Kommentare


@Charles Hügli: frage; welcher staat genau definiert denn die regeln einer global situierten und agierenden bank?

Peter Schiff Speaks for 1 Percent at Occupy Wall Street www.youtube.com

Die Ironie besteht v.a. darin, dass von unserer Gehirnwäsch-Maschinerie ein Gegensatz konstruiert wird, den es eigentlich gar nicht gibt.
Die Anhänger von Brot lassen nur das Getreideprodukt gelten, die Liebhaber von Butter sehen das natürlich ganz anders. Und dann gibt es noch so Siebengescheite, die behaupten, dass das Brot eigentlich nur ein verkappter Butter ist, und so weiter und so fort. Aber wenn mal alle diese Ideologien beisite gelassen werden, muss man doch zugeben, dass vor allem die Kombination schmeckt. Und wenn dann noch eine feine Konfitüre dazu kommt, was will man da mehr?
Staat und Wirtschaft sind keine Gegensätze. Sie spielen völlig verschiedene Rollen. Staat steht für die Regeln der gesellschaftlichen Organisation, während die Wirtschaft dazu da ist, die Menschen mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen.
Sowohl die staatliche Organisation wie auch die Wirtschaft könnten durchaus völlig anders strukturiert sein, als zur Zeit der Fall ist. Wenn wir nur wollten. Das zur Zeit in der Schweiz (und an vielen Orten der Welt) vorherrschende Staatsgebilde ist in erster Linie so aufgebaut, dass einige Wenige sich durch die wirtschaftlichen Tätigkeiten masslos bereichern können, auf Kosten der Ausgebeuteten und Rechtlosen. Es ist kein gottgegebens Naturgesetz, dass nur sich bereichernde Patrons gute und nützliche Produkte herstellen können. Es gibt ganz viele, auch grosse, Genossenschaften, die das genauso gut können. Die althergebrachten Korporationen haben die gemeinschaftlichen Güter weit nachhaltiger verwaltet als dies die heute Masslosen tun.
Es gab in den letzten 200 Jahren überall in der Welt immer wiederAnsätze, zukunftsträchtige Organisationsformen in die Tat umzusetzen. Ausnahmslos alle wurden von den verbrecherischen Machteliten buchstäblich ausradiert.

@wellhavetorevolt: Das klingt ja wie bei Scientology - "Wir laden dich herzlich ein, dich uns anzuschliessen, ... um glücklich zu sein und eine bessere Welt zu schaffen ... du wirst glücklicher sein als du es dir jemals hättest wünschen können ..." ;-)

Die Ironie besteht tatsächlich darin, dass der heutige Staatskapitalismus von den Regierungen als freie Marktwirtschaft ausgegeben wird, um sich selbst frei zu kaufen. Leider fallen einige naivere Linke tatsächlich auf diesen Mumpitz hinein und klassifizieren dieses System in der Folge als Neoliberalismus, um dem Ausbau des Staates zu frohlocken, also just diese Auslegung des Kapitalismus zu bestärken.

Charles, sieh es ein: Die Zeit des Kapitalismus aus deinen Lehrbüchern ist vorbei. Wenn nicht heute, dann morgen. Wir laden dich herzlich ein, dich uns anzuschliessen, nämlich den Menschen, die nicht leben um Vermögen anzuhäufen, sondern um glücklich zu sein und eine bessere Welt zu schaffen. Beschäftige dich nicht mit Steueroptimierung und Geldtheorie, fang an zu leben und teile was du hast mit anderen, die weniger haben, sie werden es dir danken und du wirst glücklicher sein als du es dir jemals hättest wünschen können. Charles wir lieben dich so wie du bist! Klar ist es schwierig sich zu ändern, aber versuche es doch trotzdem. Es lohnt sich.
hier ein Video für dich, vielleicht erkennst du dich selbst ein wenig darin, wie du warst, bevor dich die Enttäuschungen des Lebens und fehlende Zuwendung zum Monster gemacht haben.
www.youtube.com

@Charles: Weiss nicht, ob es viel Sinn macht, ob es viel Sinn macht dir zu entgegnen. Mach es trotzdem mal. Würde mich interessieren, wo du dich informierst, wie die Welt funktioniert (so wie du sie beschreibst)?
Viele Menschen sind schon zufrieden, wenn sie überleben können, ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen. Sparen kommt dann erst viel später. Und die wertvollen Produkte basieren auf irgendwelchen Rohstoffen. Und für diese sehen vielfach, die Menschen in den Ländern, in denen sie abgebaut, nichts oder nur sehr wenig.

Charles: ich habe selten einen grösseren Sch... gelesen.

Wir leben heute NICHT im Kapitalismus bzw. Liberalismus. Gerade die Banken sind die am meisten regulierte Branche überhaupt - und zwar seit Jahrzehnten. Die Banken repräsentieren nicht das freie Unternehmertum (das beispielweise bei Lindt&Sprüngli oder Emmi sichtbar ist). Vielmehr sind die Banken werden bis in die Details des Alltags vom Staat kontrolliert. Die allermeisten Prozesse sind staatlich vorgeschrieben oder sind bewilligungspflichtig. Insbesondere das heutige fraktionelle Geldsystem ist vom Staat konzipiert. In der freien Marktwirtschaft könnte dieses Geldsystem nicht überleben, da es instabil ist.
Wer heute gegen die Banken protestiert, der protestiert gegen den Staat. Niemand hat etwas gegen das wahre freie Unternehmertum der Schokoladehersteller, Handwerkerbuden oder Computerhändler. Ihr seid nicht gegen den Kapitalismus, ihr seid gegen die staatliche Regulierung, die die Finanzbranche und das Geldsystem bis zur Unkenntlichkeit manipuliert hat.

Es ist keine Enteignung, wenn Unternehmer wertvolle Produkte verkaufen und dadurch reich werden. Dies geschieht nicht zum Nachteil ihrer Kunden oder der Gesellschaft, sondern trägt im Gegenteil zum allgemeinen Wohlstand bei. Beispielsweise haben wir heute Kühlschränke, Backöfen, Autos, Zentralheizungen, etc. Das alles gab es vor 100 Jahren noch nicht. Wir haben diesen Fortschritt alleine jenen Unternehmern zu verdanken, die ihre Ersparnisse nicht in stumpfsinnigen australischen Sprachaufenthalten verschleudert haben, sondern in die Entwicklung dieser Produkte investiert haben.
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Die eigentliche Enteignung besteht in der Besteuerung von Einkommen, Vermögen und Umsätzen. Damit werden viele Menschen daran gehindert, selbstständig zu sparen und ein Vermögen aufzubauen. Das Ergebnis ist die wohlbekannte Schere. Wer reich ist, wird reicher (was eigentlich erfreulich ist), doch wer arm ist, hat weder Chance noch Anreiz, ein Vermögen anzusparen.

Ein Stück weit muss ich hier lespaul schon recht geben, der Auftritt vom Occupisten Wüthrich im Club war keinesfalls kompetent und der Bewegung eher abträglich.

Es wäre interessant, wenn bankmitarbeiter uns ihre sicht erzählen würden. Nur- wo sind diese banker? Bestenfalls kritisieren sie hinter vorgehaltener hand das system, für das sie selbst arbeiten und an dem sie gut verdienen, offene kritik ist wohl eher selbstmord. Schliesslich gehts auch um den eigenen arbeitsplatz. Aber man könnte uns hier aufklären, anonym und schonungslos. Und so dass jeder folgen kann.

@ lespaul und tripoleon: ich finde es nicht ganz richtig, dass nur "studierte" eine ahnung haben können.. schon die aussage, "ein paar artikel reichen nicht,...": auch das lesen vielen büchern heisst nicht, dass eine person die materie verstanden hat. es gibt halt bereiche, die allen etwas angehen, ob gebildet oder nicht, und da kann jede(r) mitdiskutieren. auch einen gesunden menschenverstand bringt manchmal mehr einsicht als hochstehende wissenschaftliche bücher (die, die sie geschrieben haben, haben auch kein gesamt-wissen sondern einen teil davon, je nach dem grösser oder kleiner). schlussendlich, wenn euch das essen nicht schmeckt, kann ja niemand damit kommen: "du kennst dich nicht aus, du hast lebensmittel und ernährung nicht studiert, also zählt deine meinung nicht", bin ich überzeugt. also lasst euch nicht so täuschen über "frauengefühle", männer haben auch gefühle dass irgendetwas mit unserem system nicht ganz so rund läuft, und das ist schon mal ein anfang.

Ich denke mal, es mangelt oft am Verständnis, wie die Finanzmärkte überhaupt funktionieren. Ich habe in den letzten Wochen die Erfahrung gemacht, dass sowohl Occupy-Gegner wie auch -Befürworter hier nicht wirklich gut informiert sind. Der unten verlinkte Beitrag von ladyblog.ch spricht da Bände: Eine Meinung haben, ohne über die Hintergründe Bescheid zu wissen.
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Statt hier endlos über Pro und Contra des Kapitalismus zu lametieren, würde ich euch allen empfehlen, einmal mit jemandem zu sprechen, der/die die Abläufe an der Börse sowie deren negativen Folgen aus eigener Erfahrung kennt. Ihr würdet sehr schnell feststellen: die grössten Kritiker am heutigen System kommen oft aus der Finanzbranche selbst. Allerdings ist dabei nicht die Abschaffung des Kapitalismus das Thema, sondern das fehlende Verantwortungsgefühl der Banken, das mangelnde Wissen um die Abläufe von Seiten der Politiker, die Risikobereitschaft von Grossinvestoren und Verwaltern von Pensionsfonds und vorallem: der komplette Mangel an funktionierenden Regulierungsmassnahmen. Der Zuspruch für eine (temporäre) Verstaatlichung der Grossbanken UBS und Credit Suisse ist unter Kennern als Folge höher, als man im ersten Moment vielleicht denken würde - allerdings immer mit dem Hinweis, dass die Schweiz dadurch Milliarden an Schwarzgeldern verlieren würde.