Die Einsamkeit der Singles 40+

Liebe Ron Orp’ler – wie geht es den Singles unter euch? Ich meine, nicht die Einzige zu sein, aber komme mir oft doch so vor… Ich bin Mitte 40, würde sagen interessiert, offen und jung geblieben und bin voll berufstätig. War nie verheiratet und habe keine Kinder. Und Freunde und Freundinnen irgendwie auch nicht. Eine zeitlang war ich die „Auszeit“ der jungen Mütter unter den Kolleginnen, ein Kinoabend ohne Mann und Kind, dann der Kummerkasten, mittlerweile sind die Scheidungen durch und es gibt oft neue Partnerschaften. Klar wär der Traum von mir auch eine Partnerschaft, aber es müsste doch auch möglich sein, einen guten Bekanntenkreis aufzubauen, ein soziales Netz. Es ist nicht so, dass ich mich nicht zu beschäftigen wüsste, Langeweile ist nicht meine Sorge. Aber der fehlende Austausch, das gemeinsame Lachen, halt auch mal was ausdiskutieren, ohne gleich beleidigt einen Schlussstrich zu ziehen, wenn man unterschiedlicher Meinung ist. . Die sonnigen Sonntage sind das Schlimmste. An den See? Lieber nicht, wo doch kaum jemand allein daherkommt. Aufs Schiff? Zwischen Verliebten, Familien oder Senioren allein… Schlussendlich bleibe ich oft zuhause, obwohl ich eigentlich gar nicht wollte und das tolle Wetter freut mich gar nicht mehr.... Ich bin absolut überzeugt davon, dass die Städte von Menschen voll sind, die gern etwas unternehmen würden, es aber sein lassen, weil sie es nicht allein tun möchten. Kino, Theater, Ausflüge, einfach ein Spaziergang, ein Kafi, einen Schwatz. Und ja, auch die gegenseitige Unterstützung, wenn mal jemand von uns Hilfe braucht, egal, ob es Wohnunghüten während den Ferien ist oder ein Brot kaufen, wenn jemand die Grippe hat. Ich lerne ab und zu Leute kennen, die mir sagen, ja genau, das wünsche ich mir auch. Sich gegenseitig zum Essen einladen, zum Beispiel. Toll, denke ich dann - und höre nie wieder was. Ich habe grausame Mühe mit diesen unverbindlichen Bekanntschaften. Sagt mir, liebe Ron Orp’ler… wie ergeht es euch? Bin gespannt drauf, das zu hören.