Kommentare

bluebalu: Danke für den Tipp :-) ich hätte liebend gerne anerkennend nickend kapituliert. Aber Deine Argumente bezüglich Subventionen brauchen von mir nicht kommentiert zu werden. Sorry für meine Wortwahl der Enttäuschung. Ich hatte mir glaub einfach mehr versprochen.
Du hinkst übrigens selbst der eigenen Erkenntnis hinterher. Der (heutige) Mensch ist nicht fähig, die sich bietende Ordnung herzustellen und zu halten - Du glaubst, dass es der morgige kann (wenn nicht durch Bildung, dann durch seine Wählerstimme an die GLP oder den Austritt aus der Kirche) und wenn er es dann doch nicht schafft, richtet es der Markt - und diesmal vielleicht endlich nicht bloss im Lehrmittel.
Ach ja, die Ideologie... ;-) und wenn Du dann für einen umfassenden Vergleich parat bist, schauen wir zusammen mal die Erzeugnisse des subventionierten Landschaftsgärtners inkl. Alpjauche-Zuschlag und Deinem Giga-Oeko-Agronomen aus dem Ausland umfassend an - und dann, uff, endlich, ist der Bogen geschlagen und wir sind wieder bei den höheren CH-Preisen und einem der Ursprünge, weshalb zum Glück die Mehrheit der Konsumenten für diese Art von rarer Qualität und umsichtigem Umgang mit den Ressourcen eben auch mehr hinzulegen bereit ist.
übrigens: meine Fragen bezüglich Landwirtschaft folgten Deiner Argumentation und dass jetzt die Kirchenwände auch noch unter dem Preisgewitter erzittern müssen - komm, lass gut sein :-)

"Zuschläge für Vergüllung" zeugt auch nicht unbedingt gerade von einem geschliffenen Mundwerk. Was meinst du damit?

Livanto: Bullshit ist noch keine argumentative Entlarvung, du solltest an deinem Mund- u. Handwerk arbeiten. Tatsächlich wählen die Menschen heute vermehrt rationalere Parteien (die GLP ist die Erste, es dürften noch weitere solche Parteien kommen) und tatsächlich lösen sich die Menschen vermehrt von den verkrusteten Moralvorstellungen der Kirche. Die gegebenen Weltproblematiken lassen sich mit ideologischem Geschwätz nicht auflösen.

@nordmann: der post war: Preis D: EUR 2.62 Preis CH: EUR 11.25. deine reaktion war: in indien bekommst deine ohrstöppsel sicher noch billiger! der konnex zwischen post und reaktion erschliesst sich mir überhaupt nicht. wie denkst du denn? in indien kosten die dinger übrigens CAN$ 4.36 (https://pharmacychecker.com/Pricing.asp?DrugName=... psycho, oder?

@Lucid: Zum Beispiel die Auflage, dass in oberen Bergregionen Zuschläge für die Vergüllung entrichtet werden, ja, aus ökologischen Gründen. Angeblich zum Schutze der Wiesen. Aber ja, es soll ein wenig angepasst werden, wenn auch die Bauern jetzt bereits Sturm gegen die Streichung ihrer Bergluftsubventionen laufen.

in indien bekommst deine ohrstöppsel sicher noch billiger!

bluebalu: So schlimm hab ichs nicht erwartet. Mir kommt nur ein Wort in den Sinn; b....hit
...aber ok, der jetzige Mensch kanns nicht, dann kann's der morgen sicher, dafür sorgt die Logik. ganz sicher, äh, vielleicht, oder wenigstens - hoffentlich...

"Ohne ökologischen Mehrwert" ist nun aber auch nicht ganz richtig. Die Direktzahlungen sind sehr wohl an ökologische Auflagen gebunden. Mit der derzeitig laufenden Anpassung des Direktzahlungssystems soll dies zudem noch verstärkt werden. Aber auch das ist ein Prozess.

Livanto: Für den derzeitigen Menschen sicher, ja, das ist ein Prozess. Der Treibstoffverbrauch, um zu jedem Kleinbauern zu fahren ist höher, als wenn die Ernte von einem Grossproduzenten im Ausland mit einem Flugzeug hierhin fliegt. Ich sage nicht, dass alles unsinnig ist, aber wir subventionieren die Landwirtschaft viel zu stark ohne ökologischen Mehrwert.

bluebalu: Ein Computer hätte wohl kein Problem, Deine mathematische Formel als richtig zu anerkennen. Aber an den Steuerhebeln in Wirtschaft und Politik, genau wie auch an den Tastaturen der Forumsteilnehmer sitzen Menschen - drum bleibts was es seit seiner Erfindung ist - ein theoretischer Idealzustand ohne echte Chance auf reale Umsetzung.
Ich find die Relationen zum Transport schon wichtig. Wenn ich die hier angeführten Preisbeispiele ansehe und die Reaktionen darauf lese, erkenne ich, weshalb ein Gut um CHF 30 den meisten Menschen teuer erscheint. Ums gleiche Geld kann aus den meisten europäischen Städten nach London geflogen werden.
Vor dem gleichen Hintergrund würd mich brennend interessieren, weshalb Du die Schweizer Landwirtschaft ein unsinniges Unterfangen findest.

Livanto: Das ist ein mathematisches Faktum der rationalen Entscheidungsfindung, keine Theorie. Politiker haben selbstverständlich kein Interesse daran, rational zu handeln, vielmehr vertreten sie einen kurzsichtigen ethischen Egoismus indem sie der Wählerschaft soziales Handeln vorgaukeln.
"Sie nimmt damit ein kleines Übel in Kauf, um ein noch grösseres verhindern zu können."
Nein, sie kann das Ausmass des Übels ja gar nicht kennen, noch wissen, ob es in Zukunft ein grösseres Übel für Deutschland wäre. Die christliche Moral kommt ihr in die Quere, der wir eben solchen Unfug zu verdanken haben.
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Die Nichtbesteuerung von Flugbenzin ist in der Tat ökologischer Unsinn, bewegt sich hier aber nicht in einem entscheidenden Rahmen.

Manuala1: Lenor ist ein Produkt aus dem Hause Procter&Gambler. Diese Firma gehört zu jenen Markenherstellern, die für die Schweiz überhöhte Preise festsetzen und die hiesigen Detailhändler zwingen, die Produkte über ihren offiziellen Vertriebskanal zu beschaffen. Deswegen hat Coop auch ein paar Produkte von Procter&Gambler aus den Regalen genommen. Falls du dich über die Preise beschweren willst, tust du dies am besten beim Preisüberwacher. Mit der Kapazitätserhöhung, die vom Bundesrat versprochen wurde, kann er vielleicht auch diesem Fall nachgehen (Alternative: Weko). Wenn zudem das Kartellgesetz entsprechend geändert wird, ist es theoretisch möglich, diesen Fall als vertikale Preisbindung zu "entlarven" und gegen P&G vorzugehen. Eine Preisdifferenz von 20-30% ist erklär- und akzeptierbar, grössere Preisunterschiede aber nicht.

Ich denke, das wir alle hier von guten Löhnen und einem hohen Niveau profitieren. Wir haben sicher auch kein Problem damit, dass es hier nun mal teurer ist. Aber was hier seit Jahren läuft, ist einfach nur Abzocke und langsam wachen glücklicherweise auch Herr und Frau Schweizer auf.
Der Migros Chef Herr Bolliger erklärte in der Sonntagszeitung vom 21.08. die höheren Preise sehr interessant: Auf die Frage "Wie viel teurer darf ein Produkt in der Schweiz denn sein?"
Hier die Antwort: Eine Differenz von 20 bis 30 Prozent wird es wohl immer geben. Die ist auch berechtigt, denn die Kunden bekommen eine hohe Qualität, haben eine grosse Auswahl, Bedienungstheken und schöne Läden."
Aha! Da war der gute Mann wohl noch nicht in der Migros in der Höschgasse, ein kleiner und dunkler Laden, die Bedientheke sucht man vergeblich. Und vielleicht sollte er mal zu Rewe über die Grenze, DAS sind schöne Läden mit viel Auswahl! Und die Qualität ist sicher nicht anders, vor allem was die Produkte betrifft, die es hier auch gibt.
Ok, Fleisch ist ein anderes Thema, die Qualität in der Schweiz ist wirklich toll. Aber vieles andere ist einfach nur viel teurer hier.
Kleines Preisbeispiel: Lenor Weichspüler in Deutschland € 1.39 - 1.60, in der Schweiz CHF 6.50 - 8.50 - gleiche Menge! Und ich kann mir einfach nicht erklären, dass das Umlabeln so viel kostet, was ja gerne als Grund angegeben wird (vor allem wird das Produkt sicher beim Lieferanten schon mit dem richtigen Label bestellt...!), Dieser Aufschlag für Personal, Ladenmiete, Logistik und 11% weniger MwSt.???? Wie kann das sein?

@bluebalu: ich wünschte, Deine bluebalu-blaue-Augen-Theorie kriegte eine globale Chance. Wünschte, die globale Vernetzung ermöglichte die Selbstregulierung der Märkte. Hier ergibt sich aber das Dilemma, das ich schon beim Atom-Energie Thread thematisiert hatte - wer verzichtet als erster auf Subventionen? Welche Nation kann auf ihre Motoren verzichten und forciert den Strukturwandel? Einige Beispiele: DE rettet Opel, USA retten GM und der Bund rettet UBS vor der reinigenden Wirkung des Marktes.
war das nun richtig? war es falsch? Nach Deiner Theorie war das alles falsch - wieso wird es dann getan, wenns andersrum besser ist? Die Frage z.B. für Frau Merkel war, ob sie an einem Tag 80'000 Arbeitslose verkraften kann - konnte sie eben nicht, weil die gleichen, die heute nach tieferen Preisen brüllen, morgen am Staatstropf hängen...
Sie nimmt damit ein kleines Übel in Kauf, um ein noch grösseres verhindern zu können.
Erklär doch bitte mal in Deinen Worten, was es bedeutete, wenn Ferienreisen wie Orkus' Kreuzfahrt ohne subventionierte Transportmittel und Treibstoffe berechnet würden. Wenn Energie überhaupt einen realen Marktwert erhalten würde, Warentransporte im Kleingewicht nicht auf 100e suventionierte Ferienflieger verteilt werden könnte? Welchen Preis würde dann wohl argentinisches Pferdefleisch erhalten? Was kostete ein Paket Zigarren aus Kuba? Der Marken-Runner aus China? Welche Aufgaben würden die Angestellten in den Billigst-Resorts rund um den Globus verrichten, wenn die Anreise den Touristen nicht begünstigt würde? würde man ihnen wie unseren SVP-Bauern erklären, dass sie halt ein bisschen einfallsreicher sein und etwas anderes produzieren sollen?
Wie reagiert dieser Thread, wenn der Markt alles regelt?
An alle die hier flennen: Ganz ehrlich - ich glaube nicht dass ihr es haben wolltet, wenn ihr erhalten könntet, wonach ihr heute schreit!

@kristallin: Auf Windeln, Zahnpasta u.s.w. kann niemand verzichten, da geb ich Dir Recht - und wofür muss denn da x oder y draufstehen, wenn Du's eh über den Allerwertesten wischst? :-)
Dein Buch muss in jedem Fall neu sein? Warum? Menschen, die mir nahe stehen und wie ich auch schauen müssen gehen in die Bibliothek, leihen es von Freunden aus oder kaufen dasselbe gebraucht. Dieses Verhalten ist übrigens nur z.B. nördlich des Rheins trotz viel tieferer Preise auch gang und gäbe...
Man liegt wie man sich bettet...