Kommentare

Woher die Sympathie mit den ganzen deutschen Steuerhinterziehern?
Auch die sind Sozialbetrüger (siehe spiegel.de). Wer Steuern in dem Land in dem er wohnt nicht zahlen will, kann sich in einer Demokratie für niedrigere Steuern einsetzen oder auswandern. Ich zahle meine Steuern, warum sollen es Reiche, Deutsche, Staatsbürger oder wer auch immer nicht tun?

Interessenskonflikt und verschiedene Rechtslagen zweier Länder.. Warum gleich Schurkenstaat und hässliche Nachbarn schreien? Der Fall ist vertrackt mit ein paar unschönen Elementen, aber wer will denn gleich die Palme hoch? Wenn man z.B. Blick am Abend liest, denkt man, der 3. Weltkrieg breche an..

Für alle die nach wie vor ein anderes Rechtsverständnis haben: Hinterzogen ist nicht gleich kriminell - zumindest in dem Land in dem ich lebe: der Schweiz.

@puu: keule um keule. ausserdem hab ich deine frage beantwortet.

ausserdem wird das mit der "Unrechtmaessigkeit" irgendwem irgendwelche Daten abzukaufen, nur als Deckmantel fuer das ganze Sichaufregenduerfen genutzt. Im Hintergrund steht doch eher die Angst davor, Unmengen von Kapital zu verlieren, weil sich die Zahler (oder sog. Steuersuender) ploetzlich trotz Schweizer Schutz nicht mehr sicher sein koennen, dass sie nicht auffliegen.
Ich finde nicht gut, was Merkel und Schaeuble vor haben und bin mit Thomas Darnstaedt einer Meinung (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,... Aber in Deutschland ist ihr Vorgehen bisher genausowenig unrechtmaessig (juristisch gesehen), wie das Vorgehen der Schweiz, kriminell erwirtschaftete Gelder zu verwalten. Bisher ist beides nur aeusserst unmoralisch.

wenn du die frage nicht beantworten willst, von wegen sich an der eigenen nase fassen, dann schlag einfach mit der ausländerhasser-keule zu. und versuche, alles in einen topf zu werfen. differenzierungen sind out.

@puu: und da haben wir sie wieder, die hierige auslaenderfeindlicheit à la: wenns dir nicht passt, dann geh doch dahin zurueck, wo du herkommst.... trotz schweizerpass und allem... tja, das sind halt die einfachen argumente, gell, die lassen sich immer schoen vertreten - und alle klatschen beifall...
den jean ziegler haette man hier ja am liebsten auch abgeschoben, waere er nicht selbst schweizer, weil er ueber die sache mit der bereicherung der schweiz durch kriminelles kapital mal ein buch geschrieben hat.
jeder sollte sich halt erst mal selber an die nase fassen, bevor er auf andere schimpft. und wer im glashaus sitzt, sollte nicht mit steinen schmeissen.
ausserdem gibts keinen einzigen staat, der sich nicht irgendwo als "schurkenstaat" bezeichnen laesst. von daher: nein, ich habe kein schlechtes gewissen. weils gar keine rolle spielen wuerde, in welchem der schurkenstaaten ich nun mein kleines gehalt bekomme... falls ich ueberhaupt eins bekomme, was du ja nicht weisst.

mary_jane_louis, hoffentlich hast du keine gewissensbisse, dein geld willentlich in einem langjährigen schurkenstaat zu verdienen...

es ist die Frage, welcher der beiden Staaten nun mehr als Schurkenstaat zu bezeichnen ist: Derjenige, der anhand illegal erworbener Daten Steuersuendern au die Schliche kommen will und somit - eigentlich - rechtmaessiges Kapital zurueckverlangt - oder derjenige Staat, der sich an kriminellem Kapital selbst bereichtert und logischerweise aus diesem Grund keine Amtshilfe leisten will. Fuer mich hoehlen beide Laender gleichermassen - die einen mit geplantem Vorgehen, die anderen mit bereits jahrzehntelanger Praxis - das Rechtssystem eines demokratischen Landes aus. Pfuipfui.

kleiner Hinweis zur juristischen Definition von Hehlerei, zB. bei Wikipedia (jaja, aber für reicht das schon)(http://de.wikipedia.org/wiki/Hehlerei):
"[...]Die Hehlerei ist daher ein sog. Vermögensgefährdungsdelikt. Hehlerei ist nur an einer Sache, nicht etwa an Forderungen oder Daten, möglich.[...]"
Es verhält sich also als ob ein Mitglied einer Entführungsbande, welche sein Opfer in einem geheimen Gebäude versteckt, sich es anders überlegt und den Behörden seine Informationen zu dem Fall anbietet um das Opfer zu finden.
Natürlich hinkt der Vergleich Entführungsbande und Bank stark, aber letztendlich ist es eine reine Perspektivfrage. Aus Sicht der deutschen Justiz hilft eine schweizer Bank einem deutschen Steuerzahler das Eigentum des Staats (die Steuer) zu verstecken. Wenn die Kosten der Beschaffung von Informationen nur einen Bruchteil des Schaden und der voraussichtlichen Wiedergutmachung darstellt, dann gibt es keine wirkliche Einschränkung dafür.

Der Kauf von Diebesgut ist auch in D eine Straftat. Sollte also die Regierung dem Kauf zustimmen, schafft sie in meinen Augen ein Präzedenzfall. Danach kann jeder Ware aus Hehlerei, Diebstahl sowie Raubgüter legal erwerben.

Ich finde das eine totale sauerei. Wenn D die daten kauft, werden sie meine stimme bei der abstimmung über das neue doppelbesteuerungsabkommen mit deutschland (an dem die deutschen ja so interessiert sind) auf keinen fall erhalten. SVP hin oder her.

Der Schlamassel wäre ja nicht so gross wenn niemand sein Geld verstecken müsste & das was bisher in der Schweiz als Wert galt nun ein krimineller Akt ist.
Aber ihr könnt sicher sein, dass die Grossbanken eine westentlich grössere, wenn nicht gar undurchbrechbare Datensicherheit haben, da mögen die kleinen nicht mithalten.

Gäbe es keine Zinsen und Zinseszinsen, würde die Geldgier von ganz alleine verpuffen...

ist natürlich problematisch wenn die Mitarbeiter von Banken ab jetzt Taschengeld bekommen wenn sie ihre Verträge brechen. Das heisst also dass die deutschen & französischen Regierungen bald erfolgsabhängig zahlen wird, sonst wird's mühsam, unüberschaubar und ziemlich teuer. Aber was soll man tun, der ganze Hehlerei / Moralvorwurf ist leider trotzdem nicht wirklich haltbar. Das beispielsweise für Deutschland relevante dt. Strafgesetz schreibt die unbedingte Verfolgung von Steuerkürzung ab 100.000 Euro vor... natürlich international. Zahlungen für Hinweise sind in dem Fall sehr ähnlich zu Kronzeugenregelungen, wo ein bad Boy geschützt/gestützt wird um 1000 bad Boys dingfest zu machen. Also was machen? Banken müssen eventuell einen komplett neuen Umgang mit ihren Daten finden. Da gibt es sicher genug kreative Köpfe mit hightech-Lösungen. Beziehungsweise kleinere Privatbanken bekommen mehr Zulauf, weil sie weniger Mitarbeiter kontrollieren müssen und daher weniger Datenlecks befürchten müssen.
Und sonst? Die wunderbare Schweiz wird es locker verkraften, die Banken ruinieren sich eher durch die blinde (erneute) Teilnahme an dem Investmentbanking (siehe Roadmap 2010+ der UBS). Denn die nächste Blase kommt bestimmt. Wollen wir es nicht hoffen, gutes Wirtschaftswachstum allerseits.