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Wermutwolf
Wermutwolf
Urban Pro
Ort
Zürich
Gegründet
2023
Follower
2
Wolfstour - ETTER
Der Wermutwolf geht auf Tour und besucht bekannte Schweizer Destillerien. Denn wir trinken nicht nur gerne, sondern uns interessiert auch, woher der Inhalt in unserem Glas stammt und wie er hergestellt wird. Zehn gute Gründe, wieso sich ein Destilleriebesuch unbedingt lohnt und einer, wieso ihr diesen Artikel unbedingt lesen solltet: Wir verschenken etwas sehr, sehr Leckeres.ETTER-Geschäftsführer Gabriel Galliker-Etter zeigt uns, mit welchen Aufgaben sein morgiger Arbeitstag beginnen wird... *Neid*Den hervorragenden Whisky der Zuger Destillerie ETTER SOEHNE AG haben wir bereits vorgestellt. Doch ETTER kann viel mehr; Rum, Gin, Liköre … die grosse Leidenschaft des Geschäftsleiters Gabriel Galliker-Etter sind allerdings Fruchtbrände, und sein Steckenpferd ist Kirsch. Ich weiss, was ihr jetzt denkt: «Das trinken doch nur alte Stumpen-rauchende Männer in ihrem Kaffee!».Das beeindruckende Rohstoff-LagerDann habt ihr noch nie richtig feine, edle Fruchtbrände genossen. Und das ist schade. Denn die Schweiz ist Fruchtbrandland. Bei uns wachsen Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen und Aprikosen. Eine gute Brennerei bringt deren Geschmack unverfälscht und ausdrucksstark ins Glas.Neugierig geworden? In diesem Fall solltet ihr wie wir unbedingt einmal eine Destillerie besuchen. In Brennereien wie ETTER gibt es einen Shop, in dem ihr das gesamte Sortiment findet und oft das eine oder andere Schlückchen probieren könnt. Vielfach lassen sich sogar Destilleriebesichtigungen buchen. Doch es gibt noch viel mehr Gründe, wieso sich ein Besuch einer Schweizer Destillerie lohnt.Regale voll mit flüssigem Glück...Die zehn Gründe sowie die Geschenke für die Geschwinden findet ihr hier in der Wolfshöhle.
Wolfstour - ETTER
Der Wermutwolf geht auf Tour und besucht bekannte Schweizer Destillerien. Denn wir trinken nicht nur gerne, sondern uns interessiert auch, woher der Inhalt in unserem Glas stammt und wie er hergestellt wird. Zehn gute Gründe, wieso sich ein Destilleriebesuch unbedingt lohnt und einer, wieso ihr diesen Artikel unbedingt lesen solltet: Wir verschenken etwas sehr, sehr Leckeres.
ETTER-Geschäftsführer Gabriel Galliker-Etter zeigt uns, mit welchen Aufgaben sein morgiger Arbeitstag beginnen wird... *Neid* Den hervorragenden Whisky der Zuger Destillerie ETTER SOEHNE AG haben wir bereits vorgestellt. Doch ETTER kann viel mehr; Rum, Gin, Liköre … die grosse Leidenschaft des Geschäftsleiters Gabriel Galliker-Etter sind allerdings Fruchtbrände, und sein Steckenpferd ist Kirsch. Ich weiss, was ihr jetzt denkt: «Das trinken doch nur alte Stumpen-rauchende Männer in ihrem Kaffee!».
Das beeindruckende Rohstoff-Lager Dann habt ihr noch nie richtig feine, edle Fruchtbrände genossen. Und das ist schade. Denn die Schweiz ist Fruchtbrandland. Bei uns wachsen Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen und Aprikosen. Eine gute Brennerei bringt deren Geschmack unverfälscht und ausdrucksstark ins Glas.
Neugierig geworden? In diesem Fall solltet ihr wie wir unbedingt einmal eine Destillerie besuchen. In Brennereien wie ETTER gibt es einen Shop, in dem ihr das gesamte Sortiment findet und oft das eine oder andere Schlückchen probieren könnt. Vielfach lassen sich sogar Destilleriebesichtigungen buchen. Doch es gibt noch viel mehr Gründe, wieso sich ein Besuch einer Schweizer Destillerie lohnt.
Regale voll mit flüssigem Glück... Die zehn Gründe sowie die Geschenke für die Geschwinden findet ihr hier in der Wolfshöhle .
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Entdeckungsreise Schweizer Whisky: Langatun
Bei Whisky denken die meisten an Schottland, Irland, die USA und vielleicht Japan. Doch für das goldene Lebenswasser muss man nicht so weit reisen; die kleine Schweiz kann Whisky ganz gross. Entdeckt mit uns die besten Schweizer Abfüllungen. Den Start hier bei Ron Orp macht die Langatun Distillery aus Aarwangen im Kanton Bern. Für die weiteren, bereits erschienenen Teile dieser Serie könnt ihr uns gerne in unserer Wermutwolf-Höhle besuchen kommen.
Es ist erstaunlich: In der Schweiz darf Whisky erst seit 1999 hergestellt werden. Ganze 60 Jahre lang war es hier verboten, Getreide und Kartoffeln zu destillieren. Die Schweizer Regierung fasste diesen Beschluss während des Zweiten Weltkriegs, um eine Nahrungsmittelknappheit zu verhindern. Seltsamerweise fiel das Brauen von Bier nicht darunter … oder zum Glück: Denn wo Bier gebraut wird, ist Whisky nicht weit. Für beides braucht es Gerstenmalz. Und so fasste Braumeister und Langatun-Gründer Hans Baumberger III im Jahr 2005 den Entschluss, einen Schweizer Whisky herzustellen. Ein echter Whisky muss mindestens drei Jahre im Holzfass reifen (dazu interessant unser Wissens-Artikel zu «Holz» ). Der erste Langatun-Whisky, der «Olde Deer», kam also 2008 auf die Welt (die ganze spannende Geschichte lest Ihr hier ).
Der erste Whisky von Langatun, damals noch mit dem Buchstaben E im «Old» Seit damals hat sich Langatun einen Namen gemacht – und was für einen: Der Whiskykönig Jim Murray hat die Destillate aus Aarwangen in seiner « Whisky Bible » mehrmals geadelt und im Standardwerk « Malt Whisky » von Michael Jackson heimste der goldene Nektar aus dem Kanton Bern Bestnoten ein. Doch ein Wermutwolf lässt sich von Koryphäen nicht einschüchtern und bildet sich sein eigenes Urteil. Ausserdem haben wir einige Whiskys probiert, die weder bei Jim Murray noch in «Malt Whisky» zu finden sind; die sympathischen Berner haben uns freundlicherweise eine Tasting-Box mit fünf ihrer edlen Tropfen zugeschickt. Das « Langatun–Whisky–Geschenkset » mit 5 × 5 cl gibts für 42 Franken. Enthalten sind:
Old Deer – Classic Whisky
Old Crow – Peated Whisky
Old Wolf – Smoky Whisky
Old Woodpecker – Organic Whisky
Jacob’s Dram
Ihr seht, Langatun bietet mittlerweile einen ganzen Tierpark an Whiskys an. Im Shop unter langatun.ch findet Ihr noch einiges mehr: etwa diverse Spezialabfüllungen sowie ältere Tropfen, die über zehn Jahre im Fass gereift sind. Diese zählen zu den ältesten Schweizer Whiskys (Ihr wisst: das Verbot bis 1999). Die fünf Whiskys aus der Tasting-Box geben aber bereits einen ausgezeichneten Überblick über den bevorzugten Stil von Langatun: süss-fruchtig, komplex und weich. Einen Versuch wert sind alle, doch bei meinem Tasting habe ich ein paar Lieblingstiere entdeckt (und es ist leider nicht der Wolf). OLD DEER
Der «Alte Hirsch» war Langatuns erster Whisky und bleibt einer ihrer besten. So mächtig wie der König der Wälder prangt er mit seinen 46 Volumenprozenten im Glas (es gibt auch eine Version mit 40 und eine mit 59,7 %). Den Aufenthalt in Sherry- und Chardonnay-Fässern haben ihn verführerisch parfümiert: fruchtig-süsses Malz, Rosinen, Eichenholz, Karamell, Vanille, Schokolade, blumige Noten. Was so gut riecht, muss auch gut schmecken. Und das tut der «Old Deer». Im Mund ist er weich und süss. Man nimmt Eichenholz, wenig Vanille, etwas mehr Rosinen und Karamell wahr. Im langanhaltenden Abgang besticht er durch Süsse, Frucht und leichte Würze. Für mich kann es der «Old Deer» problemlos mit Schotten aus der Speyside wie einem 12-jährigen Glenfarclas aufnehmen, übertrumpft diesen sogar. Seine Jugend ist zwar spürbar («Old» ist er nur dem Namen nach), die macht er aber durch seine Vielschichtigkeit und Komplexität mehr als wett. Und die 46 Volumenprozente verleihen ihm den perfekten Kick, ohne zu überwältigen. Prädikat: ausgezeichnet. OLD CROW
Im Keltischen ist die Krähe ein Symbol für die Verbindung zwischen zwei Welten. Das passt: Denn mit dem «Old Crow» vermählt Langatun seinen fruchtigen Stil mit Torfrauch. Das Gerstenmalz für diesen Whisky wird mit Torf getrocknet und geräuchert. Der erste Eindruck ist einwandfrei: In der Nase rieche ich viel Karamell, angenehmen, nicht zu aufdringlichen Rauch, Rosinen, Holz, Schokolade und ein wenig Vanille. Bleibt das Glas ein wenig stehen, verflüchtigt sich der Rauch allerdings. Im Mund ist der Torfrauch leicht wahrnehmbar, stärker dominieren Karamell, altes Holz, Rosinen. Auch etwas dunkle Schokolade schmecke ich sowie würzige und leicht bittere Noten. In der Nase finde ich diesen Whisky süsser und harmonischer als im Mund. Mir fehlt die perfekte Balance zwischen Frucht, Süsse, Rauch und Würze. Der Abgang ist weich, mittellang, etwas rauchig und würzig. Der «Hirsch» sagt mir eindeutig mehr zu als die «Krähe», und das liegt nicht am Rauch. Denn ich mag Whiskys wie Highland Parks zwölfjährigen, den Ardbeg 10 oder den Lagavulin 16. Aber sie alle legen einen besseren Flug hin als die «Alte Krähe». Prädikat: gut. OLD WOLF
Der «Old Wolf» ist Langatuns zweiter rauchiger Whisky. Im Gegensatz zum «Old Crow» wird hier ein getorfter Whisky mit ungetorften vermählt. Mir ist der Rauchgeschmack in der Nase zu dezent. Er kommt neben den leichten Frucht- und Eichenholznoten zu wenig zur Geltung. Auch im Mund traut sich der Rauch kaum hervor. Ich schmecke Holz, Rosinen, Kiesel, gepaart mit Würze und leichter Bitterkeit. Wie beim «Old Crow» fehlt mir die Balance, welche die besten rauchigen Schotten bieten. Der Abgang ist würzig, etwas bitter, leicht fruchtig und mittellang. Von den zwei rauchigen Langatun-Whiskys finde ich den «Old Crow» besser als den «Old Wolf. Prädikat: ordentlich. OLD WOODPECKER
Mit dem «Old Woodpecker» hat Langatun auch einen Bio-Whisky im Sortiment. Die Gerste stammt aus kontrolliert biologischem Anbau. Auf Rauch wird hier verzichtet. Das macht den «Specht» aber nicht weniger interessant: In der Nase rieche ich Karamell, Vanille, Eichenholz, Trauben, Schokolade und grüne Pflanzen. Den Mund erfüllt der süsse Geschmack von Rosinen, Holz, Karamell und Vanille. Der Abgang ist mittellang, mit Karamell, Vanille, Holz und guter Würze. Ein fruchtiger, harmonischer Whisky mit Charakter. Prädikat: sehr gut. JACOB’S DRAM
Der letzte Whisky im Bunde trägt keinen Tiernamen. Er ist dem Gründer der Langatun-Destillateuren-Dynastie gewidmet: Jakob Baumberger. Abgefüllt wird Jacob’s Dram mit 49,12 Volumenprozent. Wieso die seltsame Zahl? 4912 ist die Postleitzahl von Aarwangen. Die Macher von Langatun haben Humor – und Können. Der Jacob’s Dram ist ein wahrer Genuss. In der Nase schmecke ich Rosinen, Schokolade, Rotwein, Holz und Vanille, und zwar in so einer Harmonie, dass ich an diesem Whisky stundenlang riechen könnte. Das allein macht schon glücklich. Aber Whisky ist zum Trinken da. Im Mund ist er süss, mit einer perfekten Würzigkeit. Ich schmecke Rotwein, Schokolade und Holz. Einem solchen starken Whisky tun zudem ein paar Tropfen Wasser gut. Trotz seiner Stärke ist er aber sehr weich im Abgang, mit feinen Noten von Schokolade und Rotwein, die lange anhalten. Jacob’s Dram ist komplex, vielschichtig, harmonisch – und einfach nur gut. Prädikat: ausgezeichnet.
Das Kornhaus in Aarwangen, in dem der Langatun hergestellt wird Langatun beweist: Schweizer können Whisky. Die Berner sind im Bereich des fruchtigen, süssen und weichen Gerstennektars Meisterklasse. Bei den torfig-rauchigen Varianten fehlt mir noch die optimale Balance, aber bei dem Können von Langatun bezweifle ich nicht, dass sie diese in den nächsten Jahren erreichen werden.
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Kneipentour - Beste Cocktail-Bars: Kasheme
Liebe Ron Orper, begleitet uns in dieser Rubrik auf einer Endlos-Reise durch die tollsten Lokale der Schweiz. Der « Wermutwolf » besuchte am vergangenen Wochenende erstmalig die «Kasheme» – eine Oase des guten Geschmacks im Langstrassenquartier von Zürich.
Ich hatte mich dort am Freitagabend mit zwei langjährigen Freunden verabredet. Nennen wir ihn Paul Bukowski und sie Mondschein. Ich kam zuerst in der Kasheme an und staunte Bauklötze! Wenn ich eine Bar neu errichten, einrichten könnte, dann würde sie vermutlich fast exakt so aussehen wie hier, in der Neugasse 56, vis-à-vis vom tollen Kino « RiffRaff ».
Hier chillten wir gemütlich unter dem Antlitz der Beatles. Kurz nach 18 Uhr ist natürlich noch nicht viel los, was mir die Gelegenheit gibt, alles genau anzuschauen, Fotos zu schiessen und mit einer Angestellten zu plaudern. Die Musik ist die ganze Zeit über fantastisch! Ich kann es kaum glauben, dass es schon seit gut fünf Jahren eine Bar gibt, welche die goldenen Jahrzehnte und Künstler so hochleben lässt. Es läuft Afrobeat und Funk vom Allerfeinsten. An den Wänden hängen Bilder von sehr vielen meiner Helden; Fela Kuti, Billie Holiday, Betty Davis, Bob Dylan, Jim Morrison, Bryan Ferry, Lemmy von Motörhead, Pink Floyd, Nick Cave, James Brown, Leonard Cohen und und und.
Der DJ-Bereich. Auf ihrer Webseite und auf YouTube kann man viele der vergangenen DJ-Sets abspielen. Ein angenehmer Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft, passend zu Interieur und Sound. Paul trifft ein, direkt von einem zweitägigen Business-Seminar. Er benötigt also verdammt dringend einen Drink. Kurz darauf trifft auch Mondschein ein, sichtlich aufgedreht und ebenfalls durstig. Bier und Weisswein fliesst in Strömen. Ich geniesse einen herrlichen Signature-Drink mit Mezcal von BEÚ Spirits , gefolgt von einem souverän gemachten «Mezcal Sour», ebenfalls mit dem «New Moon»-Mezcal der Zürcher Mondfirma . Und irgendwann steht der Geschäftsführer von «BEÚ Spirits», Chris, plötzlich vor mir. Ich wusste, dass er mit den Kasheme-Leuten befreundet ist, hatte aber nicht damit gerechnet, ihm hier zu begegnen, was mich sehr freut.
Im Untergeschoss befindet sich ein weiterer, sehr stilvoll eingerichteter Raum, um abzuhängen. Später ordere ich drei verschiedene Mond-Mezcals. Paul ist als eher simpel gestrickter Trinker semi-begeistert und Mondschein findet Mezcal, wie so manche Frauen die ich kenne, einfach zu rauchig-herb. Nun gut, einen Versuch war es wert. Mondschein versucht uns immer wieder von der Wichtigkeit von Hormonen und Nahrungsmittelergänzungen zu überzeugen. Paul ist noch unter dem Einfluss der St. Galler Wirtschaftsprofessoren und erzählt wirres Zeug über Boni und Lohnerhöhungen. Doch wir freuen uns, uns wieder einmal zu sehen, das Wochenende gemeinsam einzuläuten.
Okay, ich gebe es zu … es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass all diese Bücher in der Kasheme nicht nur zur Lektüre herumliegen …
… sondern, dass darin auch die Barkarte enthalten ist … Direkt neben der grossartigen Kasheme ist die Xylo Bar ; dort waren wir alle ebenfalls noch nie, auch ich als Mezcal-Fan nicht. Wir setzen uns draussen hin. Paul bestellt einen «Mafia»-Cocktail mit Mezcal, Italicus , Limette, Agavensirup und Salz. Täusche ich mich oder findet Paul im Laufe des Abends ein wenig mehr zum Agua de dios ? Ich probiere mich durch ihre drei verschiedenen Mezcals. Der Espadin und der Cuishe hauen mich nicht um. Der Madrecuishe schmeckt mir aber gut, frisch-fruchtig. Aus einer Wohnung weiter oben erklingen immer wieder laute, spanische Fluchworte, die ich hier besser nicht wiedergebe, und auch ein Reinigungsmittel wird aus dem Fenster geschmissen, trifft zum Glück niemanden. Ein normaler Freitagabend in Zürich … Anschliessend irrlichtern wir weiter durch die Stadt, auf der Suche nach einer Burger-Bude sowie einer weiteren, berühmten Cocktail-Bar, was aber fruchtlos bleibt, da dieses verflixte «Google Maps» rumzickt. Wild gestikulierend versuche ich mich auf den blauen Punkt zu fokussieren, der unseren momentanen Standort anzeigt, aber sich immer wieder verändert, selbst wenn wir stehen bleiben. Dabei bin ich der einzig total Nüchterne von uns dreien, zu diesem Zeitpunkt. Tooootal nüchtern! Auf dem Spiessrutenlauf nach weiterem Speis und Trank klebe ich in meiner Nüchternheit wo ich nur kann «Wermutwolf»-Stickers hin, dann kehren wir in ein weiteres Lokal ein. Wir merken alle, dass es langsam aber sicher genug für heute ist, Rufe nach Taxis werden laut. Wir verlieren die Orientierung und finden uns plötzlich vor der Firma wieder, die uns – abgesehen von der einen oder anderen alkoholischen Freude – die Orientierungslosigkeit beschert hat:
«Don’t do evil», my ass, repariert mal eure besoffene Karten-App. Fazit: Wir werden die «Kasheme» mit Sicherheit wieder frequentieren. Diesen gechillten Ort der Begegnung, der wundervollen Musik und herrlichen Drinks muss man einfach kennen und schätzen! Mucho gusto!
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Das ultimative Wasser des Lebens: Mezcal!
Liebe Ron Orper, heute ist das - abgesehen von unserem Vorstellungstext Anfang Juli - bereits der zehnte Artikel, den wir vom Wermutwolf hier bei euch publizieren dürfen. Wir hoffen, dass wir euch jeweils ebenso gut informieren wie auch unterhalten. Aus aktuellem Anlass, worüber wir euch in Bälde mehr dazu mitteilen können, betonen wir in letzter Zeit das Thema Agavendestillate (Mezcal, Tequila) ziemlich stark. Für mich persönlich ist Mezcal the real deal, der Schnaps aller Schnäpse. Wobei man stark differenzieren muss, zwischen industrieller Massenware und der Art von Mezcal, welcher traditionell, in eher kleineren Chargen und im Einklang mit der Natur hergestellt wird.
Leider ist Mezcal hierzulande noch immer grösstenteils unbekannt, man kennt in der Regel höchstens die eine Art von Mezcal namens Tequila, und selbst dort eher die billige Massenware, die man mit Salz und Zitrone weghaut. Das wollen wir ändern, soweit möglich, in unserem bescheidenen Rahmen. Da qualitativ hochwertiger Mezcal einigermassen teuer ist, befindet sich der Wermutwolf momentan auf einer Entdeckungsreise zu entsprechenden Spirits, welche noch einigermassen erschwinglich sind und dennoch Freude bereiten. Das sind die bisherigen Artikel aus dieser Serie: Topanito Tobalá Mala Idea Tepextate Und hier nun vorab ein bisher unveröffentlichter, weiterer Teil: Tier Ensamble Ich teile es Euch gleich zu Beginn mit: Dieser Teil der Artikel-Serie ist ein Drama. Für mich jedenfalls. Auf der Suche nach bezahlbaren, tollen Agaven-Destillaten, stiess ich auf den «Tier Ensamble»-Mezcal, der aus – wie könnte es anders sein – dem Bundesstaat Oaxaca stammt. Genauer: Miahuatlán. Und ich liebe ihn! Ein wundervolles Geschmackserlebnis.
«Ensamble» bedeutet, dass es ein Mix von verschiedenen Agavensorten ist, welche verwendet wurden. In diesem Fall waren es Espadin (die meistverwendete Agavensorte für Mezcals), Cuixe und Madre Cuixe. Letztere zwei sind zwar Wildagaven, wurden jedoch kultiviert, um den Mangel derselben nicht zu forcieren. In der Nase finde ich ihn noch nicht extrem auffällig. Durchaus lecker, Zitronengras, Minze, Eukalyptus. Doch im Mund verströmt er erst so richtig seinen Zauber, mit einem sehr eigenen Geschmackspotpourri von fruchtiger Süsse, doch mit herben Noten. Der Rauch ist äusserst dezent. Trotz der 48,4 Volumenprozent wirkt er zwar sehr gehaltvoll, doch auf eine verführerische, dezente Art und Weise.
«Ein Mezcal führt zu einem weiteren Mezcal oder wie war das?» Auf der Facebook-Seite des Herstellers finden sich unzählige solcher lustigen und weisen Banner. Da mir dieser Spirit so gut schmeckt, freute ich mich auf die Recherche zu diesem Artikel. Wer sind die Macher, was ist die Geschichte der Produzenten, des Mezcaleros, und so weiter. Leider fand ich keine Webseite der Firma. Und die Chat-Bots waren auch so absolut gar keine Hilfe:
Was schwafelt Google Bard davon, die Webseite der mexikanischen Regierung zu finden? Warum? Für was? Und die zu finden, sollte eigentlich kein Problem für eine einigermassen funktionierende KI sein … Nun ja, hätte, sollte, müsste … dann halt weiter mit MI, menschlicher Intelligenz … Eine Facebook-Seite war dann doch auffindbar. Doch der letzte eigene Eintrag ist über vier Jahre alt. Und die Webseite, die links im Profilbereich steht, führt zu einer chinesischen Seite. Auf Instagram ein noch traurigerer Anblick: Läppische vier Beiträge, der jüngste davon ist über fünf Jahre alt.
«Der Mezcal löst keins Deiner Probleme. Aber das tut Wasser auch nicht.» Wie meistens ersteigerte ich meine Flasche bei Casa del Tequila , für 66 Franken. Doch da es eine klitzekleine, winzige, fast nicht zu sehende 5-dl-Flasche ist, bedeutet das auf die üblichen 7 dl hochgerechnet einen Preis von etwas über 92 Franken. Nicht gerade billig, aber noch ganz knapp im Bereich unserer Vorstellung von erschwinglichem Qualitäts-Mezcal. Ich schaute nach, wie dort der Bestand aussieht. «Nur noch wenige Teile verfügbar.» Der Blick auf die Etikette von meinem Exemplar liess mich erschaudern: Abgefüllt 2017 … Das war das Jahr, als der Ohrwurm «Despacito» von Luis Fonsi überall zu hören war und der zweite Teil von «Guardians of the Galaxy» im Kino begeisterte. Ich schaute auch bei Paul Ullrich rein. Noch eine einzige Flasche an Lager. Nun gut, ich schätze, es gilt der bitteren Wahrheit ins Auge zu blicken: Das sind die Reste einer vergangenen Mezcal-Perle, die man noch vereinzelt kaufen kann, doch wird sie wohl schon lange nicht mehr produziert. Ende Erdofen-Feuer …
Von unten nach oben: Ein einfacher Tag. Ein schwieriger Tag. Frag erst gar nicht … Dieses so ausgezeichnete, traditionell gemachte Wasser des Lebens, zweifach in Kupferbrennblasen destilliert, scheint also nicht mehr lange im Handel zu existieren. Für Hinweise auf seinen Verbleib und was mit ihm geschehen ist, melden Sie es gerne an [email protected], danke! (Kürzlich publizierten wir auch noch einen Artikel über einen Mezcal, der etwas teurer ist, den Vago Ensamble )
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Vorglühen, äh Vorfreude ist die schönste Freude!
Liebe Ron Orper, heute möchten wir euch in zwei wermutwölfische Disziplinen einführen - falls noch nicht bekannt: Das Weekend-Briefing und die SchleFaZ-TV-Serie. Beides sind tendenziell rotzige, alkoholgeschwängerte Komödien.
Das Weekend-Briefing (momentan noch in der Sommerpause) ist eine freitägliche Wermutwolf -Serie, in der wir den Lesern satirische (Trink-)Aufgaben stellen, um steil ins Wochenende zu starten. Bitte nicht ernst nehmen. Die Trinkaufgaben sind nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Und falls ihr das in diesem Fall trotzdem tut und etwas dabei schief geht, weil ihr nicht erwachsen genug seid, um eure Grenzen zu kennen, dann verklagt bitte den grossen, deutschen TV-Sender und nicht das kleine Schweizer Wermutwolf-Rudel...
SchleFaZ ist eine kultige, legendäre Fernseh-Serie, die auf Tele5 läuft, in der zwei Comedians die schlechtesten Filme aller Zeiten zeigen (so schlecht, dass sie wieder gut sind!), doch nicht nur zeigen, sondern auch äusserst witzig moderieren. Während den Filmen werden unten im Bild immer wieder lustige Sprüche zu den laufenden Filmszenen eingeblendet, und für jeden Sch...film wird extra ein Cocktail von einem professionellen Bartender kreiert. Wie dieser jeweils in der Sendung präsentiert wird, verdiente allein schon einen Lebenswerk-Oscar! Der Cocktail für diesen kommenden Freitag enthält Tequila, Kirschlikör, Vanille-Likör, Zitronen- und Maracujasaft.
Mittlerweile existiert SchleFaZ seit über einer Dekade. Je nach dem werden pro Jahr ungefähr 3-4 Staffeln à 4-8 Folgen ausgestrahlt, währenddessen auch auf Twitter, äh pardon, X, die Party in der Community abgeht. Und der Grund, weshalb wir euch heute damit konfronieren ist - Trommelwirbel - weil es diese Woche wieder losgeht! Wie immer freitags. Wie immer um plus/minus 22 Uhr. Deshalb gibt es ein SchleFaZ-Motto: Keine Logikfragen nach 22 Uhr! Hier findet ihr Informationen zur neuen Staffel , welche - Freude herrscht!!! - satte acht Folgen hat. Der Wermutwolf wird sicher wieder ein, zwei Folgen davon kommentieren. Die Kritik aus "TVSpielfilm" zum Film Nummer 1 der neuen Staffel:
Und nun kommen wir hier endlich zum Punkt. Warum erzählen wir euch diese zwei Dinge? Weil wir euch hier, zur Vorfreude auf Freitag, den wohl umwerfensten, irrsten, groovigsten, besten, denkwürdigsten, tanzbarsten, verrücktesten, komplett over the topsten-SchleFaZ aller Zeiten zeigen möchten, verpackt in einem Wermutwolf-Weekend-Briefing: Disco Godfather ! Scheisst euch voll rein! Schmeisst euch voll rein! :-) Im zweitletzten Abschnitt auf das unterstrichene Wort "Link" klicken, und los gehts !
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Eisgekühlter Bommerlunder (und zwei belegte Brote)
Mein erstes Mal mit der Punk-Band «Die Toten Hosen» (oder besser: Ex-Punk-Band) liegt über 30 Jahre zurück. Genauso lange kenne ich deren Mitgröl-Hit «Eisgekühlter Bommerlunder». Nur getrunken habe ich den Schnaps noch nie. Höchste Zeit, und zwar stilecht mit zwei belegten Broten – eins mit Schinken und eins mit Ei. Wie das jeder pflichtbewusste Wermutwolf tun würde.
Wer im deutschsprachigen Raum lebt und die letzten vier Jahrzehnte nicht in einem Kloster verbracht hat (und selbst da wäre ich mir nicht sicher), kennt ihn: den «Bommerlunder»-Song. «Die Toten Hosen» haben diesen Ohrwurm 1983 auf die Welt losgelassen. Seitdem treibt er in unseren Gehörgängen sein Unwesen: Viele haben ihn auf einer Fete, im Fussballstadion oder sonst wo in nicht ganz nüchternen Zustand mitgegrölt. Doch wer hat «Bommerlunder» wirklich schon mal getrunken? Und was ist das überhaupt?
Der Wermutwolf ist mutig und schreckt vor nichts zurück; er hat sich einen echten «Bommerlunder Aquavit» besorgt. Den gibts tatsächlich in der Schweiz, zum Beispiel bei « Erb Getränke », für faire 18 Stutz die Flasche und mit feurigen 38 Volumenprozent. Das zeigt: Der «Bommerlunder» ist kein Leichtgewicht – kein süsses Grosi-Likörchen, keine Memme wie die heutigen Alcopops. Er spielt in der Liga von Wodka, Whisky und Konsorten mit. Es ist ein Aquavit, ein Kümmelschnaps. Nur die belegten Brote werden von «Erb Getränke» nicht mitgeliefert. Und die brauchts, wenn wir den Bommerlunder nach Anweisungen der «Toten Hosen» probieren möchten. Gitarrist Kuddel (den Song singt er, nicht Campino) kennt kein Pardon und weicht den ganzen Song lang kein Jota von seiner Trinkanleitung ab: «Eisgekühlter Bommerlunder Bommerlunder eisgekühlt Eisgekühlter Bommerlunder Bommerlunder eisgekühlt Und dazu ein belegtes Brot mit Schinken (Schinken) Ein belegtes Brot mit Ei (Ei) Das sind zwei belegte Brote Eins mit Schinken und eins mit Ei usw.usf.» Der Wermutwolf kann nicht nur trinken, sondern auch Brote schmieren und nebst reichlich Flüssignahrung findet sich im Kühlschrank zum Glück auch Schinken und Ei (Wölfe sind keine Veganer). Der Bommerlunder wandert ins Tiefkühlfach. Bis der seine Temperatur erreicht hat, bleibt Zeit, den Song einige Male anzuhören, am besten im Originalvideo.
Dieses wurde in der Kirche St. Willibald in Jesenwang in der Nähe von Fürstenfeldbruck gedreht. Ein Wunder, dass die Band die Erlaubnis dazu bekam; den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern war das Musikvideo zu obszön: Sie strahlten es nicht aus. Und auch die Kirche bereute wohl ihre Entscheidung. Nach Bekanntwerden des Musikvideos wurde sie neu geweiht . Bommerlunder ist ein Kümmelschnaps, und genau so riecht er, aber sehr unaufdringlich. Auch im Mund spürt man dezent den Kümmel, leichte Zitrusnoten und Anis. Durch die Eiseskälte geht der Bommerlunder runter wie Öl, ohne strenge Alkoholnoten (siehe dazu auch unseren Beitrag zu « Wasser »). Wer Kümmelschnaps oder den nordischen Aquavit mag, wird vom Bommerlunder nicht enttäuscht sein. Und ein Schinken- oder Eierbrot passt ausgezeichnet dazu, vor allem nach ein paar Gläsern Bommerlunder. Wie üblich könnt ihr auf dem Wermutwolf die Langfassung dieses Artikels lesen, inkl. diverser Videos dazu. (Und Einschub vom vegetarischen WerDani: Bspw. im Coop gibt es exzellenten Vegi-Schinken , also haut rein!)
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