Kommentare

Emma_nu_elle: Sicher. Aber vielleicht hat der eine Schmied einen wackligen Amboss, nicht genug Kohle für das Feuer oder zittrige Hände. Oder er stolpert ständig über den Hund, der ihm zwischen den Beinen herumläuft.

Denkst du denn, es sind die Anderen Schuld an deiner Einsamkeit? Vielleicht liegt es ja auch an dir ... jedes ist seines Glückes eigener Schmied.

CherryDarling, ob es dir wohl ebenso wenig ausmachen würde, etwas alleine zu unternehmen, wenn du gar nicht die Wahl hast - sprich keinen Freundeskreis, nicht mal einen grossen?

Ich erkenne hier keinen erhobenen Zeigefinger, Kritik oder Vorwürfe, eher Erfahrungsberichte und Vorschläge. Ich bin aber auch persönlich der Meinung, dass jeder sein Leben nach seinen Wünschen und Vorstellungen gestalten sollte, so abgedroschen das auch klingt. Wenn man selbst nicht nach seinem eigenen Glück strebt, wer dann? Es braucht viel Zeit und Selbstobservation, um herauszufinden, wer man wirklich ist, was einem wichtig ist und was einen glücklich macht. Solange man das zu ungenau weiss oder sogar das Gegenteil davon anstrebt, hilft alles nichts (Danke an dieser Stelle an stoff76 und mariemarie, mit deren Posts ich einig gehe).
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Aus deinem ersten Posts lese ich vor allem deine Einsamkeit und dass du dich in Gesellschaft von Paaren und Familien unwohl fühlst. Meine ganz ernstgemeinte Frage: Warum ist das so? Fühlst du dich ungenügend, wenn du alleine irgendwo auftauchst, wo andere zu zweit/mehreren sind? Oder fürchtest du dich vor deren Mitleid, dass sie denken könnten, du wärst einsam? Oder ist es dir unangenehm, "anders" zu sein und inmitten Paare aufzufallen? Wie ist deine Einstellung gegenüber einer fremden Person, die zB allein ins Kino geht? Bemitleidest oder bewunderst du sie?
Ich persönlich habe einen grossen und bunt durchmischten Freundeskreis, aber mir macht es auch absolut nichts aus, Dinge alleine zu unternehmen, und es ist kümmert mich einen Sch#& was andere davon halten. Ironischerweise lerne ich dabei fast immer neue Leute kennen.
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Aus deinem zweiten Post spricht eine gewisse Erwartungshaltung. Du hast alle möglichen Singles an Silvester eingeladen und trotz eines schönen Abends sind sie danach wieder untergetaucht....ja, was ausser einem schönen Abend war denn von dir gewünscht? Hätte "mehr" dabei herausspringen sollen? Das frage ich jetzt absichtlich provokativ. Meinst du, weil Silvester war, war es eine besondere Einladung, oder überhaupt dass du diese Leute eingeladen hast, hätten sie danach den Kontakt aufrecht erhalten "müssen"?
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Ich weiss, alle Welt redet von Geben und Nehmen, aber da wir selbst eigentlich nur das Geben beeinflussen können, sollten wir den Fokus auch darauf legen. Eine neue Freundschaft zu entwickeln braucht Zeit. Anfangs mag es dir vielleicht unangenehm sein, mehrmals von dir aus nach gemeinsamen Unternehmungen zu fragen, aber das muss es eigentlich nicht. Wenn die andere Person keine Lust hat, sagt sie schon nein, und wenn sie ja sagt, dann freu dich drüber. Wenn sie sich mit dir ebenso wohlfühlt wie du dich mit ihr, wird sie schon von alleine etwas in eure Freundschaft investieren. Wenn nicht, dann passt es wohl nicht so gut, wie du denkst. Ist nicht schlimm, gibt ja noch 7.2 Mia. andere Menschen.

Wenn man mit seiner momentanen Situation unzufrieden ist
, gibt es 2 Wege: entweder man akzeptiert wie es ist und macht das beste draus oder man verändert etwas grundlegend an der Situation.
Das einzige, was jedenfalls gar nicht hilft, ist rumjammern und rumzicken, wenn man den Spiegel vorgehalten kriegt. Dein Leben. Deine Entscheidung. Mach was draus oder lass es bleiben.

Hallo zusammen – ich lese oft die Stadtgespräche, habe mich aber noch nie zu Wort gemeldet. Aber heute muss ich mal was loswerden: Hier werden oft gute Threads eröffnet. Oft gehen diese dann aber ganz wirre Wege, es wir gepöbelt und runtergemacht, was das Zeug hält. Es gibt auch nicks, die tauchen überall auf. Ist ja schön, wenn ihr interessierte Menschen seid, die was zu sagen haben. Genau dazu wär diese Platform ja gedacht. Aber @mary-jane-louis: deine Antworten sind im Grunde immer Vorwürfe. Du hast ein Problem? Selber schuld! Da muss man halt…. Und dann kommen Pauschaltipps und Rundumschläge, mit denen du die Schreiberinnen und Schreiber anklagst, statt sie zu unterstützen. Wenig Zeit? Dann wirf den Job über Bord. Schweizer etwas introvertiert? Dann triff dich mit Ausländern. Keine Bekannten? Dann kauf dir einen Hund. Und immer dieser erhobene Zeigefingerton, immer dieses Von-oben-herab. Ich habe den Eindruck, dass dieses Thema hier ganz viele betrifft und es auch ernst genommen werden sollte. (ich vermute sogar, dass so mancher „Einsamkeit ist supertoll“ Kommentar von Menschen kommen, die doch auch gern nicht allein wären…). Und sonst kann man/frau ja auch mal die Klappe halten statt alles immer besser zu wissen. Schlussendlich kennen wir alle den Kontext der Geschichten nicht, nur die Fragestellung, die daraus resultierte. Ich habe z.B. nicht den Eindruck, dass es hier nur faule Couchpotatoes sind, die rumhängen, sondern auch Menschen, die schon ganz viel versucht und unternommen haben. So habe ich das jedenfalls gelesen. Und rein die Tatsache, diese Einsamkeits-Frage zu stellen, braucht Mut. Danke dafür, Peony.

Ich verstehe das nicht. Wenn es mit den Schweizern nicht klappt, dann macht doch mit anderen Ausländern ab, die in der gleichen Situation sind wie man selbst. Davon gibts in Zürich ja genug. Da gehts meistens offen und lustig zu und her und es ist spannend, Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen. Ich bin damit immer gut gefahren und kann nicht ganz das Problem von der Themeneröffnerin nachvollziehen.

Liebe Peony, ich kenne das auch, seit ich in der Schweiz wohne. Und die vielen guten Ratschläge sind ja schön...aber sind nicht Antwort auf alles. Wenn es einem nicht liegt schon Monate im Voraus Treffen zu planen und mehr Spontanmensch ist, wird hier nicht glücklich. Spontane Treffen bzw. Besuche kommen hier schlecht an oder sind unüblich. Zumindest sind meine Erfahrungen entsprechend. Ich geniesse aber auch meine Alleingänge...trotzdem. Nur Restaurantbesuche schenke ich mir...das ist alleine nicht so lustig.

Ich bin deiner Meinung, sternamhorizont...

Liebe Peony, ich denke, spazieren am See ist sowieso langweilig.... Ich kann nachempfinden, wie Du Dich fühlen magst, ich habe das selbst jahrelang als Dauersingle erlebt. Geändert hat sich die Situation im Aussen erst, als ich anfing, mit mir selbst zufrieden zu sein. Ich habe mein Leben geändert, weniger Fleisch und Alkohol, Yoga-Kurse besucht und so meinem Leben eine neue Richtung gegeben, die mich letztendlich durch total viele Zufälle zu meinem Lebenspartner geführt hat. Ich denke, dass man viel an sich selbst arbeiten muss, um eine Ausstrahlung zu haben, um andere anzuziehen. Da ist es egal, ob Mann oder Freundinnen/Freunde. Wenn man mit sich selbst zufrieden ist, strahlt man das aus. Ich glaube, dass man etwas mit sich selbst anfangen können muss, tönt kompliziert, um offen für einen Partner und auch neue Freunde zu sein.

Ich weiss genau was du meinst aber wir sind alle allein... und wenn ich mir dann doch irgendwann einen Hund kaufe, der dann mein Liebstes ist, dann ist es eben so.

Ich bin über fünfzig und fühle mich nur in grossen Gruppen einsam.
Da ich gerne tanze (Tango Argentino und Gesellschaftstanz) lerne ich häufig neue Menschen kennen.
Es ist für mich schon seit langer Zeit ein Rätsel warum sich so viele Männer davor drücken, Paartanz zu erlernen, wo doch etwa 85% der Frauen gerne tanzen (würden). Sie tanzen auch gerne mit Anfängern, wenn diese den Mut haben, dazu zu stehen und nicht etwas vortäuschen, was nicht ist. Nach einem guten Tanzabend fühle ich mich glücklich und müde, schlafe gut und bin überzeugt, dass es meinen Partnerinnen dieses Abends genau so geht - und wir freuen uns auf unsere nächste Begegnung auf der Tanzfläche. Google paartanz.ch.

"...Mir scheint auch, dass in der Schweiz dieses Zweierding (und ich spreche da nicht von Paaren!) ganz wichtig ist. Als ob es darauf ankäme, ob man zu dritt oder viert ins Kino geht? Während es in anderen Kulturen heisst „wir gehen ins Kino, komm doch mit!“ hört man hier eher „ich gehe schon mit X ins Kino“… Was mich einfach wahnsinnig beschäftigt ist die Tatsache, dass es so viele gibt, die doch eben diesen Austausch und die Gemeinschaft suchen (auch wenn sie vielleicht gern allein wohnen, das schliesst sich ja nicht aus) und irgendwie doch alle allein bleiben…"
So ist man alleine in die CH-Städte, finde ich. Bin wohl einverständen mit dir... diese ZWEIERDING macht vieles unmöglich.

Einsamkeit ist der schönste Ort auf der Erde

Danke für eure Beiträge, ich finde sie sehr spannend. Gleichzeitig merke ich, wie ich mich im Hamsterrad drehe… die gutgemeinten Ratschläge, ja, die meisten kann ich abhaken… es ist ja nicht so, als ob ich passiv wäre… ich habe schon alles Mögliche angezettelt und organisiert – von Lesezirkeln bis zu Kinogruppen. Ich kenne Spontacts und Meetup (allgemein sind die Mitglieder da eher jünger, v.a. in Luzern). Vereine sind sicher sehr hilfreich... bloss ist nicht jeder ein Vereinsmensch - oder der Beruf lässt regelmässige Vereinstätigkeit gar nicht zu.... kling alles ablehnend? Das soll es nicht sein. Aber grad die Städte sind kein einfaches Pflaster - entweder, du kommst in einen Kreis rein, oder eben nicht. Schulfreunde und Familie etc. sind da, wenn du es auch geblieben bist - also wenn du in deinem Ursprungsort geblieben bist. Das ist für viele von uns heutzutage nicht der Fall. Ich habe jahrelang alle möglichen Singles aufgegabelt und zum Silvester eingeladen. Die Angesprochenen waren meist überrascht, dann erfreut, aber dann doch noch nicht ganz sicher, ob sie nicht doch noch was anderes (besseres?) hätte und am Ende riefen alle am 31.12. an, sie kämen jetzt doch gern - genossen den Abend, um danach wieder unterzutauchen… @StereoBasel: du sprichst da ein Phänomen an. Mir scheint auch, dass in der Schweiz dieses Zweierding (und ich spreche da nicht von Paaren!) ganz wichtig ist. Als ob es darauf ankäme, ob man zu dritt oder viert ins Kino geht? Während es in anderen Kulturen heisst „wir gehen ins Kino, komm doch mit!“ hört man hier eher „ich gehe schon mit X ins Kino“… Was mich einfach wahnsinnig beschäftigt ist die Tatsache, dass es so viele gibt, die doch eben diesen Austausch und die Gemeinschaft suchen (auch wenn sie vielleicht gern allein wohnen, das schliesst sich ja nicht aus) und irgendwie doch alle allein bleiben…