Wo sind die Abenteuer dieser Zeit?

Es ist doch so: Die industrialisierte Welt hält doch einfach zu wenig Abenteuer für uns Menschen bereit, oder? Wir Armseligen, die wir uns schon beim Schwarzfahren vor lauter Adrenalin für einen Revoluzzer halten möchten, uns aber vor lauter Schiss vor den abschätzigen Blicken der Mitreisenden am liebsten in Luft auflösen würden. Was für Abenteuer gibt es denn heute noch?
Meinereins wäre im 19. Jahrhundert als Tagelöhner, Taugenichts, Hasardeur oder Lebemann in die Geschichte eingegangen. Ich hätte Schlachten gefochten, Prinzessinnen entführt, Königreiche gestürzt und meine Nachkommen über das ganze Land verteilt. Ich hätte Länder erobert, Kontinente entdeckt und meine Fusstapfen in der staubigen terra incognita hinterlassen.
Und heute? Da reicht schon hemmungsloser Exhibitionismus in Verbindung mit zwei Hirnzellen die sich ihr Leben lang nicht kennenlernen um ins Fernsehen, einen Container oder eine beschissene Talkshow zu kommen und damit auch in die Wohnzimmer von abertausenden geistig Halbschwachen, die wiederum auf die Nachkommen ihre minderjährigen Kinder aufpassen müssen, die - zu allem sonstigen Glück - auch noch Justin, Maddin oder Jaqueline heissen…
Ganz im Ernst: Wo sind die Abenteuer dieser Zeit?