Kommentare

Bezüglich Kommunikation zwischen Mann und Frau kann ich jetzt nur sagen, wie ich es erlebt habe. jedesmal wenn ich bemerkte, dass meine Denkweise, Wünsche, Vorschläge Bedürfnisse ausserhalb des akzeptablen Bereiches sind, habe ich den Austausch darüber gar nicht erst aufgenommen, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte. Dieses Verhalten wurde als interpretieren gewertet. Als die Trennung dann auch so wünschenswert erschien, war etwas weniger Notwendigkeit da, mich nicht zu äussern. Mit dem Ergebniss, dass meine vorherige Interpretation ziemlich realistisch war. Soll heissen: Wenn man immer ehrliche Kommunikation wünscht, muss man sich bewusst sein, dass man vielleicht gar nicht alles hören will und ein Mann muss aus einer Position der Unabhängigkeit (oder Gleichgültigkeit) antworten können. (was definitiv schwierig ist, wenn man Kinder hat)
Umso mehr geniesse ich jetzt diese neue Freiheit, die ich mir selbst gestatte.

das nenne ich nun eine realistische sichtweise :)
auch ich kam tag für tag manchmal sogar mehrmals "auf die welt", als ich beschloss, mich zu trennen: was man sich alles abschminken muss, an dingen, die man für logisch hielt.
hast du meine message bekommen? ich fragte, ob du noch beratungsstellenadressen brauchst, aber so wie es nun tönte, ist das wohl schon vorbei.
ein echtes problem ist eben, dass männer einfach weniger den drang haben in gruppen zu schwatzen. das führte bei frauen dazu, dass sie sich beratungsstellen schafften (die heute übrigens oft auch männer beraten) und auch zu mehr informationsaustausch. dadurch läuft nicht jede in den selben hammer. männer ticken da einfach anders. kommunikation ist eben auch notwendigbeim aufgleisen einer partnerschaft mit gemeinsamem sorgen fürs kind. ich weiss nicht, wie man das lösen könnte, ohne dass männer durch kommunikation für sich einstehen.

Bezüglich Arbeit gebe ich Slomo recht, dass Männer mehr um Teilarbeitsplätze kämpfen müssen. Aber vor der Trennung. Nachher wird dafür gesorgt, dass kein Spielraum mehr bleibt.
Und wir Sollten das Beziehungsspiel grundsätzlich anders spielen. Man lernt sich kennen, man lebt zusammen, die Partnerin reduziert schon mal auf 80% und dann kommt 1.8 jahre später der Kinderwunsch. Und dann sollte beim Mann nicht das sozialisierte Grundprogramm ablaufen: Sie will ein Kind von mir, jetzt muss ich für Sicherheit sorgen, muss den ganzen Laden am laufen halten, muss schauen, das wir auch mit 1 bis 3 Esser mehr den gleichen Lebensstandart halten können, denn sobald der Hormonhaushalt bei der Partnein durcheinander ist und der Nesttrieb einsetzt muss dafür gesorgt werden, dass der Wickeltisch farblich und überhaupt mit den neuen Gardinen übereinstimmt usw.
Sondern der Mann sollte sagen: Ich freue mich auf unser gemeinsames Kind und habe mir dazu folgende Gedanken gemacht…

ist mir grad eingefallen: während der Mediation habe ich den 2 Juristen mal gesagt: wenn ich mir alle Inhalte, die wir jetzt für die nächsten 20? Jahre besprochen haben, ansehe, sehe ich darin nicht das Bemühen um das Wohl des Kindes, sondern die Sorge des Staates, das irgendwann vielleicht irgendwer unter bestimmten Umständen, soziale Bezüge einfordern könnte und dies gilt es unter allen Umständen und mit fast allen Mitteln zu verhindern. Die Antwort der Experten war erstaunlich kurz:
Stimmt genau.

Bin gerade nochmal auf die Besuchszeit eines getrennten/geschiedenen Vaters, der ein Kind im Vorschulalter hat, gestossen. Es sind 2 halbe Tage im Monat. Das ist unser Gesetz. Ich nehme definitiv nichts zurück, was ich über behördlich unterstützte Entfremdung gesagt habe.
In welchem Land lebe ich?

slomo, ich sagte doch nicht per se es gibt sie nicht; nein, ich habe ja ein paar Berufsfelder aufgelistet, wo ich weiss, dass es möglich ist als Mann Teilzeit zu arbeiten. Aber wir sind noch lange nicht bei einem Gleichgewicht der Chancen auf Teilzeitarbeit in allen Berufsfeldern, egal ob männlich oder weiblich orientiert, egal auf welcher Hierarchiestufe, egal in welchem Lohnsegment, angelangt.

si-no: also männerjobs gibts nicht in teilzeit sagst du mir, und darum muss die wirtschaft umdenken? ich hatte einen männerjob. ich habe dann halt gewechselt, gegen schlechter bezahlt. hätte auch 100% arbeiten können und die kids fremdbetreuen lassen, es war meine wahl. den job den ich jetzt habe dürfen auch männer (büro). männer haben auch die wahl. man muss nicht den chef fragen und wenn der nein sagt ists sense. man muss nicht warten bis die wirtschaft oder die gesellschaft. die frage ist: was will man, und was ist es einem wert. frauen wissen schon warum schlechter bezahlt manchmal für ein paar jahre mehr wert ist. und ich glaube bald bald geht auch den männern das lichtlein auf. wenn ja, profitieren vielleicht meine söhne mal von der geänderten gesellschaft. wenn man so kapitalistisch denkt, dann muss einem doch auch klar sein, dass nachfrage das angebot bestimmt. solange männer nur ihre chefs fragen, wird sich nichts ändern

alein: es gibt eine Gesellschaftsschicht die Geld hat; dann eine die keines hat und dann gibts noch die in der Mitte, die schwimmen ständig ausser Atem hin und her.

Slomo, ich gebe acer Recht, die Wirtschaft ist nach wie vor einseitig männlich ausgerichtet und in den Köpfen derer, die an den Schalthebeln sitzen, geistert immer noch die unausrottbare Formel Mann = Arbeit, Frau = Kinder herum. Das ist in etwa die gleiche heilige Kuh wie die Armee und die kürzliche Waffeninitiative. Teilzeitjobs auf Kaderebene für Männer und Frauen sind eine seltene Spezies. Und genau wie du schreibst, die Frauen passen sich eher an, ‚schrauben’ sich runter und arbeiten in niedereren und schlechter bezahlten Jobs als vor ihrer Mutterzeit. Trotz bester Ausbildung. Eine Schande ist das! Soviel ich weiss, gibt’s Teilzeitjobs für Männer vor allem im Sozialbereich; dann kenne ich Anwälte, Ärzte und Lehrer, die aus familiären Gründen teilzeitlich arbeiten können; ferner gibt’s noch die Variante dass zum Beispiel Architekten und Bauingenieure während den Kinderbetreuungstagen von zu Hause aus arbeiten. Aber sonst, ehrlich gesagt, fällt mir jetzt so spontan nichts mehr ein. Im Finanzdienstleistungsbereich auf Kaderebene als Mann oder als Frau Teilzeit zu arbeiten, ist vermutlich immer noch ein No Go. Allenfalls geht das noch im Administrationsbereich, aber sicher nicht an der Front. Die müssen sogar noch an den Wochenenden, Nachts und selbstverständlich in den Ferien für Ihre schwerreichen Klienten zu erreichen sein! Ich erinnere mich, als ich Mitte der Neunzigerjahre im mittleren Kaderbereich bei einer Privatbank arbeitete, habe ich einmal bei einer Diskussion vorsichtig den Satz eingebracht, ich könnte mir vorstellen, reduziert zu arbeiten... (ich habe nicht mal gesagt, ich möchte...), da hat mein damaliger männlicher Vorgesetzter gemeint, Frauen die reduziert arbeiten wollen, seien faule Hunde... (in der männlichen Form, er hat nicht mal Hündinnen gesagt). Würde mich interessieren, was er wohl bei Männern die Teilzeit arbeiten wollten, gesagt hätte. Ich finde sehr wohl, die Wirtschaft muss umdenken, vieles besteht einfach erst auf dem Papier, ist als neues Wort in den Sprachgebrauch aufgenommen, aber der substantielle Inhalt fehlt immer noch!

si_no: was, oder wo ist die andere seite der gesellschaft ;-)?

ich war netzwerkadministratöse ;-) mein ex das selbe in männlich. damals (vor 10 jahren) konnte man diese jobs nicht zu bürozeiten machen, sondern es erforderte nacht- und weekendarbeit zum teil. als paar hätten wir das hingekriegt, aber als alleinerziehende ging das nicht mehr. ich hatte also das klassische männerproblem "mein chef sagt ich darf nicht 60% arbeiten". für mich war nichts selbstverständlicher als mir einen job zu suchen, der zur familie passt und nicht erwarten dass sich mein job meiner neuen situation angleicht. warum hört man über männerjobs, und nur über männerjobs, dass die halt nicht teilzeit können weil der chef kein bock hat auf teilzeit? auch frauen sagen das über die jobs ihrer männer :) . während die selben frauen wie selbstverständlich von akademiker zu büro wechseln, weil es büro in teilzeit gibt. warum bloss ist das so? aus dem selben grund wie mary begründete, gibt es weniger männer als primarlehrer als frauen: es hat weniger ansehen. richtig? und wird schlechter bezahlt. und ich sage: es hätte sich trotzdem gelohnt.
der staat kann nicht nach der trennung richten, was das paare unter einander nicht geregelt kriegt als bestehendes paar

wir = ich und der vater meiner kinder.
wir hätten uns neue stellen gesucht. denkbar wäre auch jobsharing gewesen in unserem fall. nach der trennung musste ich sogar die branche wechseln, um einen hort-zeiten-verträglichen job zu finden, auch das war möglich. mit lohneinbussen übrigens, aber mangels alternativen fand ich das lohnender (mehr zeit für kinder)

"wir hatten vor das durch 60% arbeit beider elternteile zu lösen, weil massiv weniger einseitige belastung, und massive verbesserung der chancen im worstcase für beide."
Klingt gut, nur wüsste ich gerne wer "wir hatten vor" ist. Ich glaube, mein Arbeitgeber ist da nicht dabei. Und beim letzten Arbeitgeber bin ich mir 100% , auch danke des Abschiedgesprächs, absolut sicher, dass er nicht mal 90% ansatzweise in Erwägung ziehen würde. Ich bin aber guter Dinge, dass sich dass alles ohne flankierende Massnahmen lösen lässt. :-)

ahja: die entscheidung des paares, dass der besser verdienende 100% arbeiten soll, so wird nun gefordert, soll nach einer trennung durch den entscheid eines ex partners einfach gekippt werden, und dann plötzlich ist es nicht mehr relevant, dass frau schlechter verdient. das geht mir auch nicht in den schädel

bobbie, darauf möchte ich kurz antworten:
du sagst, dass väter 100% arbeiten ist eine entscheidung des paares, und darin begründet, dass er im schnitt 15% mehr verdient.
das interessant, darauf kommt nämlich die diskussion ständig. nun, kinder hat man vielleicht 30jahre zu betreuen, wenn man viele hat nacheinander ;-). da gibts also doch noch einige jährchen in denen man berufstätig ist, ausser man wird durchgefüttert von ehegatten oder invalidenrenten. hinsichtlich dessen lohnt sich ein ausstieg (nur weil die frau weniger verdient) nicht, da nach dem ausstieg die frau garantiert noch weniger verdient. ihr defizit wird dadurch also vergrössert.
rechne durch, was passiert, wenn der elternteil mit 15% mehr lohn das pensum reduziert und der andere aber auch teilzeit arbeitet. sagen wir A verdient bei 100% 6000.- pro monat, B 5000.--. Weil A mehr verdient, begründen viele paare, arbeite der 100%, der andere bleibt zuhasue. monatseinkommen ist also 6000.
wenn beide 50% arbeiten würden, wäre der "Verlust" nicht 1000, sondern 500, also nicht 15% sondern nur noch 7,5%.
hinsichtlich der massiv geringeren chancen nach einem längeren ausstieg wieder mit dem selben lohn wie vor 20 jahren einzusteigen (wenn überhaupt. von verpassten lohnerhöhungen gar nicht zu reden), lohnt sich das also für die eh schon schlechter verdienende frau nicht.
für den mann aber auch nicht! bedenkt die konsequenzen bei einer trennung.
wir hatten vor das durch 60% arbeit beider elternteile zu lösen, weil massiv weniger einseitige belastung, und massive verbesserung der chancen im worstcase für beide.
ich verstehe nicht, dass das nicht in die köpfe der menschen geht