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Verzweifelte Menschen greifen zu verzweifelten Mitteln. Diese Liste hat er bestimmt nicht einfach so aus Langeweile oder Böswill begonnen. Vermutlich hatte er das Gefühl, dass dir nicht bewusst ist, wie oft dein Freund eigentlich da ist. Ich finde mehr als 1x die Woche geht höchstens ausnahmsweise aber bestimmt nicht regelmässig. Es ist ja das Zuhause und die Privatsphäre.
Ich habe schon in einigen WGs gewohnt (mal mit einer, mal mit 7 Leuten, mal was dazwischen) und Besuch war nie ein Problem, übernachten wurde höchstens 1x die Woche und sehr diskret und mit vorher fragen, ob okay durchgeführt.
Es hat nur einmal jemand nein gesagt, weil Prüfungsphase war und das wurde von alle. akzeptiert .
Fragst du deinen Mitbewohner denn, ob es in Ordnung für ihn ist? (Sollte man eigentlich jedes Mal fragen, vor jedem Besuch) Das sollte man nämlich vorher klären und nicht danach, wenn er schon Listen führt.
Und nicht fragen geht gar nicht, es ist auch sein Zuhause und es geht nicht nur darum, in welchem Zimmer dein Freund schläft. In einer Wohngemeinschaft sind beide in der Pflicht den anderen zu respektieren, auch wenn es ebenso dein Zuhause ist, ist es eben nicht nur dein zuhause sondern auch das einer anderen Person.

Eine Strichliste zu führen ist ein No-go. Ein Wink mit dem Zaun.
Die Frage ist, hat Dein WG-Partner unter den geänderten Umständen noch Lust auf diese WG?
Eure Freundschaft kann nach so guter Zeit, nicht so zerbrechlich sein, dass sie die Aussprache fürchten muss.

Eure Situation hat sich offensichtlich verändert, sei dies aufgrund eines alten Konflikts oder weil du einen neuen Freund hast... Gib dem ganzen eine Chance, sprich es an und schau ob sich etwas verändert. Aber zu lange würde ich diese unangenehme Situation zu Hause (wo du dich doch eigentlich wohl und geborgen fühlen willst) nicht tolerieren und nach dem Motto handeln:
"If you find yourself having to tiptoe around others, you're not walking amongst your tribe (anymore)"

Ich schlafe bereits regelmässig bei meinem Freund. Meistens schläft er bei mir wenn er am nächsten Tag frei hat, was nicht oft vorkommt. Meistens kochen wir dann zusammen und natürlich darf mein MB wann immer er möchte mitessen. (Selbst wenn er nie Danke sagt) Am Abend sind wir meistens in meinem Zimmer und kommen ihm nicht in die Quere. Natürlich verstehe ich dass ihn das auch stört, jedoch ist er wirklich nicht oft bei mir und ich bin der Meinung dass er dies zu akzeptieren hat. Besonders weil er mir ja mein Glück gönnen sollte. Er darf ja auch seine Freunde einladen wann er will. (Ohne dass ich eine Liste führe) Er und mein Freund scheinen sich auch zu verstehen, es wirkt nicht so als sei eine grosse Antipathie hier.
Denke wohl ich muss wirklich ein Gespräch suchen mit ihm und das klären.

Hoi Chrissy.
Ich wohne selbsts seit 7 Jahren in einer WG mit wechselnden Mitbewohnern die ich auf wg-zimmer und so suche. Das sind natürlich andere Umstände aber viele von den hier angesprochenen Punkten habe ich bereits selbst erlebt.
1. Mitbewohnerin mit neuem Freund. Der Freund hat 3-4 mal pro Woche bei uns übernachtet, hat sich breit gemacht und klebte an seiner Freundin wie eine Klette. Ich mochte ihn überhaupt nicht und obwohl ich mich nicht einmischte hat man das sicherlich gemerkt. Das ist einfach zwischenmenschliche Chemie. Bei dir relativiert sich das, da 2-3 mal pro Woche wirklich nicht zu viel ist und von Mitbewohnern akzeptiert werden MUSS. Schliesslich seid ihr freie Menschen und jeder soll sich so entfalten können wie es ihm passt. In einer WG muss man die Freiheiten und Entscheidungen der Mitbewohner akzeptieren. Aber ich empfehle dir auch, um den Konflikt zu entschärfen, übernachte auch mal bei deinem Freund (wenn du das nicht bereits machst), damit dein Mitbewohner ein paar Abende für sich hat. Oder mach mal eine Abend nur mit deinem Mitbewohner, wenn es das ist was er vermisst.
2. Passive Agressivität: Dein Mitbewohner trägt ganz offensichtlich einen Konflikt in sich herum. Bemerkungen wie "schon wieder" oder mit einer Liste antanzen geht gar nicht! Ich hatte mal einen Mitbewohner der nicht offen kommunizierte, dabei ist das so immens wichtig um Konflikte zu vermeiden. Jedes mal wenn ich ihn um etwas bat weil es mich störte kam er mit etwas hervor, dass er schon lange in sich trug und sich dann in einem Streit entlud. Schlussendlich musste ich ihn herauswerfen, weil er es nicht schaffte, sich zu äussern bevor er etwas innerlich aufstaute und weil das das Klima vergiftete. Sobald das Klima vergiftet ist, ist ausziehen die einzige zufriedenstellende Option. Wenn es bei dir noch nicht soweit ist, setz dich mit deinem Mitbewohner zusammen (ohne Freund) und bespreche alles ganz offen, sodass auch er die Chance hat alles herauszulassen was ihm auf den Herzen liegt. Besprecht, wie ihr Dinge handhaben wollt, wenn euch in Zukunft etwas aneinander stört. Mein Tipp: Sofort sachlich, unemotional und respektvoll ansprechen.
3. Einkäufe: Wenn das bis jetzt kein Problem war, dann scheint mir das eher ein Vorwand zu sein um sich aufzuspielen. Um das zu lösen: getrennt einkaufen. Ich halte das in der WG auch so, um möglichst vielem objektiven Konfliktpotential vorzubeugen. Milch, Gewürze, WC-Papier etc. wird gemeinsam eingekauft, alles andere ist getrennt. So hat jeder seine Produkte und sein Preisniveau wie es für ihn stimmt. Es wird nie so viel gestritten wie über Geld, selbst beste Freundschaften können daran scheitern. Darum ist hier Transparenz wichtig.
4. Putzen: Reinigungsplan erstellen! So ist es fair, dass jeder gleich viel investiert und nicht jemand aus Fleiss oder höherem Reinlichkeitsbedürfniss viel mehr macht.

ist eine tolle Sache. Wird aber natürlich schwierig wenn nicht Beide die Regeln kennen oder einhalten. Grundsätzlich Stimme ich Constantine & Hugo_r zu. Das wäre die erwachsene, rationale Sache die man als Erwachsener tun sollte. Tja, aber leider haben wir auch Emotionen. Ich persönlich Sehe das Problem mit der Liste nicht als so gross, da ich mir im Moment des Streits oft die Worte fehlen & es mir leichter fällt zu schreiben. Allerdings habe ich die Listen meinen Gesprächspartnern auch nicht so vor die Nase geknallt. Aus der Distanz, ohne die Menschen im geringsten zu kennen, ist es schwierig zu raten. Ich hab ja seine Seite nicht gehört oder gesehen. Mir gehen allerdings noch weitere Fragen durch den Kopf:
- Ist sicher das er wirklich Schwul ist & nicht in Dich verliebt ist?
- Möchte er die Kontrolle behalten?
- Könnte es sein das er Deinen Freund als Konkurrenz sieht, wenn es um das Alltagsleben geht? Neuer Mitesser & so?
Das sind nur Fragen die mir durch den Kopf gehen & müssen nicht zwangsläufig richtig sein. Ich wünsche Euch Dreien jedenfalls das Ihr es zu Gunsten von Euch Allen die Sache lösen könnt.

Ich habe es selbst erlebt und ich denke, es geht nicht ums Einkaufen, Geld oder solchen Themen aber eher drum, dass die WG eigentlich zu zweit gegründet worden ist und jetzt irgendwie zu dritt ist. Ohne dass Mietkosten geteilt werden aber auch das löst meistens nicht das "Problem". Gut meine Aussage ist evtl. falsch weil dein Freund gar nicht so oft da ist, dann würde ich mit deinem Freund klären wie viele Nächte für ihn ok wäre zb. Oder einfach mal ausweichen und bei deinem Freund schlafen, das gibt ihm Luft und Intimität. Eben ich machte die Erfahrung selbst und ich war nicht eifersüchtig, mein wg-Kollege hatte plötzlich einen Partner. Ich entschied mir damals für eine WG mit einer Person zu gründen und nicht mit zwei und vor allem diese neue Person ist ihm so zu sagen fremd. Ich persönlich brauche keine WG-Erfahrung mehr :-) Hoffentlich findet ihr eine Lösung! Alles Gute!

Hallo Crissy
Es liegt mir fern.. Ferndiagnosen anzustellen oder Partei zu ergreifen, doch ich würde ähnliches empfehlen wie hugo_r. Es gibt offenbar ungeklärte Konflikte, Vorstellungen, Erwartungen, Wünsche in dieser zwischenmenschlichen Beziehung. Es äussert sich einfach immer zuerst in den Alltagsdingen wie "wer zahlt mehr", "wer bringt öfters den Müll raus" etc. Lass mich einfach einige Fragen in den Raum stellen:
Was schätzt ihr aneinander? Weshalb wohnt ihr zusammen, bzw. was ist gut daran bzw. was nicht? Interpretiert ihr euer gegenseitiges Verhalten auch richtig? Redet ihr wirklich über das was passiert/stört? Bzw. welche Form nehmen dann solche Beschwerden an (Feedbackkultur etc)?
So wie bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen ist es nötig, dass alle Beteiligten sich reflektieren und sagen was sie (nicht) wollen. Dann kann man entscheiden wie es (nicht) weitergehen soll.

ausziehen.

Nun, ich nehme an, er hat ja auch die Freiheit, seine eigenen Partner mitzubringen, oder? Von daher wäre sicher ein klärendes Gespräch unter Erwachsenen darüber nötig, wie eure WG-Regeln aussehen sollen und ob ein zusammen wohnen dann überhaupt unter diesen Regeln noch ratsam ist. Auch ist dann die Frage, warum ihr überhaupt gemeinsame Einkäufe braucht (abgsehen von Kleinigkeiten wie Salz und Küchentüchern).
Seinem passiv-aggressives Verhalten hat einen ungeklärten Konflikt zugrunde, der an die Oberfläche kommen muss. Und von einem Erwachsenen würde ich erwarten, dass klar anzusprechen.

es tut mir leid dass ich nicht für dich partei ergreife, aber ich stelle mir das extrem nervig vor, wenn mein(e) wg-mitbewohner(in) nach zwei jahren plötzlich seinen(ihren freund(in) dauernd anschleppt, und diese person dir womöglich auch noch auf die nerven geht. da dringt ein(e) fremde(r) ja voll in deinen privatbereich ein. warum gehst du nicht in die bude von deinem neuen freund?
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