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@pete: Ok, dass jeweils die Seite mit mehr Kohle auch manipulativ tätig ist, stimmt sicher. Andererseits buttert gerade die SVP immer wieder gewaltig viel Geld in Ihre Vorstösse und das nur mit mässigem Erfolg - immer klappt es also nicht. Das Winklewieseresultat ist für mich eher eine Folge der hier im Forum angesprochenen Abstimmfaulheit der jüngeren und/oder linkeren Bevölkerung und weniger das eines gross inszenierten und teuren Abstimmungskampfes.
Und Du hast natürlich auch recht, dass das direkte Gespräch und so gefundene Konsense/Kompromisse/Lösungen oft fairer sind eund von den beteiligten und betroffenen Personen besser getragen werden - nicht zuletzt weil im man im engeren Umfeld ja nachher auch weiterhin miteinander umgehen muss. Andererseits kann ich mir offengestanden einen verwandten Vorgang mit 7 Mio oder so Beteiligten nicht wirklich vorstellen. Klar ginge es sachlicher und klar wär's toll wenn's wirklich nur um die Sache ginge, statt um private Paranoia oder Profilierungssucht, aber schau Dir doch nur mal die Diskussionsrunde hier im Forum über Rauchen in den Beizen oder nicht an - 80% ist gegenseitiges sich ans Bein pissen und verhöhnen der Gegner und die 20%, die versuchen, sachlich zu bleiben, werden komplett ausgebuht.
Ich habe schon auch eine Utopie von einer besseren Welt und zwar teils recht konkret - aber ich bin da pessimistisch. Sich im eigenen Umfeld anständig, fair und gerecht verhalten, ist wahrscheinlich so etwa das Einzige was wirklich wirkt. Trotzdem, interessante Gedanken.

@garlicpress: also die meisten gespräche in beziehungen, in firmen, genossenschaften und ähnlichen sitzungen sind doch von einer echten auseinandersetzung mit sachfragen geprägt, man wägt ab, versucht sich einzufühlen etc. hingegen in unserer medial begleiteten und kapitalistisch unterfütterten oder beschwingten "demokratie" werden schreihälse und horrorgrafiken und sentimentale bilder geboten. man könnte meinen, man wäre an einer sportveranstaltung. - kannst du es dir wirklich nicht sachlicher vorstellen? und wenn wir schon dabei sind: eine hauchdünne mehrheit hat für das neoliberale winkelwiesenprojekt gestimmt. glaubst du, es wäre gleich herausgekommen, wenn befürworter und gegner über ein budget in der gleichen höhe verfügt hätten? dieses beispiel zeigt mir, dass in der regel das kapital (diktatorisch?) den kurs vorgibt. mit sachlicher meinungsbildung hat das nichts zu tun. aber sachliche meinungsbildung wäre möglich. ich bin mit dieser meinung doch hoffentlich nicht allein. oder?

@cat: wieder volltreffer.
@garlicpress: danke für die richtigstellung gegenüber fränzi. (ich kann mir den gedanken nicht verkneifen, dass diese verwechslung gerade symptomatisch war für jene betreffend politische ecke. Undifferenzierte rundumschläge ;-)

@fränzi: bei widmer-schlumpf ist nicht die frage, ob sie "noch rechter als blöchi" politisiert, sondern dass sie es mit anstand macht. im übrigen erklärt garlicpress ganz simpel, warum viele leute gegen blocher sind. seine meinung deckt sich absolut mit meiner. nicht links oder rechts ist das problem. aber genau diese einsicht fehlt eben den blocher-anhängern der svp. und die andersdenkenden werden einfach ganz übel beleidigt und lächerlich gemacht. wem fehlen da wohl die argumente? du verhältst dich ganz parteikonform, gratuliere.

... und die Wahlempfehlung war dann auch eher augenzwinkernd gemeint. Aber ich find's schön, dass es Dir die Möglichkeit gab, wieder mal einen Rundumschlag gegen alles was links von Dir steht loslassen.

Fränzi: Das war von mir und da steh ich dazu. Warum ich den Blocher nicht mag ist ganz einfach: Wer dauernd lügt, dem trau ich nicht. Wer, wenn er beim Lügen erwischt wird, das abstreitet bis zum Letzten und wenn's gar nicht mehr geht, einfach sagt, "so hab ich das nicht gemeint", der ist in meinen Augen feige. Wer dauernd nur zu allem nein täubelet, aber kaum je konkrete, machbare Vorschläge liefert, den wähl ich nicht. Und wer sich andauernd im Ton vergreift und persönlich beleidigend wird, der ist in meinen Augen einfach schwach.
Dass die SVP und deren Wähler ihr Heu nicht auf meiner Bühne haben, finde ich eher spannend als störend, übrigens.

@pete: Nenn mir ein Beispiel...

@garibaldi "und nomoll @lucid: Notfalls schaue ich auch mal einfach, was der Chrischi denn so zum Thema sagen hat und nehm dann das Gegenteil, aber das gilt halt nur für meine politische Meinung und nicht für alle. "
Politische meinung? LOL
Woher kommt diese lächerliche blocher-phobie? hauptsache, man stimmt das gegenteil von dem, was er sagt?? noch keiner von euch linggen konnte mir je mit überzeugenden argumenten erklären, was die rationalen gründe hinter diesem verhalten sind. politisch mitbestimmen wollen auf grund von zu- und abneigung? dämlicher geht es echt nicht. und wenn man mal mit blocher übereinstimmt, muss man sich selber hinterfragen, weil das ja gar nicht sein kann oder weil man in diesem fall wohl schlecht informiert ist, gell?
man hat ja gesehen wie kurzsichtig das ist: widmer schlumpf wurde von den linggen unterstürzt, als wäre sie der messias. und jetzt politisiert sie im bundesrat noch rechter als blöchi!
die meisten (denke ich mal) ronorpler hier, die sich "mitte" oder "links" nennen, haben sich mit politischen themen wohl nie wirklich befasst, sondern reden einander nach dem maul.

Abstimmen tu ich immer, auch morgen. Sonst darf ich doch hinterher nicht meckern, ist doch klar. Unter Eingebürgerten (bin selbst eine) gibt es sone und solche, genau wie unter allen anderen, SVP- und SP-Wählern. Mehr als einmal fand ich mich mit meiner Entscheidung plötzlich ironischerweise im selben Boot mit dem Blocher. Ich nahms lächelnd zur Kenntnis und fand mich bestärkt, immer nur über Dinge abzustimmen, die ich auch zu überblicken glaube. Sonst werf ich halt leer ein. Wie kann man nur finden, die "direkte Demokratie" sei obsolet? Nur weil sie missbraucht werden kann wie alles und jeder von uns? - @pete1: die anderen Arten politisch mitzubestimmen lassen sich auch missbrauchen. Mein Motto: nichts hergeben, was uns im Bedarfsfall sehr nützen kann. Danke ronorp, für den Aufruf.

@garlicpress: wenn die einzige alternative wäre ch-modell versus diktatur oder alle vier jahre wählen, dann würde ich dir recht geben. aber mir scheint, es gibt auf der gegenüberliegenden seite des ch-modells (also nicht auf der diktatur-seite) noch ein recht grosses spektrum für politische mitbestimmung, aushandlungen, die ehrlicher wären als den zirkus, den wir gerade haben. aber vielleicht braucht man dazu ein bisschen phantasie, ein gewisses vorstellungsvermögen, der sich einstellt, wenn man realisiert, dass es auch einen vorwärtsgang gibt… all the best!

und nomoll @lucid: Notfalls schaue ich auch mal einfach, was der Chrischi denn so zum Thema sagen hat und nehm dann das Gegenteil, aber das gilt halt nur für meine politische Meinung und nicht für alle.

@pete: Also immer noch lieber direkte Demokratie als einfach alle vier Jahre eine von zwei Parteien bzw. deren Exponenten wählen zu können und denen dann auf Biegen und Brechen ausgeliefert zu sein. Ein schönes Beispiel war da doch Tony Blair in GB, der sich Anfangs gut anliess und dann immer mehr zum Mix zwischen Sonnenkönig und USA-Schosshündchen mutierte. Klar macht mein einzel Stimmchen den Braten nicht fett - so naiv bin ich auch wieder nicht - aber solange alle so denken, bestimmen eben, wie schon festgestellt, die Rechten und die Konservativen, weil die eben eher stimmen gehen. Es geht ja auch nicht nur ums Abstimmen, bei der direkten Demokratie, sondern eben auch drum, dass man (halt mit einigem Aufwand) eigene Ideen in Form von Initiativen einbringen oder einen völlig verfehlten Wurf der Räte mit einem Referendum vor's Volk bringen kann. Meine Verwandte und Freunde aus dem Ausland beneiden uns einfach immer wieder um diese Möglichkeit.

@lucid: wenn ich so überhaupt gar nicht weiss wie ich entscheiden soll und alles Informationensammeln nicht weiterhilft, werfe ich eben leer ein oder stimme so, dass die gegenwärtige Situation nicht ändert. Dann muss man halt nochmals über die Bücher und klarere Verhältnisse schaffen. Auf jeden Fall dient mir das nicht als Ausrede, nicht abstimmen zu gehen.

@cat: klar, das ist mir auch schon aufgefallen. mir ging es mehr um den gebrauch des pronomens "unsere"… anscheinend geht es um uns und die. doch wer eingebürgert ist, gehört zu uns. (zufällig war ich von geburt an ch-bürger. ich denke nicht, dass ich mich deswegen unterscheide von einem hier geborenen menschen, der einen anderen pass bekam.) ach, das thema ist einfach zu abgedroschen. und die immer wieder wiederholten ewiggestrigen statements, nach denen offenbar alles so klar ist. - das ganze thema schweizer-ausländer ist ein einziges ablenkungsmänöver. und zu glauben, dass man mit abstimmungen grosses verändern kann, kommt mir fast so naiv vor, wie wenn ich nestle glauben wollte, dass sie etwas gegen den hunger unternehmen und den ölfirmen, dass sie sich jetzt aber wirklich für ein gutes klima einsetzen, und den pharmamultis, dass es ihnen um unsere gesundheit geht. ich geh' zwar bei sachvorlagen öfter abstimmen, aber an den storch glaube ich trotzdem nicht!

@cat: mir genügt ein bisschen zeitunglesen dafür eben nicht - weil oft sowohl befürworter wie gegner mit argumenten auffahren, die für mich völlig nachvollziehbar und richtig sind. und dann kann ich mich eben nicht entscheiden - und weiss vor allem nicht, wem ich glauben soll.