten Minute ihr eigenes Fachwissen anpreisen, entpuppen sich häufig als besserwisserische Pitas mit einem nervenraubenden Hang zum Micromanagement. Sie sind meistens davon überzeugt, dass jeder ausser ihnen ein inkompetenter Vollidiot ist und sie ohnehin immer recht haben.
Wer erfolgreich mit Besserwisser-Pitas zusammenarbeiten möchte, muss viel Fingerspitzengefühl in der Kommunikation beweisen und lieber einmal zu viel als zu wenig die phänomenalen Ideen und grandiosen Feedbacks loben, mit denen einem diese Art von Pita-Kund:innen zu jeder Tages- und Nachtzeit bombardieren wird.
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Heute schon mal durchgeatmet?
Autorin: Nicole
Während bei Festangestellten der Staat regelt, wie lange sie maximal arbeiten dürfen, wie viele Pausen ihnen die Vorgesetzten gestatten müssen, welche Nacht- und Ruhezeiten einzuhalten sind, ja sogar wie ein ergonomischer Arbeitsplatz auszusehen hat – sind Selbstständige Sklaventreibende und Ausgebeutete in Personalunion. Einerseits verlangen wir uns selbst immer mehr ab, andererseits wollen wir unserem inneren Boss manchmal laut zurufen: F*** you! Ich mach jetzt Wochenende und netflixe, bis mich die App fragt, ob ich noch immer die neuste Staffel «The Crown» binge.
Wie schaffst du es also, deine beruflichen Ziele zu erreichen, genügend – oder viel – Geld zu verdienen, Deadlines einzuhalten, eigene Projekte anzureissen, neue Kontakte zu knüpfen, deine Webseite aktuell zu halten und deine 100 Quittungen ins Buchhaltungssystem einzutragen? Und eigentlich wolltest du doch längst mal recherchieren, wie du das mit der Pensionskasse und der 3. Säule regeln könntest. Und braucht heutzutage eigentlich jede:r eine Cyber-Security-Versicherung? Und was ist mit einer Taggeld-Versicherung? Braucht es die? Google. Google. Google. Mitternacht! Schlafen. Morgen geht’s weiter.
Wie schafft man es, bei dieser endlosen To-do-Liste nicht komplett durchzudrehen?
1. Wende die Eisenhower-Matrix an
Teile deine To-do-Liste in vier Kategorien auf:
- Wichtig, dringend: Erledige die Aufgaben sofort. - Wichtig, nicht dringend: Erledige die Aufgabe später. - Dringend, nicht wichtig: Kannst du die Aufgabe delegieren? Vielleicht an eine:n Berufskolleg:in? Gibt’s eine App oder Software für dein Problem? Vergiss nicht: Nur weil du selbstständig bist, bedeutet das nicht, dass du alle Aufgaben selbst erledigen musst. - Nicht wichtig, nicht dringend: Bloss weg damit. Konzentriere dich stattdessen auf die anderen drei Kategorien.
2. Mach einen Wochenplan
Es lohnt sich, zum Wochenbeginn eine Viertelstunde in die Planung zu investieren. Frage dich:
- Welche Aufgaben musst du erledigen? - Wie viel Zeit beanspruchen die einzelnen Aufgaben? - Welche Deadlines stehen an?
Anschliessend kannst du die Aufgabenblöcke sinnvoll auf die Woche verteilen und siehst so relativ schnell, ob du völlig unrealistische Ambitionen hast. Was ist schon unrealistisch, fragst du? Hier hilft die Grundregel: Wenn deine Planung die gesetzliche Höchstarbeitszeit von 50 Stunden überschreitet, solltest du sie nochmals überdenken.
3. Plane Puffer ein
Wochenpläne, die nur dann funktionieren, wenn du permanent Höchstleistungen erbringst und dich keine Kundschaft mühsam lange vollquatscht, stehen auf wackligen Beinen. Plane Puffer für unproduktive Momente ein.
4. Plane Leben ein
Mittagessen, Feierabende und Wochenenden – auch sie haben einen Platz in deiner Agenda verdient und fallen definitiv nicht in die Eisenhowerische-Kategorie «nicht wichtig, nicht dringend». Hier gilt die Grundregel: Keine Freizeit ist auch keine Lösung. Es würde gehen, doch es geht nicht gut.
5. Zieh die Notbremse
Ja, da sind die Deadlines. Ja, da wäre diese Ausschreibung für ein tolles, neues Projekt. Ja, da wäre dieses spannende Webinar. Aber manchmal muss man die Notbremse ziehen, eine Deadline verschieben, Projekte absagen oder sie gar nicht erst annehmen. Denk dran: Lieber gönnst du dir regelmässige Erholungsinseln oder eine kurze Zwangspause anstatt irgendwann monatelang ein Burnout auskurieren zu müssen.
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Tipps für erfolgreiches Selbstmarketing
Autorin: Nicole
Was denkst du über Selbstmarketing? Macht Spass? Nervig, aber notwendig? Ist nur etwas für Selbstdarsteller? Tatsächlich stehen vielen Freelancer:innen nur schon beim Gedanke an Selbstmarketing die Haare zu Berge. Kein Wunder also, dass das Internet voller Tipps ist, wie du dich vermarkten und ein Netzwerk aufbauen kannst.
Doch bei all diesen Tipps wird ein wichtiger Punkt vergessen: Wir wissen bereits, dass es hilfreich ist, auf unserer Webseite oder in unserer LinkedIn-Bio in den höchsten Tönen über unsere Fähigkeiten, Erfahrungen und Persönlichkeit zu sprechen.
Wir wissen bereits, wie wichtig es ist, pointierte, überraschende und nützliche Tweets oder Instagram-Posts abzusetzen und unsere Follower:innen zu «engagen». Wir wissen bereits, wie viel es bringt, Branchenanlässe zu besuchen und bei jeder Gelegenheit unsere Visitenkarte zu zücken.
Das Problem ist: Die meisten von uns hassen es dennoch. Bevor du also überhaupt damit beginnst, ein hübsches Logo zu gestalten und an deinem «Über mich» zu feilen, mach dir zuerst einmal folgende Überlegungen:
1. Eine Frage der Haltung
Viele fühlen sich beim Thema Selbstmarketing unwohl, fürchten, sie könnten arrogant oder gar selbstverliebt rüberkommen. Siehs anders rum: Vielleicht ist Selbstmarketing die ehrlichste Art, die eigene Mittelmässigkeit anzuerkennen.
Würdest du nämlich tatsächlich glauben, dass du ein Superstar auf deinem Gebiet bist, den jeder kennt und mit dem jeder zusammenarbeiten möchte, bräuchtest du dir keine Gedanken über Selbstmarketing zu machen. Die Tatsache, dass du das tust, bestätigt, dass du dir bewusst bist, dass du letztlich eben doch eine:r von vielen bist und Personal Branding dir dabei helfen kann, aus der Menge herauszustechen.
2. Bewusst und gewollt?
Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawic sagte einst «Man kann nicht nicht kommunizieren». Egal, ob du gezielt daran arbeitest oder nicht, (potenzielle) Kunden werden sich ein Bild von dir machen. Vielleicht googlen sie dich, schauen deine Social-Media-Profile an oder kommunizieren direkt mit dir. All diese Puzzleteile fügen sich zu einem Ganzen zusammen. Die Frage dabei ist: Wie bewusst steuerst du diese Elemente und wie gewollt ist der erzeugte Eindruck?
3. Setze dir Ziele
Selbstmarketing kostet Zeit. Entsprechend wichtig ist es, dass du dir bewusst machst, wofür du deine Ressourcen einsetzt. Stell dir deshalb folgende Fragen:
- Was möchtest du mit deinen Marketingbemühungen erreichen? - Mit welcher Art von Kund:innen möchtest du zusammenarbeiten? - Welche Aufträge möchtest du ausführen? - Wo finden sich diese Aufträge und Kund:innen? - Welche Informationen musst du bieten, um für diese Zielgruppe attraktiv zu sein?
4. Gib dir Zeit
So wie sich deine Aufträge nicht von selbst erledigen und sich deine Rechnungen nicht von selbst schreiben, ist auch Personal Branding kein Selbstläufer. Plane deshalb bewusst Zeit dafür ein. Ansonsten wirst du das Thema immer und immer wieder auf deiner To-do-Liste nach unten verschieben.
5. Such dir Vor- und Hassbilder
Es gibt immer solche, die den Ton perfekt treffen und jene, deren Selbstmarketing Würgereflexe in dir auslösen. Such dir diese Beispiele und lerne von ihnen. So bekommst du ein Gefühl dafür, mit welcher Art von Selbstmarketing du dich wohlfühlst und wohin du ganz sicher nicht willst.
6. Bitte um Feedback
Bitte Freund:innen oder Branchenkolleg:innen darum, deine Webseite, Social-Media-Profile oder Kundenkommunikation zu scannen und dir ein ehrliches Feedback zu geben. Einen besseren Realitycheck gibt’s nicht.
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Was du dich vor jedem Auftrag fragen solltest
Autorin: Nicole
Warum arbeitest du? Weil du Miete bezahlen musst? Weil es dir sonst langweilig würde? Weil es dir Spass macht? Weil du etwas erreichen, etwas verändern willst?
Eigentlich müsste sich jeder diese Frage stellen. Nicht einmal, sondern immer wieder. Denn die Antwort entscheidet über alles, was wir tun oder eben nicht tun. Sie entscheidet, ob wir unserem Herzen folgen, selbst wenn eine Stelle oder ein Projekt nicht so gut bezahlt ist. Sie entscheidet, ob wir bis spät in die Nacht ackern, um unseren Lebensstandard zu finanzieren. Sie entscheidet, ob wir Zeit in eine Weiterbildung investieren, um einem beruflichen Ziel näherzukommen.
Machst du das, was du wirklich willst?
Während Festangestellte sich die Sinnfrage in der Regel alle paar Jahre bei einem Jobwechsel stellen, sind Freelancer:innen damit bei jedem Auftrag konfrontiert. Warum nimmst du einen Projektauftrag an? Schliesslich könntest du dich stattdessen auf dem Sofa fläzen und netflixen oder aber ein eigenes Projekt pitchen.
Doch seien wir mal ehrlich: Die meisten von uns schlagen wahrscheinlich ohne lange zu reflektieren einfach zu, wenn sich die Chance auf ein neues Projekt bietet. Das geht in der Regel solange gut, wie die Entscheide zufällig oder intuitiv mit dem eigenen Wertesystem korrelieren.
Hat man tief in sich drin allerdings grosse Ambitionen, orientiert sich im Alltag jedoch primär daran, welcher Auftrag am meisten Geld bringt, wird man eines Morgens aufwachen und sich die Frage stellen: Warum tu ich mir das eigentlich an? Damit es nicht soweit kommt, überleg dir vor jeder Zusage:
1. Macht mich dieser Auftrag glücklich? 2. Macht mich dieser Auftrag reich? 3. Macht mich dieser Auftrag berühmt?
0 Punkte? Ablehnen!
In einer perfekten Welt würde dir jedes Projekt Freude bereiten, viel Geld bringen und dank Prestige auch noch deine Karriere vorantreiben. Wir leben aber nicht in einer perfekten Welt. Deshalb gilt: Erfüllt ein Auftrag zwei oder drei dieser Punkte, nimm ihn an. Erfüllt er nur einen, kann das in manchen Phasen für ein «Ja» ausreichen.
Wenn der Kontostand tiefrot ist und sich im Vorratsschrank nicht einmal mehr WC-Papier findet, kann Geld allein eine ziemliche Erlösung bringen. Bist du in einer Phase, in der du eine neue Nische aufbauen oder dir einen Namen machen willst, können dir prestigeträchtige Projekte dabei helfen, dein Portfolio zu formen.
Erfüllt ein Auftrag keiner der Kriterien: Lehn ihn ab und investiere deine Zeit stattdessen in Personal Branding, das Pitchen deiner eigenen Projekte oder – mach einfach mal gar nichts.
Kreiere dein eigenes Freelancer-Wertesystem
Zufriedenheit, Geld und Prestige sind drei Aspekte, die eine Rolle spielen können. Es lohnt sich aber, dein ganz persönliches Werte- und Evaluationssystem zu schaffen. Überlege dir dazu, welche Entscheidungskriterien für dich besonders wichtig sind.
- Möchtest du Beruf und Familie unter einen Hut bringen? Dann spielt die Flexibilität eine wichtige Rolle. - Willst du die Welt mit deiner Arbeit verbessern? Dann könnte Sinnhaftigkeit ein ergänzendes Kriterium sein. - Willst du dich nicht ständig nerven? Dann ist die Kundenbeziehung ein relevanter Faktor für deine Entscheidung.
Es hilft übrigens, dir diese Fragen nicht erst dann zu stellen, wenn bereits eine Anfrage in deiner Mailbox wartet. So können nämlich vorübergehende Emotionen deine tatsächlichen Bedürfnisse überschatten. Versuch deshalb, dir in einer ruhigen Minute und ganz grundsätzlich die Frage zu stellen: Warum arbeitest du?
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