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@verwundert, danke für den Nachtrag, er klärt ein paar Fragen und wirft neue auf. Niemand erlebt genau dasselbe, was andere vorher erlebt haben - aber es macht bestimmt Sinn, sich zu fragen wie man in dieser oder anderen Situation reagieren würde. Aus nächster Nähe kann ich dir zwei Themen zu Bedenken geben und- ich glaube es ist eine echte Pandorabüchse, die ihr da zusammen öffnen wollt :-)
- stell dir vor, du lernst einen Mann kennen, mit dem du ausschliesslich den Sex ausserhalb der Beziehung ausleben willst - und er ist gut, richtig gut, so gut, dass du nicht einmal im Monat, sondern möglichst oft seine Nähe suchst... ich würds dir gönnen, du dir wohl auch - und dein Partner?
- stell dir vor, ihn störts und er lässt sich danach behandeln, wirst du ihn dann auch als Sexpartner zurückhaben wollen. Gelingt es dir, ihn auch weiterhin als vollwertigen Partner anzusehen und wirst du den Liebhaber wieder vergessen können?
wie geschrieben kenne ich einige Paare, die sich den Auswärtssex "gönnen" - es gibt welche, die als Paar noch funktionieren, aber glücklich ist in all den Fällen höchstens eine(r) - und sehr oft auch keine(r).

Ich verstehe vor allem nicht ganz, wie denn "Chemie" bei einem psychischen Problem helfen könnte. Sprichst du von Psychopharmaka, oder von Viagra & Co.? Denn zweiteres hilft doch m.W.n. vor allem bei physischen Problemen, nicht bei psychischen?
Wie wäre es mit einer fachlichen Abklärung resp. Behandlung der psychischen Ursache? Will "er" das nicht?

Besteht denn das Problem schon lange? Du beschreibst das so, als wäre es etwas definitives, nicht mehr rückgängig machendes...

Zuerst einmal danke für eure nachrichten!
Er kann nicht - und weil er das weiss (bzw sich damit selber unter druck setzt) hat er nur noch wenig lust darauf bzw angst vor dem versagen und möchte darum auch nichts anfangen, was er nicht zu ende führen kann. Da helfen streicheleinheiten und andere alternativen nicht viel weiter, egal ob mit oder ohne koitus als ziel. Klar, mit verständnis meinerseits und 'ohne druck' könnte vielleicht was erreicht werden, aber die versuche in der vergangenheit waren öfters erfolglos - das konnte ich manchmal gut wegstecken und manchmal hats mir ziemlich weh getan. In so einer situation vermischt/verwechselt man auch mal versagen mit ablehnung bzw 'kein begehren'. Es ist ja kein geschäft, sondern eine gefühlssache.
was die chemie anbelangt: dies hat meiner meinung nach nicht mit bevormundung zu tun, sondern mit respekt ihm gegenüber. Das gegenteil wär ja, dass ich von ihm verlange, dass er chemie schluckt, wär das etwa besser? Ich fände es nicht toll, wenn mein partner das von mir erwarten würde. Ich würds bestimmt ab und zu probieren, aber immer unter dem druck weil ich es ja für ihn tun würde, obwohl ich es wegen versagensangst nicht so geniessen könnte.
wir sind noch nicht im grosi-alter (sondern ende dreissig) und wollen das leben weiterhin zusammen geniessen, auch wenns nicht immer einfach ist. Und auch wenn wir uns monogamie versprochen haben, haben wir schon öfters über andere formen gesprochen, aber nie umgesetzt - aus angst vor verletzten gefühlen.
Und genau aus all diesen gründen, diesen empfindungen und wünschen, möchte ich wissen wie andere paare mit sowas umgehen.

Nicht können und nicht wollen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Es gibt auch andere Spielvariationen, wo es nicht direkt um das Eindringen geht. Versucht es mal doch mit Slow Sex oder Edging (Stimulation bis zum geht nicht mehr, aber ohne Koitus). Das Kamasutra kennt auch viele Spielarten. Oder spielt man 1001 Nacht. Schehrezade hat jede Nacht eine andere Geschichte erfunden um den König zu beeindrucken, wobei man "Geschichte" mit ganz anderen Sachen ersetzen kann. Ich kenne genau ein Paar das Glücklich ist ohne Sex, meine Grosseltern. Ich lebe zurzeit auch sexlos, da ich Affären nicht ausstehen kann. Und ich finde diese Zeit sehr, sehr spannend.

Die Frage, die sich mir stellt auf eure konkrete Situation bezogen: Ist SEX für euch gleich KOITUS? Für mich ist der Koitus eine von vielen Facetten von sexueller Interaktion.
Eure Situation ist eine Herausforderung, die aber nicht in Frust enden muss, sondern kreativ und spielerisch in nie erlebter Lust münden kann.
Und sich sexuelle Befriedigung auswärts zu holen, ich kann mir vorstellen, dass das für deinen Partner eine zusätzliche psychische Belastung darstellt (hier unterstelle ich euch, dass eure Beziehung monogam angelegt ist).
Ich bin auch gegen den Einsatz von Chemie, aber diese Entscheidung solltest du deinem Partner überlassen. Du argumentierst mit den Worten "Ich möchte ihm das nicht antun" - Durch diese Aussage entmündigst du ihn ein Stück weit. - Willst du das?
Habt Spass und Lust und verabschiedet den Dämon Koitus mal vorübergehend aus eurem Sexualleben!

Spannende Ausgangslage und mein Bedauern für die Situation! Ich kenne genau ein Paar, welches keinen (wirklich keinen!) Sex hat und trotzdem glücklich ist. Ich kenne kein einziges Paar, welches auswärts Sex hat und glücklich ist und ich kenne eine Unzahl von Paaren, wo der Auswärtssex für unerträgliche Spannungen sorgt - oder für einschneidende Änderungen gesorgt hat...
Bestimmt solltest nicht du entscheiden, ob er sich Chemie antun will oder nicht - aber Sex nicht können oder nicht wollen ist dann eben nicht dasselbe und gibt dir wiederum neue Perspektiven... ich wünsch euch beiden viel Glück!
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