Kommentare

sicher kann man einer 16jährigen nicht die komplette verantwortung abwälzen!
aber da sind ja noch eltern... wenn die kinder krank/verletzt zum arzt gehen, wirft man ja auch einen blick auf die medis, die sie mit heim bringen.
bei mir war das auch nicht anders wie bei dir. dazu kam, dass ich in dem alter als scheidungskind bei meinem vater gelebt hab und da sowieso auf mich gestellt war.
dazu kommt dass wir kein internet hatten. informationsbeschaffung war da wirklich schwierig.
aber meine bedenken zur pille und dessen konsumverhalten betreffen ja nicht nur teenager - sondern sind ja allgemein. ob die pille ab 30 noch die angemessene verhütungsform ist? vor allem, wenn da noch ein kinderwunsch im raum steht... ich hab auch eine kollegin, die langsam auf die vierzig zugeht, immernoch die pille nimmt und zudem raucht. da find ich es auch vom arzt beinnahe kriminell, ihr noch das rezept auszustellen und von ihr schlichtweg dumm die noch einzunehmen.

wie ich ärzte kennenlernte bezüglich information (nämlich keine bezüglich gefahren) und desinformation ("lesen sie bloss den beipackzettel nicht"), habe ich ja bereits geschrieben.
irgendwo haperts ämel gewaltig und das ist sicher nicht einer 16jährigen anzukreiden.
als ich in dem alter war, nahm man einfach die pille, keine frage, über risiken hat kein mensch geredet

dass auch der hersteller in der pflicht ist, aus einem medikament kein lifestyleprodukt zu machen steht ausser frage. allerdings ist das produkt ja rezeptpflichtig, da steht also noch ein arzt dazwischen.
kein arzt würd mir doch ponstan gegen einen kater verschreiben - jetzt mal übertrieben gesagt. also, hoff ich zumindest...

bayer selber propagiere das so als lifestyleprodukt, schöne haut usw. ....also eben doch auch ein bisschen täter, nicht?


die pille dient zu einem zweck, der verhütung.
die ärzte spielen den herstellern ja in die hände, wenn sie sie auch zb. wegen akne verschreiben.
das hat mich auch an der gestrigen FA gestört...
der opferanwalt hat eigentlich das wiedergegeben, was auch meine meinung ist, nämlich dass die pille ein medikament und kein lifestyleproduk ist, wie man das gerne propagiert.
und da wären mmn eben auch die 'konsumentinnen' -wenn minderjährig eben auch die eltern- und die ärzte stärker in der pflicht..

ahua, in der sendung gestern kam ein ausschnitt aus einer doku mit interviews mit jungen frauen, die genau diese pille nehmen wollten um schöne haut und grössere brüste zu bekommen. sie nehmen sie also nicht zur empfängnisverhütung. sind das nun opfer?

und sonst alles ok?
ob du nun vor lauter betroffenheit celines familie deinen lohn überwiesen hast, ist deine entscheidung. aber werf mir nicht 'herzlosigkeit' vor, 'täter' oder schlimmeres zu sein!!
ich hab hier weder beleidigung, noch persönliche angriffe gepostet. da brauchst du mir nicht nicht so an den karren zu fahren.

naja, die täter zeichnen sich eben durch extreme gefühlskälte aus..

hat jemand gestern die sendung im tv dazu gesehen?
ich denke hier haben wir einfach mal wieder wie ein eisenhammer über die rübe den unterschied zwischen rechtssystem und gerechtigkeit.
ich bin sehr schockiert über die folgen, die die pille haben kann, und dabei handelt es sich nicht nur um dieses eine medi, sondern hormonelle verhütung überhaupt. kann sein, dass mir der frauenarzt damals sagte dass es die gefahr von trombosen gibt, aber hey ich weiss nichtmal wie man das wort schreibt. ich dachte um ehrlich zu sein eine trombose sei eine blutunterlaufene stelle.... das nenne ich nicht aufklärung duch frauenarzt. immerhin ging ich da zu einer fachperson. aber das ist für mich das problem mit fachleuten generell. diese blindheit für laienfragen.
ich verstehe allerdings, dass unser rechtssystem eben so funktiioniert, und ich finde es zu grossen teilen ein gutes rechtssystem. in diesem fall aber zum beispiel ist es einfach nur grauenhaft ungerecht. allerdings sei es so, dass bayer ja nicht gezwungen ist, die prozesskosten in rechnung zu stellen. vielleicht tun sie es gar nicht. und sie haben offenbar schon 200000 gezahlt für heimkosten, jedenfalls hat das celines mutter nicht dementiert. das sei massiv mehr, als man in den usa zum beispiel durch prozess an entschädigung bekommen würde

ahau, offenbar reden wir bei dem thema aneinander vorbei. ist eben so. mir wird das zu müssig.
damit du vielleicht das nächste mal etwas überlegter die begrifflichkeit 'nazi' benutzt, empfiehl ich dir mal 'shoah' anzuschauen.

grinch, ich habe das jetzt wirklich im kopf zehn minuten hin und her gedreht, aber ich kann nicht nachvollziehen, wie man von "16-jährige wird wegen bayer-pille schwerstinvalid und eltern müssen nun bayer chf 100'000 entschädigung bezahlen" zum schluss "jeder hat die möglichkeit die medikamentierung zu hinterfragen und es sitzt auch niemand abends neben einem und zwingt uns zur einnahme". das n-wort liegt mir wieder auf der zunge. abgesehen davon zahlst du jetzt mit deinem steuergeld in der schweiz die invaliditätsfolgen, während sich bayer über chf 100'000 freuen darf.

ich stimme dir zu mosereva.
unter nebenwirkungen gehts ja nicht gleich um todesfälle oder thromboseopfer.
redet doch mal in eurem direkten umfeld mit frauen, was die dazu zu berichten wissen.
da hört man ua. sachen wie massiven haarausfall, probleme mit der menstruation -oder was davon übrig ist- und eben lustlosigkeit, was erstaunlich oft vorkommt.
marie, wir sind alles mündige patienten. ok, in der notfallmedizin muss man den ärzten einfach vertrauen. aber sonst? jeder hat die möglichkeit die medikamentierung zu hinterfragen und es sitzt auch niemand abends neben einem und zwingt uns zur einnahme.

Das grosse Problem, das ich hier sehe ist folgendes: die Diskussion kann ob des tragischen Schicksals von Céline nicht auf rein sachlicher Ebene geführt werden.
auf der sachlichen Ebene ist aber anzuführen:
- eine schwangere Frau hat immer noch ein höheres Thromboserisiko als eine Frau, die eine dieser jetzt verteufelten Pillen der 3. oder 4. Generation einnimmt
- die Meldung über die Nebenwirkungen haben eine Schockwirkung, da sehr oft Arzneimittel geschluckt werden, ohne dass man sich der Auswirkungen wirklich bewusst ist. Die Verschreibung hormonaler Verhütungsmittel an Mädchen, die noch mitten in der Pubertät und der Einpendlung der Hormone sind, wäre ein weiteres Thema.
- Packungsbeilagen sind nicht dazu gedacht, dass der Blister nicht im Karton rumscheppert
- 14 Tote in 22 Jahren sind in jedem Einzelfall tragisch aber niedrig hinsichtlich anderer Todesursachen. Zudem müsste man korrekterweise noch diejenigen Fälle abziehen, bei denen Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, erbliche Belastung) im Spiel waren.
- Bayer hat Recht bekommen (Achtung! Recht bekommen und Recht haben sind auch in unserem Rechtsstaat zwei verschiedene Dinge) und die Erstattung der Prozesskosten ist die Folge davon (jetzt bitte nicht gleich an die Decke gehen und weiterlesen. Danke.)
Auf emotionaler Seite möchte ich festhalten, dass Bayer soviel Anstand zeigen sollte, und der Familie die Erstattung der Kosten erlassen sollte. (Werden sie aber ziemlich sicher nicht, da sonst intern sowie extern ein ethischer Präzedenzfall geschaffen würde).
Célines Geschichte ist traurig und sie und ihre Familie haben mein Mitgefühl. Ebenso aber auch sämtliche Thromboseopfer, die keine Pille genommen haben. Oder soll man die dann unter "dumm gelaufen" abhaken?

Beipackzettel lesen, ja, und viele, viele tun dies.oft verunsichert es uns, wenn da Zeilen von "könnte.." stehen, sich die Firmen damit schützen, weil es je "geschrieben" steht,...und niemals steht, " besser nicht einnehmen" Wir sollten ja vertrauen können, ..Bin überzeugt, dass die meisten diesen Zettel lesen, einige vielleicht sogar ihren Arzt fragen. Und er? Die Gynäkologen, Ärzte, die die Präparate verschreiben, sollten sich doch bemühen, auskennen, abraten, oder beipflichten können. Patient/Innen sind also ausgeliefert, so ist es doch. Den Frauen sollte die Spirale empfohlen werden, die wenigen Hormone schaden nicht, auch dem Magen nicht. Ja, junge Frauen sollten sich sehr gut beraten lassen. Mir tut das Herz weh....

TheGrinch - doch, auch ich hab mich daran gestört, ich fand es in dieser Sache weder dienlich noch angebracht.
Was das dümmlich passive Konsumieren angeht, bin ich ebenfalls Deiner Meinung. Beim in diesem Fall vorliegenden "Schaden" verweigert mir mein Geist schon der Ansatz, ihn durch Klage mildern zu wollen jegliches Mitgefühl - jedenfalls jenes für die Angehörigen...