Zurück

Wermutwolf

Wermutwolf

Wermutwolf

Urban Pro
Ort Zürich
Gegründet 2023
Follower 2
Kneipentour - Beste Cocktail-Bars: Kasheme

Kneipentour - Beste Cocktail-Bars: Kasheme

Liebe Ron Orper, begleitet uns in dieser Rubrik auf einer Endlos-Reise durch die tollsten Lokale der Schweiz. Der «Wermutwolf» besuchte am vergangenen Wochenende erstmalig die «Kasheme» – eine Oase des guten Geschmacks im Langstrassenquartier von Zürich.Ich hatte mich dort am Freitagabend mit zwei langjährigen Freunden verabredet. Nennen wir ihn Paul Bukowski und sie Mondschein. Ich kam zuerst in der Kasheme an und staunte Bauklötze! Wenn ich eine Bar neu errichten, einrichten könnte, dann würde sie vermutlich fast exakt so aussehen wie hier, in der Neugasse 56, vis-à-vis vom tollen Kino «RiffRaff».Hier chillten wir gemütlich unter dem Antlitz der Beatles.Kurz nach 18 Uhr ist natürlich noch nicht viel los, was mir die Gelegenheit gibt, alles genau anzuschauen, Fotos zu schiessen und mit einer Angestellten zu plaudern. Die Musik ist die ganze Zeit über fantastisch! Ich kann es kaum glauben, dass es schon seit gut fünf Jahren eine Bar gibt, welche die goldenen Jahrzehnte und Künstler so hochleben lässt. Es läuft Afrobeat und Funk vom Allerfeinsten.An den Wänden hängen Bilder von sehr vielen meiner Helden; Fela Kuti, Billie Holiday, Betty Davis, Bob Dylan, Jim Morrison, Bryan Ferry, Lemmy von Motörhead, Pink Floyd, Nick Cave, James Brown, Leonard Cohen und und und.Der DJ-Bereich. Auf ihrer Webseite und auf YouTube kann man viele der vergangenen DJ-Sets abspielen.Ein angenehmer Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, passend zu Interieur und Sound. Paul trifft ein, direkt von einem zweitägigen Business-Seminar. Er benötigt also verdammt dringend einen Drink. Kurz darauf trifft auch Mondschein ein, sichtlich aufgedreht und ebenfalls durstig. Bier und Weisswein fliesst in Strömen.Ich geniesse einen herrlichen Signature-Drink mit Mezcal von BEÚ Spirits, gefolgt von einem souverän gemachten «Mezcal Sour», ebenfalls mit dem «New Moon»-Mezcal der Zürcher Mondfirma. Und irgendwann steht der Geschäftsführer von «BEÚ Spirits», Chris, plötzlich vor mir. Ich wusste, dass er mit den Kasheme-Leuten befreundet ist, hatte aber nicht damit gerechnet, ihm hier zu begegnen, was mich sehr freut.Im Untergeschoss befindet sich ein weiterer, sehr stilvoll eingerichteter Raum, um abzuhängen.Später ordere ich drei verschiedene Mond-Mezcals. Paul ist als eher simpel gestrickter Trinker semi-begeistert und Mondschein findet Mezcal, wie so manche Frauen die ich kenne, einfach zu rauchig-herb. Nun gut, einen Versuch war es wert.Mondschein versucht uns immer wieder von der Wichtigkeit von Hormonen und Nahrungsmittelergänzungen zu überzeugen. Paul ist noch unter dem Einfluss der St. Galler Wirtschaftsprofessoren und erzählt wirres Zeug über Boni und Lohnerhöhungen. Doch wir freuen uns, uns wieder einmal zu sehen, das Wochenende gemeinsam einzuläuten.Okay, ich gebe es zu … es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass all diese Bücher in der Kasheme nicht nur zur Lektüre herumliegen …… sondern, dass darin auch die Barkarte enthalten ist …Direkt neben der grossartigen Kasheme ist die Xylo Bar; dort waren wir alle ebenfalls noch nie, auch ich als Mezcal-Fan nicht. Wir setzen uns draussen hin. Paul bestellt einen «Mafia»-Cocktail mit Mezcal, Italicus, Limette, Agavensirup und Salz. Täusche ich mich oder findet Paul im Laufe des Abends ein wenig mehr zum Agua de dios? Ich probiere mich durch ihre drei verschiedenen Mezcals. Der Espadin und der Cuishe hauen mich nicht um. Der Madrecuishe schmeckt mir aber gut, frisch-fruchtig.Aus einer Wohnung weiter oben erklingen immer wieder laute, spanische Fluchworte, die ich hier besser nicht wiedergebe, und auch ein Reinigungsmittel wird aus dem Fenster geschmissen, trifft zum Glück niemanden. Ein normaler Freitagabend in Zürich …Anschliessend irrlichtern wir weiter durch die Stadt, auf der Suche nach einer Burger-Bude sowie einer weiteren, berühmten Cocktail-Bar, was aber fruchtlos bleibt, da dieses verflixte «Google Maps» rumzickt. Wild gestikulierend versuche ich mich auf den blauen Punkt zu fokussieren, der unseren momentanen Standort anzeigt, aber sich immer wieder verändert, selbst wenn wir stehen bleiben. Dabei bin ich der einzig total Nüchterne von uns dreien, zu diesem Zeitpunkt. Tooootal nüchtern!Auf dem Spiessrutenlauf nach weiterem Speis und Trank klebe ich in meiner Nüchternheit wo ich nur kann «Wermutwolf»-Stickers hin, dann kehren wir in ein weiteres Lokal ein. Wir merken alle, dass es langsam aber sicher genug für heute ist, Rufe nach Taxis werden laut. Wir verlieren die Orientierung und finden uns plötzlich vor der Firma wieder, die uns – abgesehen von der einen oder anderen alkoholischen Freude – die Orientierungslosigkeit beschert hat:«Don’t do evil», my ass, repariert mal eure besoffene Karten-App.Fazit: Wir werden die «Kasheme» mit Sicherheit wieder frequentieren. Diesen gechillten Ort der Begegnung, der wundervollen Musik und herrlichen Drinks muss man einfach kennen und schätzen! Mucho gusto!