ein "alter" artikel, aber noch immer aktuell, und publiziert sogar von der ganz und gar ideologisch unverdächtigen nzz......
ein "alter" artikel, aber noch immer aktuell, und publiziert sogar von der ganz und gar ideologisch unverdächtigen nzz... http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/buchrezensionen/nichtwissensgesellschaft-1.2805989
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auch begriffe wie "liberale marktwirtschaft" oder "verteidigungsministerium" sind verzerrend, der allgemeine gebrauch davon ist ein erfolg einer gezielten strategie. man spricht vom "bankkundengeheimnis" und so weiter. man müsste analog zur sprache des dritten reiches ("lingua tertii imperii" lti) von viktor klemperer eine sprache der heutigen gesellschaft schreiben bzw. diese dokumentieren. es ist ein teil der gewollten verwirrungsstrategie, dass man alles auf einen philosophischen relativismus zurückführt, angeblich individuelle wahrnehmungs- und geschmacksmuster dafür verantwortlich macht, dass es auch im grossen ganzen doch relativ sei. indem man behauptet, es geben keine objektive wahrheit, behauptet man, dass es auch keine lüge gebe. man müsste einmal hannah arendt lesen. man müsste überhaupt anspruchsvoller sein. heute gibt es ja einen auffälligen spagat zwischen einer hohen anspruchshaltung in allen dingen, die bunt sind, lärm machen und elektisch betrieben werden und einer anspruchslosigkeit in intellektuellen dingen. der geist verdorrt. eine kritische öffentlichkeit wird solange für unmündig erklärt, bis sie es auch ist. - als ob die "veröffentlichte meinung" und die "öffentliche meinung" dasselbe wäre.
vielleicht schliessen die werber von sich auf andere...?
mir persönlich fiel am ende des kalten krieges 1989 auf, dass das wort "revolution" davor in den westlichen medien gemieden wurde als etwas höchst gefährliches. weil da immer noch die idee herumgeisterte, es könnte etwas besseres geben, als die westliche gesellschaft. nach dem ende der sowjetunion hat das wort revolution explosionsartig verbreitung gefunden, aber nur in einem unpolitischen sinn: technische revolution, popig und konsumierbar. gleichzeitig haben die "neuen medien" mehr und mehr verbreitung gefunden. überall hat man kommunikationsexperten eingestellt. man hat geschwärmt von den neuen demokratischen möglichkeiten und foren. in wirklichkeit war alles warme luft. wie "firewalls" hat man professionelle schwätzer eingestellt, die grossen firmen betreiben "verlautbarungsjournalismus", d. h. vor allem einwegkommunikation. wem es nicht passt, der bekommt zu hören, er dürfe seine meinung frei äussern. - was stimmt, solange sie wirkungslos ist. konsumkritische foren wurden geschlossen, überall wurde werbung zugelassen und zur bedingung gemacht, weil jedes blatt und jeder kanal möglichst "selbst finanziert" werden sollte. all dies hatte einfluss auf die medienhäuser, ihre struktur und die bildungslandschaft. die ideologischen scheuklappen aus dem kalten krieg hat man im westen gar nie abgenommen. und für jene, die zahlen, war das natürlich nie ein problem. im gegenteil, es ist sehr bequem, wenn man unliebsame kritik zum schweigen bringt, indem man sie als "ideologisch" hinstellt. nur was unpolitisch ist und den konsum als oberstes gebot anerkennt, wird als "unideologisch" und unverdächtig in ruhe gelassen. frustrierend ist die situation der heutigen medienlandschaft in der tat. wenn man nicht darauf hofft, dass das rad der zeit bedächtig weiterdreht und sich alles auf lange sicht schhon wieder einrecnkt, dann müsste man wohl zum schluss kommen, dass zuerst ein bewusstsein dafür entstehen müsste, was die eigenen altlasten des kalten krieges sind. es müsste ein raum entstehen, der wie ein labor eine art humanistischer kompass entwickelt und die heutige weltsituation, die politik im grossen wie im kleinen daraufhin untersucht, wo sie heute steht. es gibt genügend kräfte, die auch dies als ideologisch niederschreien, weil doch alles relativ sei. es wäre an der zeit zu erkennen, dass auch der relativismus manchmal politisch-ökonomisch einseitigen interessen dient. man müsste ganz generell die neugierde der menschen wecken oder wenigstens nicht einschläfern, woran eine ganze industrie arbeitet. aber ich bin schon dabei, wenn's ums aufwecken geht. wer noch?
isegrim: nehmen wir an, dein onkel oder deine schwester wäre als kind verdingt worden oder wäre in den 70er jahren "administrativ versorgt" worden. - weisst du, was das bedeutet? ohne urteil ins gefängnis gesteckt zu werden, weil sie z. b. unehelich schwanger wurde. oder weil sie ohne erlaubnis der eltern in die stadt ging. - welches sind dann die rechte, die dieser onkel oder diese schwester hätte kennen sollen? wo ist da der rechtsstaat? an wen hätte sie sich wenden dürfen?
hämmer hämmer? - hämmer hämmer! (=haben wir hämmer?"...)
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Medienwahrheiten/Medienlügen
ein "alter" artikel, aber noch immer aktuell, und publiziert sogar von der ganz und gar ideologisch unverdächtigen nzz... http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/buchrezensionen/nichtwissensgesellschaft-1.2805989
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Medienwahrheiten/Medienlügen
auch begriffe wie "liberale marktwirtschaft" oder "verteidigungsministerium" sind verzerrend, der allgemeine gebrauch davon ist ein erfolg einer gezielten strategie. man spricht vom "bankkundengeheimnis" und so weiter. man müsste analog zur sprache des dritten reiches ("lingua tertii imperii" lti) von viktor klemperer eine sprache der heutigen gesellschaft schreiben bzw. diese dokumentieren. es ist ein teil der gewollten verwirrungsstrategie, dass man alles auf einen philosophischen relativismus zurückführt, angeblich individuelle wahrnehmungs- und geschmacksmuster dafür verantwortlich macht, dass es auch im grossen ganzen doch relativ sei. indem man behauptet, es geben keine objektive wahrheit, behauptet man, dass es auch keine lüge gebe. man müsste einmal hannah arendt lesen. man müsste überhaupt anspruchsvoller sein. heute gibt es ja einen auffälligen spagat zwischen einer hohen anspruchshaltung in allen dingen, die bunt sind, lärm machen und elektisch betrieben werden und einer anspruchslosigkeit in intellektuellen dingen. der geist verdorrt. eine kritische öffentlichkeit wird solange für unmündig erklärt, bis sie es auch ist. - als ob die "veröffentlichte meinung" und die "öffentliche meinung" dasselbe wäre.
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die werber meinen die schweizer seien totale vollidioten
vielleicht schliessen die werber von sich auf andere...?
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Medienwahrheiten/Medienlügen
mir persönlich fiel am ende des kalten krieges 1989 auf, dass das wort "revolution" davor in den westlichen medien gemieden wurde als etwas höchst gefährliches. weil da immer noch die idee herumgeisterte, es könnte etwas besseres geben, als die westliche gesellschaft. nach dem ende der sowjetunion hat das wort revolution explosionsartig verbreitung gefunden, aber nur in einem unpolitischen sinn: technische revolution, popig und konsumierbar. gleichzeitig haben die "neuen medien" mehr und mehr verbreitung gefunden. überall hat man kommunikationsexperten eingestellt. man hat geschwärmt von den neuen demokratischen möglichkeiten und foren. in wirklichkeit war alles warme luft. wie "firewalls" hat man professionelle schwätzer eingestellt, die grossen firmen betreiben "verlautbarungsjournalismus", d. h. vor allem einwegkommunikation. wem es nicht passt, der bekommt zu hören, er dürfe seine meinung frei äussern. - was stimmt, solange sie wirkungslos ist. konsumkritische foren wurden geschlossen, überall wurde werbung zugelassen und zur bedingung gemacht, weil jedes blatt und jeder kanal möglichst "selbst finanziert" werden sollte. all dies hatte einfluss auf die medienhäuser, ihre struktur und die bildungslandschaft. die ideologischen scheuklappen aus dem kalten krieg hat man im westen gar nie abgenommen. und für jene, die zahlen, war das natürlich nie ein problem. im gegenteil, es ist sehr bequem, wenn man unliebsame kritik zum schweigen bringt, indem man sie als "ideologisch" hinstellt. nur was unpolitisch ist und den konsum als oberstes gebot anerkennt, wird als "unideologisch" und unverdächtig in ruhe gelassen. frustrierend ist die situation der heutigen medienlandschaft in der tat. wenn man nicht darauf hofft, dass das rad der zeit bedächtig weiterdreht und sich alles auf lange sicht schhon wieder einrecnkt, dann müsste man wohl zum schluss kommen, dass zuerst ein bewusstsein dafür entstehen müsste, was die eigenen altlasten des kalten krieges sind. es müsste ein raum entstehen, der wie ein labor eine art humanistischer kompass entwickelt und die heutige weltsituation, die politik im grossen wie im kleinen daraufhin untersucht, wo sie heute steht. es gibt genügend kräfte, die auch dies als ideologisch niederschreien, weil doch alles relativ sei. es wäre an der zeit zu erkennen, dass auch der relativismus manchmal politisch-ökonomisch einseitigen interessen dient. man müsste ganz generell die neugierde der menschen wecken oder wenigstens nicht einschläfern, woran eine ganze industrie arbeitet. aber ich bin schon dabei, wenn's ums aufwecken geht. wer noch?
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ist die schweiz ein rechtsstaat?
isegrim: nehmen wir an, dein onkel oder deine schwester wäre als kind verdingt worden oder wäre in den 70er jahren "administrativ versorgt" worden. - weisst du, was das bedeutet? ohne urteil ins gefängnis gesteckt zu werden, weil sie z. b. unehelich schwanger wurde. oder weil sie ohne erlaubnis der eltern in die stadt ging. - welches sind dann die rechte, die dieser onkel oder diese schwester hätte kennen sollen? wo ist da der rechtsstaat? an wen hätte sie sich wenden dürfen?
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Wörter, die ins Deutsche unübersetzbar sind und doch wärens noch nützlich.
hämmer hämmer? - hämmer hämmer! (=haben wir hämmer?"...)
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