Kommentare

Ich bin noch unschlüssig, Michael Elseners Video bringt derweil verdichtet Fakten, die SRG am Leben zu erhalten.

An alle lieben Gegener: Ich schaue so gut wie nie CH-TV. Aber wenn ich neben Serien mal von etwas Interessantem gefesselt werde, dann ist es eine Produktion einer der europäischen Staatsfernsehen - sei es SRF, ORF, ZDF, BBC. Warum? Weil da auch mal Themen beleuchtet können, die bei einem RTL, Pro7 usw nicht angesprochen werden aufgrund der Werbe- und Quotenjagdt. Ich möchte eine nationale, neutrale Instanz, die Nachrichten bringt, die sorgfältig recherchiert werden. Schaut man sich die Vertrauenswürdigkeitsranking für die Medieninhalte an, sind sicher nicht 3plus oder 20Minuten oben mit dabei. Und alle, die Ihre Infos auf Socialmedia beziehen - uiuiui.
Ich habe keine Kinder - zahle doch brav am Bildungssystem mit. Ich fahre auch nicht Postauto oder SBB in jeden hintersten Winkel der Schweiz und zahle doch mit. Übrigens, an alle, die Kinder haben und für No-Billag sind - mit meinen teuren ÖV-Tickets zahle ich auch dafür, dass Eure Kleinen gratis fahren dürfen- und das ist ok. Wir hatten in den letzten Jahrzehnten keinen Krieg, trotzdem zahlen wir für die Armee. Seit ich Krankenkasse zahle - und das ist schon bald 30 Jahre (uiiii), habe ich genau einmal die Franchise überschossen und zahle fleissig mit bei den Arztrechnungen aller - ob sie jetzt zu Recht zum Arzt rennen oder nicht. Das nennt sich Demokratie, Freunde. Wir zahlen für ein funktionierendes System mit Wohlstand, freier Meinung, Gesundheit und Bildung - auch wenn wir nicht alles brauchen. In anderen Ländern werden rund 70 - 80% des Lohns für Steuern abgezwackt. Da wird gar nicht gefragt, ob man all das Zeug, welches man oft gar nicht braucht, mitfinanzieren will. Wäre Euch das lieber?
Alle anderen kuriosen Bemerkungen über
- all die Armen, die sich die Gebühren nicht leisten können (aber dafür irgend eine dicke Karre leasen, die sie in der Garage stehen haben)
- oder die weder Radio, Handy, PC noch TV haben - da soll mir jemand mal nur zwei vertragsfähige Personen bringen, die das erfüllen (weisch, au dis 95jährig Grosi im Altersheim mit Alzheimer lueget au öpe TV oder loset Radio - au wenn's nur im Ufenthaltsrum isch)
zeigen doch, dass Ihr es bitter nötig hättet, mal etwas intelligenteres zu schauen, als nur Netflix (choschtet au) oder Youtube.
So. Geschlossen.

Ach ja, und dann noch das, mitten aus Luzern:

Meine Meinung:

ich denke es hat mit dem bildungsniveau zu tun.

Mal im Ernst?! Welche funktionierende Demokratie schafft sich freiwillig ihr eigenes nationales Radio & Fernsehen ab? Klar muss die SRG sich neu aufstellen. Dazu braucht es die Bevölkerung, die Politik und die SRG selber. Aber sie abzuschaffen, hiesse das Kind mit dem Bade auszuschütten....

Aktuell gehe ich weder zur Schule noch beanspruche ich ärztliche Behandlung, und eine Rente beziehe ich auch keine. Trotzdem finanziere ich durch Steuern, Prämien und Gebühren Bildungsinstitutionen, das Gesundheitswesen und Sozialwerke mit, obwohl ich sie nicht benötige. Genau so argumentieren die Befürworter von No Billag: nur diese Medien bezahlen, die ich selber konsumiere. Diese Ich-ich-ich-Haltung widerspricht aber einem Grundpfeiler, der unsere Schweizer Gesellschaft überhaupt ermöglicht: das Prinzip der Solidarität. Also Dinge mit zu tragen und zu finanzieren, die man selber nicht oder noch nicht braucht – andere aber schon, nämlich Schülerinnen, Kranke, Rentner.
Ich höre und schaue nie rätoromanische Sender. Trotzdem finde ich es in Ordnung, dass diese sprachliche Minderheit (es sind nicht mal halb so viele Leute, wie die Stadt Luzern Einwohner hat) ihre eigenen Medien haben. Die Schweiz ist mit ihren vier Sprachen als Markt zu klein, um ausschliesslich von privaten Firmen hinreichend medial versorgt zu werden. Kein kommerzieller Medienkonzern würde beispielsweise Fernsehsendungen untertiteln, damit sie auch von Gehörlosen verfolgt werden können – weil das einfach nicht rentiert. Hört man den No-Billag-Initianten aber zu, ist ihnen dieser Umstand völlig egal. Eine allgemeine Gebühr, welche politisch unabhängige und wirtschaftlich funktionierende Radio- und Fernsehstationen ermöglicht, ist darum nach wie vor die beste Lösung für die Schweiz.
Genau das will No Billag aber alles abschaffen und damit ein Stück gesellschaftliche Solidarität dem absoluten Kommerz opfern. Stimmen Sie Nein, damit wir und die Politik anschliessend nüchtern über Grösse und Auftrag des Schweizer Radio und Fernsehens diskutieren und entscheiden können. Bei einem Ja gäbe es nämlich nichts mehr, worüber zu diskutieren wäre – dafür Tausende arbeitslose Medienschaffende und die Übermacht amerikanischer Internetkonzerne, welche hierzulande kaum Arbeitsplätze schaffen und unsere einheimische Wertschöpfung ins Ausland transferieren.

In 10 Monaten kriegen ALLE Haushaulte in der Schweiz eine Billagrechnung von 400.-.
EGAL ob da TV, PC, Smartphone, Radio stehen oder nicht. Es MÜSSEN ALLE jedes Jahr 400.- zahlen.
Deshalb ganz klar JA zur Initiative NoBillag !!
Was möchtest du mit dem gesparten Geld machen?

Zwang ist, wie das mit dem Tyrannen Gessler. Eine Zwangsgebühr ist ungerecht! Eine Ungerechtigkeit mit Gewalt durchgesetzt ist eine tyrannische Diktatur und solches bekommt dem Urschweizerischen Rechtsverständnis nicht gut! Kein Wunder, dass die Billag abgeschaft wird.

Obwohl ich mir der Mächte, die hinter der No-Billag-Initiative stehen, von Anfang an bewusst war und deren Absichten die vollständige Kontrolle über die MEinungsbildung zu erlangen, war ich lange hin und hergerissen, ob ich nun pro oder contra stimmen soll. Ausschlaggebend hierfür waren v.a. zwei Dinge, die mir extrem sauer aufgestossen sind.
1. Dass auf SRF1 Werbung gemacht wurde für Roundup, ein Unkrautvertilgungsmittel auf Glyphosat-Basis. In den meisten Ländern der Welt wird über ein Verbot heftigst debattiert, weil mitterweilen erwiesen ist, dass dieses Gift krebserregend ist und bereits in einem Grossteil von Nahrungsmitteln nachweisbar ist. Auf europäischer Ebene scheiterte erst kürzlich ein Verbot allein an der übermächtigen Lobbyarbeit der Chemiegiganten... Da stellte sich mir die Frage: wofür bezahle ich denn eigentlich Billag-Gebühren? Von einem unabhängigen Sender erwarte ich ein Verzicht auf ein Gehirnwäsche-Werbe-Programm in solchen Belangen! Da werden selbst bei SRF Werbeeinnahmen höher gewichtet als die Gesundheit der Bevölkerung! Das machte mich echt sauer!
2. Die Inquisition von Daniele Ganser in der Arena! Man kann von diesem Mann halten was man will! Aber diese Sendung hatte absolut rein gar nichts mit neutraler Aufklärung und dem argumentativen Ausleuchten verschiedener Sichtweisen zu tun. Herr Ganser wurde auf die Anklagebank gebeten, wo man ihm seine "Vergehen" auflistete um ihn dann abzuurteilen. Das hat mich natürlich auch stinksauer gemacht, weil ich den Mann für seine Arbeit aufs Höchste wertschätze. Darum geht es jetzt aber nicht. Es zeigte mir nur, dass auch SRF nicht über alle Zweifel erhaben und so neutral ist, wie es von den Gegnern der Initiative gerne propagiert wird.
Nun ist aber einige Zeit verstrichen. Und mit Abstand ist mir aber auch bewusst geworden, dass diese ärgerlichen Vorkomnisse kein Grund für eine Zustimmung zur Initiative sein können. Denn: auch wenn die öffentlich-rechtlichen Kanäle kein Garant für Unabhängigkeit sind - die privaten Sender sind es erst recht nicht!!! Wenn uns auch nur ansatzweise etwas an einer - soweit möglich - neutralen und ausgewogenen Berichterstattung liegt, dann ist es wichtig die Initiative abzulehnen. Kritisch bleiben ist dennoch angesagt: ob staatliche Medien, private Sender oder selbsternannt unabhängige Kanäle! Sie alle zeigen nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Um sich eine Meinung zu bilden, die nicht bloss auf reiner Hirnwäsche basiert, dann ist es wichtig sich die Infos von möglichst verschiedenen Seiten und Kanälen zu holen.

Wollt Ihr das die Schweiz wie die USA mit Facebook, Twitter etc. wird, sodass die Schweizer Reichen das Land komplett unter der Kontrolle haben?
Die SVP (Blocher, Köppel) haben die Medienlandschaft doch schon fast aufgekauft und jetzt basteln sie an der letzten Bastion SRG damit sie die Kontrolle wie in anderen Ländern haben.
Brauchst Du Argumentationshilfe, dann schaue Dir dies an:
www.youtube.com
Bitte geht zur Abstimmung. Deine Schweizer Meinungsfreiheit und Demokratie ist reichlich in Gefahr.
Die Einwohner der Schweiz die sich über hohe Bilag Gebühren beschweren und wenig Geld haben, werden nach No-Bilag noch weniger Geld haben.
Ach, sorry: Ich habe weder TV noch Radio, ich habe richtige Freunde und mache selber Musik!

Alles was es dazu zu sagen gibt, hat einer schon gemacht: www.youtube.com
Das wird die Billag brauchen ist ziemlich klar erklärt von dem her keine Diskussion für mich...

Wenn ich mir das unterirdische Niveau des privaten Prekariats-TVs so anschaue, dann kann man froh sein, wenn zumindest von SRG-Seite noch ab und zu ein wenig Niveau über den Äther geht. Abschaffen könnte man den grossen Sport, Ami-Spielfilme, Promi-Shows und den Boulevard, das können die privaten genauso gut. Dafür das Geld in Kultur und Information stecken, da kommt absolut null von den privaten. In all die die Bereiche stecken, die eben nicht riesige Einschaltquoten bringen. Ergänzend zum Angebot der anderen.

Als ich zum ersten Mal von der "No Billag" Initiative hörte gab es bereits eine Arena dazu, eine Pro und eine Gegen-Seite. Ich bevorzuge immer zuerst einen neutralen Boden, also die Arena, dann verschaffe ich mir ein Bild von den beiden Seiten und verfolge auf Social Media wie die Leute ihren Standpunkt vertreten.
Auf der Pro Seite sehe ich kleine, aggressive Fernseher die dem armen Bürger das Geld aus der Tasche ziehen (dabei geht es in meinen Augen nicht um ein Gerät, doch dazu später), sich bewegende, bunte Bilder für den Augenreiz (denn ja Menschen sind sehr visuelle Wesen, das könnte also klappen) und eine unübersichtliche Auflistung zum Thema (zweitrangig bei den lustigen Grafiken und dem grossen, Emotionen schürenden Versprechen günstiger weg zu kommen wo doch alle Preise immer steigen, - ausser die für die Billag, die sinken). Irgendwie passend zum Ziel der Initiative. Denn ohne Absatz 2 dürfen wir uns gleich warm machen mit einer fehlenden sachgerechten Darstellung, denn diese ist ja nicht mehr gefordert. Nach einem Bildungs-/ Informationsauftrag haben wir ja eh nicht gefragt, right? Mussten wir ja nie. Lieber aufregende Motive. Deshalb passt Absatz 3 so gut zu uns. Wir lieben Unterhaltungsformate, ja ja bitte, aufregend. Lieber die neue Staffel einer vielleicht amerikanischen Serie, oder was darfs sein? Wobei nein, sag nichts, jetzt zählt deine Meinung nicht mehr, schalt halt um, sorry. Absatz 5, you know. Chasch ja immerno telezüri luege, schebegeil. Vorallem went usem Graubünde kunsch, o dal Ticino, denn musch aso scho wüsse dass gad es Auto volle Kanone id Leitplanke bim Sihlcity grast isch und die ehemalig Miss Schwiiz i de ZHAW bastled. Hüne spannend, gsesch, das isch ebe Vielfalt für Alli!
Jetzt ist später, und möglicherweise ist spürbar was ich zum Ganzen denke.
Ich schätze gut recherchierte Formate. Formate die mir die Stimmen und Sichtweisen von Allen nahe bringen, auch mal kritisch hinterfragend, wo viele lieber weg sehen, rüber zur lustigen Grafik.

Also als die Initianten damit angefangen haben, war ich erst begeistert. Toll, endlich geht es dem bösen "Sheriff von Nottingham" an den Kragen, dachte ich. Ich denke zurück: Als Jugendlicher fand ich das Angebot der gebührenfinanzierten Sender ob Radio oder TV schlecht, konnte nichts damit anfangen. Ich mochte TV Total auf Pro7, Zeichentrickfilme, arte, Viva 2 und das ging ein, weil zu wenig kommerziell. Später als Student hatte ich sowieso fast keine Zeit, hatte ein Vollzeitstudium und einen Job im Service zu bestreiten, lebte in einer WG und konnte dank der grossen Anstrengungen und dem sparsamen Lebensstil knapp grüne Zahlen schreiben Ende Monat, hatte keine Stipendien, verlangte kein Geld der Eltern, es gab nichts zu erben und im Lotto gewann ich auch nichts, da ich nicht spielte. Die Rechnungen machten mir zu schaffen. Vor allem die Miete (760fr. für eine Mausefalle und man ist fast nie da), die Krankenkasse (300fr. und man ist nie krank), ich hörte auf Tram zu fahren und stieg um aufs Velo oder ging kilometerweit zu Fuss. Meine WG-Mitbewohner schauten den Tatort, Tennis mit Roger Federer, Ski Alpin, Hockey-Spiele, etc. ja gut, das waren Phil I-er des alten Modells, die hatten ja auch Zeit. Eines Abends, so ca um 22 Uhr, klingelte es an der Türe und wir drückten auf, weil wir dachten, der jeweils andere Mitbewohner erwarte Besuch von seiner Freundin. - Es war der Billagmann. Der kam keuchend die Treppe hoch, flacher Atem, Angstzittern, verschwitzt. Wir kapierten die Situation erst gar nicht, baten ihn herein, setzten ihn an den Tisch, offerierten ihm ein Glas Wasser. So standen wir vis-a-vis von ihm und er erklärte uns, dass wir Billag zahlen müssten und dass das nicht das gleiche wie die Anschlussgebühr ist, die ja schon in der Miete integriert ist. Ich fiel aus allen Wolken. Also noch eine Rechnung. Ich sagte ihm: "Wenn Du ein Betrüger bist, und Du das alles nur erfindest, gebe ich Dir jetzt 30 Sekunden Zeit hier abzuhauen." Ich hätte ihm die Augen eindrücken können vor Wut, blieb aber ruhig. Dann verstand ich, warum er vor Angst zitterte. Er wies sich aus, legte alles auf den Tisch, mein Mitbewohner hielt mich fest und sagte mir "er ist kein Betrüger, diese Billag gibt es wirklich." An anderen Orten sei er übel beschimpft und auch tätlich angegriffen worden, erzählte der Billagmann. Weil wir aber so nett seien, würde er nicht die drei letzten Jahre in Rechnung stellen, sondern erst ab August. Es war September. Er tat mir leid, obwohl ich wütend auf ihn war, auch wenn er nichts dafür konnte. Am Ende konnten wir uns noch dafür bedanken, dass es so gelaufen ist. Nachdem ich mein Studium absolviert hatte, nahm ich mir Zeit, dieses Angebot etwas zu nutzen, das ich hier mitfinanzierte. Ich schaute mit den anderen Tennis, Langlauf, Arena und Unterhaltungssendungen. Ich bekam das Gefühl, nicht zu dieser Gesellschaft zu gehören. Bis dahin glaubte ich, integriert zu sein. Aber je mehr SRF ich schaute, desto mehr bekam ich das Gefühl, eigentlich ein totaler Ausländer zu sein. Am schlimmsten waren für mich die Fussballspiele, wegen des Kommentators, den fand ich ganz besonders miserabel, ich glaube der heisst Sascha Ruefer, wenn der kommentiert leiden meine Ohren wie wenn ein kleiner Hund die ganze Zeit kläfft. Die Arena schaute ich irgendwann auch nicht mehr. Ich ertrug diese alten, grauen Säcke nicht mehr, die mit Ignoranz glänzen und mit Pauschalisierungen um sich werfen. Ich fragte mich immer: Warum lädt man keine anständigen Leute ein um über Politik zu diskutieren? Einmal, ui: Da war so ein hässlicher Mann, Ostschweizer, CVPler, hatte einen roten Kopf, geiferte vor Wut, spuckte schon fast, ich verstand nicht was er sagte und wurde wütend auf ihn, dann beschimpfte er einen uralten Mann als Landesverräter, was mir zuviel war, dieser Schweinehund machte mich so rasend, fast hätte ich die Flasche in den Fernseher geworfen. Aber ach. Das ist... lange her. Die Leute die ich jeweils in der Arena sah, lebten alle zusammen offenbar eine komplett andere Realität als ich, das musste es wohl sein. Ich resignierte und zahlte einfach weiter. Eine andere Wahl hat man ja gar nicht. Zurück zu heute: 1. Die Billag wird eh abgeschafft, eine neue Firma übernimmt ab 2019, Serafe AG, keine Ahnung wie die arbeiten, ob sie ähnlich trottelig unterwegs sind wie die von der Billag. 2. Bundesrätin Doris Leuthard hat die Gebührensumme gesenkt von 451fr. auf 365fr. 3. Die Initianten schreien Billag, zielen aber auf die SRG und das gesamte Verteilsystem von Kulturbatzen. Das ist dumm. Meine Idee wäre gewesen, die Gebühren an die Stromrechnung zu heften, damit es eine separate Inkassofirma gar nicht erst braucht, die selber schon zig Millionen verschlingt nur um sich selbst in Gang zu halten. Damit nie wieder jemand in Angstschweiss gebadet abends von Haus zu Haus schleichen muss um die Leute zu ärgern. Man hätte Geld sparen können, echtes Geld, sage ich Euch! Man könnte für Studenten, Junge in Ausbildung, Armengenössige oder Working Poor die Rechnung etwas herabsetzen. Aber die Initianten reden von Krieg und Frieden und wollen den ganzen Palast in die Luft sprengen. Dabei muss man an die Konsequenzen denken. Und die sind übel. Wenn Kunst, Musik, Film, Information, Unterhaltung, überhaupt alles... nur noch entstehen kann, wenn sie massentauglich ist und viel Geld einspielt, oder aber einem milliardenschweren Mann in den Kram passen, amerikanisieren wir die Schweiz und verblöden vollends. Und die Bündner würden aussterben, dabei sind sie sehr sympathisch. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass SRF eines Tages eine Sendung bringt, die mich auch interessiert. Was ich cool fände wäre so etwas wie Takeshi's Castle. Aber nein, niemand will das sehen, okay ich verstehe. Ich habe jetzt schlecht über das SRF geschrieben. Aber die Privatsender sind noch viel schlimmer. Tele Züri zum Beispiel ist eine Katastrophe. Das Programm ist langweilig und es gibt dort nichts zu sehen. Der Sonntalk ist eine kleine Runde von alten Herren in zu kleinen Anzügen, die Werbung für die SVP machen. TV 24 ist noch easy, die zeigen wenigstens ab und zu einen Film mit Bud Spencer und Terence Hill. TV3 ist die unterste Schublade der Niedertracht: "Der Bachelor", "Bauer ledig sucht" und "Liebesglück im Osten" sind Sendungen, die das ganze Menschengeschlecht verhöhnen und vorführen, gemacht für ein Publikum, das sich an der Armseligkeit von Schwachen, Peinlichen und Zurückgebliebenen aufgeilt. Allein die Vorstellung, dass man solchen Geiern die gesamte Medienlandschaft überlassen will, macht mir Angst. Weil es ist ja so: Die Medienlandschaft spiegelt und formt den Geist einer Gesellschaft mit. So tut jeder das, was er am besten kann und am liebsten macht. Die Privaten zeigen Föhn-Werbung, Hometrainer-Werbung, Immobilien-Werbung, Autowerbesendungen, Mike Shiva und alle seine Freunde der Zunft der Bauernfängerei, Fettabsaugsendungen, Staubsauger-Werbung, Füdlisendungen, Talkshows mit Quatschköpfen und das Ganze im Loop, ab und zu ein lustiger B-Movie. Und der Staatssender bringt den Kassensturz, als einziger. Kein Privater hat es je für nötig gehalten eine Sendung zu machen die Etikettenschwindel, Betrügerei, schlechten Service und unlauteren Wettbewerb aufdeckt... warum nur SRF als einziger Kanal? Dank der Unabhängigkeit. Deshalb sage ich "Nein" zu "No Billag"... trotz allem. Die Dualität zwischen Privaten und Öffentlichrechtlichen muss weiterbestehen.
Messerscharf und unterhaltsam auf den Punkt gebracht um was es wirklich geht und was auf dem Spiel steht! Danke für die investierte Zeit!
love it!