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bluebalu: was heisst das nun? in manchen fällen schützt die milch vor osteoporose, in manchen fällen nicht? eines ist gewiss: schaden tut sie wohl nicht. und wie ist es denn mit den medikamenten? wirken die immer und stets wie vorgesehen? oder gibt es da auch solche, bei denen die untersuchungen "nicht so eindeutig" sind, wo dann die werbung verboten wird?

Mit Deinem ersten Paragrafen bin ich einverstanden, Heri. Beim Zweiten bin ich nicht so sicher, ob die Hirslanden-Mitarbeiter tatsächlich immer weniger verdienen und wie das im Verhältnis zu den staatlichen Spitälern aussieht.
Aber gibt es wirklich keine wirtschaftliche Grenze für die Bevölkerung, die letztlich das Spital zahlt? Mit anderen Worten: Soll man einen 90jährigen, auch dann am Leben erhalten, wenn das CHF 90'000.- am Tag kostet und es absehbar ist, dass er in den nächsten Wochen ohnehin stirbt? Woran misst sich dann die ethische Entscheidung?

Was ich konkret ändern würde, bzw. verhindern möchte, dass es sich noch mehr ändert: Die private Wertabschöpfung. Das Gesundheitswesen ist eine Domäne des Service Public. D.h. alle sollen in den Genuss der gleichen Leistungen kommen, solidarisch bezahlt von der ganzen Gemeinschaft. Die jetzige Privatisierungstendenz schafft eine klare Zweiklassenmedizin. Die gutbetuchten werden sich weiterin einen hervorragenden Service in der Hirslandenklinik leisten können, während die Dienstleistenden selbst davon ausgeschlossen bleiben, weil sie es nicht vermögen.
Es mag ja sein, dass ein Spital plötzlich schwärzere Zahlen schreibt, wenn es in eine AG umgewandelt wird, aber da gibt es immer auch viele Verlierer. Zuerst mal das Personal, das unter immer grösserem Leistungsdruck immer weniger verdient.
Ein gutes Gesundheitswesen kostet halt auch viel. Da kann nicht im gleichen Masse rationalisiert werden wie z.B. in der Auto- oder Waschmaschinen-Herstellung. Es ist völlig irreführend, in einem solchen Bereich privatwirtschaftliche Gewinnrechnungen anzustellen und einzuführen.

Ich denke bei der Milch hat man halt lange geglaubt, sie schütze vor Osteoporose, während neuere Untersuchungen da nicht mehr so eineindeutig sind.
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Was würdet Ihr denn konkret am Gesundheitswesen ändern?

Pierre: schöner Aufsatz! Bin da in ganz vielen Punkten deiner Meinung! Und weil das ganze auch so undurchsichtig und suspekt ist, versuch ich mich so gut wies geht alternativ zu orientieren und informieren!
So und jetzt zünden wir den Christbaum an! :)

einfach mal so die gedanken kreisen lassen: in basel sitzen einige bedeutende pharmariesen. in bern sind ein paar lobbyisten erfolgreicher als andere. könnte es sein, dass die explodierenden kosten im gesundheitswesen ein beleg dafür sind, dass die lobbyisten in bern erfolgreich sind?
beobachtung 1: parallelimporte:
...umgekehrt bzw. hypothetisch betrachtet: wären (konjunktiv!) unsere politikerinnen daran interessiert, die kosten zu senken, würden sie ev. parallelimporte zulassen. tun sie aber nicht. angeblich um schweizer arbeitsplätze zu schützen. vielleicht aber auch, weil es die pharmalobby nicht will.
beobachtung 2: schulmedizin und anderes:
über die grundversicherung kann jeder furz unseres technisch hochgerüsteten gesundheitswesens abgerechnet wesen. aber seit jahren weiss man, dass mindestens 50% der arztbesuche keine organische krankheit als ursache haben. ausbildung und behandlung im medizinischen komplex sind aber zu 99,9% auf organische ursache-wirkung-zusammenhänge ausgerichtet. obwohl man weiss, dass nichtärztliche psychotherapie nachhaltiger wirksam und finanziell günstiger ist. hier gibt es bis heute an neuralgischen punkten ganz erheblichen widerstand gegen ein umdenken.
beobachtung 3: werbung für nichtmedikamente
vor ein paar jahren gab es einen harmlosen werbespot, in dem darauf hingewiesen wurde, dass milch starke knochen mache. der wurde letztinstanzlich vom bundesgericht verboten, weil gewissermassen einem nichtmedikament medizinische wirkung zugeschrieben würde. zu deutsch: die pharmalobby erstreitet sich das monopol auf substanzen, die der gesunheit zuträglich sind. ein normales verhalten, gesunde, ausgeglichene ernährung, ein gesundes soziales umfeld, all das könnte die pharmaindustrie zu einem grossen teil überflüssig machen.
vielleicht ist es wie mit dem umweltschutz: wirtschaftlicher profit und umweltschutz sind zwei interessen, die sich diametral entgegenstehen. ev. auch unsere gesundheit und die pharmaindustrie. tatsache ist, dass die pharmaindustrie viele forschungen finanziert, aber resultate nicht publziert, wenn sie nicht ihren geschäftsinteressen dienen. es wäre zum beispiel interessant, zu erfahren, wie gross die umsätze sind, die in der schweiz mit psychopharmaka gemacht werden. meines wissens ist das tabu. man müsste untersuchen, wieviel geld dafür ausgegeben wird und was die wirkung davon ist. und dann müsste man untersuchen, wieviel geld für psychotherapie ausgegeben wird und was die wirkung ist. weil ich mit in dem gebieb ein bisschen auskenne, bin ich ziemlich sicher, dass für psychotherapie ein bruchteil dessen ausgegeben wird, was für psychopharmaka bezahlt wird. die wirkung hingegen ist langfristig ein vielfaches besser.
also alles in allem ein grosses feld, über das unsere kritischen journalisten und dokumentarfilmer berichten könnten. aber dann sind diese pharmamultis halt auch gute inserenten in den medien und die will man nicht vergraulen.
---> und darum: erst wenn diese fakten auf dem tisch liegen, erst dann kann man beim konsumenten ansetzen, der bitte nicht wegen jedem bobo zum arzt rennen soll. sicher gibt es hier auch solche, die's übertreiben. aber der hund liegt an einem anderen ort begraben.

Wir leben in einer Kapitalistischen Gesellschaft. Wenn der Markt für teure Medis besteht, werden diese auch ver- und gekauft. Leider ist auch unser Gesundheitswesen ein Geschäft und ein gutes Geschäft muss Gewinn machen, viel Gewinn!

Greet: Ich habe keinen Vorschlag. Wieso bin ich nun wieder neoliberal?
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Mäceee: Aber ist beispielsweise die Herstellung von Medikamenten denn tatsächlich so viel teurer in der Schweiz als im nahen Ausland oder gibt es da vielleicht ein Abkommen mit unserer Regierung und Novartis/Roche? Überrissene Monopolpreise gegen Arbeitsplätze? Ich schätze die Produktionskosten eigentlich ziemlich gering ein. Wieso sind unsere "Medis" aber so viel teurer als in Deutschland?

Aber zurück zum Thema: warum alles so teuer ist, hat meiner Meinung nach diverse Gründe.
- Wir rennen wegen jedem Wehwechen zum Artz und wollen dafür eine Pille verschrieben habe, die wir dann über das Gesundheitssystem abrechnen.
- Wir sind nicht gerade die Gesündesten.
- Dann gibts auch beim Gesundheitswesen diverse Herrschaften, welche sich eine goldige Nase verdienen, dass will bezahlt werden.
- Wir zahlens auch einfach und meckern nicht. (wie bei der BILAG :) )
- Wir haben viele chronisch Kranke, die müssen die Gesunden natürlich mitfinanzieren.
Das könnte man wohl noch endlos weiter ziehen. Ich hätte auch nichts dagegen, das Gesundheitssystem zu revolutionieren... ich hab generell nichts gegen Revolution, die kommt ja auch... nur Geduld :)

Stimmt, Elektronik ist grad im Vergleich zu Deutschland günstiger in der Schweiz. Wird aber nicht in der Schweiz produziert!
Und dann gibts da noch die Geschichte mit dem Flyer (Elektro Velo), welches in der Schweiz produziert wird, in Deutschland aber günstiger verkauft wird, als in der Schweiz! :)

bluebalu, rück doch schon mal mit deinem neoliberalen vorschlag für privatisierung des gesundheitswesens hervor...

Elektronik z.B., aber lass uns beim Thema bleiben.

Andere Frage: Was ist in der Schweiz günstig? Aber hat trozdem Qualität!

Warum ist es denn eigentlich so teuer?

Ich denke es ist nicht perfekt, aber bestimmt eines der Besseren auf dieser Welt. Bedenklich find ich jedoch, dass früher im Vergleich zu heute Essen teurer war und das Gesundheitswesen günstiger - Heute ist im Vergleich zu früher das Essen billiger und das Gesundheitswesen teurer. Wie ein weiser Mann vor langer Zeit einmal sagte: "Let food be thy medicine".