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bugs bunny, aber gerade weil wir sehen, dass 'dieses gleichgewicht längst aus der balance ist', wie du sagst, ist es doch notwendig, dass wir dazu eine klare stellung beziehen: obwalden möchte diese grösser werdende ungleichheit nun institutionalisieren, und das geht zu weit.
unmöglich finde ich Edo11, der argumentiert, gleichheit gibts eh nicht, also darfs auch noch ein bisschen mehr ungleichbehandlung sein.
und schliesslich pflichte ich marc74 bei: es gibt nichts ungleicheres, als ungleiche gleich zu behandeln.

Obwalden hat eindeutig eine Grenze überschritten. Das letzte Feigenblatt sozusagen, denn es liegt ja auf der Hand, dass die besten Wohnlagen in Zürich und an der Goldküste nur noch für Reiche erschwinglich sind. OW sagt es nun ganz eifach, klipp und klar. Und hält der verlogenen Restschweiz den Spiegel vor. Aus dem uns die üble Fratze der Gier höhnisch angrinst. Nun denn, sollen die Superreichen sich doch in Ghettos zusammenrotten, denn man kann es durchaus auch so sehen, dass der Rest der Schweiz von dieser Spezies der Profiteure, Ausbeuter, Bonikassierer, Abzocker, Grosskriminelle (wie kommt man sonst zu so viel Geld) geschützt werden soll. Wenigsens wissen wir dann, wo sie in ihren mehrfach gesicherten Millionenbunkern hocken ... und sich zu Tode langweilen.

@madie: aha! weil es deiner auffassung nach legitim ist, werden in zürich schon seit langen zeiten nur noch unbezahlbare wohnungen gebaut... dieses gleichgewicht ist doch längst aus der balance und obwalden ist im moment nur die sichtbare spitze dieses ungleichgewichts.

@marc74: schön wärs, dass reiche mehr steuern zahlen müssen... die kennen alle schlupflöcher um ums steuernzahlen rum zu kommen oder hast du mir eine plausible erklärung, warum ich vermutlich mehr steuern zahle als herr blocher?

Edo, es geht doch hier um das Labelling. Grundsätzlich legitim ist es, wenn in gewissen Gebieten teurere Wohnungen bzw. Häuser entstehen und dadurch naturgemäss reichere Leute dorthin ziehen. Das gibt es ja auch schon lange und ist grundsätzlich unproblematisch - solange ein gewisses Gleichgewicht gewahrt bleibt und man darum besorgt ist, dass sich auch die weniger Reichen irgendwo in der Umgebung noch ein nettes Dach über dem Kopf leisten können. Aber wenn die Argumentation so läuft, dass es nicht mehr darum geht, ob jemand genug solvent ist oder nicht, um sich die Bleibe zu leisten, sondern wie in diesem Fall ausschliesslich darum, ob er völlig unabhängig von der eigentlichen Wohnung und per se einfach reich ist, ist das meiner Meinung nach ein Schritt in die völlig falsche Richtung.

@Edo: Der Begriff "vor dem Gesetz sind alle Gleich" greift zu kurz. Der Grundsatz der Gleichbehandlung verlangt, dass Gleiches nach Massgabe seiner Gleichheit gleich und Ungleiches nach Massgabe seiner Ungleichheit ungleich behandelt wird. Der Reiche ist eben anders als der weniger Reiche, wenn es um das Einkommen geht und er muss deshalb mehr Steuern bezahlen. Er wird ungleich behandelt und trotzdem verstösst das nicht gegen die Verfassung.

@ salsero. Schön naiv zu glauben vor dem Gesetz seien alle gleich! Reiche müssen mehr steuern zahlen (keine Kopfsteuer), Mittelschicht kann sich Anwalt nicht leisten (reiche schon) und arme bekommen den Anwalt per Gesetz bezahlt. In Zürich gibt es Wohnungen, welche man per Gesetz nur bekommt, wenn man arm ist. Autobussen sind teilweise Vermögensabhängig, etc. etc. Dass man Land nur Kaufen kann, wenn man so und so viel Geld im Kanton ablädt, reiht sich hier ein. Schlimm wäre hingegen ein Gesetz, welches nicht Geld sondern z.B. Hautfarbe als Kriterium listet. Dies wäre Rassismus. Geld kann jeder erschaffen, die Hautfarbe hat man. Sehr fraglich ist auch, dass für Landerwerb manchmal ein Schweizer Pass nötig ist. Den dieser bekommt nicht jeder. Steuerdumping ist es übrigens auch nicht. Dumping = Produktion unter Entstehungskosten. Die Reichen bringen dem Kanton etwas, auch wenn sie "nur" 40'000.- statt 400'000.- abliefern.

@punkt, jeder bundesrat und jeder parlamentarier kriegt ein 1.kl-GA geschenkt... was nun daran falsch sein soll, dass der leuenberger als verkehrsminister in der 1.klasse durchs land düst, das wird sich meiner logik wohl ein leben lang verschliessen... und wenigstens fährt der leui mit dem öv, während die meisten anderen mitglieder der landesregierung mit limousine und super puma durch die schweiz brettern

Salsero, ich bin nicht ganz mit dir einverstanden: ein 1.Klass-Billet kann sich eben auch nicht jeder leisten, sondern nur, wer über einen gewissen "Reichtum" verfügt. Und wenn Obwalden diesen Reichtum danach misst, ob jemand Steuergelder oder Arbeitsplätze bringt, wieso nicht? Es gibt dümmere Kriterien.

punkt, greg und co: ich glaube, ihr wisst nicht so klar um was es geht. im konkreten fall will obwalden, bildlich ausgedrückt, zweierlei gesetze einführen. ein gesetz für die einen, ein anderes für die anderen. bisher waren -trotz allem vermögensunterschied- in der schweiz alle leute gleich vor dem gesetz. das will obwalden nun ändern.
1.klasse zug fahren kann übrigens jeder, unabhängig von reichtum, hautfarbe.
(was dabei leuenbergers mutter zu tun hat, verstehe ich ja echt nicht. habe selten einen so primitiven kommentar gelesen).

Regel Nummer 1: Greife deine Gegner persönlich an um von der Sachdisskusion abzulenken. Wäre Leuenberger für den Klassenabbau dann würde er sicher auch in der 2. Klasse fahren. Es geht nun nicht das sich die einten Reservate aufbauen können während für den Rest andere Gesetze gelten.

@punkt: gell, ein mitglied der landesregierung der so volksfremd und hochnäsig ist, dass er im zug 1. klasse reist - unglaublich. und im tram will er auch nur im 1er-sitz sitzen. also wirklich. wieso steckt er überhaupt seine mutter nicht ins altersheim, wie das gemeine volk auch, wundere ich mich.

sehr bedenklicher schritt in die 2-klassengesellschaft. diese kleinkantone kuenden den gesellschaftlichen solidaritaetsvertrag innerhalb ihrer kantone, nachdem sie schon lange nicht mehr mit dem rest der schweiz solidarisch sind. zahlen nichts fuer kultur und sport in nachbarkantonen, exportieren ihre sozialfaelle in die grossen zentren und halten so ihre steuern tief. am schluss werden sie noch ihre eigenen leute die nicht reich genug sind ausgebuergern weil sie nicht in ihr virtuelles heidiland image reinpassen. sehr bedenklich. wehret den anfaengen. wie hiess das doch noch irgendwo in der bundesverfassung? vor dem gesetz sind alle gleich, unabhaengig von einkommen,...

@punkt: unsere gesellschaft ist ganz sicher nicht klassenlos, das gibts nirgends. das funktioniert nicht, wie uns die sozialistischen staaten zu genüge demonstiert haben. alle sind gleich, aber einige sind gleicher...
aber es ist doch ein unterschied, ob es in einer gegend nur reichen gestattet ist, dort zu wohnen oder ob ich mir im zug ein 1.klass-billett leiste. das verbot machts aus...

dazu passend, dass arbeitslose nirgendwo sonst in der schweiz mehr sanktioniert bzw weggeekelt werden, als in obwalden.
widerlich.
www.tagesanzeiger.ch
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