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das stimmt so nicht ganz, slomo. zumindest ist es nicht das, was ich meinte. ich versuchte m.u. auch klarzumachen, dass es für mich ok wäre, wenn auch schmerzhaft, wenn sich die partnerin in einen anderen verliebt und für sich entscheidet, dass sie lieber mit ihm einen weg weitergehen möchte. Ich würde ihr nicht im wege stehen, diesen weg zu gehen und ich würde ihr auch keinen vorwurf machen, einfach weil ich weiss, dass so etwas passieren kann, in jeder beziehung, zu jeder zeit. ich denke aber, wenn einen wirklich viel verbindet, wenn man sich schätzt und sich liebt, wenn man vielleicht sogar zusammen eltern ist, sollte es möglich sein, einen gemeinsamen weg weiterzugehen, in liebe, achtung und freundschaft, auch wenn andere personen mit ins spiel kommen könnten. selbst wenn man sich letztendlich doch entscheidet, nciht mehr als paar miteinander weiterzugehen, spricht in meinen augen nichts dagegen, trotz allem noch eine respekt- und liebevolle beziehung miteinader zu haben, wie auch immer diese dann aussehen mag (und da weiss ich, dass das funktionieren kann). manchmal sind verbindungen zu menschen so starke stränge, die man schlicht nicht kappen kann und will. warum auch? wenn ich einen menschen gerne in meinem leben habe, soll er auch in meinem leben bleiben, sofern er/sie das auch möchte.
aber das hat nicht in erster linie etwas mit sexualität zu tun - und um eine kritische Beleuchtung des irrationalen Dogma der sexuellen Treue in Paarbeziehungen ging es mir ursprünglich in diesem Thread. ;-)

mir persönlich ist zum beispiel lieber, wenn der mann den ich liebe sich vielleicht mal noch zusätzlich verliebt, als dass er einfach gefühlsneutralen sex hätte. aber ich halte das einfach für zu kompliziert oder die tage für zu kurz, es braucht zuviel resourcen, jemand kommt dann zu kurz

tom, du hast aber ja auch bedingungen aufgestellt, wie du lieben möchtest oder eben nicht. also ein bisschen sex mit anderen ist ok, aber sich in andere zusätzlich verlieben ja nicht.
wer lieber in einer liebesbeziehung darauf verzichten möchte, auch noch sex mit anderen zu haben weil das sonst einfach zu kompliziert wird oder weil es jemanden verletzen könnte, der meint ja nicht autonmatisch dass eine liebe ein leben lang halten wird. sondern das ist vermutlich einfach der entschluss für einen partner zur gleichen zeit, auf für sex. aber schon verschiedene im laufe eines lebens

tom, RICHTIG lieben wie frau das vorschwebt bedeutet: sich bedingungslos der frau hingeben, heirat, kind pipapo, um nach der scheidung sorgerecht, haus und pensionskasse der frau freudvoll zu überlassen. alles andere ist einfach halbpatzig und nicht RICHTIG geliebt.

@Gelsomnio: Was bedeutet "richtig lieben" für dich? Und was ist in diesem Fall "nicht richtig lieben"? Wer beurteilt, wenn ich liebe, ob es nun richtig oder falsch geliebt ist? Liebe ist so vielschichtig, ich liebe so viele Menschen. Ich liebe mein Kind über alles - aber das ist eine andere Liebe, wie ich sie zu einer Partnerin aufbringe. Heisst Liebe für dich völlige Selbstaufgabe? Welche Erwartungen hast du an deine Liebe? Kannst du bedingungslos lieben?

Danke, hugo_r. du verstehst, was ich meine, grossartig! :-)
Ich finde es bemerkenswert, dass überwiegend - bis auf eine Ausnahme - Damen dieses Threads vor allem ein "Problem" mit geteilter Sexualität haben, und eher Männer nachvollziehen können, wie ich es meine. Ich mag nicht behaupten, dass das so Allgemeingültigkeit besitzt, jedoch zeigt sich mir ein ähnliches Bild in meinem o.g. Bekanntenkreis. Vielleicht ist das ganze ein Thema, dass evtl. mehr mit Geschlechtsspezifischem (biologisch und sozialisatorisch) zu tun hat, als ich bisher angenommen habe... [?]

Loredanalopez/Gelsomino: Sorry, ihr habt das Thema verfehlt. Es geht doch gerade darum, diese "andere" Art der Beziehung 1) ehrlich zu leben (das kann von don't ask/don't tell bis hin zu genauen Details gehen) 2) dabei trotzdem verbindlich zu bleiben, was die restliche Lebensführung angeht.
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Nummer 2 findet man bei einer grossen Zahl von Paaren. Sie gehen fremd, leben ansosten aber trotzdem in einer verbindlichen Beziehung und werden zusammen alt. Nur sind sie nicht ehrlich. Natürlich ist das ein Vertrauensbruch. Warum nicht von Anfang an ehrlich sein?
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Das Modell einer-für alles-für immer ist gescheitert. Wer von euch ist denn noch mit der Jugendliebe zusammen? Offensichtlich war keiner damals richtig verliebt, sonst wärt ihr heute noch zusammen, oder?
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Vielleicht bin ich zu sehr von meinem technischen Hintergrund geprägt, aber wenn 50% eines Produkts innerhalb der erwarteten Lebensdauer ausfallen, dann sind das keine Zufälle, sondern ein Konstruktionsfehler. Die Vorstellung von lebenslanger Monogamie ist ein Konstruktionsfehler. Und sie ist nicht mal besonders alt in der Menschheitsgeschichte, sondern eine wirtschaftlich bedingte Notwendigkeit in einer patriarchalen Gesellschaft. Aber mehr dazu in den Links in meinem letzten Beitrag.

@loredanalopez: eben genau. Es wäre wirklich alles wunderschön. Mir geht es nach wie vor nicht in den Kopf hinein, wie man soviel aufs Spiel setzen und dem Menschen, dem man am nächsten ist soviel Leid zufügen kann. Und an all die, die hier so diese ausserpartnerschaftlichen Erlebnisse huldigen: Spätestens wenn ihr mal RICHTIG liebt, werdet Ihr fühlen wie weh es tut, wenn der Partner genausoviel Spass hat beim Sex mit der Nachbarin.....

Einfach wunderbar. Endlich mal jemand, der den Mut hat, sich so ehrlich zu diesem Thema zu äussern. Ich teile die Ansichten voll und ganz. Was ich da rundum erlebe, da frage ich mich schon sehr, wozu die meisten zusammen sind??? Bei den meisten Paaren ist es eine einzige und sehr bequeme Lüge und Gewohnheit und quasi eine Entschuldigung fürs Fremdgehen. Hey, so geht es aber nicht ! Man verletzt den Partner / die Partnerin zutiefst und oft auch gleich noch die Kinder dazu ! Aber auch hier geht es doch nur um grenzenlosen Egoismus. Man kann sehr wohl sehr, sehr lange mit dem gleichen Partner / Partnerin zusammensein, sich treu sein, sich gemeinsam was aufbauen, sich auch nach x-Jahren noch immer mit Achtung und Liebe behandeln !!! Eine Beziehung bedeutet Arbeit und dazu muss man bereit sein. "Einfach so" geht es nicht. Und es kann doch nicht sein, dass man wegen seinen Gelüsten andere verletzt. Auch die sog. offenen Beziehungen müssen mir nicht weismachen, dass sie auf diese Weise wirklich glücklich sind. Es sind Ausreden...
Es muss jeder selbst wissen, wie er / sie leben will. Jedoch die Gefühle und das Herz eines anderen Menschen ganz bewusst zu verletzen, finde ich persönlich nun mal das absolut Hinterletzte und ich würde sowas a) niemals tun, b) niemals verzeihen. Es herrscht heute in vielen Bereichen eine extreme Oberflächlichkeit und so viele gute Werte sind total verlorengegangen. Es wäre schön, wenn sich die Leute wieder mal darauf besinnen würden, was Glück überhaupt bedeutet. Ganz sicher nicht solche Sachen und auch nicht teure Klamotten oder was weiss ich !
Ich bin übrigens nicht etwa Pfarrer und fühle mich mit meinen Ansichten absolut n i c h t altmodisch !!!

@slomo: eins sein - das, was du drunter verstehst udn was ich drunter verstehe, da liegen welten dazwischen. nein! eigentlich so gar ganze universen... ;-)
ich hatte durchaus auch schon partnerinnen, auch langfristige affairen, die auch sex mit anderen hatten. einfach hat es mit diesen nicht zu einer beziehung gelangt, auch wenn wir uns sehr gut verstanden haben. hatte da kein problem mit.
@lucid: wie gesagt, das kann ich mir nicht so vorstellen.
@Gelsomino: ich glaube eben doch, dass es funktionieren kann, ohne grosse verletzungen. Wodurch wird man denn genau verletzt? dadurch, dass der andere nicht die erwartung erfüllt, die man an ihn stellt. Das macht die verletzung aus. Man verletzt nicht mutwillig. Ein ehrlicher Umgang ist für mich voraussetzung für jede art von beziehung zwischen Menschen.
@bamariko: aus diesem grund bin ich geneigt, catzinis beispiel zu folgen. aber ich halte es trotz allem nicht für unmöglich, freiheitlich in gegenseitigem Respekt eine Beziehung auf der Grundlage bedingungsloser Liebe führen zu können.
@stadtstreicher: ein mann, ein wort. ;-)

@TomLuethi:
Sehe ich genau so wie in Deinem Eingangs-Post beschireben. Toll beschrieben. Habe ich nichts hinzuzufügen.

Das Problem ist doch ganz einfach, dass die Art von Beziehung nicht funktioniert, ohne dass jemand verletzt wird. Es ist nicht mal unbedingt der Sex selber im Gegenteil, es muss nicht mal Sex sein. Manchmal reicht schon das Aufsuchen eines Ortes, der für das Paar eine sehr spezielle Bedeutung hat. Essen gehen, kann für Gewisse auch viel mehr an Intimität mitbringen als Sex.
Sagt man dem Partner nichts von seinem Vorhaben, wird die Wahrheit für diesen umso schmerzhafter sein, sobald sie ans Licht kommt. Informiert man den Partner im Voraus darüber, kann ich mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass der sich einen bunten Abend macht so à la "Mein Mann ist gerade beim Sport".
Ich muss nicht eins sein mit meinem Mann. Im Gegenteil. Ich brauche meinen Freiraum auch sehr. Aber sobald man einander nicht mehr vertrauen kann, nicht mehr sicher ist, ob der Partner ehrlich zu einem ist, ist die Beziehung mehr Stress als etwas anderes. In sogenannten "offenen" Beziehungen ist dem auch so, davon bin ich überzeugt.
Im übrigen schmeisse ich (um Deine Worte zu gebrauchen) unsere sehr besondere, sechs jährige Beziehung auch gerade einfach hin. Plötzlich wird alles auf die Waage gelegt. Wer trägt mehr zum Erhalt der Beziehung bei? In Streitsituationen reagiert man mit Trotz. Schuldzuweisungen gewinnen Überhand.... Ich könnte noch viel mehr aufzählen. Das Paar, welches wirklich locker damit umgehen kann und bei dem sich keiner der beiden Partner irgendwie benachteiligt fühlt, würde ich gerne kennenlernen.

Ach, welch phantastisches Thema! Endlich ist die Menschheit bereit, sich kollektiv den Kopf über ein Gesetz zu zerbrechen, dass niemand offiziell festgelegt hat, wonach die Mehrheit aber lebt (respektive leben will). Oder es zumindest angestrebt wird. Monogamie.
Wir sind zusammen und jetzt gehörst du mir auch, und zwar mit Haut und Haar. Deine Leidenschaften spielen in dem Moment keine Rolle mehr, in dem sie drohen, mich zu verletzen. Oder wenn ich keine führende Rolle darin einnehme. Wenn ich nicht die Königin deiner Leidenschaften bin. Wie es umgekehrt ist, darüber sprechen wir lieber nicht. Über meine eigenen Leidenschaften. Das bisschen flirten ist doch noch nicht fremdgehen. Und wenn ich mal jemanden prickelnd oder spannend finde, hintergehe ich meinen Partner ja nicht gleich. Oder wenn ich ausversehen beim Sex mal an jemand anderen denke. Ich muss es ja nicht sagen. Aber wehe, du machst das! Und ich merke das! Dann hintergehst du mich schon!
Das Thema ist mindestens so spannend, wie Beziehungen an sich. Wenn wir es umdrehen, frei sein können, tun und lassen können, was wir wollen, ist dann eine Beziehung überhaupt möglich? Was ist der Wert einer Beziehung, wenn man einander nicht mal in sexueller Hinsicht ausreicht? Warum soll ich eine Beziehung führen? Sicher, da ist das Argument des Vertraut-seins, des sich-Kennens. Miteinander etwas aufbauen (ein Luftschloss?), miteinander Kinder großziehen (und ihnen erklären, dass Papa eben hin und wieder bei Tante Emma schlafen will und Mama manchmal bei Onkel Rudi?) und dann zusammen alt werden. Ja, ich glaube, das ist es. Zusammen alt werden. Wenn man zusammen alt ist, dann ist man auch nicht mehr jung und nicht mehr so im Saft, da freut man sich über den monatlichen Beischlaf mit der Ehefrau, die nichts zum Bäuchlein sagt und über die verschwindende Manneskraft nur zärtlich lächelt und einem auf die Stirn küsst. Und den Rest der Zeit muss man sich sowieso erst mal davon erholen. Da ist nichts mehr mit Fremdgehen.
Wenn ich verliebt bin, dann ist weder Monogamie noch Fremdgehen ein Thema. Ganz am Anfang, da bestehen noch keine Besitzansprüche und man reicht sich gegenseitig voll und ganz. Man schwebt zusammen auf der Wolke, grinst in unpassenden Situationen nur blöd vor sich hin und hat überhaupt keine Zeit, über Treue nachzudenken, weil man in jeder freien Minute übereinander herfallen muss.
Wenn es allerdings beginnt (und es wird irgendwann beginnen, spätestens bei der ersten Eifersucht), haben wir im Eifer des Gefechts meist schon längst die ewige Treue, die ewige und einzige Liebe versprochen. Wie steht man denn da plötzlich da, wenn man sagt, ach nee, doch nicht. Irgendwie reichst du mir doch nicht ganz. Du bist schon super und ich genieße es, dass ich dir in Schlafanzughose die Türe öffnen kann und wir auch mal eine Nacht nicht Vögeln müssen. Oder dass du weißt, aus welcher Tasse ich meinen Kaffee am liebsten trinke und dass ich die Farbe Orange nicht mag. Dass wir einander den Eltern vorgestellt haben. Aber es reicht nicht. Ich langweile mich mit dir allein, ich will alles haben! Und dich. Ich will dich Exklusiv, aber ich will dich nicht so behandeln.
Egal wie viel wir darüber diskutieren, ich fürchte, es wird nie ein zufriedenstellendes Ergebnis geben. Letztendlich muss es in jeder neuen Beziehung sowieso neu verhandelt werden. Man ist ja dann zu zweit und muss seine Wünsche und Bedürfnisse aufeinander abstimmen. Und schon in dem Moment hört es ja dann eigentlich auf mit der individuellen Freiheit…

sich selber treu sein ist meine devise

Tom, vielleicht solltest du es mal mit Polyamorie versuchen. Soll gerade ziemlich in sein.
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