Jetzt kurz vor der Preisverleihung am 15. Kurzfilmfestival von Winterthur...

...kann ich ja noch meine Favoriten und andere Beobachtungen äussern: Allgemein sind Kurzfilmfestivals einfach herrlich, auch in Locarno zieht es mich immer zu den Jungfilmern.
Bei einer Auswahl von 36 Filmen im internationalen und 16 im nationalen Wettbewerb oder 1,5% aller Eingaben (!) darf man getrost Qualität erwarten. So sind dann Entscheidungen Geschmackssache und etwas zufällig:
Wie beim russischen 5minüter „Vmeste“ über die Hundescheisse im Speziellen und Allgemeinen. Oder die formal perfekt ausbalancierte Trennungsgeschichte „Fungus“ aus Schweden einer Regisseurin, die bisher fast alles am Set gemacht hat ausser Regie. Mit viel Witz und noch mehr Absurdität lassen sich die meisten ernsten Themen oder auch Politisches am besten befördern: Die chinesisch kommentierte Reise auf dem ferngesteuerten menschenleeren Containerschiff „Supercargo“. Das surrealistisch gezeichnete Pendant eines Luxusliners in „Sea of Tranquility“. Überhaupt ist das Meer eine Verbindung: In der algerischen Dokufiction „Bruleurs“ über Bootsflüchlinge, die mit der Verbrennung der ID auch in Nordafrika selber an einem Tabu kratzt. Mit demselben „Boot“ spielt der Zeichentrickfilm „Bon Voyage“. Oder das Meer dient als Hintergrund der gefährlich „doktor“-spielenden Jugendlichen im CH-Film „Premices“. Da tut es gut, wenn zwischendurch auch mal leichtfüssig augenzwinkernd erzählt wird, wie die Parodie über's In-sein bei uns in „De Roni“.
Wer sich um einen Zugangscode bemüht, kann die Filme noch eine Weile online anschauen.
www.zueritipp.ch bietet die lustigen Trailer der letzten Jahrgänge: