na lusia, wenigstens hast du dich erkannt, die hauptsache! - im übrigen schliesse ich mich ganz bonobo an...
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luisa, luisa, mir brauchst du nichts vorzumachen. ich kenne euch doch...!
luisa, dass es dir gelingt, glaube ich gerne, und dass du glaubst, dass, wenn alle anderen damen das gleiche machen würden, es ihnen auch so ginge wie dir, auch das glaube ich dir, dass du dir das so vorstellst. aber trotzdem bleibt da irgendeine lücke zwischen theorie und praxis, wenn man sich ausserhalb des wolkenkuckucksheims aufhält.
"wir müssen nur lächeln..." - und darum gibt es ja auch keine frutrierten frauen. natürlich stimmt es, dass vieles leichter geht, wenn frau lächelt, aber letztlich ist es ja dann doch nicht so einfach. es gibt ja ganz viele unbewusste faktoren, bei männlein wie bei weiblein. so dass ich sagen würde "ätsch - da hat vor allem jemand gut aufgepasst in der märchenstunde!"
dann müsste man die rabaukenhaften, übellaunigen autofahrer also nur aufs velo setzen, und ihr gemüt würde sich aufheitern…?
israel scheint in einem doppelkomplex gefangen zu sein. einerseits möchte man gleich behandelt werden wie alle anderen nationen, andererseits möchte man eine spezialbehandlung und weist bei jeder gelegenheit darauf hin, dass man ja eine besondere geschichte hat und zudem die einzige demokratie im nahen osten sei etc. ich bin der meinung, dass für israel die gleichen regeln gelten sollten wie für alle anderen. aber möglicherweise hat gerade davor die israelische führung angst. dass israels politische führung zumindest sehr laut über einen angriff auf iran nachdenkt, ist mittlerweile wohl jedem klargeworden. ein anderes thema ist der rassismus gegenüber palästinensern in israel. ein sehr spannendes buch hat vor ein paar jahren rosa amelia plumelle-uribe geschrieben: "weisse barbarei" (rotpunktverlag 2004). darin zeigt sie den zusammenhang von der europäischen kolonialpolitik und die nachwirkungen in der rassistischen gesetzgebung und rechtspraxis der usa, südafrikas, israels und nazideutschlands. über die verquickung von zionismus und dem religiösen judentum, das ursprünglich eigentlich ein widerspruch war, schreibt uri avnery in der juli-ausgabe der "a-bulletin". unter anderem schreibt er über die zwanghaften pro-israel-voten in deutschland vor einigen jahren: "für mich ist diese art extremer pro-semitismus nur ein verkleideter anti-semitismus. beiden ist der glaube gemeinsam: dass juden - und deshalb israel - etwas besonderes sind, das sich nicht mit den massstäben messen lässt, die für alle anderen menschen gelten. was ist ein antisemit? jemand, der einen juden hasst, weil er jude ist. er hasst ihn nicht für das, was er als mensch ist, sondern für seine abstammung. ein hebräer mag ein guter oder ein schlechter hebräer sein, nett oder widerlich, reich oder arm - dafür dass er jude ist, muss man ihn hassen. das trifft natürlich auch auf jede art von vorurteil zu, insbegriffen sexismus, islamophobie, chauvinismus und was auch immer. deutsche sind darin typischerweise ein wenig gründlicher als andere. der ausdruck antisemitismus wurde von einem deutschen erfunden (ein paar jahre vor den begriffen zionismus und feminismus), und antisemitismus war die offizielle ideologie deutschlands während der nazi-jahre. jetzt ist die offizielle deutsche ideologie der prosemitismus, wieder im extrem. ein weiteres nazi-wort war 'sonderbehandlung'. es war ein euphemismus für etwas entsetzliches: das töten von gefangenen. aber sonderbehandlung kann auch das gegenteil bedeuten: bestimmte leute und länder besonders nett zu behandeln, nicht wegen dem, was sie tun, sondern wegen dem, was sie sind - jüdisch, zum beispiel. nun, ich mag das nicht, auch nicht, wenn ich der empfänger solcher behandlung bin. ich lasse mich gern loben, wenn ich etwas gutes getan habe, und ich bin bereit getadelt zu werden, wenn ich etwas schlechtes getan habe. ich mag es nicht, gelobt zu werden (oder getadelt), weil ich zufälligerweise als jude geboren bin." und dann kommt avnery auf grass zu sprechen, analysiert und kontextualisiert dessen jüngste zeilen, all dies in einer sehr sachlichen, unaufgeregten weise. und kommt dann zu folgendem schluss: "grass' behauptung, israel gefährde den weltfrieden, ist deshalb etwas überzogen. sein konkreter vorschlag, sowohl die israelischen als auch die iranischen nuklearinstallationen internationalen inspektionen zu unterziehen, verdient es, finde ich, ernsthaft in erwägung gezogen zu werden. es wäre gar keine schlechte idee, wenn unsere beiden länder den nuklearen status quo einfrieren. schlussendlich brauchen wir aber eine atomwaffenfreie region als teil eines allgemeinen regionalen friedens, der israel, palästina, die arabische liga, die türkei und den iran einschliesst. was günter grass betrifft, so wird es mich freuen, ihn wieder zu treffen, dieses mal zu einem guten essen in tel aviv." so kann man die sache also auch sehen.
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na lusia, wenigstens hast du dich erkannt, die hauptsache! - im übrigen schliesse ich mich ganz bonobo an...
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luisa, luisa, mir brauchst du nichts vorzumachen. ich kenne euch doch...!
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luisa, dass es dir gelingt, glaube ich gerne, und dass du glaubst, dass, wenn alle anderen damen das gleiche machen würden, es ihnen auch so ginge wie dir, auch das glaube ich dir, dass du dir das so vorstellst. aber trotzdem bleibt da irgendeine lücke zwischen theorie und praxis, wenn man sich ausserhalb des wolkenkuckucksheims aufhält.
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"wir müssen nur lächeln..." - und darum gibt es ja auch keine frutrierten frauen. natürlich stimmt es, dass vieles leichter geht, wenn frau lächelt, aber letztlich ist es ja dann doch nicht so einfach. es gibt ja ganz viele unbewusste faktoren, bei männlein wie bei weiblein. so dass ich sagen würde "ätsch - da hat vor allem jemand gut aufgepasst in der märchenstunde!"
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sind velofahrer glücklichere menschen?
dann müsste man die rabaukenhaften, übellaunigen autofahrer also nur aufs velo setzen, und ihr gemüt würde sich aufheitern…?
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der böse grass…
israel scheint in einem doppelkomplex gefangen zu sein. einerseits möchte man gleich behandelt werden wie alle anderen nationen, andererseits möchte man eine spezialbehandlung und weist bei jeder gelegenheit darauf hin, dass man ja eine besondere geschichte hat und zudem die einzige demokratie im nahen osten sei etc. ich bin der meinung, dass für israel die gleichen regeln gelten sollten wie für alle anderen. aber möglicherweise hat gerade davor die israelische führung angst. dass israels politische führung zumindest sehr laut über einen angriff auf iran nachdenkt, ist mittlerweile wohl jedem klargeworden. ein anderes thema ist der rassismus gegenüber palästinensern in israel. ein sehr spannendes buch hat vor ein paar jahren rosa amelia plumelle-uribe geschrieben: "weisse barbarei" (rotpunktverlag 2004). darin zeigt sie den zusammenhang von der europäischen kolonialpolitik und die nachwirkungen in der rassistischen gesetzgebung und rechtspraxis der usa, südafrikas, israels und nazideutschlands. über die verquickung von zionismus und dem religiösen judentum, das ursprünglich eigentlich ein widerspruch war, schreibt uri avnery in der juli-ausgabe der "a-bulletin". unter anderem schreibt er über die zwanghaften pro-israel-voten in deutschland vor einigen jahren: "für mich ist diese art extremer pro-semitismus nur ein verkleideter anti-semitismus. beiden ist der glaube gemeinsam: dass juden - und deshalb israel - etwas besonderes sind, das sich nicht mit den massstäben messen lässt, die für alle anderen menschen gelten. was ist ein antisemit? jemand, der einen juden hasst, weil er jude ist. er hasst ihn nicht für das, was er als mensch ist, sondern für seine abstammung. ein hebräer mag ein guter oder ein schlechter hebräer sein, nett oder widerlich, reich oder arm - dafür dass er jude ist, muss man ihn hassen. das trifft natürlich auch auf jede art von vorurteil zu, insbegriffen sexismus, islamophobie, chauvinismus und was auch immer. deutsche sind darin typischerweise ein wenig gründlicher als andere. der ausdruck antisemitismus wurde von einem deutschen erfunden (ein paar jahre vor den begriffen zionismus und feminismus), und antisemitismus war die offizielle ideologie deutschlands während der nazi-jahre. jetzt ist die offizielle deutsche ideologie der prosemitismus, wieder im extrem. ein weiteres nazi-wort war 'sonderbehandlung'. es war ein euphemismus für etwas entsetzliches: das töten von gefangenen. aber sonderbehandlung kann auch das gegenteil bedeuten: bestimmte leute und länder besonders nett zu behandeln, nicht wegen dem, was sie tun, sondern wegen dem, was sie sind - jüdisch, zum beispiel. nun, ich mag das nicht, auch nicht, wenn ich der empfänger solcher behandlung bin. ich lasse mich gern loben, wenn ich etwas gutes getan habe, und ich bin bereit getadelt zu werden, wenn ich etwas schlechtes getan habe. ich mag es nicht, gelobt zu werden (oder getadelt), weil ich zufälligerweise als jude geboren bin." und dann kommt avnery auf grass zu sprechen, analysiert und kontextualisiert dessen jüngste zeilen, all dies in einer sehr sachlichen, unaufgeregten weise. und kommt dann zu folgendem schluss: "grass' behauptung, israel gefährde den weltfrieden, ist deshalb etwas überzogen. sein konkreter vorschlag, sowohl die israelischen als auch die iranischen nuklearinstallationen internationalen inspektionen zu unterziehen, verdient es, finde ich, ernsthaft in erwägung gezogen zu werden. es wäre gar keine schlechte idee, wenn unsere beiden länder den nuklearen status quo einfrieren. schlussendlich brauchen wir aber eine atomwaffenfreie region als teil eines allgemeinen regionalen friedens, der israel, palästina, die arabische liga, die türkei und den iran einschliesst. was günter grass betrifft, so wird es mich freuen, ihn wieder zu treffen, dieses mal zu einem guten essen in tel aviv." so kann man die sache also auch sehen.
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