Habemus Papam. Von und mit Nanni Moretti. Italien 2011. - Papst wird gewählt, aber weigert sich... Eine ernste Komödie,- manchmal knapp am Klamauk vorbei.

Der Kamin der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zeigt nach Stunden und Tagen des Wartens weissen Rauch an: Ein Papst wurde endlich gewählt. Kurz vor dem ersten Bad in der Menge passiert es. Der Papst – (ich nenne ihn mal Omnibus I.) - verliert die Nerven oder was auch immer. Die verdatterten Kardinäle wissen nicht wie ihnen geschieht, holen psychologische Hilfe, zwecklos! Der Papst (Michel Piccoli) bockt weiter, es gelingt ihm sogar die Flucht in die Stadt...
Moretti schafft es, ein persönliches Überforderungsdrama mit klerikal-öffentlichen Zwängen und menschlichen Unvollkommenheiten zusammen zu bringen. Die Würde von Tradition und Spiritualität bleiben aber erstaunlich gut geachtet. Komik wird nicht auf Teufel komm raus erzwungen, sondern erschliesst sich aus dem Ernst der Lage eher wie von selbst. Trotzdem habe ich viel gelacht und ziehe den Hut vor diesem Papst, der den Hut genommen hat. Oder kommt er doch wieder? 8/10