Kommentare

Es ist schon merkwürdig, was Frauen so alles unterstellt wird... und das sogar vom eigenen Geschlecht. Warum lassen wir die Menschen nicht einfach so leben, wie sie es für sich für richtig halten und akzeptieren sie, wie sie sind. Nach einer vorangegangenen erfolgreichen Berufskarriere bin ich glückliche Mutter von 2 Kindern und überglückliche Grossmutter von 3 Enkeln... und trotzdem, mein Leben hätte auch anders verlaufen können. Heute bin ich wieder glücklicher Single und geniesse es, selber zu entscheiden, wo ich meine Talente und Kräfte einsetze. Ich bewundere weder die Frauen, die sich für eine Familie, noch diejenigen, die sich für ein Singleleben entschieden haben. Beides kann einem Erfüllung geben. Warum denn überhaupt dieses Aufheben darüber??

spannender Beitrag rich-Rich...
...und weil jemandem vor dem allein sein graut, schaut er lieber heute in seinem PLZ-Kreis, damit er nicht morgen im darumliegenden Umfeld schauen muss?... no comment...
ich glaube, was uns all diese Diskussionen, Artikel und TV-Beiträge beschert, ist das unglaubliche Privileg, in jeder Lebenssituation alleine - und dies auch noch sehr gut - leben zu können. Egal welchem Geschlecht wir zugehörig sind - sich jederzeit aussuchen zu können, ob man nun Gesellschaft haben möchte oder nicht, ist ein Ausdruck umfassenden Reichtums.
und enthaltsam zu leben ist m.E. keine zwingende Konsequenz davon...

stadtfüxin: ich bin absolut und 100% deiner meinung, danke für deinen post!

ich finde nicht, dass der artikel die single-frau glorifiziert. er wagt es vielmehr das thema singlefrauen in ein korrekteres licht zu stellen. bin auch eine singlefrau - im moment hätte ich zwar wieder gerne eine beziehung - doch beziehungen sind nie das wichtigste in meinem leben gewesen. vielmehr wollte ich studieren, einen guten job, reisen, das leben geniessen, freunde haben. heiraten und kinderhaben war für mich von anfang an nicht das passende modell, weil es - so wie ich es wahrnehme - immer noch mit viel einsatz von seiten der frau verbunden ist (hausarbeit, kinder, emotionale beziehungsarbeit, beziehungspflege mit verwandten). so was wollte ich mir auf keinen fall "aufbürden". das klingt jetzt schwer nach egotrip, nicht wahr? ist es nicht! es ist einfach nicht das, was die gesellschaft von frauen erwartet! wir haben uns zu opfern. bei einem mann wäre das mehr als akzeptiert. noch was kommt hinzu: nicht alle frauen hören die biologische uhr ticken und nicht alle wünschen sich kinder. bei mir regt sich absolut nichts, wenn ich ein baby in einem kinderwagen sehe. ich habe mich lange dafür geschämt und kaum getraut darüber zu reden. ich dachte, ich sei abnormal. bis ich herausgefunden habe, dass ich nicht die einzige bin! ich habe keine traumen erlebt, meine eltern sind nicht geschieden und ich bin ein sehr warmherziger mensch. wie viele frauen wird es wohl geben, die so fühlen wie ich? ich denke viele mehr als man denkt! übrigens: keine kinder wollen und keine entzückungsschreie ausstossen, wenn man babys sieht, heisst nicht, dass man kinder nicht mag. ich mag sie wohl. ich wünsche mir einfach keine und möchte mich hauptberuflich nicht um kinder kümmern. hätte der partner einen grossteil der pflege übernommen, dann wäre ich dazu bereit gewesen. ansonsten nicht.
ich finde es sehr wichtig, dass es singlefrauen gibt: sie führen uns vor augen, dass es für frauen auch andere lebensmodelle gibt als das klassische, dass frausein nicht unbedingt kinderkriegen und partnerhabenmüssen bedeutet. eine frau kann auch vollkommen frei und unabhängig sein, ihre talente leben und ihr wissen erweitern, ihre neugierde auf die welt leben, das tun wozu ihr gerade der sinn steht, ohne rücksicht auf andere nehmen zu müssen. trotz aller gleichberechtigung wird das von der gesellschaft immer noch nicht wirklich akzeptiert. es widerspricht einfach dem "prinzip des weiblichen" und stellt das familienideal in frage (das sich ohnehin geändert hat). in diesem sinn ist das mitleid mit der singlefrau einfach unsere angst vor einer anderen form von weiblichkeit, die nicht der gesellschaftlichen norm entspricht. die angst vor einer frau, die sich nicht aufopfert, nicht fürsorglich ist, das wohl der anderen vor dem eigenen stellt. eine solche frau sprengt unser gesellschaftliches ideal, weshalb sie auch unglücklich und mitleidenswürdig zu sein hat.

Das mit Siegern und Verlierern ist relativ zu betrachten, denk. Der Artikel glorifiziert die Singlefrau zwischen 30u40, was auf mich den Anschein machte, sie würde als eine Art "Siegerin" dargestellt.
Ich glaube, auch in der Niederlage resp. im Scheitern kann man für sich etwas gewinnen...
www.ronorp.net

Danke für eure Voten, Livanto und isegrrm! Ich frage mich in diesem Kontext sowieso, ob nicht allein schon die Diskussion um "SiegerInnen" und "VerliererInnen" in dieser Thematik an sich nix verloren hat. SiegerInn = Glücksgefühl? VerliererIn = Depression? Wie wär's mit VerliererIn = einmalige Chance an sich selbst und am Leben zu wachsen.. wie dem auch sei: wer - so wie ich - lieber Taten statt Worte hat, der soll sich auf meiner Mailingliste registrieren (oh Wunder, wir suchen noch Ladies..! ;-) --> --> siehe Inserat "Eine gaaaanz heisse Mailing Liste.." - BIG HUG! Jelena

jetzt hab ichs verstanden: menschsein heisst unglück auf keinen fall zu vermeiden - suchen, und damit dass klappt, negiert frau (unter anderem), dass liebesbeziehungen in aller regel bereichern. hat eine innere logik, dagegen ist nicht anzukommen. ist aber nix für mich, ist mir zu blüemelig, sozusagen

big deal! du tust was fast alle tun! Unglück zu vermeiden hiesse das Menschsein abzulehnen - gönns dir aber, dass es dir trotz aller grausamen Härte ein bisschen wie den meisten geht... für mich bleibt Ricks Schilderung rar und drum hochwertig ;-)

livanto morbido? nochmals für die legofreien und ganz langsam: rick schreibt von beziehungen in denen die annehmlichkeiten überwiegen und du antwortest mit "genau dieses -achtung-hach- glück erleben zu dürfen... ist leider nicht allen vergönnt tralala". hiesse, dass beziehungen in denen die annehmlichkeiten überwiegen ein rares glück wären und meist die nachteile überwiegen. weiss nicht wie's dir geht, aber wenn in meiner beziehung die nachteile überwiegen ziehts mich weiter. und dass unglück vermeiden das wirklich erstrebenswerte sei ist mir leider nicht per legokiste in den schoss gefallen, stammt auch nicht von mir. stimmt aber trotzdem;)

hab den Artikel nicht gelesen, aber um deine Frage zu beantworten: JAAAAAAAAA!

Isser grimmig? Ausser dass ich meinen Nick lese fühl ich mich weder verstanden noch wirklich angesprochen. Nehm drum an, dass da ein Witz nicht gelingen wollte... Also in der Quatsch-Skala würd ich den Satz sehr hoch ansiedeln, dass Unglück zu vermeiden das einzig sinnvoll erstrebenswerte sein soll...
natürlich gibt es die seltenen Exemplare, denen die volle Weisheit mit der allerersten Lego-Kiste umfassend zugefallen ist und die darob das Leben ohne einen Rumpler mit Links meistern. Mein Respekt! Der Friedhof ist übrigens voll solcher Exemplare...
Mensch sein bedeutet aber Fehler zu machen - und wer Unglück erlebt hat, weiss wie wertvoll Glück ist. Ich fühl mich da in sehr guter Gesellschaft... ;-)

ach versüsster rick, verzauberst auch mich.. aber einen punkt hast du getroffen "partnerschaften, in denen die annehmlichkeiten überwiegen". das ist bescheiden, livanto, kein grund, sich gleich in "dieses glück" zu delirieren. diese romantische erwartungshaltung, dass eine beziehung lebensglück und dann auch noch "auf lange zeit" frei haus mitliefert ist doch brutalster quatsch. das leben ist keine glückswiese und das einzig sinnvoll erstrebenswerte ist die vermeidung von unglück. wer mag kann sich natürlich die zeit mit unsinnigen wünschen vertun um sich zwischendurch mit wehklagen etwas aufzulockern. interessant an einer beziehung ist der übergang vom testosteron getriebenen phantasieren der einzigartigen vorzüge der partnerin hin zum oxytocin geschwängerten gefühl trotz defiziten geliebt zu werden. setzt allerdings akzeptieren von defiziten voraus. ergo nix für lichtgestalten.

Ich glaube, Glück hängt nicht von Beziehung oder nicht ab... wer in sich selber Zufriedenheit gefunden hat ist mit oder ohne Beziehung glücklich und macht sein Glück nicht an einem Partner fest. Wurstegal ob Männlein oder Weiblein, ob 20 oder 30 oder 50.

...und die Hoffnung, genau dieses Glück erleben zu können bringt uns dazu, Partnerschaften einzugehen. Aber es ist einfach nicht allen beschieden, sowas über lange Zeit aufrecht zu erhalten. Nicht umsonst wird dieser Zustand wohl in den Gesellschaften als erstrebenswerteste Form des Zusammenlebens gehuldigt.
Gewinner ist darum in meinen Augen jeder, der mit etwelcher Situation gut umzugehen versteht und nicht einbricht, wenn mal nicht verfügbar ist, was grad fehlt...

@lucid: Sehr schöne Analyse der Oberflächlichkeit und Einseitigkeit des Artikels. :-)