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genau das meinte ich mit der schwierigkeit, hier differenziert zu diskutieren.
@smashing:natürlich meinte ich nicht, dass du hakenkreuze an synagogen schmierst. doch genau das passiert, weil viele nicht unterscheiden zwischen israel und jüdischen einrichtungen. es ist ja traurig genug, dass diese verstärkt beschützt werden müssen. israel und "die juden" gleichzustellen, ist sehr vereinfacht. und das entspricht dem simplen weltbild der svp, die halt bekannt dafür ist, mit schlagworten um sich zu schmeissen. deshalb der vergleich.
auch wenn dein jüdischer freund anscheinend deine meinung zu israel nicht teilt, heisst es noch lange nicht, dass alle juden so denken. und nebenbei gesagt, ist dir bei allen anderen kollegen die religion auch so wichtig? (das war wohl jetzt auch böse, oder?) oder anders gefragt, wäre es besser, wenn sich ein christlicher* schweizer israelfreundlich äussern würde? (*hier kannst du wahlweise andere glaubensrichtungen einsetzen)
die frage nach der nationalität ergab sich aus der satzstellung... es ist mir nämlich eigentlich egal, ob schweizer oder ausländer, christ oder jude, moslem oder hindu, grün oder rosa....
@le b: ich will nicht darüber streiten, ob nun die apartheid schlimmer war als die lage der palästinenser. aber bei den palästinenser spielen noch viele andere faktoren mit, während an der apartheid einzig der staat südafrika schuld war. deshalb hinkt der vergleich in meinen augen doch etwas.
und ich beschwichtige nichts, was diesen krieg angeht und ich sage auch nichts gegen israelkritiker. ich verlange nur, dass man den STAAT israel kritisiert und nicht DIE JUDEN. das scheint mir doch nicht zuviel verlangt.
auch scheint mir israel = täter, palästina = opfer doch etwas zu einfach. die situation ist so komplex und hat eine lange vorgeschichte, das sprengt diesen rahmen. und da bin ich wieder am anfang. es ist halt schwierig, hier drin....... etc. etc.

@cat: dumm find ich eher deine reaktion - ich schreibe, dass uns die vergangenheit nicht davon abhalten sollte, ehrlich und offen vorwärts zu denken, und du versuchst sofort, mich mit irgendwelchen hakenkreuzschmierern und svp-nachplappern (warum kommt in diesem forum eigentlich immer und überall wieder die svp ins spiel?!?) in die selbe ecke zu stellen.
ja, ich bin schweizer (was tut das zur sache??), habe in zürich einen sehr guten freund, der jüdisch ist. er ist jung (25), schweizer (seit generationen), urban & weltoffen (z.b. lebt er offen schwul), auf der anderen seite aber doch auch sehr religiös (party am samstag ist kein problem - aber am freitag nicht, da wird mit jüdischen kollegen sabbat gefeiert). mit ihm führe ich sehr wohl viele und teilweise sehr intensive diskussionen über diese themen. obwohl ich ihn wirklich sehr mag und, wie erwähnt, eigentlich für sehr aufgeschlossen halte, stehen mir manchmal echt die haare zu berge bezüglich seiner meinung zum staat israel und seinen handlungen.
also, liebe cat, halte dich bitte ein bisschen zurück mit verurteilungen und einteilungen von menschen die du nicht kennst. ich habe das gefühl, du machst es dir genau so einfach wie du es den leuten unterstellen willst, die du anzugreifen versuchst.

@cat: "man kann nämlich sehr wohl gegen die politik israels sein ohne antijüdisch zu denken. aber das scheint vielen leuten schwer zu fallen. es gibt ja auch sehr viele juden auf der ganzen welt - auch in israel - die gegen diesen krieg sind. und das sind ja wohl kaum antisemiten."
stimme völlig mit dir ein, kenne sie ja auch. aber was meinst du mit "ich mache den unterschied nicht zwischen AS und Israel?" Das verstehe ich nicht. Und ich wollte die Apartheid nicht verharmlosen. Das hast du jetzt so interpretiert. Ich sagte nur: was in Palästina abgeht, ist wohl noch viel krasser.
Klar, schwierig per Forum zu diskutieren, aber ich halte das für eine Art Öffentlichkeit, und das Thema ist wichtig. Wo sonst diskutieren?

ich stimme smashing zu, meinte ich. Ich glaube, smashing kennt den Unterschied zwischen Juden und Israel. Und er hat (denke ich) auch keine Hakenkreuze geschmiert. Ich denke, solange auf jede Äusserung in diese Richtung sofort mit Hakenkreuzvorwürfen beworfen wird, gärt es weiter im Ungesagten. Damit ist niemand geholfen.
Ich stimme dir, Cat, zu, dass nicht alle Juden hinter der Politik Israels stehen. Haben wir auch nicht behauptet, oder? Ich frage mich, warum die Regierungen schweigen.

@le b: ohne die aggressionspolitik israels im geringsten verteidigen zu wollen, bin ich aber nicht wirklich einverstanden mit einigen punkten deines beitrags.
deine aussage zur apartheid ist schon sehr verhamlosend. die schwarzen wurden nur benachteiligt? dann war das ja alles gar nicht so schlimm? auch wenn sie nicht gleich reihenweise vergast wurden wie bei den nazis, so hatten sie schwer zu leiden, wurden wie vieh behandelt und sehr wohl auch getötet von den weissen. du hast das wort apartheid etwas gar wörtlich genommen.
und auch du unterscheidest leider nicht wirklich zwischen dem staat israel und antisemitismus. man kann nämlich sehr wohl gegen die politik israels sein ohne antijüdisch zu denken. aber das scheint vielen leuten schwer zu fallen. es gibt ja auch sehr viele juden auf der ganzen welt - auch in israel - die gegen diesen krieg sind. und das sind ja wohl kaum antisemiten.
und gerade bei diesem thema - gilt aber auch für die apartheid - muss man wirklich genau überlegen, wie man etwas sagt. sonst findet man sich schnell in übelster gesellschaft wieder!
ich finde es generell schwierig, hier solche sachen diskutieren zu wollen. denn die gefahr der missverständnisse ist sehr gross. und längere beiträge liesst eh fast keiner, also fallen da halt schlagworte und dann artet das wieder mal aus. wie schon so oft...

Ich stimme dir zu. Das Wort ist eine bequeme, viel zu oft abgefeuerte Waffe, und dessen inflationärer Gebrauch entwertet den Begriff langsam. Ich empfehle dir zu antworten: Die Palästinenser sind übrigens auch Semiten, und somit ist Israel momentan das antisemitischste Land, das es überhaupt gibt. Aber gut, lassen wir den Begriff ruhen.
Aber ich habe mir noch ein wenig überlegt: Haben sich die USA in Vietnam und Irak anders verhalten? Da gibt es grauenhafte Geschichten. Und die USA lässt man auch laufen. Russland ähnlich. Es sind immer die Bullys, die militärisch weit überlegen sind und deren viel schwächere Gegner deshalb neue Methoden finden müssen. Dann schreien die Bullys: Terrorismus!! (zwar oft zu Recht, aber wie wärs mit Ursachenforschung?) und schagen alles kurz und klein. Dass dabei viel mehr Zivilpersonen als im "Terrorismus" draufgehen, wird mit Schulterzucken in Kauf genommen. Sind ja nur die anderen.
Geht "Waltz with Bashir" schauen im Kino. Dann bekommt ihr eine Ahnung, wie "zielgenau" die Israelis wohl im Moment in Gaza gegen die "Terroristen" vorgehen.
Beim Bully Israel scheint man ein Auge zuzudrücken: Naja, er hatte halt ne schwere Jugend, er wurde verprügelt und gechasst, man muss ihn verstehen. Ähnliche Politik gab's in Europa schon mal: Appeasement nannte man das damals, gegenüber dem von den Versailler Verträgen arg gebeutelten Deutschland, und es führte in die Katastrophe.
Zum Glück kenne ich auch Juden, die meine Meinung teilen und sich engagieren, unabhängig von nationalen, religiösen, machtpolitischen Überlegungnen.
Die Leute die jetzt beschwichtigen und wegschauen, sind genau die, die auch in den 30er Jahren alles beschwichtigt und weggeschaut hätten.
Wer Israelkritiker, bzw. Verteidiger der palästinensischen Sache als Antisemiten bezeichnet, macht einen tragischen Fehler und hat nichts aus der Geschichte gelernt.

@smashing!: unterscheide mal erst zwischen "den juden" und "israel". deine aussage ist nicht böse, sondern dumm! und antisemitismus gründet in erster linie auf dummheit. nicht alle juden auf der welt stehen hinter der politik israels. die jüdischen mitmenschen hier sind schweizer wie du und ich (falls du es überhaupt bist!?!) deshalb ist es ausgesprochen dumm und einfältig, synagogen und andere jüdischen einrichtungen z.b. mit hakenkreuzen zu verschmieren.
und solange es immer noch leute gibt, die solche äusserungen von sich geben, so lange ist der antisemitismus nicht ausgerottet!
bei den palästinensern interessiert sich ja auch keiner für die religion. sonst müsste mancher dummschwätzer die schnauze halten, denn gegen die moslems wird ja auch ständig gehetzt.
wenn schon so ein thema in diesem forum angerissen wird, dann bitte aber differenziert. aber das ist halt schwierig. mit schlagworten in svp-manier um sich zu schmeissen, ist wohl viel einfacher.

achtung, ich sage jetzt etwas ganz, ganz böses:
ich finds echt zum kotzen, wie sich viele juden bei jeglicher kritik an ihrem heutigen gebaren sofort an ihrer opferrolle aus dem 2. weltkrieg fest klammern und sofort "antisemitisch!" schreien. klar wurde der jüdischen weltbevölkerung sehr viel sehr schlimmes angetan während dem nazi-regime und auch während vielen anderen ereignissen in der geschichte. ich denke aber, das ist vorbei und unsere generation war nicht mehr wirklich davon betroffen, weder als opfer noch als täter.
deshalb verstehe ich nicht, warum sich auch heute immer noch niemand traut, klar und deutlich zu sagen: "Israel, so geht es nicht!"
müssen "wir" wirklich die klappe halten, falls wir nicht sofort als antisemitisch abgestempelt werden wollen, nur weil generationen vor uns etwas ganz schlimmes getan haben?
ich habe immer gedacht, blut- und erbschuld würde in unserer zivilisation nicht mehr gelten....
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