Balu: "Zwischen zwei Handlungsalternativen wird er immer diejenige wählen, die ihm selber am meisten bringt." Und wenn dies...
Balu: "Zwischen zwei Handlungsalternativen wird er immer diejenige wählen, die ihm selber am meisten bringt." Und wenn dies auf Kosten von andern geht, dann nenn ich das unmoralisch.
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Balu: Die Löhne sind zwar Preistreiber, trotzdem werden über die Löhne kein Zins abgeschöpft. Im Gegenteil. Und nochmals: Ich rede von Zins, und nicht von Investitionen. Der Zins kommt nicht durch die Investition an sich zustande, sondern weil der Kapitalgeber es für sein natürliches Menschenrecht hält, dafür Zins zu verlangen. Es ist diese scheinbare Selbstverständlichkeit, die absurd ist, und die ich als unmoralisch anprangere.
Er liegt zinsfrei auf der Alternativen Bank.
Pancho: Anstatt meine einfache Frage zu beantworten, woher der Mehrwert des Zinsertrages Deiner Meinung nach kommt, wiederholst Du endlos das Mantra, dass es uns heute viel besser gehe als auch schon. Ich denke, man muss schon einiges an Scheuklappen aufwenden, angesichts der Verhältnisse in der heutigen Welt ohne jeglich kritische Selbstreflexion auf diesem Standpunkt zu beharren. Zweifellos hat die Entfesselung der Produktivkräfte gewaltige Fortschritte gebracht, die ich nicht missen möchte. Aber leider auch sehr viel Elend, und das möchte ich eigentlich nicht. Die Antwort auf die Frage, ob es "uns" besser geht oder nicht (was eh sehr sujektiv und kaum messbar ist), hängt doch sehr mit der Verteilung des jeweils vorhandenen Wohlstandes zusammen, wie die moderne Glücksforschung belegt. Es ist nicht das Verdienst der investierenden Kapitalisten, dass der Wohlstand in unseren Gefilden (sagen wir mal Europa) etwas breiter verteilt ist als noch vor dreihundert Jahren. Das haben wir in erster Linie den sozialen Kämpfen der Benachteiligten zu verdanken. Ohne diese wäre die Kaptialakkumulation noch schneller fortgeschritten. Ich jedenfalls bin der Überzeugung, dass es uns vor 40 Jahren allgemein besser ging, auch wenn wir damals weit weniger technischen Schnickschnack hatten. Gewinne/Verluste durch Investition (aka Risikoprämie): Wenn sich diese die Waage halten würden, dann hätten wir diesbezüglich wahrscheinlich keine Probleme. Tatsache jedoch ist, dass ein wesentlicher Anteil des produzierten Mehrwertes von immer weniger Menschen abgeschöpft wird, die immer reicher werden (nur weil sie Kapital besitzen). Das Zins-Spiel ist so angelegt, dass Goldmannn-Sachs immer gewinnt. Und dieser Mehrwert hat letztlich jemand real erarbeitet, der kommt nicht aus dem heiteren Himmel oder von der Börse. Darum bleibe ich dabei: Zinsnehmen ist unmoralisch und trägt zur Erhöhung der heutigen Ungleichheit bei, anstatt ihr entgegenzuwirken.
Bluebalu: Habe mich offenbar zuwenig verständlich ausgedrückt. Oder ist Deine Bemerkung, dass auch ich ein 40% Räuber bin, nur polemisch zu verstehen? Ich versuch es nochmals: Die Zinsabschöpfung wird über die Preise realisiert, nicht über die Löhne. Eigentlich hätte ich 40% mehr Lohn zu gut, wenn keine Zinszahlungen geleistet werden müssten. Aber ich will mich nicht beklagen, da ich auch so schon überdurchschnittlich verdiene. Und dieses letztere ist nicht deshalb, weil wir Schweizer um so vieles besser oder fleissiger sind, sondern wegen des Machtgefälles, welches die weltweite Kapitalakkumulation mit sich bringt. Und dies wiederum ist nicht zuletzt auf den Zinsmechanismus zurückzuführen.
Hui, da hab ich ja in ein Wespennest gestochen. Die weitverbreiteten Ansichten, dass es ganz normal und überhaupt nichts anstössiges sei, Zins zu nehmen, zeigt, wie wenig über dieses Thema nachgedacht wird. Bundesrat Amman diese Woche: "Jetzt muss über alles gesprochen werden, es darf keine Tabus mehr geben". In seiner Aufzählung erscheinen aber nur die altbekannten Vorschläge, dass die kleinen Leute den Gürtel enger schnallen sollen. Kein Wort, ja wahrscheinlich nicht einmal ein kleiner Gedanke dazu, dass auch mal die Reichen etwas von ihrem ergaunerten Reichtum abgeben könnten. Es hat ja eigentlich genug für alle Menschen auf dieser Erde, es ist nur eine Frage der Verteilung. Das sollten wir doch vernünftig lösen können, oder nicht?
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Wie legt ihr euer Erspartes an?
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Balu: Die Löhne sind zwar Preistreiber, trotzdem werden über die Löhne kein Zins abgeschöpft. Im Gegenteil. Und nochmals: Ich rede von Zins, und nicht von Investitionen. Der Zins kommt nicht durch die Investition an sich zustande, sondern weil der Kapitalgeber es für sein natürliches Menschenrecht hält, dafür Zins zu verlangen. Es ist diese scheinbare Selbstverständlichkeit, die absurd ist, und die ich als unmoralisch anprangere.
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Bluebalu: Habe mich offenbar zuwenig verständlich ausgedrückt. Oder ist Deine Bemerkung, dass auch ich ein 40% Räuber bin, nur polemisch zu verstehen? Ich versuch es nochmals: Die Zinsabschöpfung wird über die Preise realisiert, nicht über die Löhne. Eigentlich hätte ich 40% mehr Lohn zu gut, wenn keine Zinszahlungen geleistet werden müssten. Aber ich will mich nicht beklagen, da ich auch so schon überdurchschnittlich verdiene. Und dieses letztere ist nicht deshalb, weil wir Schweizer um so vieles besser oder fleissiger sind, sondern wegen des Machtgefälles, welches die weltweite Kapitalakkumulation mit sich bringt. Und dies wiederum ist nicht zuletzt auf den Zinsmechanismus zurückzuführen.
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Hui, da hab ich ja in ein Wespennest gestochen. Die weitverbreiteten Ansichten, dass es ganz normal und überhaupt nichts anstössiges sei, Zins zu nehmen, zeigt, wie wenig über dieses Thema nachgedacht wird. Bundesrat Amman diese Woche: "Jetzt muss über alles gesprochen werden, es darf keine Tabus mehr geben". In seiner Aufzählung erscheinen aber nur die altbekannten Vorschläge, dass die kleinen Leute den Gürtel enger schnallen sollen. Kein Wort, ja wahrscheinlich nicht einmal ein kleiner Gedanke dazu, dass auch mal die Reichen etwas von ihrem ergaunerten Reichtum abgeben könnten. Es hat ja eigentlich genug für alle Menschen auf dieser Erde, es ist nur eine Frage der Verteilung. Das sollten wir doch vernünftig lösen können, oder nicht?
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