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Ciao Neongrau! Wichtig ist, dass Du eine starke Familie und Freunde hast. Ich kenne auch Single-Mütter, hier und in Italien. Deren Männer sind entweder mit einer anderen ab oder sind vom Motorrad gefallen oder wurden erschossen. Wenn eine junge Frau ein Kind hat oder zwei oder drei, kommt sie zu nichts mehr, nicht einmal mehr zum Atmen. Dann ist es sehr hilfreich, wenn sie hin und wieder die Kinder bei ihrer Mutter lassen kann oder bei Geschwistern oder Freunden, die auch Kinder haben. Wenn viele Kinder zusammenkommen, spielen sie miteinander, dann können die Erwachsenen Kaffee trinken und jassen. Und wenn Dein Kind mal fragt, wer denn der Vater sei, erklärst Du die Geschichte mit der "unbefleckten Empfängnis". Sag von Anfang an die Wahrheit, erfinde keine Geschichten. Richtig erzählt, können Kinder damit umgehen. Denn wenn das Kind in der Pubertät (schwierige Phase) herausfindet, dass es ein Leben lang getäuscht wurde, wird es wütend und lässt das Haus erschüttern und gibt Dir die Schuld. Diese Probleme will niemand. Ich habe einen Onkel, der wurde in den Kriegsjahren auch von einer Frau, ihrer Mutter und der Grossmutter grossgezogen, abwechslungsweise. Der ist jetzt ein fröhlicher alter Mann der viel lacht und immer und überall seine Hilfe anbietet. Es muss nicht immer schlecht herauskommen, auch wenn das alle sagen. Hör auf Dein Herz, auf Deine Gefühle, es ist Dein Leben und das Deines Kindes, Du musst wissen, ob das gut kommt, rede mit Deinen nächsten Verwandten und Freunden darüber. Hier im Internet kann jeder alles mögliche erzählen. Ich ja auch. Es könnte ja alles erfunden sein, was ich hier schreibe. ;-)

Es wurde zwar schon mal erwähnt, aber ich möchte es gern noch einmal in die Runde werfen: Alle "Fortpflanzunghilfsmethoden" dürfen in der Schweiz ausschliesslichen an verheirateten Paaren vorgenommen werden. Sprich: Das was Du vorhast, ist hier verboten und Du müsstest ins Ausland gehen...
Ich will Dir, Neongrau, nicht auch noch meine Meinung aufs Auge drücken; aber einen Rat/Bitte hätte ich: Bevor Du Dich darauf einlässt, lass Dir eine wirklich gute Antwort auf die Frage: "Mami, wär isch min Papi?" einfallen... (denn diese Frage wird garantiert kommen...)

ich habe eine 7monate alte Tochter und bin Singlemami. und weisst du was, es geht wunderbar. ich habe ein super Umfeld und auch eine gute Arbeitsstelle, im Grossen und Ganzen schaffe ich es gut alleine und bin einfach nur glücklich, dass sie da ist. Und klar ist es manchmal streng und ich bin auch ab und an hundemüde, und Zeit für mich allleine ist jetzt limitiert. Aber dies war mir bewusst. Ein gutes Netz ist enorm hilfreich und wünsche ich dir. Und hör auf dich, und was du für richtig hältst.

Ich denke, es ist ein sehr grosser Unterschied zwischen einem adoptierten Kind, das seine leiblichen Eltern nicht kennt und einem Kind, das seinen Vater nicht kennt, weil es die Mutter so wollte. Ein adoptiertes Kind kommt immer durch einen Schicksalsschlag in eine neue Familie, die neue Familie wird zur echten Familie und kann dem Kind also etwas bieten, was den leiblichen Eltern (aus den verschiedensten Gründen) nicht möglich war. Eine Freundin von mir wurde als Baby aus dem fernen Ausland adoptiert, wuchs in einer "perfekten" Schweizer Famile auf, liebte ihre Eltern und Geschwister (auch adoptiert) und wurde von ihnen geliebt. Trotzdem wollte sie aber unbedingt heraus finden, wer ihre leibliche Familie ist, da das für sie extrem wichtig war. Dafür ist sie in das Land ihrer Geburt gereist und hat dort Monate verbracht und Kinderheime und Behörden abgeklappert, leider ohne Erfolg und ohne einen Hinweis auf ihre leibliche Familie und damit auf ihre Geschichte und ihre Wurzeln.
Natürlich ist sie ihrer Familie (die Familie in der Schweiz ist die echte Familie!) sehr dankbar für alles, denn sie ist sich absolut bewusst, dass sie in ihrem Heimatland als Heimkind niemals solche Lebenschancen gehabt hätte wie hier in der Schweiz. Aber trotzdem beschäftigt sie diese Geschichte und die Suche nach den Wurzeln und Identität extrem stark.
Ich denke, eine solche Identitätssuche als Schicksalsschlag ist schon ziemlich hart - eine solche Situation muss meiner Meinung nach nicht noch "künstlich" erzeugt werden.

@bünzli, ich übernehm mal für dich! NaturM, ich verstehe deine empörung ein stück weit.
aber auch du hast bloss eine art des aufwachsens genossen, du kennst die wahrheit nicht mehr (aber auch nicht weniger) als andere, die vielleicht konventionell mit mami und papi aufgewachsen sind.

auch ich kann aus ganz persönlicher Erfahrung schreiben, da ich ohne Vater aufwachsen musste.
Ich kann nicht aufzählen wie viele male ich meinen Vater vermisste, wie sehr ich das Vorbild suchte, obwohl ich einen lieben Stiefvater hatte.
Vielleicht weil mein Stiefvater ein ganz anderer Typ als mein richtiger Vater war?
Auf jeden Fall möchte ich dieses Leiden niemandem wünschen!
Fazit an neongrau: klemm dich in den Arsch es gibt für jede Frau den passenden Mann! gib dir Mühe hopp! Frag Männer, nimm dir Auszeit, geh in die Ferien, ich kenn dich nicht aber es gibt ganz sicher auch für dich einen Weg! Mach kein vaterloses Kind nur weil es technisch möglich ist. Niemals!

Ich möchte an der Stelle einfach nochmal erwähnen, dass ein Kind, welches durch Insemination gezeugt wurde, die Möglichkeit besitzt, Kontakt zu seinem biologischen Vater aufzunehmen. Es gibt die Mögliochkeit einen anonymen Spender zu wählen, oder aber einen, der einverstanden ist, wenn das Kind dann Kontakt aufnehmen möchte.

krümel, ich verstehe deine empörung ein stück weit.
aber auch du hast bloss eine art des aufwachsens genossen, du kennst die wahrheit nicht mehr (aber auch nicht weniger) als andere, die vielleicht konventionell mit mami und papi aufgewachsen sind.

PS: @ Neongrau: Du entscheidest in diesem Fall nur mit dem Herzen richtig.

Liebe alle,
ich bin ein Adoptivkind. Lese ich Eure Texte wird mir schlecht. Wie um alles in der Welt könnt ihr Aussagen über etwas machen, was ihr nie bei eigenem Leib erlebt habt? Richten darüber ob es gut oder schlecht ist, seine Leiblichen Eltern zu kennen?! Es wird hier mehrheitlich geschrieben, dass es 'schlecht' sei ohne den einen Elternteil aufzuwachsen, das es schlecht sei, seine Eltern nicht zu kennen. Da hab ich ja Glück gehabt, dass ich trotz den wiedrigen Umständen doch noch als 'normaler' Erwachsener herausgekommen bin !!
Ich sage Euch nun wie es ist, weil am eigenen Leib erfahren: es kommt nicht darauf an WER dich aufzieht, sonder WIE man dich aufzieht. So einfach ist das.

Liebe neongrau. Leider kann ich Dir nicht mit Erfahrungen als Single-Mami dienen aber immerhin mit solchen als Mami. Und mit diesem Rucksack trau ich mich zu sagen: spüle all die weltverbesserer und klugscheisser Kommentare erst mal das elektronische Klo hinunter. Dann: Ich glaube wenn Du Dir ein Kind wünschst und dich für diese Aufgabe bereit fühlst, wirst Du das 100%ig gut meistern und das wird auch gut kommen. Es wird ganz bestimmt ein grösserer Kraftakt sein OHNE als MIT Papi - vor allem am Anfang - aber das haben viele andere auch geschafft. Und vielleicht hast Du ja auch ein gutes Umfeld welches Dir unter die Arme greift. Für das Kind ist wichtig, dass es sehr geliebt wird. Von wem auch immer. Zwei Mamis, zwei Papis, ein Mami, ein Papi oder hunderte Grossmütter... das spielt doch überhaupt keine Rolle. Ein Kind braucht nicht zwingend einen Vater. So wie es auch nicht zwingend Geschwister braucht. Oder ein Hausfrauenmami. Oder ein Trotinett. Natürlich gibt es optimalere Verhältnisse und kompliziertere aber ich glaube dass man mit der Bilderbuchfamilie auch genausogut scheitern kann. Es gibt da auch wieder ganz neue Probleme mit Männern :)
Die Fragen nach dem Recht auf ein Kind finde ich komisch. Es gibt keine Rechte diesbezüglich sondern Möglichkeiten. Und dann Dankbarkeit wenn aus einer Möglichkeit reales Glück wird.
Aber eigentlich suchtest Du ja gleichgesinnte und keine Meinungen, gell. Ich wollte einfach noch was Aufbauendes beitragen.

aus persönlicher erfahrung gefallen mir die aussagen von slomo und besonders von lookout, dass es wichtig ist zugang zu den eigenen wurzeln zu haben. ich bin mit beiden elternteilen aufgewachsen, habe aber nie die elterliche famile von meinem vater kennengelernt. da fehlt was um sich ein vollständiges bild über die herkunft und damit die eigene identität zu machen. neongrau, auch wenn du ohne vater aufgewachsen bist und es dir damit gut geht. dein kind wird es möglicherweise anders erleben und sich wünschen eine beziehung zu seinem körperlichen vater, grossvater und den dahinter stehenden familien aufzubauen.

marsu: das freut mich für dich, ehrlich! nur leider ist das nicht allen gegeben.

Ich habe eine 14-monatige Süsse, welche ich über alles liebe. Den Alltag mit ihr gut zu bewältigen schaffe ich genau aus dem Grund, weil sie einen tollen Papi hat, der sich auch um sie kümmert. Kind ohne Mann zu planen wäre für mich nie in Frage gekommen, da es auch zu zweit noch herausfordernd genug ist.

ungestüm: wurzeln kann das umfeld nicht ersetzen.
wenn es ein schicksalsschlag ist, dass frauen keinen passenden partner finden, dann ist es der der frau und nicht der des kindes. die frau wälzt ihren schicksalsschlag dann eben aufs kind ab und das kind darf ihn ausbaden, damit die frau nicht muss