la fiction dépasse la réalité

dass es den initianten nicht um die minarette ging, war schon im vorfeld klar. dass hier keine realen probleme zur debatte standen, sondern eine künstlich erzeugte stimmung sich ausdruck verschaffte (siehe das abstimmungsresultat in den städten mit grossem ausländer- und muslim-anteil), bedeutet, dass wir es mit einer ersatzhandlung zu tun haben. aber wenn das so ist, dann kann man jetzt lange über minarette und islam und integration etc. diskutieren: darum geht es gar nicht. es geht darum, dass die schweiz den anschluss nach dem ende des kalten krieges verpasst hat, nachdem die usa mit obama nun ganz sachte doch gemerkt haben, dass es nicht weitergeht wie bisher. in jenin ging ein palästinenser so weit, dass er die organe seines von israelis ermordeten sohnes einem israelischen kind spendete. in chile wurde victor jara endlich richtig beerdigt im beisein einer staatspräsidentin, die einst selbst vom damaligen regime gefoltert wurde. nur hierzulande haben einige noch nicht begriffen, dass wir in einer anderen zeit leben. und sie werden es nicht merken, solange das geschäft - jedes geschäft - über die vernunft gestellt wird. und so ist es: trotz wirtschaftskrise hat man nicht gemerkt, dass das gelddenken ins verderben führt. der ganze rummel dient dazu, die menschen abzulenken vor den realen problemen der gegenwart. der wille zur realitätsverweigerung, weil es einen an phantasie mangelt, an weitblick, an einem denken, das das wohl aller im auge hat, ist der traurige vorläufige höhepunkt der misere. - wie geht es weiter? der reaktion scheinen die themen nicht auszugehen. aber weshalb sind die weltoffenen geister so still und duldsam? auch sie tragen bei zur heutigen biederen kleingeistigkeit. die intelligenz wird am laufmeter beleidigt und wehrt sich nicht! was für ein anblick! wie würdelos!