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Wermutwolf
Wermutwolf
Urban Pro
Ort
Zürich
Gegründet
2023
Follower
2
Kneipentour - Beste Cocktail-Bars: Kasheme
Liebe Ron Orper, begleitet uns in dieser Rubrik auf einer Endlos-Reise durch die tollsten Lokale der Schweiz. Der «Wermutwolf» besuchte am vergangenen Wochenende erstmalig die «Kasheme» – eine Oase des guten Geschmacks im Langstrassenquartier von Zürich.Ich hatte mich dort am Freitagabend mit zwei langjährigen Freunden verabredet. Nennen wir ihn Paul Bukowski und sie Mondschein. Ich kam zuerst in der Kasheme an und staunte Bauklötze! Wenn ich eine Bar neu errichten, einrichten könnte, dann würde sie vermutlich fast exakt so aussehen wie hier, in der Neugasse 56, vis-à-vis vom tollen Kino «RiffRaff».Hier chillten wir gemütlich unter dem Antlitz der Beatles.Kurz nach 18 Uhr ist natürlich noch nicht viel los, was mir die Gelegenheit gibt, alles genau anzuschauen, Fotos zu schiessen und mit einer Angestellten zu plaudern. Die Musik ist die ganze Zeit über fantastisch! Ich kann es kaum glauben, dass es schon seit gut fünf Jahren eine Bar gibt, welche die goldenen Jahrzehnte und Künstler so hochleben lässt. Es läuft Afrobeat und Funk vom Allerfeinsten.An den Wänden hängen Bilder von sehr vielen meiner Helden; Fela Kuti, Billie Holiday, Betty Davis, Bob Dylan, Jim Morrison, Bryan Ferry, Lemmy von Motörhead, Pink Floyd, Nick Cave, James Brown, Leonard Cohen und und und.Der DJ-Bereich. Auf ihrer Webseite und auf YouTube kann man viele der vergangenen DJ-Sets abspielen.Ein angenehmer Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, passend zu Interieur und Sound. Paul trifft ein, direkt von einem zweitägigen Business-Seminar. Er benötigt also verdammt dringend einen Drink. Kurz darauf trifft auch Mondschein ein, sichtlich aufgedreht und ebenfalls durstig. Bier und Weisswein fliesst in Strömen.Ich geniesse einen herrlichen Signature-Drink mit Mezcal von BEÚ Spirits, gefolgt von einem souverän gemachten «Mezcal Sour», ebenfalls mit dem «New Moon»-Mezcal der Zürcher Mondfirma. Und irgendwann steht der Geschäftsführer von «BEÚ Spirits», Chris, plötzlich vor mir. Ich wusste, dass er mit den Kasheme-Leuten befreundet ist, hatte aber nicht damit gerechnet, ihm hier zu begegnen, was mich sehr freut.Im Untergeschoss befindet sich ein weiterer, sehr stilvoll eingerichteter Raum, um abzuhängen.Später ordere ich drei verschiedene Mond-Mezcals. Paul ist als eher simpel gestrickter Trinker semi-begeistert und Mondschein findet Mezcal, wie so manche Frauen die ich kenne, einfach zu rauchig-herb. Nun gut, einen Versuch war es wert.Mondschein versucht uns immer wieder von der Wichtigkeit von Hormonen und Nahrungsmittelergänzungen zu überzeugen. Paul ist noch unter dem Einfluss der St. Galler Wirtschaftsprofessoren und erzählt wirres Zeug über Boni und Lohnerhöhungen. Doch wir freuen uns, uns wieder einmal zu sehen, das Wochenende gemeinsam einzuläuten.Okay, ich gebe es zu … es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass all diese Bücher in der Kasheme nicht nur zur Lektüre herumliegen …… sondern, dass darin auch die Barkarte enthalten ist …Direkt neben der grossartigen Kasheme ist die Xylo Bar; dort waren wir alle ebenfalls noch nie, auch ich als Mezcal-Fan nicht. Wir setzen uns draussen hin. Paul bestellt einen «Mafia»-Cocktail mit Mezcal, Italicus, Limette, Agavensirup und Salz. Täusche ich mich oder findet Paul im Laufe des Abends ein wenig mehr zum Agua de dios? Ich probiere mich durch ihre drei verschiedenen Mezcals. Der Espadin und der Cuishe hauen mich nicht um. Der Madrecuishe schmeckt mir aber gut, frisch-fruchtig.Aus einer Wohnung weiter oben erklingen immer wieder laute, spanische Fluchworte, die ich hier besser nicht wiedergebe, und auch ein Reinigungsmittel wird aus dem Fenster geschmissen, trifft zum Glück niemanden. Ein normaler Freitagabend in Zürich …Anschliessend irrlichtern wir weiter durch die Stadt, auf der Suche nach einer Burger-Bude sowie einer weiteren, berühmten Cocktail-Bar, was aber fruchtlos bleibt, da dieses verflixte «Google Maps» rumzickt. Wild gestikulierend versuche ich mich auf den blauen Punkt zu fokussieren, der unseren momentanen Standort anzeigt, aber sich immer wieder verändert, selbst wenn wir stehen bleiben. Dabei bin ich der einzig total Nüchterne von uns dreien, zu diesem Zeitpunkt. Tooootal nüchtern!Auf dem Spiessrutenlauf nach weiterem Speis und Trank klebe ich in meiner Nüchternheit wo ich nur kann «Wermutwolf»-Stickers hin, dann kehren wir in ein weiteres Lokal ein. Wir merken alle, dass es langsam aber sicher genug für heute ist, Rufe nach Taxis werden laut. Wir verlieren die Orientierung und finden uns plötzlich vor der Firma wieder, die uns – abgesehen von der einen oder anderen alkoholischen Freude – die Orientierungslosigkeit beschert hat:«Don’t do evil», my ass, repariert mal eure besoffene Karten-App.Fazit: Wir werden die «Kasheme» mit Sicherheit wieder frequentieren. Diesen gechillten Ort der Begegnung, der wundervollen Musik und herrlichen Drinks muss man einfach kennen und schätzen! Mucho gusto!
Kneipentour - Beste Cocktail-Bars: Kasheme
Liebe Ron Orper, begleitet uns in dieser Rubrik auf einer Endlos-Reise durch die tollsten Lokale der Schweiz. Der « Wermutwolf » besuchte am vergangenen Wochenende erstmalig die «Kasheme» – eine Oase des guten Geschmacks im Langstrassenquartier von Zürich.
Ich hatte mich dort am Freitagabend mit zwei langjährigen Freunden verabredet. Nennen wir ihn Paul Bukowski und sie Mondschein. Ich kam zuerst in der Kasheme an und staunte Bauklötze! Wenn ich eine Bar neu errichten, einrichten könnte, dann würde sie vermutlich fast exakt so aussehen wie hier, in der Neugasse 56, vis-à-vis vom tollen Kino « RiffRaff ».
Hier chillten wir gemütlich unter dem Antlitz der Beatles. Kurz nach 18 Uhr ist natürlich noch nicht viel los, was mir die Gelegenheit gibt, alles genau anzuschauen, Fotos zu schiessen und mit einer Angestellten zu plaudern. Die Musik ist die ganze Zeit über fantastisch! Ich kann es kaum glauben, dass es schon seit gut fünf Jahren eine Bar gibt, welche die goldenen Jahrzehnte und Künstler so hochleben lässt. Es läuft Afrobeat und Funk vom Allerfeinsten. An den Wänden hängen Bilder von sehr vielen meiner Helden; Fela Kuti, Billie Holiday, Betty Davis, Bob Dylan, Jim Morrison, Bryan Ferry, Lemmy von Motörhead, Pink Floyd, Nick Cave, James Brown, Leonard Cohen und und und.
Der DJ-Bereich. Auf ihrer Webseite und auf YouTube kann man viele der vergangenen DJ-Sets abspielen. Ein angenehmer Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, passend zu Interieur und Sound. Paul trifft ein, direkt von einem zweitägigen Business-Seminar. Er benötigt also verdammt dringend einen Drink. Kurz darauf trifft auch Mondschein ein, sichtlich aufgedreht und ebenfalls durstig. Bier und Weisswein fliesst in Strömen. Ich geniesse einen herrlichen Signature-Drink mit Mezcal von BEÚ Spirits , gefolgt von einem souverän gemachten «Mezcal Sour», ebenfalls mit dem «New Moon»-Mezcal der Zürcher Mondfirma . Und irgendwann steht der Geschäftsführer von «BEÚ Spirits», Chris, plötzlich vor mir. Ich wusste, dass er mit den Kasheme-Leuten befreundet ist, hatte aber nicht damit gerechnet, ihm hier zu begegnen, was mich sehr freut.
Im Untergeschoss befindet sich ein weiterer, sehr stilvoll eingerichteter Raum, um abzuhängen. Später ordere ich drei verschiedene Mond-Mezcals. Paul ist als eher simpel gestrickter Trinker semi-begeistert und Mondschein findet Mezcal, wie so manche Frauen die ich kenne, einfach zu rauchig-herb. Nun gut, einen Versuch war es wert. Mondschein versucht uns immer wieder von der Wichtigkeit von Hormonen und Nahrungsmittelergänzungen zu überzeugen. Paul ist noch unter dem Einfluss der St. Galler Wirtschaftsprofessoren und erzählt wirres Zeug über Boni und Lohnerhöhungen. Doch wir freuen uns, uns wieder einmal zu sehen, das Wochenende gemeinsam einzuläuten.
Okay, ich gebe es zu … es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass all diese Bücher in der Kasheme nicht nur zur Lektüre herumliegen …
… sondern, dass darin auch die Barkarte enthalten ist … Direkt neben der grossartigen Kasheme ist die Xylo Bar ; dort waren wir alle ebenfalls noch nie, auch ich als Mezcal-Fan nicht. Wir setzen uns draussen hin. Paul bestellt einen «Mafia»-Cocktail mit Mezcal, Italicus , Limette, Agavensirup und Salz. Täusche ich mich oder findet Paul im Laufe des Abends ein wenig mehr zum Agua de dios ? Ich probiere mich durch ihre drei verschiedenen Mezcals. Der Espadin und der Cuishe hauen mich nicht um. Der Madrecuishe schmeckt mir aber gut, frisch-fruchtig. Aus einer Wohnung weiter oben erklingen immer wieder laute, spanische Fluchworte, die ich hier besser nicht wiedergebe, und auch ein Reinigungsmittel wird aus dem Fenster geschmissen, trifft zum Glück niemanden. Ein normaler Freitagabend in Zürich … Anschliessend irrlichtern wir weiter durch die Stadt, auf der Suche nach einer Burger-Bude sowie einer weiteren, berühmten Cocktail-Bar, was aber fruchtlos bleibt, da dieses verflixte «Google Maps» rumzickt. Wild gestikulierend versuche ich mich auf den blauen Punkt zu fokussieren, der unseren momentanen Standort anzeigt, aber sich immer wieder verändert, selbst wenn wir stehen bleiben. Dabei bin ich der einzig total Nüchterne von uns dreien, zu diesem Zeitpunkt. Tooootal nüchtern! Auf dem Spiessrutenlauf nach weiterem Speis und Trank klebe ich in meiner Nüchternheit wo ich nur kann «Wermutwolf»-Stickers hin, dann kehren wir in ein weiteres Lokal ein. Wir merken alle, dass es langsam aber sicher genug für heute ist, Rufe nach Taxis werden laut. Wir verlieren die Orientierung und finden uns plötzlich vor der Firma wieder, die uns – abgesehen von der einen oder anderen alkoholischen Freude – die Orientierungslosigkeit beschert hat:
«Don’t do evil», my ass, repariert mal eure besoffene Karten-App. Fazit: Wir werden die «Kasheme» mit Sicherheit wieder frequentieren. Diesen gechillten Ort der Begegnung, der wundervollen Musik und herrlichen Drinks muss man einfach kennen und schätzen! Mucho gusto!
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Das ultimative Wasser des Lebens: Mezcal!
Liebe Ron Orper, heute ist das - abgesehen von unserem Vorstellungstext Anfang Juli - bereits der zehnte Artikel, den wir vom Wermutwolf hier bei euch publizieren dürfen. Wir hoffen, dass wir euch jeweils ebenso gut informieren wie auch unterhalten. Aus aktuellem Anlass, worüber wir euch in Bälde mehr dazu mitteilen können, betonen wir in letzter Zeit das Thema Agavendestillate (Mezcal, Tequila) ziemlich stark. Für mich persönlich ist Mezcal the real deal, der Schnaps aller Schnäpse. Wobei man stark differenzieren muss, zwischen industrieller Massenware und der Art von Mezcal, welcher traditionell, in eher kleineren Chargen und im Einklang mit der Natur hergestellt wird.
Leider ist Mezcal hierzulande noch immer grösstenteils unbekannt, man kennt in der Regel höchstens die eine Art von Mezcal namens Tequila, und selbst dort eher die billige Massenware, die man mit Salz und Zitrone weghaut. Das wollen wir ändern, soweit möglich, in unserem bescheidenen Rahmen. Da qualitativ hochwertiger Mezcal einigermassen teuer ist, befindet sich der Wermutwolf momentan auf einer Entdeckungsreise zu entsprechenden Spirits, welche noch einigermassen erschwinglich sind und dennoch Freude bereiten. Das sind die bisherigen Artikel aus dieser Serie: Topanito Tobalá Mala Idea Tepextate Und hier nun vorab ein bisher unveröffentlichter, weiterer Teil: Tier Ensamble Ich teile es Euch gleich zu Beginn mit: Dieser Teil der Artikel-Serie ist ein Drama. Für mich jedenfalls. Auf der Suche nach bezahlbaren, tollen Agaven-Destillaten, stiess ich auf den «Tier Ensamble»-Mezcal, der aus – wie könnte es anders sein – dem Bundesstaat Oaxaca stammt. Genauer: Miahuatlán. Und ich liebe ihn! Ein wundervolles Geschmackserlebnis.
«Ensamble» bedeutet, dass es ein Mix von verschiedenen Agavensorten ist, welche verwendet wurden. In diesem Fall waren es Espadin (die meistverwendete Agavensorte für Mezcals), Cuixe und Madre Cuixe. Letztere zwei sind zwar Wildagaven, wurden jedoch kultiviert, um den Mangel derselben nicht zu forcieren. In der Nase finde ich ihn noch nicht extrem auffällig. Durchaus lecker, Zitronengras, Minze, Eukalyptus. Doch im Mund verströmt er erst so richtig seinen Zauber, mit einem sehr eigenen Geschmackspotpourri von fruchtiger Süsse, doch mit herben Noten. Der Rauch ist äusserst dezent. Trotz der 48,4 Volumenprozent wirkt er zwar sehr gehaltvoll, doch auf eine verführerische, dezente Art und Weise.
«Ein Mezcal führt zu einem weiteren Mezcal oder wie war das?» Auf der Facebook-Seite des Herstellers finden sich unzählige solcher lustigen und weisen Banner. Da mir dieser Spirit so gut schmeckt, freute ich mich auf die Recherche zu diesem Artikel. Wer sind die Macher, was ist die Geschichte der Produzenten, des Mezcaleros, und so weiter. Leider fand ich keine Webseite der Firma. Und die Chat-Bots waren auch so absolut gar keine Hilfe:
Was schwafelt Google Bard davon, die Webseite der mexikanischen Regierung zu finden? Warum? Für was? Und die zu finden, sollte eigentlich kein Problem für eine einigermassen funktionierende KI sein … Nun ja, hätte, sollte, müsste … dann halt weiter mit MI, menschlicher Intelligenz … Eine Facebook-Seite war dann doch auffindbar. Doch der letzte eigene Eintrag ist über vier Jahre alt. Und die Webseite, die links im Profilbereich steht, führt zu einer chinesischen Seite. Auf Instagram ein noch traurigerer Anblick: Läppische vier Beiträge, der jüngste davon ist über fünf Jahre alt.
«Der Mezcal löst keins Deiner Probleme. Aber das tut Wasser auch nicht.» Wie meistens ersteigerte ich meine Flasche bei Casa del Tequila , für 66 Franken. Doch da es eine klitzekleine, winzige, fast nicht zu sehende 5-dl-Flasche ist, bedeutet das auf die üblichen 7 dl hochgerechnet einen Preis von etwas über 92 Franken. Nicht gerade billig, aber noch ganz knapp im Bereich unserer Vorstellung von erschwinglichem Qualitäts-Mezcal. Ich schaute nach, wie dort der Bestand aussieht. «Nur noch wenige Teile verfügbar.» Der Blick auf die Etikette von meinem Exemplar liess mich erschaudern: Abgefüllt 2017 … Das war das Jahr, als der Ohrwurm «Despacito» von Luis Fonsi überall zu hören war und der zweite Teil von «Guardians of the Galaxy» im Kino begeisterte. Ich schaute auch bei Paul Ullrich rein. Noch eine einzige Flasche an Lager. Nun gut, ich schätze, es gilt der bitteren Wahrheit ins Auge zu blicken: Das sind die Reste einer vergangenen Mezcal-Perle, die man noch vereinzelt kaufen kann, doch wird sie wohl schon lange nicht mehr produziert. Ende Erdofen-Feuer …
Von unten nach oben: Ein einfacher Tag. Ein schwieriger Tag. Frag erst gar nicht … Dieses so ausgezeichnete, traditionell gemachte Wasser des Lebens, zweifach in Kupferbrennblasen destilliert, scheint also nicht mehr lange im Handel zu existieren. Für Hinweise auf seinen Verbleib und was mit ihm geschehen ist, melden Sie es gerne an [email protected], danke! (Kürzlich publizierten wir auch noch einen Artikel über einen Mezcal, der etwas teurer ist, den Vago Ensamble )
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Vorglühen, äh Vorfreude ist die schönste Freude!
Liebe Ron Orper, heute möchten wir euch in zwei wermutwölfische Disziplinen einführen - falls noch nicht bekannt: Das Weekend-Briefing und die SchleFaZ-TV-Serie. Beides sind tendenziell rotzige, alkoholgeschwängerte Komödien.
Das Weekend-Briefing (momentan noch in der Sommerpause) ist eine freitägliche Wermutwolf -Serie, in der wir den Lesern satirische (Trink-)Aufgaben stellen, um steil ins Wochenende zu starten. Bitte nicht ernst nehmen. Die Trinkaufgaben sind nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Und falls ihr das in diesem Fall trotzdem tut und etwas dabei schief geht, weil ihr nicht erwachsen genug seid, um eure Grenzen zu kennen, dann verklagt bitte den grossen, deutschen TV-Sender und nicht das kleine Schweizer Wermutwolf-Rudel...
SchleFaZ ist eine kultige, legendäre Fernseh-Serie, die auf Tele5 läuft, in der zwei Comedians die schlechtesten Filme aller Zeiten zeigen (so schlecht, dass sie wieder gut sind!), doch nicht nur zeigen, sondern auch äusserst witzig moderieren. Während den Filmen werden unten im Bild immer wieder lustige Sprüche zu den laufenden Filmszenen eingeblendet, und für jeden Sch...film wird extra ein Cocktail von einem professionellen Bartender kreiert. Wie dieser jeweils in der Sendung präsentiert wird, verdiente allein schon einen Lebenswerk-Oscar! Der Cocktail für diesen kommenden Freitag enthält Tequila, Kirschlikör, Vanille-Likör, Zitronen- und Maracujasaft.
Mittlerweile existiert SchleFaZ seit über einer Dekade. Je nach dem werden pro Jahr ungefähr 3-4 Staffeln à 4-8 Folgen ausgestrahlt, währenddessen auch auf Twitter, äh pardon, X, die Party in der Community abgeht. Und der Grund, weshalb wir euch heute damit konfronieren ist - Trommelwirbel - weil es diese Woche wieder losgeht! Wie immer freitags. Wie immer um plus/minus 22 Uhr. Deshalb gibt es ein SchleFaZ-Motto: Keine Logikfragen nach 22 Uhr! Hier findet ihr Informationen zur neuen Staffel , welche - Freude herrscht!!! - satte acht Folgen hat. Der Wermutwolf wird sicher wieder ein, zwei Folgen davon kommentieren. Die Kritik aus "TVSpielfilm" zum Film Nummer 1 der neuen Staffel:
Und nun kommen wir hier endlich zum Punkt. Warum erzählen wir euch diese zwei Dinge? Weil wir euch hier, zur Vorfreude auf Freitag, den wohl umwerfensten, irrsten, groovigsten, besten, denkwürdigsten, tanzbarsten, verrücktesten, komplett over the topsten-SchleFaZ aller Zeiten zeigen möchten, verpackt in einem Wermutwolf-Weekend-Briefing: Disco Godfather ! Scheisst euch voll rein! Schmeisst euch voll rein! :-) Im zweitletzten Abschnitt auf das unterstrichene Wort "Link" klicken, und los gehts !
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Eisgekühlter Bommerlunder (und zwei belegte Brote)
Mein erstes Mal mit der Punk-Band «Die Toten Hosen» (oder besser: Ex-Punk-Band) liegt über 30 Jahre zurück. Genauso lange kenne ich deren Mitgröl-Hit «Eisgekühlter Bommerlunder». Nur getrunken habe ich den Schnaps noch nie. Höchste Zeit, und zwar stilecht mit zwei belegten Broten – eins mit Schinken und eins mit Ei. Wie das jeder pflichtbewusste Wermutwolf tun würde.
Wer im deutschsprachigen Raum lebt und die letzten vier Jahrzehnte nicht in einem Kloster verbracht hat (und selbst da wäre ich mir nicht sicher), kennt ihn: den «Bommerlunder»-Song. «Die Toten Hosen» haben diesen Ohrwurm 1983 auf die Welt losgelassen. Seitdem treibt er in unseren Gehörgängen sein Unwesen: Viele haben ihn auf einer Fete, im Fussballstadion oder sonst wo in nicht ganz nüchternen Zustand mitgegrölt. Doch wer hat «Bommerlunder» wirklich schon mal getrunken? Und was ist das überhaupt?
Der Wermutwolf ist mutig und schreckt vor nichts zurück; er hat sich einen echten «Bommerlunder Aquavit» besorgt. Den gibts tatsächlich in der Schweiz, zum Beispiel bei « Erb Getränke », für faire 18 Stutz die Flasche und mit feurigen 38 Volumenprozent. Das zeigt: Der «Bommerlunder» ist kein Leichtgewicht – kein süsses Grosi-Likörchen, keine Memme wie die heutigen Alcopops. Er spielt in der Liga von Wodka, Whisky und Konsorten mit. Es ist ein Aquavit, ein Kümmelschnaps. Nur die belegten Brote werden von «Erb Getränke» nicht mitgeliefert. Und die brauchts, wenn wir den Bommerlunder nach Anweisungen der «Toten Hosen» probieren möchten. Gitarrist Kuddel (den Song singt er, nicht Campino) kennt kein Pardon und weicht den ganzen Song lang kein Jota von seiner Trinkanleitung ab: «Eisgekühlter Bommerlunder Bommerlunder eisgekühlt Eisgekühlter Bommerlunder Bommerlunder eisgekühlt Und dazu ein belegtes Brot mit Schinken (Schinken) Ein belegtes Brot mit Ei (Ei) Das sind zwei belegte Brote Eins mit Schinken und eins mit Ei usw.usf.» Der Wermutwolf kann nicht nur trinken, sondern auch Brote schmieren und nebst reichlich Flüssignahrung findet sich im Kühlschrank zum Glück auch Schinken und Ei (Wölfe sind keine Veganer). Der Bommerlunder wandert ins Tiefkühlfach. Bis der seine Temperatur erreicht hat, bleibt Zeit, den Song einige Male anzuhören, am besten im Originalvideo.
Dieses wurde in der Kirche St. Willibald in Jesenwang in der Nähe von Fürstenfeldbruck gedreht. Ein Wunder, dass die Band die Erlaubnis dazu bekam; den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern war das Musikvideo zu obszön: Sie strahlten es nicht aus. Und auch die Kirche bereute wohl ihre Entscheidung. Nach Bekanntwerden des Musikvideos wurde sie neu geweiht . Bommerlunder ist ein Kümmelschnaps, und genau so riecht er, aber sehr unaufdringlich. Auch im Mund spürt man dezent den Kümmel, leichte Zitrusnoten und Anis. Durch die Eiseskälte geht der Bommerlunder runter wie Öl, ohne strenge Alkoholnoten (siehe dazu auch unseren Beitrag zu « Wasser »). Wer Kümmelschnaps oder den nordischen Aquavit mag, wird vom Bommerlunder nicht enttäuscht sein. Und ein Schinken- oder Eierbrot passt ausgezeichnet dazu, vor allem nach ein paar Gläsern Bommerlunder. Wie üblich könnt ihr auf dem Wermutwolf die Langfassung dieses Artikels lesen, inkl. diverser Videos dazu. (Und Einschub vom vegetarischen WerDani: Bspw. im Coop gibt es exzellenten Vegi-Schinken , also haut rein!)
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Ein Glas auf Charles Bukowski
Bukowski (der am selben Tag wie ich Geburtstag hatte; am 16. August - wir sind halt beide Wermutwölfe ...) habe ich in meinen Teenager-Jahren gelesen. An einiges kann ich mich noch erinnern, an das meiste nicht mehr. Aber ich weiss noch, dass mich Hank hochgradig faszinierte. Und jetzt, als ich einer Eingebung folgte, und mich erneut mit ihm befasste, weiss ich wieder, was seine Faszination ausmacht: Er war immer sehr direkt. Aus seinen Worten strömte das echte, pralle Leben. Oft wirkt es schmuddelig, manchmal ordinär, aber immer authentisch, manchmal auf schmerzhafte Art «fadegrad», direkt in Dein Innerstes.
Er war einer, der auf eigenartige, betrunkene Art aus den festen Bahnen des alltäglichen Lebens ausbrechen konnte, sich nicht mit einem 9-to-5-Job begnügte und uns von diesem Abenteuer erzählte. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich diesen Artikel, diese Zusammenfassung von Interviews mit ihm, hier publiziere. Als Warnung? Als Inspiration? Aus Verehrung? Wahrscheinlich etwas von allem. Wie ein Kommentator auf IMDB.com schreibt: Es ist, wie Deinem betrunkenen Onkel zuzuhören, wenn Dein Onkel ein Genie wäre. Enjoy! Cheers!
Ich habe mir für diesen Text zwei Interview-Dokus angeschaut. Zuerst «You Never Had It – An Evening With Bukowski», in der er sich mit Silvia Bizio, einer Filmjournalistin der italienischen Zeitung «La Republicca» in seinem Domizil in San Pedro unterhält. Und danach ein episches Werk von Barbet Schroeder, der auch die Bukowski-Biografie «Barfly» in den 80er-Jahren mit Mickey Rourke und Faye Dunaway inszenierte. Eine Warnung, für diejenigen, die Bukowski noch nicht kennen: Hank wurde in seiner Kindheit übel misshandelt, war überzeugter Misanthrop und lebenslanger Trinker. Er hatte teilweise wochenlang nichts zu essen. Es werden so einige Kraftausdrücke folgen. Bitte nicht persönlich beleidigt fühlen. Er hasste alle Menschen gleichsam. «Wenn Du akzeptiert wirst, von Deinen Kritikern, Deinen Lesern, hast Du etwas falsch gemacht. Du solltest Deiner Zeit immer etwas voraus sein. Ich denke, jeder Kreative sollte mindestens 100 Jahre voraus sein.» «Ich fickte und ich trank und ich fickte und ich trank mein ganzes Leben, und ich fand heraus, dass beides nicht so bedeutungsvoll ist.» Nachdem er erzählt hatte, wie ihn sein Vater jahrelang geschlagen und gequält hatte, und er sagte, dass das ein gutes Schriftsteller-Training war, fragte ihn Silvia, wie er das meine. Er antwortete: «Wenn die Scheisse lang genug aus Dir geprügelt wurde, wieder und wieder, dann hast Du eine Tendenz, zu sagen, was Du meinst. Wenn Du da rauskommst und immer noch lebst, dann neigst Du dazu, ziemlich echt zu sein». Legendär ist die Lesung in der Hamburger Markthalle am 18. Mai 1978, bei der ein Kühlschrank auf der Bühne stehen musste, damit der Nachschub an wohltemperiertem Wein der Sorte Müller-Thurgau nicht abriss.
«Fast alle Menschen sind dumm. Je mehr ich über die Menschheit nachdenke, desto weniger möchte ich über sie nachdenken.» «In diesem Haus lebt eine Wahrsagerin. Einmal ging ich rein. Sie hat aus meiner Hand gelesen und gesagt, dass ich ein Alkoholiker sei. Ich sagte: ‹Wirklich? Okay, bin ich auch ein Spieler?› Sie sagte: ‹Ja, das sind sie auch. Das macht fünf Dollars.›» «Ich bin kein Guru. Ich bin kein Leader. Ich trinke meinen Wein, ich wette bei Pferderennen, ich tippe Gedichte. Das ist alles, was es von mir zu sehen gibt. Ich habe nichts über irgendetwas zu sagen. Es gibt nichts zu sagen. Je weniger ich sage, desto besser fühle ich mich. Hast Du je versucht, den ganzen Tag zu schweigen? Vom Moment, an dem Du erwachst, bis Du schlafen gehst. Und noch besser, gleich den ganzen Tag zu verschlafen und den Tag zu vergessen. Wenn Du am folgenden Tag erwachst, fühlst Du Dich grossartig. Die Leute machen zu viel, sagen zu viel.» Wenn Dir das nicht too much ist, dann findest du wie üblich hier die extended version, die viel längere Version dieses Textes.
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Wolfswissen - Auch Pilze mögen Alkohol
Schon seit anderthalb Jahrhunderten treibt ein schwarzer Schlauchpilz sein Unwesen um Destillerien herum. Wer ist er? Wie heisst er? Warum wird man ihn nicht mehr los? Konflikte und Lösungen.
Der umgangssprachlich genannte «Whiskey-Pilz» heisst in korrektem Latein «Baudoinia compniacensis», der vorwiegend um Destillerien, Lagerstätten für Whiskey, Scotch, Wodka, Brandy und Rum oder Bäckereien auftaucht, aber auch dort, wo Autokraftstoff gelagert wird, da diesem neuerdings Ethanol beigemischt wird. Er ernährt sich partiell von «Angel’s Share» (auch «Angel’s Sip» oder «Devil’s Cut» genannt), vom Alkohol, der in den Brennereien in die Luft entweicht, was etwa zwei bis drei Prozent des Alkohols entspricht, was durchaus beabsichtigt ist, da durch die Lüftung zwar Volumen verloren geht, aber geschmacklich eine Verbesserung stattfindet. Interessanterweise verträgt er aber nur einen bestimmten Ethanolgehalt. Ab ca. 14 Prozent Ethanolgehalt ist das Ende nah. Glukose (Traubenzucker) kann der Schwarzpilz auch gut verwerten.
Da der Pilz sich bis zu ungefähr anderthalb Kilometer rund um die Schnapswerkstätten herum verbreitet, je nach gehäufter Windrichtung und -intensität, sorgt er für einigen Ärger, denn selbst mit Hochdruckreiniger und Chlorbleiche ist ihm nicht den Garaus zu machen, er kehrt wieder zurück. Wobei es ohnehin Stimmen gibt, die meinen, dass Hochdruckreiniger eigentlich nicht wirklich reinigen, sondern alles einfach wegblasen, und Chlorbleiche ätzend wirkt und je nachdem zu toxischen Verbindungen führen kann. Zusätzlich kann es sein, dass durch die Hochdruck-Reinigung der Pilz über die Luft die Gesundheit angreift. Und Biozide können je nach Bausubstanz den Verfall von Gebäuden beschleunigen. Man findet den Pilz an den erwähnten Orten an diversen Stellen – auch auf Bäumen, Steinen oder Autodächern, Baustellen und Verkehrsschildern, wo er eine schwarze Schleimspur, eine russähnliche Kruste hinterlässt, die bis zu zweieinhalb Zentimeter dick sein kann und dabei Pflanzen und Materialien verkümmern lässt. Verkehrsschilder werden dann nicht mehr zu reinigen versucht, sondern wenn man die Schrift nicht mehr lesen kann, kurzum ersetzt. Jedenfalls laufen seit Längerem diverse Gerichtsprozesse, bei denen Anwohner, primär in Lincoln County, Tennessy, gegen die Destillerien klagen, und verlangen, dass diese Luftfilter installieren und wissenschaftlich untersuchen lassen sollen, was die Ethanol-Dämpfe, die verströmt werden, unter Umständen anrichten, beispielsweise in Bezug zu Lungenkrebs. Falls ihr nun mehr darüber erfahren möchtet, die Langfassung des Artikels, inkl. was Pilze überhaupt für Lebewesen sind, findet ihr hier .
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