Kommentare

Ich bin etwas lustlos in diesen Film gegeangen, gerade weil das Thema damals medial abgedroschen wurde (durch aus nicht nur auf die westlichen Opfer bezogen). Was also soll man da noch ein Drama draufsetzen, dachte ich!? Da ich mir kürzlich auch gerade eine heftige Fleischwunde zugegzogen habe und traumatisiert vor der Narkose aufgefordert wurde an etwas Schönes zu denken, -auch irrationale Sterbensangst davor hatte, hat mich der Film mit emotionaler Wucht erwischt. Die Schema-Dramaturgie "Katastrophenfilm" habe ich dabei nicht vergessen! Die Filmdrama-Übersättigung bringt es mit sich, dass wir momentan einen "based on a true story" Flut haben (Klar ist auch das nicht neu..), einfach damit es noch einen Kick mehr gibt, den Authentizitätskick. Insofern verstehe ich den Protest von "Bruder" n'dugu nur zu gut.
Andrerseits hat schneekönig genau so recht. Das Argument," da sind noch die andern einheimischen Opfer vergessen", ist mir nicht geheuer, gerade weil es fast immer zieht. Wenn es mit moralischem Anspruch getan wrid, halte ich eine andere Ethik dagegen: Leid sollte man nicht gegeneinader aufrechnen.
Ich fand die Balance der Privilegierten Touri-Opfer zu den verschiedenen Einheimischen deswegen nicht verfehlt oder klischiert-einseitig dargestellt. HappyEnd und zürich product placement negierten den Rest nicht, im Gegenteil. Es gab viele Nuancen und viel Nachdenkliches im Film, auch wenn man emotional "überfallen" wird.
Ich mag Katastrophenfilme, weil darin Menschen wieder von Null auf oder von Grund auf sich finden müssen, egal ob das Schema platt oder abgelutscht scheint. Insofern habe ich micht von diesem "Kick" verführen lassen... Hervoragend gemacht und geschrieben finde ich den Film trotzdem.

das ist sensationslüsterner dreck, sorry. und wie kann man sich diesen horror nochmals freiwillig im kino antun?

Vielleicht hilft Dir dieser Bericht von 10vor10, deine voreingenommene Meinung zu ändern oder zumindest darüber nachzudenken?
www.srf.ch
PS: Eine Gleichsetzung von The Impossible und bspw. Fast & Furious ist lächerlich.

ich sehe keinen unterschied zwischen the impossible und Die Hard 21, Fast Furious 34, Super-, Spider- und Iron Man. sorry.

n'dugu, ich finde Deine Argumentation teilweise etwas unausgegoren. Die Tatsache, dass es ein spanischer Film ist (im Original übrigens Lo imposible) ist unumstösslich. Sorry. Da ändert die englische/australische Herkunft von Watts und die englische von McGregor auch nichts. Christoph Waltz musste ja auch nicht die amerikanische Staatsbürgerschaft annehmen, damit Django Unchained eine US-Produktion bleibt.
Und bei "wie z vom zug überrollt wurde" würde es sich um ein Einzelschicksal handeln, dass dann die Mehrheit nicht interessiert. Es sei denn, es wäre bspw. Natascha Kampusch. Deren Geschichte startete übrigens auch gestern im Kino. Auch darüber lässt sich streiten, nehme ich an?
Sagen wirs mal so: Seien wir doch froh, dass es auch Filme wie The Impossible gibt, damit sich das Gros der Kinogänger - und auch das ist leider Tatsache - nicht nur Die Hard 21, Fast Furious 34, Super-, Spider- und Iron Man anschaut.

"But The Impossible seems complacent, all the same, and even a bit heartless in its salute to one family of white Western tourists. It's much easier to never say die when your privileged status has secured access to medical help and enormous slices of luck."

mann seid ihr unkritisch. naomi watts ist glaub nicht spanierin, oder schon? man dreht ja auch keinen film über "als der föhn in die badewanne fiel und x starb". oder "wie z vom zug überrollt wurde".

mann seid ihr unkritisch. naomi watts ist glaub nicht spanierin, oder schon? man dreht ja auch keinen film über "als der föhn in die badewanne fiel und x starb". oder "wie z vom zug überrollt wurde".

Ach, dann darf man auch keine Filme über Weltkriege oder andere tragische Geschichten drehen. Always look on the bright side of life? Das sind eben Geschichten die das Leben schreibt.

Hast Du Dir denn den Film angeschaut? Wenn Du Dich eingehend damit befasst hättest wäre Dir bekannt, dass es sich weder um eine Mainstream-, noch um eine Hollywood-Produktion handelt. Der Film ist spanisch und basiert auf der wahren Geschichte einer fünfköpfigen spanischen Familie, die während der ganzen Entwicklung des Projektes involviert war und voll und ganz hinter dem Film steht. Regie führte Juan Antonio Bayona, ein Grossteil der Szenen wurde ausserdem in Spanien gedreht. Produziert wurde er von einem unabhängigen Studio. Somit wären diese Punkte schon mal widerlegt.
Bei Deinen Argumenten müsste man ja auch die Daseinsberechtigung von Filmen wie Schindler’s List, Titanic oder jeden Film über einen der Weltkriege (um nur einige zu nennen) anzweifeln. Wieso soll sich der Zuschauer The Impossible nicht anschauen und somit nur einen Bruchteil des Grauens, den die Betroffenen mitgemacht haben, auf der Kinoleinwand mitbekommen. Und das ewige Gemeckere, dass die Geschichte an einem westlichen Paar aufgehängt wird: Der Film braucht aufgrund der Dramaturgie einen roten Faden, und der ist nun mal diese Familie. Glaubt mir, diese eine Geschichte ist brutal genug, ohne dass man das Elend von weiteren Personen in den Hauptfokus stellt. Und als interessierter Zuschauer gehen einem auch all die anderen Schicksale, die teilweise nur gestreift werden, ans Herz. Man denkt ja mit im Kino.

das ist tatsächlich eine berechtigte frage, die ich auch nicht allgemein zu beantworten weiss. der tsunami 2004 scheint mir aber insofern ein sonderfall zu sein, als ich mich nicht erinnern kann, jemals anlässlich einer katastrophe derart mit einer medialen flut an eindringlichstem bild- resp. filmmaterial konfrontiert gewesen zu sein. wir alle habe geschockt und fasziniert zugleich x clips gesehen, wie riesige wellen den strand und die hotelanlage überrollen, wie menschen von diesen wellen erfasst werden und total chancenlos elendiglich ersaufen oder im geschiebe zermalmt werden. vor dieser grausamen und auch plumpen realität - welle kommt, mensch tot -, die zu 200'000 toten geführt hat, kann ich nicht erkennen, wo der gewinn für die sache liegen soll, wenn darüber ein hollywood-gefühlsschmalz produziert wird. vielleicht gibts hier ja jemanden, der von der sache betroffen ist und sich äussern kann.

n'dugu, darf man geschichte und katastrophen überhaupt verfilmen und falls ja, nach wievielen jahren?

ich finde diesen film sollte man boykottieren. hollywood versucht mit einer mainstreamproduktion über eine reale katastrophe kasse zu machen, bei welcher hunderttausende von menschen ihr leben verloren haben. und bezeichnenderweise steht eine westfamilie im fokus, mit welcher sich jeder asia-touri problemlos identifizieren kann. mcgregor konnte ich noch nie leiden, aber naomi watts ist in meinem ansehen etwa zehn stufen nach unten gefallen, dass sie sich für so etwas hergibt. degoutant!
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