Le Moine (Der Mönch). E/F 2011. von Dominik Moll. -Wo lauert das Böse im Kloster...- im blinden Fanatismus, in der Tragik oder doch im präsent-versteckten Teufel? Psychodrama. Nach der gothic-novel (Schauerroman) von Matthew G. Lewis 1796.

Die glühende Predigt des Findelkind-Mönchs Ambrois (Vincent Cassel) zieht die Massen an und die unglücklich Gläubigen in dessen Beichtstuhl. Deren Sünden und seine Selbstzweifel dringen durch die geregelten Abwehrdämme durch und ziehen ihn selbst in seine eigene Schatten. Im (17. ?) Jahrhundert wirkte katholisch-rigider Glaube wie ein Marterpfahl, nicht nur im Kopf. Der theologische Paradox-Salto (mit dem Teufel!) am Schluss -„Eigene Seele verloren gegeben, gegen die Erlösung der Geliebten“- bleibt hängen in einem zu schönen Gemälde vergangener und innerer Welten. So kann man sich prächtig mitsuhlen, wo man selber niemals sein will. (Durchaus gewollt vom erfolgreichen 19 jährigen Schriftsteller: abstossend-faszinierend!)
Ja und wo lauert es sonst noch, das Böse? Als ob das nicht schon vorher alle wüssten...! Wenigstens glauben wir den Gesichtern der Schauspieler. 7/10